Noch einmal verbesserte Rauschminderung und mehr Bedienkomfort
DxO hat vor kurzem die vierte Version seiner Rauschminderung PureRAW präsentiert. Neu in PureRAW 4 ist unter anderem die Rauschreduzierung DeepPrime XD2, die durch den Einsatz von Deep Learning nochmals bessere Ergebnisse erzielen soll. Erweitert und verbessert hat DxO auch das Handling und die Bedienung. DxO PureRAW 4 bindet jetzt auch direkt die bekannt guten DxO-Objektivkorrekturen ein.
DxO PureRAW benutze ich als Stand-Alone-Version, seitdem es das Programm gibt, weil es einfach lange Zeit die besten Ergebnisse lieferte. Jetzt legt DxO nach und bringt Version 4 der Rauschminderung. Diese erhält mit DeepPrime XD2 eine abermals leistungsstärkere Variante der Rauschunterdrückung, die vorab schon in DxO PhotoLab 7 ihr Debut feierte. Ob sich PureRAW 4 weiter als die „Top-Rauschverminderung“ behaupten kann, wollte ich natürlich herausfinden.
Deutlich verbessert wurde die Bedienung des Programms. Waren die Einstell-Möglichkeiten bisher eher rudimentär, kann man nun verschiede Parameter für die Verarbeitung und Ergebnisausgabe direkt vornehmen. In der neuen großen Vorschau, die zudem einen vorher-/Nachher-Vergleich bietet, findet man alle wichtigen Einstellparameter.
Die Neuerungen:
- Überarbeitete Korrektur von Objektivunschärfe
- Erweiterte Einstellungen für die Rauschminderung
- Gravierende Verbesserungen für den Workflow
Die (ersten) Ergebnisse
Als Testvorlage diente ein Sony 60 MP RAW, mit ISO 10.000 aufgenommen.
Hier das gleiche Foto mit PureRAW4 entrauscht.
Die Ausschnittvergrößerungen zeigen, dass PureRAW 4 noch einmal verbesserte Ergebnisse liefert.
Wie man sieht, werden sogar High-ISO-Aufnahmen brauchbar.
Neben der verbesserten Bedienung konnte DxO auch die Performance bei der neuen Version noch einmal steigern. Für das das Beispiel-Foto (60 MP) benötigte PureRAW3 25 Sekunden, PureRAW4 nur noch 20 Sekunden.
Wie schon oben erwähnt benutze ich PureRAW sehr gerne als Stand Alone-Version, um dann die entrauschten DNGs z.B. in Affinity zu entwickeln. DxO PureRAW 4 funktioniert aber auch als Plug-In für Adobe Lightroom und Photoshop. Die Software kann auch Stapelverarbeitung. Neu ist jetzt die Möglichkeit, Rohdaten von der Kamera direkt beim Import auf den Rechner optimieren zu lassen – auf Wunsch mit der ebenfalls neuen Funktion zur Datei-Umbenennung. DxO PureRAW 4 eliminiert nicht nur Bildrauschen beim Demosaicing der Raw-Dateien, sondern kann auch vom Objektiv hervorgerufene Abbildungsfehler wie Verzeichnung, Unschärfen oder chromatische Aberration korrigieren.
Schon im Jahr 2022 setzte DxOs DeepPRIME XD-Technologie einen neuen Maßstab für Rauschminderung und Demosaicing. DeepPRIME XD2 baut auf diesem Fundament auf und erzeugt mit Hilfe von Milliarden von Bildern, mit denen die KI trainiert wurde, Aufnahmen von noch nie dagewesener Klarheit und Detailgenauigkeit. Wolf Hauser (DxO) sagt dazu: „XD2 ist das Ergebnis jahrelanger Spitzenforschung. Das von uns entwickelte neuronale Netz wird immer intelligenter und überrascht uns damit, wie knackscharf und klar die Bilder werden.”
Fazit
Wer ein wirklich gutes Stand-Alone-Programm zur Rauschverminderung sucht, ist mit PureRAW 4 bestens bedient. Die Einbindung von DeepPrime XD2 sorgt noch einmal für insgesamt bessere Ergebnisse. Vor allen Dingen ist die neue Bedienung eine gute Sache, da sie deutlich mehr Einstellparameter bietet. Der Performancezuwachs wird natürlich erst richtig interessant, wenn der eigene Rechner die gebotenen Vorteile hardwaremäßig auch nutzen kann. Ob sich also ein Update lohnt, wenn man schon die Version 3 besitzt, hängt natürlich davon ab, in welchem Genre man fotografisch unterwegs ist. Für alle, die große Mengen Fotos, zudem noch im Stapel, verarbeiten wollen, lohnt sich ein Upgrade aber auf jeden Fall.Preis und Verfügbarkeit
DxO PureRAW 4 ist ab sofort für 119 Euro erhältlich. Das Upgrade von einer früheren Version bietet DxO für 79 Euro an. Es gibt DxO PureRAW 4 für Windows und für Mac OS.© Netzwerk Fotografie und Dieter Doeblin. Jedwede Art der Veröffentlichung, auch auszugsweise, bedarf der Genehmigung. Text: Dieter Doeblin, Fotos: D. Doeblin, DxO