Wenn Nikon ein neues System einführt, muß das für Jahrzehnte die technische und kaufmännische Basis abdecken. Wenn die gezeigten Bilder auf den Rumorseiten halbwegs den anzukündigenden Modellen entsprechen, sieht für mich der Spielplan von Nikon folgendermaßen aus:
1) Vorstellung des neuen Systems. Der kleine Sensor, viel größer als jener der P&S Kameras erlaubt eine klare Qualitätsverbesserung am Weg "nach oben". Das will und braucht Nikon. Nikon muß im Gegensatz zu Sony das obere Kundensegment jedoch vor Kanibalisierung durch die neue Kamera schützen. Deshalb wird mit 2,7x angefangen.
2) Nikon hat ggü. Sony den Vorteil, daß 60 Mio Nikkore am Markt sind und jedes Monat weitere 500.000 Objektive dazukommen. Damit muß es einen AF-fähigen Adapter für das F-Bajonett geben, allein von der Marktpositionierung - Investmentsschutz für die bestehenden Kunden, hat Sony nicht, etc ...
3) Das große neue Bajonett und der AF Adapter zum F-Bajonett hat noch einen zweiten Vorteil. Nikon kann in einem zweiten Schritt die Sensorgröße auf DX Format und vielleicht später sogar auf FX Format vergrößern, sollte der globale Markt den spiegellosen Systemkameras langfristig den Vorzug geben. (FX: Abhängig davon, wie groß das neue Bajonett wirklich wird)
4) Ist dieser Markt eine temporäre Erscheinung, kann Nikon noch immer die Entwicklung der DLSLR weiter vorantreiben. Ist es tatsächlich ein Paradigmenwechsel, steht Nikon mit einem breiten Sortiment an EVILs da, die den bestehenden Kunden den Wechsel möglichst schmerzlos über einen Zeitraum von vielen Jahren erlauben.
Eine mögliche langfristige Aufstellung der Serien
CX = EVIL mit 2,7 Crop
DX = DX mit 1,5 Crop
EX = EVIL mit 1,5 Crop
FX = DSLR mit Kleinbildformat
GX = EVIL mit Kleinbildformat
Dies erlaubt Nikon, sich alle Optionen mit dem geringstmöglichen Geschäftsrisiko offen zu halten. Es würde keinen kaufmännischen Sinn machen, gleich von Beginn an die Stammkundschaft mit einem DX Sensor zu verwirren. Besser ist es ein neues Segment einzuführen, das Wasser zu testen, und ggfs. in alle mögliche Richtungen weiterzuarbeiten (Je nach Bedarf).
Bis ein EVF an die Qualität eines OVF herankommt, werden durchaus noch viele Jahre ins Land ziehen (zBsp: die Helligkeit des elektronischen Suchers bei Dämmerung oder in der Nacht ausreichend runterzuregeln zu können, oder die kleine Zeitverzögerung durch das Verarbeiten der CPU beim Scharfstellen verhindert das Gefühl der "Unmittelbarkeit" der Bedienung einer Kamera mit optischen Sucher. Derzeit fehlt bei den besten EVF (Sony) auch noch ca. der Faktor 10 zur Auflösungsfähigkeit des menschlichen Auges). Aber das ist egal: Nimmt der Markt das Konzept der EVIL Kameras tatsächlich an, wird es die notwendigen Entwicklungen in den nächsten 10-15 Jahren geben.
Es bleibt spannend. Weniger, welche Kamera in den nächsten Tagen vorgestellt wird, sondern wie sich die Strategie in den nächsten 10 Jahren entwickelt.
just my 2 cents,
Andy
1) Vorstellung des neuen Systems. Der kleine Sensor, viel größer als jener der P&S Kameras erlaubt eine klare Qualitätsverbesserung am Weg "nach oben". Das will und braucht Nikon. Nikon muß im Gegensatz zu Sony das obere Kundensegment jedoch vor Kanibalisierung durch die neue Kamera schützen. Deshalb wird mit 2,7x angefangen.
2) Nikon hat ggü. Sony den Vorteil, daß 60 Mio Nikkore am Markt sind und jedes Monat weitere 500.000 Objektive dazukommen. Damit muß es einen AF-fähigen Adapter für das F-Bajonett geben, allein von der Marktpositionierung - Investmentsschutz für die bestehenden Kunden, hat Sony nicht, etc ...
3) Das große neue Bajonett und der AF Adapter zum F-Bajonett hat noch einen zweiten Vorteil. Nikon kann in einem zweiten Schritt die Sensorgröße auf DX Format und vielleicht später sogar auf FX Format vergrößern, sollte der globale Markt den spiegellosen Systemkameras langfristig den Vorzug geben. (FX: Abhängig davon, wie groß das neue Bajonett wirklich wird)
4) Ist dieser Markt eine temporäre Erscheinung, kann Nikon noch immer die Entwicklung der DLSLR weiter vorantreiben. Ist es tatsächlich ein Paradigmenwechsel, steht Nikon mit einem breiten Sortiment an EVILs da, die den bestehenden Kunden den Wechsel möglichst schmerzlos über einen Zeitraum von vielen Jahren erlauben.
Eine mögliche langfristige Aufstellung der Serien
CX = EVIL mit 2,7 Crop
DX = DX mit 1,5 Crop
EX = EVIL mit 1,5 Crop
FX = DSLR mit Kleinbildformat
GX = EVIL mit Kleinbildformat
Dies erlaubt Nikon, sich alle Optionen mit dem geringstmöglichen Geschäftsrisiko offen zu halten. Es würde keinen kaufmännischen Sinn machen, gleich von Beginn an die Stammkundschaft mit einem DX Sensor zu verwirren. Besser ist es ein neues Segment einzuführen, das Wasser zu testen, und ggfs. in alle mögliche Richtungen weiterzuarbeiten (Je nach Bedarf).
Bis ein EVF an die Qualität eines OVF herankommt, werden durchaus noch viele Jahre ins Land ziehen (zBsp: die Helligkeit des elektronischen Suchers bei Dämmerung oder in der Nacht ausreichend runterzuregeln zu können, oder die kleine Zeitverzögerung durch das Verarbeiten der CPU beim Scharfstellen verhindert das Gefühl der "Unmittelbarkeit" der Bedienung einer Kamera mit optischen Sucher. Derzeit fehlt bei den besten EVF (Sony) auch noch ca. der Faktor 10 zur Auflösungsfähigkeit des menschlichen Auges). Aber das ist egal: Nimmt der Markt das Konzept der EVIL Kameras tatsächlich an, wird es die notwendigen Entwicklungen in den nächsten 10-15 Jahren geben.
Es bleibt spannend. Weniger, welche Kamera in den nächsten Tagen vorgestellt wird, sondern wie sich die Strategie in den nächsten 10 Jahren entwickelt.
just my 2 cents,
Andy