ich habe bemerkt, das hier im Forum etwas "übersensibel" mit dem Thema ganz umgegangen wurde => temp. geschlossener Thread.
Nicht nur hier, sondern vielmehr in der gesamten Nation. So zumindest mein Eindruck. Dass hier Jodtabletten und Geigerzähler ausverkauft sind, grenzt für mich an Lächerlichkeit. Wahrscheinlich gibt es schon eine erkleckliche Anzahl von Eltern, die ihre Kinder nicht mehr zum Spielen rauslassen.
Dazu kommt die Desinformation + die Sensationsgeilheit durch / der Medien.
Wie es hier schon anklang, ist die Reaktorkonstruktion von Chernobyl und Fukushima völlig verschieden. In Chernobyl steckten die Brennstäbe in Graphit-"Haltern". Dieses Graphit hatte zudem die Aufgabe, Neutronen einzufangen (zu moderieren), damit die Kettenreaktion beherrschbar bleibt und nur soviele Neutronen frei ´rumfliegen, wie man sie für eine beherrschbare Kettenreaktion braucht. Als die Knallgasexplosion das Dach des Reaktors in Ch. weggeblasen hatte (in Ch. gibt / gab es kein Reaktorcontainment i.S.e. Druckbehälters), fing das Graphit Feuer. Das Problem: wenn Graphit einmal brennt, tut es dies sehr heiss und ist kaum löschbar. Deswegen wurden die Partikel auch so hoch in die Atmosphäre geblasen und haben sich soweit verteilt.
Fukushima hat kein Graphit im Reaktor, weil es zur Moderation nicht gebraucht wird. Das macht Wasser / Wasserdampf. Deswegen glaube (Betonung: glaube !) ich den Aussagen, dass das Strahlenproblem lokal begrenzter, dafür in diesem Bereich aber heftiger sein wird. Da es kein Graphitfeuer gibt, dass die Teilchen so hoch aufsteigen lässt.
Das Problem, dass die Schmelzlava nach unten durch den Beton diffundiert und auf Wasser trifft, gab es Ch. übrigens auch. Das Löschwasser hat sich unter dem Reaktor gesammelt. Es wurde ein Stollen gegraben, das Wasser abgepumpt und der Hohlraum mit Beton ausgegossen. Die Schmelzlava ist heute zwar noch hochstrahlend, aber abgekühlt und fest.
Und ob es in Fukushima tatsächlich zu diesem Äußersten kommt ist z.Zt. nur Spekulation.
Das Problem aus meiner Sicht: wenn jemand in den Medien interviewt wird und dieses so erklärt, dann fragt der Moderator noch dreimal nach, ob er da auch wirklich sicher ist und ob es nicht sein könne, dass doch noch etwas "hochgeht" oder dass nicht doch noch ein paar Tonnen Graphit da sind die brennen oder oder oder.
Dazu kommt: die Japaner spielen das Medienspiel einfach nicht mit. Kürzlich auf n-tv zeigte man Japaner, die mit der Schaufel Aufräumarbeiten verrichteten mit dem Kommentar: "Anstatt auf Hilfe zu warten nehmen die disziplinierten Japaner die Arbeiten in die eigene Hände!".
Das Klang aber nicht nach aufrechter Anerkennung, sondern, zwischen den Zeilen mehr nach: "Diese blöden Japsen... Anstatt dass wir hier heulende Opfer zeigen können, die hilflos wie Kleinkinder auf die westlichen Retter warten, fangen die einfach an uns die Show kaputt zu machen und räumen selbst auf. Geht ja gar nicht!"