Review Pentax K-3 Mark lll

Ein Erfahrungsbericht zur Pentax K-3 Mark lll
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Ein Erfahrungsbericht​

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Auch diesmal möchte ich meinen Kameratest der Pentax K-3 Mark lll Monochrom ausdrücklich wieder „Erfahrungsbericht“ nennen. Warum? Leider konnte ich die Kamera nur einige Tage und dazu noch bei sehr schlechten allgemeinen Wetterbedingungen ausprobieren. Da war für diverse, technische Versuche eigentlich keine Zeit, zumal ich auch mindestens seit 12 Jahren keine Pentax mehr in der Hand und nur eine kurze Eingewöhnungszeit hatte. Daher ging es mir auch bei diesem Kurztest mehr darum herauszufinden, was eine monochrome Digitalkamera in Sachen SW besser macht als eine normale High-Tech-DSLM-Kamera, bei der man ja bei der RAW-Entwicklung auch SW-Bilder erzeugen kann. Da ich in dieser Hinsicht auch schon eine Leica M10 Monochrom ausprobieren konnte, war es spannend, wie sich eine APS-C-DSLR schlagen würde!

Da es bei der Betrachtung digitaler SW-Aufnahmen auch um ästhetische Aspekte gehen muss, besteht dieser Bericht aus zwei Teilen, einem kamera-technischen und einen foto-theoretischen.

Exkurs: Digitale Kameras können nicht farbig sehen!​

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Das Halbleitermaterial der Bildsensoren nutzt den Effekt, dass bei Lichteinfall die Siliziumbasis des Sensors eine elektrische Spannung abgibt. Je stärker das auftreffende Licht wird, je höher steigt dieser Spannungswert an, so dass man ab einer bestimmten Lichtstärke die auf den Sensor fallende Helligkeit messen kann. Die so erzeugte Spannung ist ein analoges Signal. In der Praxis sind bei einem Bildsensor die lichtempfindlichen Flächen in ein Raster aus Millionen von Einzelflächen unterteilt, die als Pixel bezeichnet werden und jeweils einem Bildpunkt entsprechen. Die Informationen, die jeder Bildpunkt (Pixel) erfasst, sind Helligkeitsabstufungen, fotografisch als Grauwerte bezeichnet. Das Ergebnis wäre ein SW-Foto. Um aus den analogen „Spannungen“ ein Digitalbild zu erzeugen, müssen die Spannungswerte für jeden einzelnen Bildpunkt einzeln erfasst und mittels eines Analog-Digital-Wandlers in ein digitales (binäres) Zahlenformat umgewandelt werden.

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Da digitale Kameras also gar nicht farbig sehen können, greifen die Hersteller zu einem Trick, um farbige Bilder erzeugen zu können. Vor jedem einzelnen Pixel auf dem Sensor wird ein winziger Farbfilter in den drei Grundfarben RGB aufgebracht, sodass dieser Bildpunkt die Helligkeitsabstufungen nur für jeweils rote, grüne oder blaue Elemente des Motivs erfasst. Die Anordnung der Rot-Grün-Blau-Filter entspricht dabei meist der Bayer-Matrix. Jeder Bildpunkt eines Digitalfotos kann dabei aber einen von etwa 16,8 Millionen Farbtönen enthalten, der aus der Mischung aus Rot, Grün und Blau entsteht Der Chip selbst kann aber auch mit der Bayer-Matrix alleine noch kein Farbfoto erzeugen, sondern benötigt dazu einen Bildprozessors, der ein so genanntes Demosaicing (die Farbinterpolation) durchführt.

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Hier ein schematischer Vergleich zwischen Monochrom- und Farb-Sensor (Leica). Das Beispiel zeigt deutlich den Zuwachs bei der Auflösung.

