Das fertige Bild soll für mich den Eindruck wiedergeben, den ich in der Realität hatte. Die Kamera kann nur einen Mischmasch messen (ja, durch kluge[?] Software optimiert) oder das, was ich ihr zu messen vorgebe; meine Augen wandern aber durch die Szene und "belichten" jeden Bildteil individuell. So entsteht in meinem Kopf eine zur Gänze für mich richtig belichtete Szene. Deshalb gleiche ich die für mich zu großen Helligkeitsunterschiede meist aus. Im allgemeinen reichen mir dazu bei den heutigen Sensoren die Softwareregler, in seltenen Fällen kommt HDR zu Hilfe. Da der Großteil meiner Fotos als echte Papierbilder in Alben meiner Frau landet, ist die Dynamikbegrenzung bei mir besonders wichtig.... hatte ich ja so gesehen ...
So unterschiedlich wie die Denkansätze und Antworten ausfallen, ist in der Realität auch der Anspruch an den Wahrheitsgehalt eines Fotos. Als jemand, der einen großen Teil seines Lebensunterhaltes mit Pressefotos verdient, kann ich mich für Tricks nicht begeistern.
Schwarzweiß sehe ich dagegen unkritisch. Am Anfang gab es ja ohnehin nix anderes, und es wird auch nichts hinzugefügt, was nicht vorhanden war. Außerdem - und das ist ein wesentlicher Punkt - wird der Betrachter nicht getäuscht. ... in aller Regel sollen Fotos schon einen engen Bezug zur Realität haben.
Das ist übrigens auch ein Aspekt, weshalb es mich ankotzt, wenn Studiofotografen auf uns Bildberichterstatter abfällig herabschauen. Ein wirklich gutes Pressefoto zustande zu bekommen, ist MINDESTENS genauso schwierig, wie Portraits im fertig ausgeleuchteten Studio zu machen.
Luminar 4 ist modern, denn es spiegelt m.M.n. den Zeitgeist wieder. Schnell, unkompliziert ein gefälliges Wegwerfprodukt herzustellen ist die Maxime. Manipulieren – das machen doch die „Stars“ der Social Media Szene auch. Warum also nicht auch die letzten Urlaubsknipserei mit tollen Wolkenvarianten, leuchtenden Nordlichtern oder mit einer Milchstraße etwas auf-hübschen und rauf zu Twitter, Instagram u. Co.
Ich bin jedoch für eine klare Deklarierung von Veränderungen des ursprünglichen Bildes, wie immer sie auch formuliert sei um einer beabsichtigten Täuschung oder gar Betrug vorzubeugen.
Für mich ist im Grunde alles erlaubt, was die Raw-Entwicklung hergibt, und das ist schon verdammt viel. Einen Himmel auszutauschen wäre für mich nicht drin. Da wehrt sich mein persönlicher Ehrgeiz gegen.
Dass Pressefotos ehrlich sein sollen ist klar. Die Realität bilden sie jedoch nie ab.
Nur mal ein Link dazu:
Zeit online
Hier das zugrundeliegende Projekt von Ruben Salvadori.
Bist du dir da sicher?
Dann schau dir mal an, wie Anselm Adams seine Bilderbearbeitetmanipuliert hat ...
Und der Dynamikumfang unserer Digitalkameras erlaubt Dinge, von denen man in der analogen Dunkelkammer nur träumen konnte.
Und nochmal A.A.:
„You don't take a photograph, you make it.“
Richtig.
Und grundsätzlich falsch ist es, verschiedene Bereiche der Fotografie – Studio, Presse, Street, Wildlife u.s.w. – gegeneinander auszuspielen.
Jeder Bereich hat seine eigenen Regeln und seinen eigenen Anspruch an Wirklichkeit.
Anselm Adams fällt etwas aus dem Rahmen. Seine Bilder sind definitiv Kunstprodukte ohne ausdrücklichen Realitätsanspruch. Da ist schon eine ganze Menge erlaubt. Außerdem hat er halt mit seiner Zonenmessung das Maximale aus dem analogen Material rausgeholt. Das ist eine völlig legitime Methode und hat nichts damit zu tun, irgendeinen Himmel in sein Bild zu montieren.
ne Provinzkackbratze in Strapsen im Schaufenster
Du hast ja nachvollziehbar Dampf abgelassen, aber kannst Du mir bitte verraten,
wie ich nach 'Provinzkackbratze in Strapsen' mein Kopfkino wieder abschalten kann?
Hab schon alles Mögliche versucht … nix geht.
Der ewige Streit: Kann/Darf Fotografie Kunst sein oder hat die Dokumentation zu bleiben?Darf ich z.B. Verkehrsschilder oder Strommasten wegretuschieren? Puristen werden "Nein" sagen. Einem Maler würde man es aber nie vorwerfen, wenn er sie einfach weglässt ...
Also: wo ist die Grenze?
Für mich, der ich wenig Dokumentation mache, ist das der entscheidende Punkt. Aber bei Dokumentationen bleibe ich doch bei der nackten Wahrheit.und letzten zählt nur, ob das Ergebnis überzeugt.
Der bildenden Kunst ist doch völlig egal, womit die gebildet wurde. Kamera, Pinsel, Kleber oder Meissel - alles eins. Was entscheidet sind die Idee, der Gedanke, der Funke.Dann kann ich auch gleich mit Malerei anfangen.
Das mögen andere anders sehen. Für mich ist das nichts.
und wenn man mal an einem Ort ist, an dem man nicht so schnell wieder hinkommt, hilft Luminar dann auch.
Mich stört es nicht, wenn die Fotos bearbeitet sind. Bei den Beautys-Shoots ist ja auch immer nur die Hälfte war - ehrlich ;-)
by Heiko Löhrer, auf Flickr
das Original (einfach langweilig):
by Heiko Löhrer, auf Flickr
We use cookies and similar technologies for the following purposes:
Do you accept cookies and these technologies?
We use cookies and similar technologies for the following purposes:
Do you accept cookies and these technologies?
und der Schatten passt wieder.