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Quantensprung „Back to the roots“​

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Gute 18 Monate hat es gedauert, aber jetzt ist sie da, die Nikon Z 8 - und tatsächlich, sie ist die würdige Nachfolgerin der Nikon D850! Und gleich vorweg, die Z 8 ist der Quantensprung „Back to the Roots“ im Nikon DLSM-Portfolio. Ausgepackt, angefasst, eingeschaltet, durch den Sucher geschaut, und man ist (wieder) zuhause!

Da ein wichtiger Teil der Technik, der Sensor und die Verschlusseinheit, im Prinzip dem der schon hier vorgestellten Z 9 entspricht, konzentriere ich mich in diesem Artikel auf das drumherum, also das Gehäuse, das Handling und die Verbesserungen beim Autofokus.

Rund 18 Monate nach der offiziellen Vorstellung der Z 9, der ersten Nikon mit „stacked-sensor“, hat mir Nikon Deutschland jetzt ein Exemplar der neuen Z 8 für einen Test zur Verfügung gestellt. Da Nikon die Z 9 ganz klar als Profi-Kamera mit herausragenden Eigenschaften für die Sportfotografie in ihrem Kamera-Portfolio bewirbt, gilt es nun herauszufinden, wo man die Z 8 einordnen kann. Nikon bewirbt die Z 8 u.a. so: „Das ist alles, was Sie sich von einer Vollformat-Hybridkamera wünschen. Bildqualität, Präzision, Flexibilität und ein kompaktes, leichtes Gehäuse… Die Z 8 vereint die Funktionen der Z 9 in einem Gehäuse, das 30 % kleiner ist als das der Z 9 und 15 % kleiner als das der D850. Mehrschichtiger (stacked) 45-Megapixel-CMOS-Sensor und beeindruckender Dynamikumfang. Phänomenales Deep-Learning-AF-System und eine zuverlässige Trefferquote bei Motiv- und Augenerkennung. Echtzeitsucher ohne Blackout und neigbarer Monitor mit vier Achsen. Filme, Fotos oder beides. Sie haben die Freiheit, Neues zu schaffen, während die Z 8 zuverlässig jedes Bild festhält“.