Teil 1: Die Kamera​

Zu den technischen Finessen der Pentax K-3 Mark lll Monochrom kann ich mich durch die gegebenen Umstände nur kurz in einer allgemeinen Zusammenfassung äußern:

Ricoh Pentax
Pentax, zu Ricoh gehörend, ist seit einigen Jahren am Systemkamera-Markt eher als Nischenbediener präsent, hat nie eine DSLM gebaut, sondern am Spiegelreflexsystem festgehalten, und sich sogar dem Trend zum Vollformat bis zur K-1(2016) lange verweigert. Momentan hat man sogar eine neue analoge Spiegelreflexkamera angekündigt – Stichwort Nische! Dabei war schon die K100D, das Ursprungsmodel der heutigen K-3, im Jahre 2006 mit einem Stabilisator im Gehäuse ausgestattet. Ein Alleinstellungsmerkmal, das keiner der anderen Top-Hersteller zu bieten hatte. So stellt das farbtaugliche Schwestermodell, die Pentax K-3 Mark lll als aktuellste APS-C DSLR, den Gipfel der technischen Entwicklung in diesem Segment dar.

Die erste K-3 Monochrom kam dann Ende 2022 auf den Markt und wurde gleich ein großer Erfolg. Die Kamera entspricht weitgehend der normalen Version der K-3 Mark lll und wurde hinsichtlich der speziellen Ansprüche für eine digitalen SW-Kamera angepasst. Natürlich durch einen neuen monochromen CMOS-Sensor, einer speziellen (?) Bild-Engine und einem SW-Monitor. Die Auflösung und die Empfindlichkeit des monochromen 26,5 MP-Sensors ist für APS-C-Kameras natürlich außergewöhnlich, da alle Verluste des sonst üblichen Bayer-Filters (rund 40 % der effektiven Auflösung, Lichtverlust) wegfallen. Durch die hohe Auflösung ist der Kontrastverlauf sehr gleichmäßig. Auch bei höheren ISO-Werten bleibt das Rauschen immer harmonisch, da mögliche Artefakte, die sonst bei der Farbberechnung anfallen, natürlich gar nicht auftreten.

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Leider ist der Monitor fest verbaut, was eigentlich nicht sehr zeitgemäß ist. Auch der Joy-Stick ist gewöhnungsbedürftig und kann ausschließlich für die Anwahl der Fokusfelder verwendet werden. Das führte im praktischen Einsatz immer wieder zu Fehlbedienungen, denn wenn man wie gewohnt etwas im Menü damit anwählen wollte, verabschiedete sich dieses.

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Spezieller Monochrom-CMOS-APS-C-Sensor mit echter 26,5 MP Auflösung und Bild-Prozessor

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Monochrom-spezifisches benutzerdefiniertes Bild
Die PENTAX K-3 Mark III Monochrome verfügt über drei benutzerdefinierte Bildmodi, die ausschließlich für den Monochrom-spezifischen Bildsensor entwickelt wurden: Standard, Hart und Weich. Jeder Modus bietet eine genaue Anpassung von Parametern wie Ton, Tonart, Kontrast und Schärfe. Dies ermöglicht es den Fotograf:innen, Bilder für den gewünschten letzten Schliff zu personalisieren. Ob die Bild-Engine lediglich modifiziert oder tatsächlich speziell für den Monochrom-Sensor entwickelt wurde, lässt sich nicht so einfach sagen. Da aber die kameraeigenen JPGs vom Ergebnis her schlechter sind als die, die über Lightroom erzeugt werden, muss man vermuten, dass der Bildprozessor nur softwaremäßig modifiziert wurde.

Technische Daten (Auszug)​

Pentax:K-3 Mark III Monochrome
Sensor:CMOS APS-C 23,6 x 15,8 mm (Cropfaktor 1,5); 26,8 Megapixel (physikalisch)
Auflösung:6.192 x 4.128 (3:2), Video (max.) 3.840 x 2.160 30p
Empfindlichkeit:ISO 100 – 1.600 000
Verschluss:30s-1/8000s, Bulb
Belichtungsmessung:Matrix/Mehrfeld-Messung (307.000 Felder), Mittenbetonte Integralmessung, Spotmessung
Autofokus:Anzahl Messfelder 101 (25 Kreuzsensoren, 76 Liniensensoren)
Sucher:Prismensucher, 100 Prozent Bildfeldabdeckung, 1,05-fache Vergrößerung, wechselbare Mattscheiben
Monitor:3,2" (8,1 cm), Auflösung 1.62 Mio. Bildpunkte, Touchscreen
Ausstattung:2x SD-Kartenfach (1x UHSl und UHSll, 1x UHS l), WLan

Mehr Infos hier:

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Pentax K-3 Mark lll mit Pentax HD DA 16-50 mm 2.8 ED PLM AW

Das Gehäuse der K-3 Mark lll Monochrom besteht aus Magnesium-Druckguss. Das Gehäuse ist abgedichtet gegen Staub und Spritzwasser, wirkt äußerst robust und das Finish ist makellos. Die Kamera liegt satt und griffig in der Hand, ist allerdings mit rund 820 g bzw. mit dem 2.8/16-50 mm gar 1,5 kg nicht unbedingt ein Leichtgewicht. Die K-3 Mark lll vermittelt in dem Moment, indem man sie in die Hand nimmt, dass altbekannte Spiegelreflex-Kamera-Gefühl!

Ein Alleinstellungsmerkmal im Bereich der DSLRs ist der kamerainterne Bildstabilisator. Dieser schafft rund 5,5 LV, kann aber in der Pentax noch mehr: Zum einen kann er den Sensor in „Mikrovibrationen“ versetzen und so einen Tiefpassfilter simulieren - das soll Moirés verhindern. Zum anderen kann er auch kleine Korrekturen schon während der Aufnahme durchführen. So kann man einen schiefen Horizont kompensieren, für die der Sensor automatisch um bis zu zwei Grad gedreht wird. Darüber hinaus kann man den Sensor im Live-View aber auch manuell um ein Grad drehen und horizontal sowie vertikal um je 1,5 Millimeter verschieben, quasi elektronisch „shiften“ um z.B. stürzende Linien zu reduzieren.

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Dass SW nicht gleich antiquierte Technik bedeuten muss, zeigt das durch und durch moderne Gehäuse der Kamera.

Die Kamera ist, was die Bedienung betrifft, leider weniger schlicht gehalten als das „Monochrom“ verspricht. Mit 26 Bedienelementen am Gehäuse außen hat man gut zu tun! Die umfangreichen Features und damit leider auch die Bedienung erklären sich auch nicht von selbst. Auch das Menü ist erst einmal nicht unbedingt dein Freund. Nach kurzer Eingewöhnungszeit in den „Pentax-Sprech“ konnte ich aber eine brauchbare Grundeinstellung einrichten. In der Praxis zeigte sich dann schnell, dass das moderne DSLR-Konzept der Pentax in der Praxis gut funktionierte.

Teil 2: Digitale SW-Fotografie​

Da ich selbst auch immer noch ab und an mit einer Nikon F100 analog Fotografiere und die SW-Filme auch selbst entwickle, bin ich natürlich immer neugierig darauf, was eine digitale, monochrome Kamera in Sachen SW-Feeling/Bildlook leisten kann. Ein grundsätzliches Ergebnis gab es schon mit der Leica Monochrom: Analog bleibt analog und digital bleibt digital!

Für den jeweiligen Bildlook ist technisch das Zusammenspiel von Kamera, Objektiv, und Nachbearbeitung verantwortlich. Hierbei muss man grundsätzlich zwischen der analogen und digitalen Fotografie unterscheiden. Als Ergebnis erhält man mit beiden Verfahren zwar im Endeffekt jeweils SW-Bilder, die sich aber sowohl technisch und haptisch als auch wahrnehmungsspezifisch unterscheiden. Analoge Fotografie lässt sich am Bildschirm nur sehr eingeschränkt erfahrbar machen, da sie nur mit dem haptischen Erlebnis des auf Papier ausentwickelten Fotos ihre Wirkung entfaltet. Entsprechend gilt das natürlich auch für Farbbilder und Dias. Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass sich die analoge Fotografie auf Grund ihrer haptischen Erfahrbarkeit in der Summe immer von der Digitalfotografie unterscheiden wird, was natürlich auch für die Pentax K-3 Mark lll Monochrom gilt.

Andererseits beinhaltet die monochrome Digitalfotografie auch das Potential, die SW-Fotografie an sich weiter zu entwickeln. Unsere Umwelt möglichst realistisch abzubilden war von Beginn an das Bestreben der Erfinder der Fotografie. Von Anfang an gab es zahlreiche Versuche, farbige Bilder herzustellen, was sogar sehr früh gelang (1861, J.C. Maxwell), aber vom technischen Verfahren her nicht massentauglich war. Also musste man sich lange Zeit (bis um 1930) mit SW-Bildern zufriedengeben.

Die (SW-) Fotografie an sich war von Anfang an eine anspruchsvolle Transformation unserer Wahrnehmung von unserer Welt – und zwar jeweils einer sehr individuellen Welt! Warum? Wir nehmen unsere (Um-) Welt normalerweise farbig wahr, darüber hinaus kennt unser Gehirn kein Standbild. Folglich musste der Fotograf schon bei der Aufnahme eine anspruchsvolle Transformationsleistung erbringen, um den von ihm gedachten Content auf den Film zu bringen. Die Auseinandersetzung um eben diese Transformation beschreibt die gesamte Entwicklung der analogen (chemischen) Fototheorie bis zu ihrem Höhepunkt in den späten 1990er Jahren. Mit der Einführung der massentauglichen digitalen Fotografie um die Jahrtausendwende (das erste digitale Foto gab es bereits 1957) übernahm man auch die bis dahin im wissenschaftlichen Diskurs entwickelte „analoge Fototheorie“. Den Fotografierenden gab man zwar ein, wie sich zeigen sollte, sehr mächtiges Handwerkszeug an die Hand, kümmerte sich aber kaum bis gar nicht um eine adäquate digitale Fototheorie.

Da die Digitalkameras mit dem RAW auch die Möglichkeit boten, SW-Bilder zu erzeugen, wurden auch weiterhin SW-Bilder gemacht – allerdings vornehmlich in einigen wenigen speziellen Genres wie Portrait- oder Streetfotografie. Mit dem Erscheinen der monochromen Leica-M-Kameras bot sich dann auch die Möglichkeit „echte“ digitale SW-Fotos aufzunehmen. Auf Grund der hohen Kosten für diese Leica-Kameras war der Kreis der damit arbeitenden Fotografen:innen allerdings sehr klein. Das bedeutete gleichzeitig auch, dass sich nur ein relativ kleiner Kreis, wenn überhaupt, um eine Weiterentwicklung der SW-Fototheorie bemühte.

Natürlich wird und wurde auch weiterhin analoge SW-Fotografie von einer relativ kleinen Gruppe Fotografen:innen betrieben. Aber auch hier hat in technischer Hinsicht ein Wandel stattgefunden, zumindest was die Filme (Trägermaterial, Emulsionen), das Fotopapier und die gesamte Chemie angeht. Vor dem Hintergrund des Umweltschutzes hat es in diesem Bereich schon in den 1990er Jahren durchgängig neue Materialen gegeben. Ein Ilford Pan F von heute kann man schon lange nicht mehr mit dem von 1980 vergleichen! Es gibt es sogar einige sehr gute und hochauflösende neue SW-Filme. Von neuen, zeitgemäßen Kameras für Analogfilme ist dagegen fast nichts zu berichten. Das gilt auch für den fototheoretischen Diskurs.

Vor diesem Hintergrund sind z.B. die oft beschworenen ach so fantastischen Leica-SW-Looks nichts als pure Nostalgie. Der kann man gerne mit nostalgischen Kameras und neuem und altem Filmmaterial (sofern noch erhältlich) nachlaufen, eine moderne Auseinandersetzung mit einer ebenso modernen SW-Fotografie kann das aber nicht werden.

Das ist nur möglich mit Kameras, die der aktuellen, allgemeinen Technik in Sachen Kamerabau entsprechen. Wenn die vorhanden und preislich erschwinglich sind, wird sich auch der weitere Workflow für diesen Bereich weiterentwickeln und durch größere Nachfrage auch kostengünstiger erweisen. Genau hier kommt das Engagement der Fa. Ricoh Images (Pentax) ins Spiel. Ricoh ermöglicht durch eine moderate Preisgestaltung für seine K-3 Monochrom einem sehr viel größerem Interessentenkreis, sich (wieder) mit einer digitalen SW-Fotografie zu beschäftigen.

Die Bilder​

Leider waren die äußeren Bedingungen durch die katastrophalen Wetterbedingen nicht gerade ideal, es gab genau einen Tag mit Sonnenschein. Die erste und einzige wirkliche Exkursion, dazu noch ungeplant durch plötzlich gutes Wetter, führte in meinen Kiez, bei knalliger Wintersonne um die Mittagszeit.

