Mitmachthema Nicht perfekte Schnappschüsse, die ich nicht weggeworfen habe und sogar zur Diskussion stelle

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Als alter Konzertfotograf muß ich gleich mehreres sagen:

1. Das Motiv ist astrein! (y)
2. Den Grünstich haue ich mit einem Klick ("Automatische
Bildverbesserung" im GC) locker weg …
3. Wollte ich das Bild in "total perfekt" in einer Ausstellung
zeigen, würde ich den Bereich des Notenständers wohl
mit einigem Aufwand nachbauen.


Im übrigen kann ich hinsichtlich des Notenständers nur
sagen: Entweder sieht und berücksichtigt man den beim
Fotografieren oder man nimmt ihn einfach hin – beides
ist möglich und legitim …


.
 
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Nun gut, also beide.

Ich find die Schwarzweiß-Variante besser, Sam bestimmt auch.

Dass man sich für die Aufnahme der Beiden hier Bewegungsunschärfe wünscht, kann ich nicht so verstehen. Als der Gitarrist am Ende des Konzert seine Gitarre auf dem Verstärker zu Klump schlug, da habe ich damals etwas längere Zeiten verwendet (oder verwechsle ich da die Bands?)
Der Bassist hat sich wahrscheinlich insgesamt nicht so viel bewegt, um seine schreckliche Frisur nicht in Gefahr zu bringen. Der Herr links hat nachts zuvor die Freundin des Bassisten verführt, was diesen natürlich verärgert hat.

Was ich damit sagen will: Das Bild ist mEn statisch, weil die Szene keinen Power hat, aber auch sehr gut von den Blicken der Beiden leben kann. Technische Perfektion ist für mich bei solch einer Aufnahme zweitrangig. Ich meine, es ist nicht ganz scharf, aber was da ausgefressen ist lässt sich gut kaschieren.
Es wird nicht den Preis „mein bestes Konzertfoto“ von Dir bekommen haben, aber es ist doch zeigenswert.

Die Hand hinterm Notenständer fällt dem gemeinen WAZ-Leser nicht auf und wäre mir so schnell auch nicht aufgefallen. Also kannst Du Sven ja mal vertreten, wenn er krank ist.

Ich habe auch schon ein paar Mal Konzertfotos gemacht, aber nie großes Interesse dafür einwickelt. Entsprechend schlecht kann ich die Güte von Bildern wirklich einordnen. Das Bild ist gut gemacht, allerdings find ich es ein bisschen spießig arrangiert. Ich mag viele von Sams Konzertbildern sehr, weil die meist sehr keck mit Positionierung und Schärfe spielen.

Du merkst hoffentlich, dass dies keine offizielle Bildkritik war, weil viel zu viel persönlicher Geschmack mit eingeflossen ist.
 
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Die Hand hinterm Notenständer fällt dem gemeinen WAZ-Leser nicht auf und wäre mir so schnell auch nicht aufgefallen. Also kannst Du Sven ja mal vertreten, wenn er krank ist.


Was die Hand anbelangt, hast Du recht, Albert.

Und bzgl. der Vertretung: Ich werde nicht krank
und bin traditionsgemäß höchstens vor großen
Festivals mal etwas unlustig, was sich aber mit
dem ersten Auftritt zuverlässig immer legt …


.
 
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....für heute kurz zum Konzertbild ... bin dermassen eingebunden, dass ich Abstriche machen muss. Das soll diese wunderbare Konzertszene aber überhaupt nicht schmälern ....

Zum Konzertbild:

Vorab: Konzertfotografie haben ja generell etwas "schnappschüssiges", da man ja nie weiss, welche Gesten und Mimiken die Musiker im nächsten Moment machen. Die Gefahr ist gross, dass man einfach auf den Auslöseknopf hält und dann von 100 Serienbilder einfach eines auslöst ...
Das wäre dann für mein Verständnis am Ziel vorbei geschossen.
Als langjähriger Konzertfotograf fotografiere ich zwar mit AF, alles andere wird manuell eingestellt und immer nur Einzelbilder. Entsprechend dem ist halt auch - je nach dem - der Ausschuss höher ....

Das Bild ist hervorragend gestaltet, scharf und lebt von der Kommunikation der beiden Musiker. Die Farben, wie es schon erwähnt wurde, haben für die Wirkung dieser Szene keine Bedeutung. Im Gegenteil: das Auge konzentriert sich auf die Mimik und Gestik der Musiker und beim genauen Hinsehen hört man auch die Musik ...

Hier würde ich fast sagen: Schnappschuss hin oder her .... eine herrliche Szene in allen Belangen wunderbar festgehalten ... :) (y)(y)(y)
 
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Hab wohl irgendwas falsch verstanden :

Jetzt geht es wohl darum, erbauliche Werke zu zeigen, die andere bestaunen dürfen.

Der Künstler wird gefeiert.

und dann fragt jemand, Künstler, welchen Fehler hat dein Werk und der Künstler präsentiert stolz das Haar in der Suppe ...

den Sinn dieses Fadens hatte ich anders verstanden

anfangs ging es nicht um den fast perfekten Schnappschuß, sondern darum, was eigentlich dieses relativ unfassbare ist ....