Nikon Z8. links Vorderansicht, rechts Rückansicht


Die Eckpunkte der neuen Z 8 (Auszug Pressemitteilung Nikon Deutschland)​

So nah an Perfektion wie überhaupt vorstellbar: Der neue mehrschichtige (stacked) CMOS-Vollformatsensor mit 45,7 Megapixel und der ultraschnelle EXPEED-7-Prozessor liefern eine erstaunliche Bildqualität.
Rasend schnell voraus: Mit rasanten Geschwindigkeiten von bis zu 120 Bildern pro Sekunde bei vollem AF/AE ist die Z 8 eine Klasse für sich. Sie können auch Aufnahmeserien von bis zu 1000 Bildern in Folge in voller Auflösung und mit 20 Auslösungen pro Sekunde aufnehmen. Die Auswahl an Objektiven ist groß. Über 100 lichtstarke Nikon-Objektive unterstützen Aufnahmen mit bis zu 120 Bildern/s.
Branchenführender, atemberaubender AF. Serielle AF-Berechnung in bisher unerreichter Geschwindigkeit. Simultane Motiverkennung durch fortschrittliche KI-Algorithmen. Sicht durch den elektronischen Sucher in Echtzeit und ohne Blackout. Es gibt vielleicht keinen Algorithmus für Glück, aber es gibt ein ganzes System für Präzision. Deep-Learning-KI: Menschen, Tiere, Vögel, Fahrzeuge. Kein anderes AF-System kann so viele Motive in einer Szene gleichzeitig erkennen. Die Z 8 erkennt Augen, egal wie klein das Motiv im Bild ist. Sie erkennt Gesichter, selbst wenn sie auf dem Kopf stehen!
Fortgeschrittene automatische Messfeldsteuerung: Das phänomenale 493-Punkt-AF-System umfasst 405 Punkte, die für die automatische Messfeldsteuerung genutzt werden – fünfmal mehr als bei der Z 7II. Die Motivverfolgung über den gesamten Bildausschnitt übertrifft sogar die der hochgelobten D6. Mit 10 Modi für die AF-Messfeldsteuerung können Sie die AF-Konfiguration für jeden Job optimieren.
Erweitertes 3D-Tracking: Das Spielfeld. Der Himmel. Die Strecke. Die Z 8 verfolgt Motive mit unnachgiebiger Präzision. Das fortschrittlichste 3D-Trackingsystem versteht, was Sie aufnehmen, und reagiert sofort auf Änderungen der Motivposition, -ausrichtung und -geschwindigkeit.
Auswählbare AF-Messfeldmuster: Messerscharfer Fokus, wo Sie ihn brauchen. Mit bis zu 20 wählbaren AF-Mustern für große Messfelder können Sie den Autofokus für schwierige Aufnahmesituationen anpassen. Vermeiden Sie feste Hindernisse wie Tennisnetze oder Hürden, während Sie das Geschehen im Auge behalten.
Sucher ohne Blackout für Echtzeitansichten: Diese Sicht gab es noch nie. Die Z 8 verfügt über die hellste elektronische Sucheranzeige der Welt³ (3000 cd/m²) – ohne jede Verzögerung. Mit einer Bildwiederholrate von bis zu 120 Bildern/s erhalten Sie eine echte, kontinuierliche Echtzeitansicht.
Neigbarer Monitor mit vier Achsen: Mit schnellem und flexiblem Bildausschnitt passen Sie sich dem Moment an. Der große reaktionsschnelle Monitor neigt sich um 90 Grad aus einer horizontalen oder vertikalen Aufnahmeposition. Folgen Sie der Action und erreichen Sie mit Leichtigkeit extrem niedrige oder hohe Winkel.
Intuitive Informationsanzeige: Die Info-Anzeige dreht sich automatisch, wenn Sie ins Hochformat wechseln. Dank der übersichtlichen Benutzeroberfläche lassen sich die Einstellungen im Hoch- oder Querformat schnell bestätigen, und die Tasten für das i-Menü und den ISO-Wert sind auch beim Fotografieren im Hochformat leicht zu erreichen.
Fortschrittliche Anpassungen vor Ort: Mit der Z 8 steht nichts zwischen Ihnen und dem Bild. Die Info-Anzeige kann eine reine Ansicht oder eine benutzerdefinierte Ansicht anzeigen. Sie können mehreren Tasten Fokuspositionen zuweisen: Jede Taste kann eine eigene Fokusposition oder dieselbe Fokusposition abrufen.
Pre-Release Image Capture: Die Tage von „Ich habe es verpasst“ sind vorbei. Bei der Schnellen Erfassung des Bildausschnitts kann die Z 8 bis zu eine Sekunde lang Bilder aufnehmen, bevor Sie den Auslöser ganz durchdrücken. Außerdem können Sie für weitere vier Sekunden eine Post-Release-Aufnahmeserie festlegen.

Die kompletten technischen Daten finden sich hier:

Verarbeitung​

Die Verarbeitung der Z 8 entspricht dem gewohnten Nikon-Standard. Das Gehäuse besteht aus Magnesium und wird mit Teilen aus Aluminium und Spezialkunststoff vervollständigt. Das Gehäuse fühlt sich gut und griffig an. Es hat die optimale Größe für den fotografischen Alltag. Die Griffwulst ist gut geformt und hat die richtige Tiefe, und auch der kleine Finger findet ausreichenden Platz. Die Z 8 ist für mich die erste Nikon-Kamera, die das Feeling der D850 in die Welt der Nikon-DSLM-Kameras zurückbringt! Auch die Belederung macht einen perfekten Eindruck. Probleme mit der Ausbalancierung, auch mit lichtstarken und/oder längeren Brennweiten (die schwerer sind), gibt es hier nicht mehr.

Handling​

Außer dem Programmwahlrad auf der linken Seite liegen alle wichtigen Bedienungselemente auf der rechten Seite oder am unteren Teil des Gehäuses und sind gut zu Hand zu bedienen. Da sind die beiden gut positionierten Multifunktionsräder, das Vierwegewahlrad, der Fokusjoystick und auch der Ein-/Ausschalter, der wie bei Nikon üblich, um den Auslöser herum angeordnet ist. Der Auslöser wirkt direkt und dabei präzise, bietet einen gut fühlbaren ersten Druckpunkt und lässt sich darüber hinaus sanft durchdrücken. Das Programmwahlrad ist gegen unbeabsichtigtes Verstellen gesichert. Ein Druckschalter für die Fokusmodi sitzt außen links unten am Gehäuse. Die Schalter, Tasten und Wahlräder am Gehäuse liegen dank des größeren Gehäuses gut platziert. Für Nikon-User stellt das Menü keine ganz große Hürde dar, und man kann sich nach relativ kurzer Zeit zurechtfinden. Das Menü ist durch neue Direktwahlmöglichkeiten übersichtlicher und schneller bedienbar, aber auch (mal wieder) umfangreicher geworden. Um alle Möglichkeiten schnell und einfach nutzen zu können, sollte man sich unbedingt Individualmenüs anlegen! Die Touchbedienung des Menüs ist noch einmal verbessert worden und funktioniert sehr gut-

Sucher und Monitor​

Der elektronische Sucher (EVF) der Z 8 ist der gleiche wie in der Z 9. Es handelt sich um einen 0,5 -Zoll-Sucher mit 3,69 Millionen (OLED)Bildpunkten (Quad VGA), Farbabgleich sowie automatischer und 18-stufiger manueller Helligkeitssteuerung. Die Bildfeldabdeckung beträgt 100%, und die Vergrößerung liegt bei 0,8-fach. Eine Dioptrienanpassung ist von -4 bis +2 dpt möglich. Ein Augensensor sorgt für die automatische Umschaltung zwischen Monitor und Sucher. Die Bildwiederholrate kann von 60 auf 120 B/Sek. umgestellt werden.

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Der Monitor mit einer Diagonalen von 8 cm bietet eine Auflösung von 2,1 Mio. Bildpunkten. Die Bildhelligkeit mit rund 700 cd/m² bietet gute Erkennbarkeit auch bei Sonnenschein. Der Monitor lässt sich um 90 Grad aus einer horizontalen oder vertikalen Aufnahmeposition neigen. Im Sucher und auf dem Monitor können natürlich alle wichtigen Informationen eingeblendet werden. Darüber hinaus besitzt die Z 8 noch ein Informationsdisplay auf der Kameraoberseite, welches sehr gut ablesbar ist, denn es zeigt in weißer, hell leuchtender Schrift die wichtigsten Aufnahmeparameter an.

Konnektivität​

Bei den Schnittstellen bietet Nikon fast alles, was der User sich wünscht. Lediglich die klassische RJ45 Ethernet-Buchse fehlt. Die Gummiabdeckungen sind hochwertig und funktionieren tadellos. Es gibt:

2x USB Typ-C-Anschlüsse, 1x USB-Daten-Anschluss (SuperSpeed-USB) und 1x USB-PD-Anschluss sowie einen HDMI-Ausgang (Typ A), zwei Audioeingänge (Audioeingang 3,5-mm-Klinkenbuchse Stereo, mit Spannungsversorgung, Audioausgang 3,5-mm-Klinkenbuchse Stereo), einen 10-poligen Anschluss (für Kabelfernauslöser MC-30A/MC-36A und andere optionale Zubehörkomponenten). Über eine USB-C-Schnittstelle kann der Akku vom Typ EN-EL18c geladen werden. Akkus der Baureihe EN-EL18c, EN-EL18b, EN-EL18a und EN-EL18 können ebenfalls verwendet werden. Ein passendes USB-Kabel liefert Nikon ebenso mit wie das passende USB-Ladegerät.

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Kartenfächer​

2 Speicherkartenfächer, 1 CFexpress- oder XQD-Karte und 1 Secure Digital-(SD-)Karte

Beide Karten können als Überlauf- oder Backup-Speicherkarte verwendet werden, zur getrennten Speicherung von NEF- (RAW) und JPEG- oder HEIF-Bildern oder zur Speicherung von doppelten JPEG- oder HEIF-Bildern in verschiedenen Größen und Bildqualitäten. Die Bilder können zwischen den Karten kopiert werden.

Sensor und Prozessor​

In der Z 8 wird der gleiche Stacked-BSI-CMOS Sensor mit 45,7 MP verwendet wie schon in der Z 9. Die ISO-Empfindlichkeit reicht von ISO 64 bis 25.600 im Automatik-, und von 32 bis 102.400 im manuellen Modus. Ein Low-Pass-Anti-Aliasing-Filter ist nicht vorhanden. Aufgehangen ist der Sensor mit einer 5-Achsen IBIS-Bildstabilisierung, die bis zu 6 Blenden Gewinn bringen soll.

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Schematische Darstellung Z 8/Z 9 Stacked—CMOS-Sensor

Zur Verbesserung der Gesamtperformance wird in der Z 8 ein ultraschneller EXPEED-7-Prozessor verbaut. Der Pufferspeicher reicht für 1.000 Bilder in voller Auflösung mit 20 Bildern/s (komprimiertes RAW: HE Raw Compression und JPEG) im FX- oder DX-Format, 685 Bilder mit High Efficiency Star RAW und 79 Bilder mit verlustfreiem RAW. Dazu hat Nikon ein neues RAW-Format entwickelt, das zwar komprimiert ist, aber gleich viele Informationen enthalten soll wie das Standard-RAW-Format. Die Pufferspeicher-Angabe gilt daher nur für das neue Format.

Serienaufnahmen mit folgenden Modi: Serienaufnahme langsam (CL): ca. 1 bis 10 Bilder/s; Serienaufnahme schnell (CL): ca. 10 bis 20 Bilder/s; Highspeed-Serienaufnahme (C30): ca. 30 Bilder/s; Highspeed-Serienaufnahme (C120): ca. 120 Bilder/s. Aktuell mit der neuesten Firmware auch 60 Bilder/s im APS-C Modus.

Verschluss​

Elektronischer Verschluss mit Auslösegeräusch und Sensorschutz. Belichtungszeit 1/32000 bis 30 s (Schrittweite: 1/3, 1/2 oder 1 LW, verlängerbar bis 900 s bei manueller Belichtungssteuerung (M)), Langzeitbelichtung (B), Langzeitbelichtung (T)

Autofokus​

Der Hybrid-AF arbeitet nach wie vor mit 493 Autofokusfeldern (PDAF) und ist insgesamt noch einmal schneller geworden. Hybrid-AF (Phasen- und Kontrasterkennung) mit Fokus-Assistent. Messbereich –6,5 bis +19 LW (mit »Sternenbildansicht«: –8,5 bis +19 LW)

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Fokussierung​

Einzelautofokus (AF-S), kontinuierlicher Autofokus (AF-C), permanenter Autofokus (AF-F, nur im Filmmodus verfügbar), prädiktive Schärfenachführung; Manuelle Fokussierung (M): Scharfeinstellung mit elektronischer Einstellhilfe kann verwendet werden.

Mein Praxistest​

Alle meine persönlichen Aussagen und Anmerkungen in diesem Bericht beziehen ausschließlich auf die mir zum Test überlassene Kamera/Objektiv-Kombination. Da ich über Fotografie schreibe, lasse ich auch die Video-Funktionen der Kameras im Grunde weitgehend außen vor. Die technischen Daten der Kameras drucke ich hier nicht komplett ab, sondern verweise mit einem Link auf die entsprechende Herstellerseite. In meinem Review erwähne ich die reinen technischen Daten nur punktuell, hauptsächlich da, wo Neuerungen bzw. Herausstellungsmerkmale zur Sprache kommen. In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch einmal darauf hinweisen, dass die kameraspezifischen Leistungsdaten in der Regel immer an optimale (Labor-)Bedingungen wie voller und neuer Akku, die schnellsten Speicherkarten und die Verwendung der Top-Objektive der jeweiligen Hersteller geknüpft sind. In der Praxis wird man daher meistens nur Ergebnisse erzielen, die knapp unter 100% der „Papierform“ liegen.

Für den Test hatte mir Nikon-Deutschland für 14 Tage eine Z 8 und ein Nikkor Z-2.8/24-70mm zur Verfügung gestellt. Da ich ein Viltrox 1.8/35mm und ein 1.8/85mm besitze, die sich schon an der Z 9 bewährt haben, kamen auch diese beiden Objektive zum Einsatz.

Der Test​

Da ich selbst langjähriger Nikon-User bin und auch schon mit den andern Z-Modellen gearbeitet habe, war keine große Eingewöhnungsphase notwendig um loszulegen. Bei dieser ersten Exkursion soll sich normalerweise zeigen, wie intuitiv eine Kamera zu bedienen ist. Auch in diesem Fall sollte es da keine Überraschungen geben.

Für den ersten normalen Fotospaziergang habe ich mich im Wesentlichen wieder mit One-Shot Aufnahmen und fester ISO begnügt. Das Kamera-Profil wurde auf Standard eingestellt. Aufgezeichnet habe ich sowohl RAWs als auch JPGs, zeige hier aber hauptsächlich JPGs „out of camera“! Die Ergebnisse waren so wie eigentlich erwartet. Die JPGs sind farblich sehr ausgewogen und auch sonst, ganz Nikon-like, perfekt!

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70mm; f/2.8; 1/3200s; ISO 200

N-08.jpg

39mm; f/7.1; 1/1000s; ISO 200

N-09.jpg

53mm; f/6.3; 1/500s; ISO 200

N-10.jpg

41mm; f/7.1; 1/320s; ISO 200

N-11.jpg

55mm; f/4.5; 1/400s; ISO 200

N-12.jpg

55mm; f/9.0; 1/100s; ISO 200

N-13.jpg

24mm; f/7.1; 1/500s; ISO 200

N-14.jpg

70mm; f/7.1; 1/250s; ISO 100.

N-15.jpg

25mm; f/11; 1/250s; ISO 100

N-16.jpg

41mm; f/7.1; 1/250s; ISO 200 beschnitten

N-17.jpg

Viltrox 35mm; f/8.0; 1/500s; ISO 100, Panorama aus der Hand (hochkant).

N-18.jpg

35mm; f/8.0; 1/400s; ISO 100

N-19.jpg

24mm; f/7.1; 1/500s; ISO 100

N-20.jpg

85mm; f/3.5; 1/50s; ISO 800

N-21.jpg

70mm; f/3.2; 1/800s; ISO 100, Ausschnitt

N-22.jpg

70mm; f/7.1; 1/400s; ISO 100. Der Augen-AF erkennt nun auch „schwarze Vögel“ und trifft sicher!

N-23.jpg

Ausschnitt aus Bild oben

Hier noch einige Beispiele mit den Viltrox Z-Objektiven:

N-24.jpg

Links Kamera JPG, rechts RAW-Entwicklung mit Adobe Lightroom

Bei der Verwendung meiner Viltrox-Objektive nutze ich zur Kontrolle RAWs, die ich mit Lightroom entwickele. Lightroom erkennt im Gegensatz zur Z 8 das Objektiv und man kann die automatische Objektiv-Korrektur verwenden. Inzwischen erkennt auch DxO PhotoLab 7 die Z 8/Z 9 RAWs, allerdings die Viltrox-Objektive immer noch nicht.

N-25.jpg

35mm; f/1.8; 1/10.000s; ISO 100. Man kann hier beim Kamera-JPG deutlich die Vignettierung erkennen, die kameraintern nicht korrigiert wird…

N-26.jpg

..in Lightroom-entwickelt sieht das in den Ecken deutlich besser aus!

N-27.jpg

85mm; f/1.8; 1/1600s; ISO 200

N-28.jpg

35mm; f/1.8; 1/2000s; ISO 100

N-29.jpg

35mm; f/8.0; 1/125s; ISO 100

N-30.jpg

35mm; f/8.0; 1/200s; ISO 100

N-31.jpg

85mm; f/3.5; 1/320s; ISO 400 Ausschnitt

Wie man sieht arbeitet die Nikon Z 8 auch mit den preisgünstigen Viltrox-AF-Z-Objektiven problemlos und liefert durchweg ordentliche Bildqualität. Dass die Viltrox-Objektive hinsichtlich der Schärfe bei einem 47,5 MP-Sensor nicht ganz mit den Nikon-Pendants mithalten können, habe ich seinerzeit bei den entsprechenden Tests schon erwähnt. Sogar der AF ist nach einem Firmware-Update der Viltrox-Objektive präzise und schnell!

Der Augen-AF der Z 8
War das Ergebnis mit Augen-AF und Motiverkennung mit der Z 9 (und der damals vorhandenen Firmware) noch sehr ernüchternd, hat Nikon bei der Z 8 neue Maßstäbe gesetzt!

N-32.jpg

Viltrox 85mm; f/3.5; 1/1600s; ISO 400; Serienbildmodus 20 B/s (RAW+JPG), Hier findet der AF präzise und schnell das Auge und das Tracking funktioniert ebenfalls hervorragend. Die Trefferquote bei der Z 8 liegt bei 98%!

Die Bildqualität der Nikon Z 8 ist bei allen Lichtbedingungen und Tageszeiten sehr gut. Der Auto-WB ist sehr zuverlässig und muss nur selten korrigiert werden. Für die Konfektionierung (Beschnitt, Verkleinerung) kam Affinity Photo V2 zum Einsatz.

Fazit​

Auf Grund des kurzen Testzeitraum habe ich versucht, mich auf die wichtigsten, und natürlich interessantesten Features der Z 8 zu konzentrieren, die da wären Actionfotografie, Gesamt-Performance, Autofokus und Handling.

Vorweg: Die Nikon Z 8 ist eine der besten hochauflösenden DSLM überhaupt, die ich bisher der Hand hatte. Die Bildqualität insgesamt entspricht weitgehend dem schon hohen Niveau der D 850, der Z7ll und der Z 9, und ist Spitzenklasse!

Die Gehäusegröße und das Handling sind für mich perfekt. Alle Bedienelemente sind gut zu erreichen. Die Haptik und Verarbeitungsqualität gehört ebenfalls zu dem Besten, was ich bisher gesehen habe. Auch hinsichtlich der Konnektivität bringt die Kamera alles mit, was sich der Profi wünscht. Allerdings fehlt die im Profibereich obligatorische Ethernet-Buchse. Für die Übertragung wird bei der Z 8 der neue 2. USB-C-Anschluss genutzt. Man benötigt jedoch einen extra erhältlichen Adapter von USB (Typ C) auf Ethernet, und für die direkte Bildübertragung sind weiterhin, sowohl beim Tethering als auch für die Übertragung auf einen FTP-Server, die beiden entsprechenden Apps von Nikon nötig.

Die IBIS-Bildstabilisierung funktioniert sehr gut, Schaut man sich die Ergebnisse an, erscheint ein Gewinn von 6-7 EV realistisch zu sein. Durch die vielen zusätzlichen Features ist auch das Menü umfangreicher geworden. Glücklicherweise ist es aber gut strukturiert und bietet für die wichtigen Einstellungen auch eine Direktwahl auf der obersten Menüebene an.

Tatsächlich gehört der verbaute EVF leider nicht zur Topklasse was die Auflösung angeht und entspricht eigentlich nicht dem hohen Anspruch der Kamera an sich. Allerdings kann man ohne Einschränkung mit dem Sucher arbeiten, da ja nicht die Bilder des Suchers als Foto gespeichert werden, sondern die hohe Bildqualität der Sensor/Prozessor-Einheit.

Der rückwärtige Monitor ist qualitativ ordentlich und fast voll beweglich. Die Akkukapazität ist sehr gut. Man kann mit einem Akku auch deutlich mehr als ein Handballspiel oder ähnliches bestreiten. Das neue Konzept, zwei unterschiedliche Kartenfächer anzubieten, macht Sinn, da die schnellen CFexpress-Speicherkarten ja nicht gerade günstig sind – wer nicht dauernd die Performance der Cf-Karten benötigt, kann auf die etwas preiswerteren SD-Karten zurückgreifen.

Grundsätzlich erfüllt die Nikon Z 8 nun wirklich alle Ansprüche, die man an eine professionelle DSLM-Vollformat-Kamera stellen kann. Auch bei der Z 8 gibt es keinen mechanischen Verschluss mehr, was sich nach der Erfahrung mit der Z 9 bewährt hat. Da der Prozessor das gesamte 47,5 MP-Bild in nur 1/270s auslesen kann, funktioniert das immer, auch bei 30 B/s, ohne Dunkelphase zwischen den einzelnen (Serien-) Bildern. Ein sichtbarer Rolling-Shutter-Effekt war nicht festzustellen. Diese sehr gute Performance macht die Z 8 tatsächlich zu einer im höchsten Maße tauglichen Action-Kamera, die die beliebte D850-DSLR im Nikon Portfolio würdevoll ersetzten kann!

Das Preis-/Leistungsverhältnis der Z 8 ist für diese (Profi-)Kameraklasse momentan dagegen gut, und ich vergebe:

Bewertung​

Bewertung: Bildqualität, Perfomance, Handling, Preis-Leistung: jeweils 5 von 5 möglichen Sternen


Der Test der Nikon Z 8 macht natürlich neugierig auf das neue Z-Familienmitglied bei Nikon, die Z f. Ich hoffe, dass ich bald ein Testexemplar von Nikon bekomme und euch die Kamera ausführlich vorstellen kann.

© Netzwerk Fotografie und Dieter Doeblin. Jedwede Art der Veröffentlichung, auch auszugsweise, bedarf der Genehmigung. Text: Dieter Doeblin, Fotos: D. Doeblin, Nikon

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