Immer-drauf für APS-C-Kameras
Das neue Sigma 18-50mm F2,8 (für APS-C) gehört zur Contemporary-Serie von Sigma. Ziel der Contemporary-Serie ist es, höchste Ansprüche hinsichtlich der Abbildungsleistungen mit hoher Lichtstärke und einem kompakten Design zu verbinden. Und tatsächlich, wenn man dieses Objektiv auspackt und in die Hand nimmt, hat man sofort den Eindruck, dass es diesen Ansprüchen gerecht wird! Das Objektiv ist haptisch erste Sahne, dazu ist es kompakt, für seine Lichtstärke leicht, und sehr, sehr gut verarbeitet! Die Glassorten, Linsenfertigung, Vergütung und die restlichen Features entsprechen allen Anforderungen, die aktuelle Kameras an moderne Objektive stellen.
Sigma hat bei diesem Zoom-Objektiv sowohl auf einen Blendenring als auch auf einen Stabilisator verzichtet. Was mir persönlich beim Blendenring leid tut! Der Verzicht auf den Stabi fällt angesichts der Tatsache, dass inzwischen alle aktuellen spiegellosen Kameras über ein leistungsfähiges IBIS verfügen, dagegen leicht.
Das besonders kleine und leichte Standardzoom für spiegellose APS-C-Kameras könnte das ultimative Immer-drauf-Objektiv sein. Es deckt den (adäquaten) KB-Brennweitenbereich zwischen 27 und 75mm ab und das mit einer durchgängigen Lichtstärke von F2,8. Die relativ hohe Lichtstärke ermöglicht nicht nur Aufnahmen aus der Hand bei schlechteren Lichtverhältnissen, sondern kann auch durch das Spiel mit einer geringen Schärfentiefe für eine effektvolle Freistellung des Motivs sorgen. Und das bei einem Gewicht von nur 290g. Ob es den Anforderungen hinsichtlich der Auflösung im Zusammenspiel mit dem neuen APS-C-Bildsensor mit 40 MP von Fuji gerecht wird, soll dieser Test zeigen.
Das Objektiv
Technische Daten (Auszug):- Objektivaufbau: 13 Elemente in 10 Gruppen, mit einer SLD- und drei asph. Linsen
- Innenfokussierung
- Naheinstellgrenze 12,1cm
- Kompatibel mit Hochgeschwindigkeits-Autofokus
- Schrittmotor
- Super-Multi-Layer-Vergütung
- Staub- und spritzwassergeschützter Objektivanschluss
- Reflexe und Geisterbilder minimierendes Design
- Jedes einzelne Objektiv durchläuft das SIGMA-eigene MTF-Messsystem
- 7 gerundete Blendenlamellen
- Hochpräzises und robustes Messing-Bajonett
- Gewicht 290 g
- Abmessungen: 65,4 mm x 74,5 mm
Weitere Informationen findet man hier:

Das Sigma 2.8/18-50mm fällt bei 18mm und bei offener Blende in der Schärfe etwas ab, und der Lichtabfall zu den Ecken ist in den Ecken ohne Autokorrektur entsprechend der Brennweite deutlich zu sehen. Wenn man 2 1/2 Blenden weiter abblendet, hat man schon die maximale Schärfe, die dann allerdings, ab F/11 merklich wieder abnimmt. Die Vignettierung wird mit der automatischen Objektivkorrektur natürlich durchgängig beseitigt.
Vignettierung und Schärfe bei F72.8 und 18mm Brennweite
Bei 50mm Brennweite waren Lichtabfall und Schärfe bei offener Blende zwar auch sichtbar, aber noch ok und wurden abgeblendet ab F/8 gut. Hier muss man natürlich Abstriche in Anbetracht des günstigen Anschaffungspreis machen.
50mm; f/4.5; 1/250s; ISO 125
Ausschnitt 100% Bildmitte, Schärfe vorhanden
Beim Ausschnitt 100% Bildecke rechts unten wird der Schärfeverlust trotz f/4.5 schon deutlich sichtbar.
Der Test
Für den Test des Sigma 18-50mm F2,8 DC DN | Contemporary konnte ich die neue Fuji X-T5 mit 40 MP nutzen, die sich gerade bei mir zu einem Testbesuch aufhielt (zum Testbericht der Kamera geht es hier entlang). Objektiv und Kamera passten vom Handling her sehr gut zusammen. Für diesen Bericht wurden soweit möglich Kamera-JPGs ohne weitere Bearbeitung genutzt. Für die Konfektionierung (Beschnitt, Verkleinerung) kam Affinity Photo 2 zum Einsatz.Die ersten Eindrücke im Kietz
50mm; f/5.6; 1/600s; ISO 800
25mm; f/8; 1/240s; ISO 800
18mm; f/8; 1/640s; ISO 800
Dann ging es zu einer Exkursion „auf Zollverein“ nach Essen…
50mm; f/8; 1/350s; ISO 200
50mm; f/9.0; 1/180s; ISO 200
18mm; f/9; 1/160s; ISO 200
50mm; f/9; 1/300s; ISO 200
18mm; f/8; 1/200s; ISO 200
50mm; f/10; 1/58s; ISO 200
18mm; f/10; 1/110s; ISO 200
18mm; f/10; 1/60s; ISO 200
18mm; f/10; 1/80s; ISO 1000
32mm; f/9; 1/280s; ISO 200
50mm; f/9; 1/34s; ISO 800
18mm; f/2.8; 1/30s; ISO1600
50mm; f/2.8; 1/340s; ISO 400. Hier kann man bei Offenblende sehen, dass das Objektiv mit dem Sensor nicht mithalten kann.
18mm; f/3.6; 1/4700s; ISO 200, Gegenlicht bereitet dem Sigma keinerlei Probleme.
Fazit
Das Sigma 18-50mm F2,8 DC DN | Contemporary zeigt, dass Objektive von Drittherstellern eine preisgünstige Alternative für ein praktisches „Immer-drauf“ Standardzoom sein können, wenn man bereit ist, einige Abstriche bei der Bildqualität zu akzeptieren. Besonders dann, wenn man hochauflösende Kameras benutzt. Hier zeigt sich, warum die 2.8/24-70mm Standardzooms der Kamera-Hersteller für das KB-Format durchweg 5x so teuer sind wie dieses lichtstarke Sigma-Zoom. Auch für das Fuji-eigene XF16-55mm F2.8 R LM WR für das APS-C-Format muss der geneigte Käufer immerhin noch rund 1.200 € auf den Tisch legen!Mit dem Handling und der Haptik kann sich das Sigma allerdings ganz oben in der Top-Liga einreihen. Dazu kommt ein nahezu unschlagbares Preis- /Leistungsverhältnis! Besonders gut gefallen mir die Größe und das Gewicht in Verbindung mit einer DSLM – alles bleibt gut ausgewogen! An der Fuji X-T5 mit ihrem „Oldstyle“-Bedienungskonzept fehlt allerdings eindeutig der Blendenring. Das Arbeiten mit einem Blendenring, besonders bei den doch meist recht kleinen DSLM-Gehäusen, ist zumindest für mich sehr bedienerfreundlich. Das Sigma-Objektiv funktioniert ansonsten sehr gut mit der X-T5 und erfüllt alle fotografischen Alltagsaugaben ordentlich. Was die Auflösung angeht, stößt das Objektiv allerdings beim Fuji 40 MP-Sensor an seine Grenzen. Für APS-C-Kameras mit Sensorauflösungen bis ca. 25 MP ist das Objektiv aber ganz sicher eine empfehlenswerte Alternative!
Meine Bewertung für die getestete Kamera/Objektiv Kombination
Aktueller Preis (UVP): 499,00 Euro
Weitere Informationen
Sigma 18-50mm F2,8 DC DN | Contemporary- Übersicht bei SIGMAIm SIGMA Online-Shop kaufen (verfügbare Anschlüsse: X-Mount, E-Mount, L-Mount)
Testbericht zur Fuji X-T5
© Dieter Doeblin und Netzwerk Fotografie. Jedwede Art der Veröffentlichung, auch auszugsweise, bedarf der Genehmigung. Text: Dieter Doeblin, Fotos: D. Doeblin, Sigma