Hurra, ein Schnappschuß - . - " eigentlich " Müll ... nee, aber der hat was !

Wenn wir das nicht im Auge behalten, driften wir ab ... auf das zweitplazierte Foto, das dann doch nicht veröffentlicht wurde ( wie überaus peinlich, da hab ich, sonst der perfekte Fotograf, doch eine Kleinigkeit übersehen ...
 
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Hab wohl irgendwas falsch verstanden :

Hallo Kay, lass den Thread sich doch entwickeln. Bildgestaltung und Bildkritik haben so viele Facetten, dass eine scharfe Abgrenzung immer schwierig ist. Albert als TO wird das schon machen, er gibt die Regeln vor und hat den Thread relativ offen gestaltet, damit möglichst viele mitmachen (können und wollen).
Eins ist jedoch klar - und da muss ich Deiner Wahrnehmung widersprechen: es geht hier nicht darum, sich abfeiern zu lassen. Genauso wenig ist das ein Wettbewerb, wer das schlechteste Bild einstellt, das man trotzdem aufbewahren sollte. Und deshalb darf es auch nicht so sein, dass man sich schämen muss, einen guten, wenn auch nicht perfekten Schnappschuss einzustellen. Ist doch irgendwo klar, dass ein bewahrenswerter, nicht perfekter Schnappschuss auch was tolles hat, weswegen man ihn eben aufbewahren möchte.

Und: laut Albert darf der Bildeinsteller auch schon beim Posten des Bildes was dazu schreiben und muss das nicht zwingend im Fazit machen. Das passt also schon.
 
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Hab wohl irgendwas falsch verstanden :

Jetzt geht es wohl darum, erbauliche Werke zu zeigen, die andere bestaunen dürfen.

...ich denke nicht, dass dies so ist, lieber Kay: auch wenn ich das Bild der beiden Musiker doch für meinen Geschmack als durchaus gelungen ansehe und nahezu perfekt, hat es rein technisch betrachtet wie bereits erwähnt, seine (technischen) Mängel ...
Aber.....wirklich perfekte Konzertfotos sind rar: sie bedürfen noch weit mehr als andere Genre eine unglaubliche Aufmerksamkeit und Wahrnehmung. Insofern ist die Grenze zwischen Schnappschuss und nicht Schnappschuss bei der Konzertfotografie oft sehr fliessend ...

Eines der perfektesten Konzertbilder, welches ich je gesehen habe wurde übrigens von Sven (alias @jazzmasterphot ) gemacht: Das Bild vom legendären Pianisten Vladimir Horowitz .... Das war bestimmt kein Schnappschuss sondern gezielte und perfekte Umsetzung in allen Belangen ...

Schnappschüsse haben per se, zumindest für mich, etwas "Unperfektes", weil mir die "Vorbereitungszeit" fehlt ... das heisst aber nicht, dass das Resultat ab und an einem mit viel Vorbereitung gemachtes Bild hinten an stehen muss ....

 
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Sind Konzertbilder Schnappschüsse, wenn der Fotograf sogar noch für die Zeitung dort arbeitet ?
Besprechen wir ...

Sind Konzertfotografien nicht per se vorbereitet, eingestellt. Das Konzert ist doch nicht zufällig.
Der Fotograf geht hin und fotografiert das, was seit drei Wochen angekündigt ist.

Ein Schnappschuß ist für mich: Höre Musik, drehe mich um, löse aus .

Wenn ich vorbereitet zum Konzert gehe, wenn ich für Landschaft das Stativ aufbaue, für das Model das Licht setze ... nee
 
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Ich persönlich finde es auch interessant, welchen Anspruch der Zeigende an seine Bilder hat. Klar wird dabei auch mal gemogelt, schließlich möchte man nicht bewusst irgendwelchen Mist zeigen.

Wenn ich richtig verstanden wurde, zeigt der Profi ein Bild, das den Einsteiger zum staunen bringt und der Einsteiger zeigt eines, in dem der Profi haufenweise Mängel findet. So kalibrieren wir uns mit unseren Bildern ein wenig und lernen uns mit unseren Ansprüchen vielleicht auch besser kennen.

Also nicht rummosern, weitermachen.
 
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Sind Konzertbilder Schnappschüsse, wenn der Fotograf sogar noch für die Zeitung dort arbeitet ?
Besprechen wir ...

Sind Konzertfotografien nicht per se vorbereitet, eingestellt. Das Konzert ist doch nicht zufällig.
Der Fotograf geht hin und fotografiert das, was seit drei Wochen angekündigt ist.

Ein Schnappschuß ist für mich: Höre Musik, drehe mich um, löse aus .

Wenn ich vorbereitet zum Konzert gehe, wenn ich für Landschaft das Stativ aufbaue, für das Model das Licht setze ... nee

...viele Fragen, lieber Kay ... ich möchte das hier nicht breitschlagen. Sven kann als professioneller Konzertfotograf darüber Auskunft geben. Ich kenne verschiedene Journalisten, welche u.a. auch Konzerte in Rahmen ihrer Tätigkeit als Journalist fotografieren. Aber es ist nicht zu erwarten, dass sie sich mit jedem Musikstil gleichermassen beschäftigen können.
Der "Musikjournalist" welches es früher noch ab und an bei grösseren Zeitungen und Magazinen gegeben hat, gibt es bei uns schon lange nicht mehr ....

Ich als Hobbist würde nie ein Punkkonzert fotografieren, weil ich den Zugang zu dieser Musik nicht habe ... meine Bilder würden dann auch entsprechend daherkommen, technisch vielleicht OK ....
 
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...viele Fragen, lieber Kay ... ich möchte das hier nicht breitschlagen. Sven kann als professioneller Konzertfotograf

Sind das Schnappschüsse ???

Sven hat uns ein Bild gezeigt von einem Konzert, von dem er wußte, zu dem er vorbereitet hingegangen und für eine Zeitung fotografiert hat.

Bei einem Foto hat er das Logo " WAZ " übersehen.

Ist das ein Schnappschuß ?!

Nein, er will uns zeigen, dass selbst ein perfekter Künstler wie er mal eine Kleinigkeit übersehen kann ...

Sven schätze ich sehr, mehr als viele andere hier, aber er haut auch mal drüber weg ( manchmal denke ich, das macht er gern ... sorry )
 
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Die widersprüchlichen Gesichsausdrücke die sich gegenüber stehen sind für mich das Wesentliche in diesem Bild.
Mein Blick geht sofort dort hin und bleibt da auch hängen. Alles andere wird zur Nebensache.
Man kann da herrlich viel hinein interpretieren.
In sw wirkt dieses Wesentliche noch deutlicher. Ein Bild das keine Farbe braucht. Und so was sage ich nur selten.
Das Bild spricht mich sofort an. Für mich ein toller Schnappschuß.
Da die Beiden recht eng beisammen standen ging ich zum Bühnenrand und habe Einzelbilder fotografiert. Das Beide sich in die Augen schauten war nicht vorhersehbar. Bisher gab es oft den Vorschlag das Bild in S/W zu wandeln, dem bin ich nur vorher gekommen. Der Blick der Beiden kommt in S/W besser rüber. Obwohl der von mir bereits genannten Mängel, finde ich das Bild in Farbe besser.
 
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Ich persönlich finde es auch interessant, welchen Anspruch d........

Wenn ich richtig verstanden wurde, zeigt der Profi ein Bild, das den Einsteiger zum staunen bringt und der Einsteiger zeigt eines, in dem der Profi haufenweise Mängel findet.........

Das empfinde ich hier genau so.
Bei den hier gezeigten "Schnappschüssen" ist das Niveau schon eher "Profibild mit Fehler" für mein Empfinden.
Ich finde den Thread aber richtig toll, mann kommt nur mit dem Lesen kaum hinterher.

Ich würde Euch auch gerne einen Schnappschuss (von vielen) als relativer Anfänger zeigen, den ich trotzdem behalten habe.
Wann wäre ich an der Reihe?
 
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Konzertfotografie haben ja generell etwas "schnappschüssiges", da man ja nie weiss, welche Gesten und Mimiken die Musiker im nächsten Moment machen.


Ja und nein, lieber Sam!

Ja bei der ersten Begegnung mit einem Musiker, den man noch
nie zuvor live gesehen hat. Wenn nur "First 3 songs only" gilt,
wird's eher "schnappschüssig", ansonsten muß man halt die
Spielhaltung etc. etwas beobachten und dann einbeziehen in
die eigene Arbeit. Aber auch das läßt sich vorbereiten, etwa
indem man vorher z.B. bei einer Sängerin abcheckt, ob sie ihr
Mikro rechts oder links hält, was die Foto-Position bestimmt.

Nein bei solchen, die man schon öfters erlebt hat. Da sollte man
dann schon wissen, wie der sich auf der Bühne verhält und die
Bewegungsmuster antizipieren können.

Wirklich schwierig ist das eigentlich nur bei Schlagzeugern, weil
die ihre Arme mit einer Geschwindigkeit bewegen, die meist nicht
gut mit der verfügbaren Belichtungszeit korreliert. Allerdings kann
man sich meistens die Drummer ausrechnen, was nur bei wenigen
wie etwa Peter Erskine nicht klappt, weil der ebenso genial wie
unkalkulierbar trommelt, was die Antizipation seiner Bewegungen
fast unmöglich macht.


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Danke Sven ... bin voll bei Dir und gebe Dir vollkommen recht .... :)
Ich meinte - das spielt für mich eine entscheidende Rolle - ob ich als Fotograf den Zugang zur Musik schaffe (da ist sicher ein Teil Vorbereitung, zum Beispiel sich im youtube kundig machen usw.).
Das andere ist dann das Konzert an sich. Ich kann nur "wirksam" fotografieren" wenn ich den Zugang an diesem Abend zu dieser Musik schaffe ... Das ist das was ich u.a. als "Vorbereitung" auch meinte ...
 
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