Um diesen Thread mal wieder etwas zu beleben:
Ich hoffe Johannes hat nichts dagegen, dass ich hier meine ersten Eindrücke zur V3 mit reinschreibe, wenn doch, mache ich auch gern 'nen eigenen Thread auf.
Nach längeren Zögern war es letzten Samstag so weit, ich habe die V3 bestellt. Vorgestern nun stand das Paket auf dem Tisch, als ich am Nachmittag nach Hause kam.
Bestellt habe ich das so genannte Premium Kit, also mit PD-Zoom, Sucher und Handgriff. Neben diesen Dingen liegen im Karton noch ein Beutel für den Sucher, der Akku, das Ladegerät, der Kameragurt, eine Software-CD und ein gedrucktes Handbuch.
Erster Eindruck nach dem Auspacken, die Kamera wirkt nicht so massiv wie die V2, aber alles ist solide ausgeführt und die verwendeten Materialien sind hochwertig.
Es gab viele Diskussionen hier, weil die V3 nicht über einen eingebauten Sucher verfügt. Für mich ist das Konzept mit dem Aufstecksucher und dem zusätzlichen Griff wenn auch nicht gerade neu, dann aber trotzdem ziemlich genial. Denn ohne diese beiden Dinge ist die V3 vor allem in Verbindung mit dem neuen PD-Zoom nämlich vor allem eines:
"Jackentaschentauglich!!!", da so nur minimal größer als die J1 meiner Frau. Offenbar hat man sich bei Nikon die Kritik in diesem Punkt bei der V2 zu Herzen genommen und deshalb dieses Konzept gewählt. Das Bedürfnis, durch dieses Zubehör zusätzlich Umsatz generieren zu wollen, würde ich in diesem Fall nicht sehen bzw. unterstellen wollen. Nicht jeder braucht diese Teile und muss sie dann auch nicht kaufen.
Der Sucher selbst ist erheblich besser als der der V2 (zumindest kommt er mir subjektiv so vor), wenn man ihn auch konzeptbedingt natürlich nicht mit einem DSLR Sucher vergleichen kann. Und er räumt einen Kritikpunkt aus, der mich bei der V2 immer gestört und manchmal auch genervt hat, man kann über einen kleinen Knopf an der Seite des Suchers den Augensensor deaktivieren und manuell zwischen Display und Sucher umschalten. Der Sucher lässt sich spielend leicht montieren, sitzt fest auf der Kamera und lässt sich durch Drücken der beiden Knöpfe rechts und links auch ebenso einfach wieder entfernen. Wird er nicht benötigt, verschwindet er im kleinen, mitgelieferten Beutel.
Die V3 liegt bereits ohne den zusätzlichen Handgriff sehr gut in der Hand, gerade aber bei der Verwendung größerer Objektive wie dem 10-100 wird das Handling durch diesen Griff noch einmal erheblich verbessert. Zumal dann der Auslöser DSLR typisch nach vorn wandert, das zweite Einstellrad besser erreichbar wird und obendrein noch eine dritte Funktionstaste zur Verfügung steht.
Das Display ist hell und scharf und lässt sich selbst bei Sonnenlicht sehr gut erkennen. Das dieses nun endlich klappbar ist, super Nikon. :up: Was auch genial ist, das Fokussieren und Auslösen über den Touchscreen! Alternativ kann man auch nur den Fokuspunkt über den Touchscreen auswählen und dann ganz normal über den Auslöser scharfstellen und auslösen. Über den Displaybutton lässt sich eine 3D-Wasserwage einblenden, keine Umwege über die Menüs oder die Verschwendung einer Funktionstaste. Fest steht bereits jetzt, bei dem Display werde ich den Sucher wohl nur selten brauchen.
Die ersten Testbilder (noch nichts zum Zeigen) machen einen sehr guten Eindruck. Hier will ich mich aber noch zu keiner endgültigen Aussage hinreißen lassen. Ich habe die nächsten Tage frei und das Wetter soll herrlich werden, beste Voraussetzung also für ein paar Tests diesbezüglich.
Das Bedienkonzept der V3 ist für mich stimmig. Mehr Funktionstasten als so manche Einsteiger DSLR und die meisten Einstellungen hat man im Direktzugriff. Überhaupt ist die Bedienung stärker als bei den vorherigen Modellen an die von DSLRs angelehnt.
Auch ihre Geschwindigkeit ist beeindruckend. Prinzipiell sofort nach dem Einschalten Aufnahmebereit, hohe Serienbildgeschwindigkeit und "sauschneller", präziser Fokus.
Es wird eine Weile dauern, bis ich mich durch alle Funktionen durchgekämpft habe. Besonders auch die WLAN Funktionalität ist für mich noch interessant. Das Thema microSD finde ich trotz meiner "Wurstfinger" jetzt nicht so schlimm. Schlimmer wäre es, wenn die Speicherkarte immer noch im Akku Fach wäre, dann müsste man bei Verwendung des Zusatzhandgriffs diesen jedes mal abschrauben. Und für einen normalen SD-Kartenslot war im Gehäuse seitlich vermutlich kein Platz mehr gewesen.
Bereits jetzt steht für mich fest, die V3 darf bleiben. Dafür muss meine geliebte V2 mich nun verlassen und sucht demnächst ein neues Zuhause. Nicht das sie jetzt plötzlich schlecht wäre, aber das Bessere ist nun mal der Feind des Guten. Für mich lohnt sich der Wechsel auf jeden Fall.
Noch ein Wort zu den RAW Convertern bzw. deren Kompatibilität, da die V3 ja noch neu am Markt ist. Die Nikon Software ist voll kompatibel, auch das neue Capture NX-D. Auch DXO hat die V3 bereits mit allen Nikon 1 Objektiven vermessen (außer dem neuen 70-300) und entsprechende Korrekturmodule für DXO Optics Pro bereit gestellt. Lightroom und Photoshop haben zwar bereits auch ein Kameraprofil für die V3, dieses ist in meinen Augen aber eher noch als mangelhaft anzusehen. Selbst das grottige Capture NX-D holt erheblich mehr aus den RAWs raus. Capture One Pro 7 und auch die OnOne Perfect Photo Suite 8.51 können mit den RAWs der V3 noch nichts anfangen, sehr schade, da ich beides intensiv nutze.
So, dass waren erst einmal die ersten Eindrücke. Mehr folgt ....