Wir Menschen sind in hohem Maße alles das, was wir eigentlich nicht sein sollten. Neidisch, eifersüchtig, selbstbezogen, komplexbeladen, nachtragend etc.! Eine Liste die, wäre jeder ehrlich mit sich selbst und würde sie ergänzen, sicher ziemlich lang sein könnte.
Natürlich sind wir klug genug zu wissen, wie wir sein sollten; ehrlich, objektiv, selbstlos, gerecht u.s.w., aber in gewisser Weise sind wir auch wie Eunuchen. Wir wissen wie es geht, aber wir können es nicht! Dazu haben manche von uns eine immenses Talent entwickelt, Trojanische Pferde zu bauen. Z. B. Kritik, die dem anderen eins überbraten soll, politisch so korrekt und unangreifbar zu formulieren, dass der Betreffende zwar mitbekommt, dass er eins vor den Latz gekriegt hat, sich aber kaum dagegen wehren kann, weil dann eine Solitaritätsschwemme sein Gegenüber emporheben würde, die es erst recht unangreifbar macht.
Eine der am nachhaltigsten wirksamen Eigenschaften, die wir so haben, ist m. E. Das „Nachtagen“. Vielleicht hab ich vor drei Jahren mal jemanden kritisiert, unter Umständen aus einer schlechten Laune heraus auch nicht besonders charmant, und nun soll derjenige ein Bild von mir „wertfrei“ kommentieren? Welche innere Größe müsste dieser haben, um das zu können.
Fotoforen sind interessante Schauplätze, auf denen sich eine Menge lernen lässt. Der Idealfall, dass jemand in seiner Entwicklung durch sachliche Kritik sein Können weiter entwickelt, wird eher selten stattfinden, weil dies bedeuten würde, dass alle, die von „niederen Instinkten“ geleitet sind, sich aus dem entsprechenden Thread raus halten müssten.
Andererseits kann man aber, wenn man die Gegebenheiten der Welt so akzeptiert wie sie sind, die vorhandenen Strukturen durchaus nutzen, um bestimmte Informationen zu erhalten. Wenn ich z. B. Wissen möchte, wer so alles mit mir noch eine Rechnung offen hat, stell ich einfach ein Foto von mir zur Kritik!
:steine: