Moin Wechselsensor-Nikonisti
,
es gibt wieder ein paar interessante Neuigkeiten für uns. Zum Teil offizielle Neuigkeiten, zum Teil aber auch einige Vorab-Infos aus sehr gut unterrichteten Quellen.
1. Zeiss ZF: Das Schöne an unseren guten alten und neuen Wechselsensor-Nikons ist u.a. ja auch, dass wir durch die Weiterentwicklungen in der Filmtechnologie hinsichtlich der technischen Bildqualität immer up to date sind, ohne uns laufend ein neues Gehäuse kaufen zu müssen.
Was nun die Objektivqualität betrifft, verhält es sich durch die neuen Objektive zwar grundsätzlich ähnlich, aber für diejenigen von uns, die gerne (auch) mit den Gehäusen arbeiten, die zwingend einen Blendenring erfordern, sind die Zeiten durch die G-Objektive und den Verzicht auf den Blendenring bei allen neuen Objektiven natürlich schwieriger geworden. Zumal Nikon obendrein noch die Fertigung der meisten AI-S Objektive mittlerweile eingestellt hat.
Dankenswerter Weise hat Zeiss mit seiner ZF-Serie (und CV mit der SLII-Serie) diese Marktlücke besetzt. Modernste Objektivrechnungen kombiniert mit sehr guter Mechanik zu bezahlbaren Preisen. Nun möchte ich die Diskussion, ob alle neuen Zeiss Objektive besser sind als die vergleichbaren alten AI-S Objektive hier nicht führen. Gut ist es auf jeden Fall, wieder neue Alternativen zu haben.
Wie ich nun aus bester Quelle erfahren habe, wird das ZF Objektivprogramm noch dieses Jahr (Photokina) um wahrscheinlich zwei Weitwinkelobjektive (unterhalb des bisherigen 25ers) erweitert. Dies erfolgt aufgrund der entsprechenden Nachfrage seitens der Anwender (es kann also nicht schaden, Herstellern seine Wünsche direkt mitzuteilen
).
2. Moersch: Für die Bedürfnisse von uns SW-Enthusiasten hat Meister Moersch immer ein offenes Ohr. Unser Dunkelkammer-Druide hat auch jüngst wieder neues gebraut. Zwei neue Entwickler, "flattec" für den
Rollei ATP und den "masc" (Metol-Ascorbinsäure Entwickler) als Pull-Entwickler für die Feinkorn- und Auflösungsliebhaber. An Additiven zum besseren Lithen der neu erhältlichen Papiere (z.B. Bergger) arbeitet er derzeit auch. Man hat den Eindruck, wenn er nicht wenigstens eine neue Zaubertinktur pro Monat gebraut hat, ist er nicht zufrieden
. Er ist zweifellos einer der innovativsten SW-Fotochemie Produzenten weltweit.
3. Ilford: Hat mit dem Ilfosol 3 eine verbesserte Version des Ilfosol S herausgebracht. Wesentliche Verbesserung ist eine verlängerte Haltbarkeit des Konzentrats.
4. Oriental: Die japanische Traditionsmarke bietet mittlerweile wieder in Japan und den USA SW-Fotopapiere an. Dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sie auch wieder hier bei uns erhältlich sind.
5. Fuji: Für die absoluten Buntbildliebhaber, denen selbst ein Velvia noch nicht farbgesättigt genug ist, hatte Fuji vor ein paar Jahren den "Fortia" entwickelt. War ursprünglich als ein einmaliger Filmguss zum japanischen Kirschblütenfest gedacht und auch nur in Japan erhältlich. Der Fortia verfügt über eine noch höhere Farbsättigung als die Velvias. Ideal für Fotografen, die in intensivsten, unnatürlich starken Farben "baden" wollen. Der Film schien recht viele Liebhaber gefunden zu haben, und so hat es als "Fortia SP" eine Neuauflage gegeben, was ursprünglich nicht geplant war. Auch der Film wird nur in Japan verkauft.
Ist jedoch über Megaperls (
www.unicircuits.com ,
http://www.unicircuits.com/shop/ ) auch für Europäer erhältlich. Ich selbst habe dort noch nicht gekauft, habe jedoch bisher nur positives gehört. Versand nach Deutschland soll unproblematisch sein.
Fuji Mitarbeiter haben mir übrigens ganz offiziell gesagt, dass bei Fuji bereits seit 2005 die Verkäufe von Profi-Filmen wieder ansteigen. Es gibt in einigen Bereichen in der professionellen Fotografie wieder einen gewissen Trend zurück zum Film (das deckt sich auch mit meinen beruflichen Erfahrungen). Die Nachfrage und der Druck seitens der Anwender des alten Velvia 50 beispielsweise war so groß, dass Fuji einfach keine andere Wahl hatte, als diesen Film (auf neuer Rohstoffbasis) wieder neu zu produzieren. So zumindest der O-Ton der Fuji Mitarbeiter.
6. Kodak: Auch Kodak berichtet von sehr guten Verkaufszahlen bei den Profi-Filmen. Speziell die Portra-Reihe und der neue T-Max 400 laufen sehr gut. Ferner berichtet Kodak offiziell, dass sie langfristige Lieferverträge mit Kunden für analoge Foto- und Filmprodukte abgeschlossen haben. Allein aufgrund dieser jetzigen Verträge ist Kodaks Filmproduktion für die nächsten zehn Jahre gesichert. Die Sparte Kinofilm boomt geradezu. Seit 1999 jedes Jahr steigende Absatzzahlen. Auch die anderen Hersteller profitieren davon und mussten ihre Produktionskapazitäten z.T. erheblich ausweiten (um mehrere Millionen Laufmeter pro Jahr). Fotofilm profitiert dabei einerseits von den Scaleneffekten, vor allen Dingen aber von der Forschung in diesem Bereich, da die Verbesserungen auch Eingang in verbesserte Fotofilmemulsionen finden.
Und spätestens zur Photokina werden wir uns über weitere Neuigkeiten aus dem Filmbereich freuen können. Da ist noch einiges in der Pipeline. Stay tuned
.
Viele Grüße,
Balou