Review DxO PhotoLab 7

Review zur Software DxO PhotoLab7
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Was ist neu – und ist es gut?​

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Die Bildbearbeitung DxO PhotoLab ist das zentrale Hauptprogramm im Sortiment der französischen Firma DxO, die als Dienstleister für die Hersteller von Kameras und Objektiven auf Bildanalyse und Optimierung von Fotos fokussiert ist. DxO PhotoLab ist ein inzwischen bekanntes und beliebtes Bildbearbeitungsprogramm, das auch die Konvertierung von Foto-Raw-Dateien beinhaltet. Es wurde 2017 als Nachfolge von DxO OpticsPro veröffentlicht und seither kontinuierlich weiterentwickelt und funktionell erweitert. Nach Übernahme der Filter-Software Nik Collection wurde auch die U-Point-Technologie, die dort ihren Anfang nahm, in PhotoLab übernommen.

DxO PhotoLab verfügt im Gegensatz zu Adobe Lightroom nicht über ein eigenes Datenbank-Modul, was für die meisten anderen Programme, die in diesem Segment angeboten werden, gleichfalls zutrifft. DxO bindet grundsätzlich über das Programm-Modul „Fotothek“ (erscheint beim Öffnen des Programms automatisch) den windowseigenen Explorer ein. Zusätzlich können die Bilder aber im Programm selbst verstichwortet und mit einer Bewertung versehen werden, so dass man dann im eigenen Archiv bzw. in seinen Ordnern navigieren und auf der Basis z.B. der vergebenen Stichwörter/Kriterien suchen kann.

Mit der Version 4 konnte DxO einen Meilenstein mit der revolutionären, auf künstliche Intelligenz basierenden Rauschunterdrückung „DeePRIME“ setzen. DxO DeepPRIME“ (PRIME = Probabilistic Raw IMage Enhancement) ist eine Weiterentwicklung der seit der Einführung von DxO Optics Pro 9 bekannten PRIME-Entrauschung:

„DxO DeepPRIME revolutioniert die Rauschminderung und die Konvertierung von RAW-Bildern. Die Lösung basiert auf Millionen von Bildern, die von DxO in mehr als 15 Jahren analysiert und untersucht wurden. DeepPRIME nutzt die neuesten Technologien künstlicher Intelligenz und verbessert auf nie da gewesene Weise die Minderung von digitalem Rauschen, während gleichzeitig ein effizienteres Demosaicing erzielt wird. Die Qualität der Fotos wird auf spektakuläre Weise verbessert, insbesondere bei Aufnahmen bei geringem Licht, bei denen bestimmte Bereiche aufgehellt werden müssen, mit kleinen Pixeln oder aber bei Aufnahmen mit älteren Kameras. Um das Demosaicing und die Rauschminderung bei RAW-Bildern durchzuführen, wurden mehrere Milliarden Lernproben in DxO DeepPRIME eingespeist.“ (Quelle: DxO)

Mit PhotoLab 7 ist nun die neuste Version aus dem Hause DxO erschienen. Die neuen Farbkalibrierungs- und Bearbeitungswerkzeuge, überarbeitete Funktionen und eine aufgeräumte Benutzeroberfläche für lokale Bildanpassungen und einen effizienten Schwarz-Weiß-Workflow bilden den Kern der Neuerungen. In Kombination mit dem ultrabreiten Farbraum der PhotoLab-Software und der Soft-Proofing-Funktionalität ermöglichen die Einführung des Farbkalibrierungswerkzeugs und die Unterstützung von LUTs (LookUp-Table) ein ganz neues Maß an Kontrolle. Zur neuen LUT-Unterstützung gibt es 17 Original-Presets sowie zusätzliche kreative SW-Effekte und vieles mehr mit.

Da ich in meinen Tests DxO PhotoLab 4 und 5 schon umfangreich beschrieben habe, möchte ich mich heute auf die wesentlichen Neuerungen in PhotoLab 7 beschränken.

Die vorhergehenden Testberichte sind hier zu finden:

DxO PhotoLab5

Review  DxO PhotoLab5

Review zur Software DxO PhotoLab5

Die Neuerungen von Version 7 im Detail​

Die neuste Version von PhotoLab bringt ein neues DxO-exklusives Farbkalibrierungswerkzeuge mit, das integriert im Bild seinen Platz als Overlay findet. Mit nur wenigen Klicks können User nun exakte, realitätsnahe Farbprofile erstellen. Ab sofort unterstützt die Software auch Lookup-Tabellen (LUTs, Look-up Tables), und bietet zahlreiche Verbesserungen der Benutzeroberfläche bei gleichzeitig mehr Benutzerfreundlichkeit für lokale Bildanpassungen. Zusätzlich führt DxO in Version 7 die „DxO Stile“ ein, eine Auswahl an Presets für Bildeffekte, die Fotograf:innen als Grundlage für ihre individuellen Bildbearbeitungen dienen können.

Besonderes Gewicht legte DxO bei der neuen PhotoLab-Version auf den Bereich Farbe! Mit PhotoLab 7 können Fotograf:innen realitätsnahe und wissenschaftlich genaue Farbprofile auf ihre Bilder anwenden. DxO PhotoLab 7 wird jetzt durch ein spezielles Werkzeug unterstützt, das in Verbindung mit gängigen Farbkalibrierungskarten (z.B. von Calibrite und Datacolor) arbeitet und dadurch die durch die individuelle menschliche Wahrnehmung bedingten Fehler und/oder die Unsicherheit bei der Kompensation des Umgebungslichts oder des Farbprofils eines Monitors beseitigt.