Vorausschicken möchte ich, dass ich diesmal fast ausschließlich Bilder zeige, die ich in Lightroom entwickelt habe. Das lag am ersten Eindruck der Ergebnisse der kamerainternen JPGs, die mir etwas flach und weich vorkamen. Ob das grundsätzlich so ist oder ob ich die entsprechenden Profileinstellungen an der Kamera auf Grund der kurzen Verweildauer bei mir nicht gefunden habe, vermag ich abschließend nicht zu beurteilen. Fakt ist aber, dass die vom RAW entwickelten Bilder durchweg deutlich besser waren. Zum Einsatz kamen das 2.8/16-50mm und das 2.8/100mm Macro, beide von Pentax.

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16mm; f/6.3; 1/250s; ISO 400. Hier das Kamerainterne JPG…

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…und hier das mit LR optimierte! Das Beispiel zeigt, was tatsächlich in den in den RAW-Bilddaten des 26,5 MP SW-Sensors steckt.

Die weiteren Bildbeispiele, alle in Lightroom vom RAW entwickelt, zeigen ganz gut, worin die Vorteile einer reinen digitalen, monochromen Kamera liegen: sie bieten einen sehr typischen und modernen digitalen SW-Bildlook, der, wenn man das Ganze zu Ende denkt, eben nicht nostalgisch sein sollte.

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16mm; f/7.1; 1/400s; ISO 400, LR-Standard…

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…und hier eine andere LR-Variante.

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Hier noch einmal die stürzenden Linien korrigiert und beschnitten.

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35mm; f/7.1, 1/800s; ISO 400.

Dieses Foto wurde zum Vergleich mit einer Z 6 (im Jahr 2021) gemacht und in Lightroom als SW-Bild entwickelt. Im Vergleich mit den Ergebnissen der SW-Bilder, die mit der Nikon Z6 gemacht wurden, zeichnet sich die Pentax Monochrom mit einer zu erwartenden besseren Auflösung und sehr fein abgestuften Grauwerten aus, die wohl auch den speziellen Bild-Look ausmachen.

Wie der Vergleich aber auch zeigt, kann man auch mit RGB-Kameras ordentliche SW-Bilder machen – allerdings bleibt der Bildlook meiner Meinung nach trotz Vollformat deutlich hinter dem der Pentax zurück.

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35mm; f/4,8; 1/1500s; ISO 400.

Die JPGs der Leica M10 Monochrom sind deutlich besser. Das lässt auch darauf schließen, dass sich die Leica-Ingenieure bei der Anpassung der Bild-Engine mehr Mühe gegeben haben.

Die nächste Session musste wetterbedingt „in house“ beim Foto-Stammtisch stattfinden.

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43mm; f/2.8; 1/100s; ISO 3200

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39mm; f/2.8; 1/100s; ISO 3200

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100mm; f/2.8; 1/200s; ISO 3200

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50mm; f/2.8; 1/200s; ISO 3200

Die Portrait-Beispiele zeigen deutlich, was eine digitale, monochrome Kamera kann, selbst im kleineren APS-C-Format.

Hier noch ein Bespiel der Leica M10 Monochrom
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35mm; f/8; 1/30s; ISO 800

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100mm; f/4.0; 1/500s; ISO 3200. Pentax K-3 Monochrome.

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21mm; f/5.6; 1/250s; ISO 400. Pentax K-3 Monochrome.

K-24.jpg

36mm; f/5.0; 1/320s; ISO 400

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Das Rauschverhalten der Pentax K-3 Mark lll Monochrom ist bis ISO 6400 sehr gut, zumindest für APS-C Verhältnisse!

Für den ISO-Test nutze ich Filter von Kase, mehr Infos hier:

Fazit​

Solange man nur auf elektronischen Anzeigegeräten unterwegs ist, macht weder die deutlich teurere Leica M10 Monochrome noch die Pentax K-3 Mark lll Monochrom wirklich Sinn. Verlässt man aller-dings das „Aquarium des Internets“ und printet seine SW-Bilder aus, werden die Qualitätsunterschiede schnell sichtbar.

Das Projekt „monochrome digitale Kamera“ interpretiert die SW-Fotografie grundsätzlich völlig neu und dazu noch konsequent anders. Sie bildet eine neue Qualitätsstufe ab, bei der Schärfe und Detailzeichnung für sich sprechen. Auch der APS-C 26.5-MP-CMOS-Sensor der Pentax liefert ohne Bayer-Filter eine sehr hohe Auflösung und eine differenzierte, feinabgestufte Grauwerteabstufung. Das Schwarz wirkt in allen Nuancen wirklich Schwarz. Leider kommt das alles nur bei der Ausentwicklung mit einem RAW-Konverter wirklich zum Tragen. Natürlich wirken sich diese besonderen Eigenschaften erst richtig aus, wenn man sich große Fine-Art-Prints gönnt, und diese aufhängt.

Die Pentax K-3 Mark III Monochrome wirkt durch und durch robust und sehr ergonomisch. Darüber hinaus ist sie gut ausgestattet. Im Gegensatz zur Leica bietet sie alle aktuellen Features, die eine moderne Kamera heutzutage auszeichnen. Von der Gesamt-Perfomance her ist sie nicht unbedingt die schnellste, aber sie ist vom Handling her deutlich moderner als die M-Kameras von Leica.

Der Autofokus trifft zuverlässig und das Menü bietet zahlreiche Einstellmöglichkeiten. Hervorzuheben sind hier die speziellen Monochrom-Profile, die allerdings etwas Übung beanspruchen, um sie optimal nutzen zu können. Die JPEG-Bildqualität „out of cam“ ist aufgrund der mäßigen, internen Bildaufbereitung leider nicht gut. Die JPEG-Bilder wirken flau und kontrastarm, daher sollte man mit dieser Kamera auf jeden Fall in RAW fotografieren. Das Rauschverhalten ist bis 6400 ISO für APS-C-Kameras gut. Allerdings ist eine Entrauschung der Dateien momentan weder in Lightroom noch in DxO möglich.

Der leider fest verbaute Monitor liefert ein gutes SW-Bild in guter Auflösung. Das KAF2-Bajonett ist rückwärtskompatibel mit allen K-Bajonett-Objektiven, die seit 1975 gebaut wurden. Daneben verfügt die K-3 Monochrom auch über einen gehäuseinternen Autofokusmotor, welcher Pentax-AF-Objektive ohne eigenen Motor antreibt. Und ja, die Kamera kann auch 4k-Video, und bietet auch hier sehr ungewöhnliche Möglichkeiten für Filmer.

Die Pentax K-3 Mark III Monochrome ist eine fast kuriose Nischenkamera in einer schon bestehenden Nische. Sie ist ganz sicher keine Kamera für die „Allerwelts-Fotografie“, aber dennoch darf man erwarten, dass eine technisch aktuelle DSLR auch eine zeitgemäße JPEG-Bildqualität abliefert. Abgesehen davon bietet sich mit dieser Kamera die Möglichkeit, deutlich preisgünstiger in die Welt der echten digitalen SW-Fotografie einzusteigen, als das bislang möglich war.

Auch die Pentax Monochrom kann man sicher nicht mit normalen Maßstäben messen. Sie ist neben dem Leica-Monochrom Pendant eben auch ein sehr spezielles Fotogerät in der digitalen Kamerawelt, hier im APS-C Segment, bei dem man nicht unbedingt für Topleistung bei der Technik zahlt, sondern für ein Anliegen. Gut, dass man bei der Pentax für das besondere Anliegen weit weniger Geld auf den Tisch legen muss als beim Vorbild! Ob es einem wert ist, rund 2.400 Euro für ein, wenn auch spezielles, Kamera-Gehäuse auszugeben, muss jeder mit sich selbst ausmachen.

Eine Sterne-Bewertung möchte ich hier, auch wegen des kurzen Testzeitraums, nicht abgegeben.

Zum Schluss noch eine persönliche Anmerkung: Schade, dass kein etablierter Anbieter von spiegellosen Kameras eine Monochrom-Version im KB-Sektor anbietet, wäre doch eine solche Kamera, selbst mit einem 26,5 MP-Sensor zu einem passablen Preis, sicher ein interessantes Produkt…

Mehr Informationen:
Erhältlich ist die Pentax K-3 Mark III Monochrome z.B. bei unserem Partner AC-Foto:

© Netzwerk Fotografie und Dieter Doeblin. Jedwede Art der Veröffentlichung, auch auszugsweise, bedarf der Genehmigung. Text: Dieter Doeblin, Fotos: D. Doeblin, Pentax/Ricoh

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