Screenshot DxO PhotoLab7: Die Farbanalyse und -kalibrierung ist direkt in das Bildoptimierungsprogramm integriert.

Die Farbanalyse und -kalibrierung ist direkt in das Bildoptimierungsprogramm integriert.

PhotoLab 7 ermöglicht ab sofort auch Color-Grading. Die neue Version unterstützt nun Lookup-Tabellen (LUTs), um Fotos mit einem fertigen Farblook zu versehen und kommt mit 17 DxO Starter-Presets. Diese Entwicklungen sind eine konsequente Fortentwicklung des Farbmanagements der Version 6, die komplett überarbeitete Farbverarbeitungsalgorithmen mit einem neuen erweiterten Arbeitsfarbraum (DxO Wide Gamut) und einem Soft-Proofing-Modus eingeführt hatte.

Screenshot DxO PhotoLab7 - HSL-Bearbeitung


Die HSL-Bearbeitung gibt es jetzt auch als Bestandteil der lokalen Anpassungen. PhotoLab 4 hat mit seinem innovativen HSL-ColorWheel laut DxO die Messlatte zur Art und Weise der Kontrolle der Farben im Bild schon damals höher gelegt. Die User können jetzt das einfach zu bedienende HSL-ColorWheel als Teil ihrer lokalen Anpassungen nutzen, um beispielsweise die Farbe der Kleidung eines Motivs zu verändern oder die Lichter einer Landschaft farblich zu verändern. Das jetzt in Version 7 verfügbare Spektrum an Farbmanagement-Werkzeugen ist auch das Ergebnis jahrelanger Bemühungen, den Forderungen anspruchsvoller Fotograf:innen nach naturgetreuen und ausdrucksstarken Farben zu entsprechen.

Screenshot DxO PhotoLab7: LUT aus Presets

Neuerdings lassen sich bestimmte Looks über LUTs einfach anwenden bzw. auch übertragen.

Screenshot DxO PhotoLab7: Schwarzweiss-Presets


Ebenfalls vereinfacht wurde der Schwarz-Weiß-Workflow. Die neue, überarbeitete Benutzeroberfläche bietet jetzt eine eigene Registerkarte für den SW-Workflow. Hier bietet DxO PhotoLab 7 neue Werkzeuge, die Fotograf:innen dahingehend unterstützen, einfach strukturiert ihren individuellen Monochrom-Workflow zu entwickeln. Darüber hinaus verfügt das Programm jetzt intern über eine Vielzahl neuer Filmsimulationen, ähnlich wie in den Zusatzprogrammen Nik Collection und FilmPack.

Natürlich ist in PhotoLab 7 auch die AI-basierte Rauschverminderung „DxO DeePRIME“ in ihrer aktuellsten Variante ein wichtiges Werkzeug, das die Führungsrolle im Bereich Denoising nach wie vor behaupten kann. Zur integrierten Objektiv-Korrektur verwendet DxO als einziger Anbieter optimierte Daten von Kamera/Objektiv-Kombinationen. Da DxO regelmäßig neue Kameras und Objektive einbindet, ist man auch in diesem Bereich immer aktuell.

Fazit​

Genauer betrachtet hat sich DxO PhotoLab inzwischen zu einem vollwertigen Bildbearbeitungsprogramm entwickelt, das im (fast) Jahres-Rhythmus neue Programm-Versionen hervorbringt. Natürlich bietet DxO auch zwischen den Versionssprüngen regelmäßige Updates und Aktualisierungen für die User an. Für Neueinsteiger stellt PhotoLab 7 ein Komplettpaket dar, das mit seinen Herausstellungsmerkmalen wie DeePRIME, der Farbkorrektur und der U-Point-Technologie absolut empfehlenswert ist. DxO PhotoLab 7 kann auch eine interessante Alternative zu Lightroom sein, zudem DxO bisher weiterhin auf eine Abo-Model verzichtet. Die Version 7 bietet insgesamt auch einige interessante und wichtige Verbesserungen, die auf jeden Fall ein Upgrade für Besitzer der Vorgängerversionen nahelegen.

Preise & Verfügbarkeit​

DxO PhotoLab 7 (für PC und Mac) ist ab sofort im Online-Shop von DxO zum Preis von 229 € erhältlich. Es ist kein Abonnement notwendig. Ab sofort gibt es auch nur noch eine Version von PhotoLab. Die DxO PhotoLab 7-Lizenz erlaubt die Installation der Software auf drei Arbeitsplätzen.

Upgrade: Besitzer einer früheren Version von DxO PhotoLab können vergünstigt ein Upgrade in ihrem Kundenkonto des DxO Shops erwerben, die Kosten hierfür richten sich nach der jeweiligen Vorgängerversion. Link zum DxO-Shop:


Testversion: Eine voll funktionierende Testversion von DxO PhotoLab 7 ist auf der DxO-Website verfügbar. Sie kann für 30 Tage vollumfänglich und kostenlos genutzt werden. Link zur DxO-Website:


© Dieter Doeblin und Netzwerk Fotografie. Jedwede Art der Veröffentlichung, auch auszugsweise, bedarf der Genehmigung. Text: Dieter Doeblin, Fotos: D. Doeblin, DxO
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