Digitale Fotografie ist tot! Es lebe Analog?

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Eine Analoge mit LV und Klappdisplay, genau schmeisst den Sensor raus, oder besser noch ein hybrider Fotoapparat der beides kann. Man wird ja mal spinnen dürfen:hehe:
Im Ernst, eine analoge Neukonstruktion mit modernen Materialien hätte schon was, und das für unter 1000 Euro, altes Vollmetall haben ja die meisten, aber sich auflösende Spiegeldämpfer, Dichtungen und Belederungen sind auch nicht jedermanns Geschmack.Genauso übel stinkende hardgewordene Ledertaschen und was sonst noch so alles auf dem Ramschmarkt ist.
 
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Nicht-stinkende Ledertaschen gibt es neu auf dem Markt mehr als genug. Wobei das Thema garnicht polemisch ist. Ich habe zwei alte Tenba-Taschen, die ich ziemlich genial finde (echte Taschen-Klassiker!) und die beide dank zersetztendem Schaumstoff nach Kinderkotze riechen.

Darüber hinaus habe ich das Gefühl, Du machst Dich mit heimlicher Ironie über diesen Thread lustig. Denn was Du so wünscht, hat keine Relevanz zur fotografischen Realität. Wenn Du mit ner Nikon FA aufgewachsen bist und wieder eine Retro-Kamera mit modernster Technik und Film suchst, findest Du wenig am Markt. Wenn Du eine moderne Vollelektronik-SLR suchst, ist der Markt seit 25 Jahren voll damit. F801s (ja, das "s" macht schon einen gewichtigen Unterschied) oder F90x oder F100... alles absolute Genießerkameras mit ausgefuchster Technik. Zwei davon habe ich in der Vitrine. Die funktionieren wie am ersten Tag. Riechen nicht, quitschen nicht. Machen aber viel Spaß!
 
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Eine Analoge mit LV und Klappdisplay, genau schmeisst den Sensor raus, oder besser noch ein hybrider Fotoapparat der beides kann. Man wird ja mal spinnen dürfen:hehe:.

Ganz so absurd ist das nicht. Nikon hat vor Jahren schon ein Patent angemeldet, wo über eine auswechselbare Rückwand ein Sensor angebracht wird. Damals glaube man noch (also eigentlich glaubte es nur mehr Nikon), dass digitale Fotografie eine Modeerscheinung sei, die als Gimmick ganz lustig sein könnte aber niemals eine Qualität erreicht, die professionellen Ansprüchen gerecht wird.

So wie ich die Sache beobachte, glaube ich, dass am ehesten ein Modell wie die "einfache" FM für unter <500.- eine Chance am Markt hätte. Da hätte man volle Garantie und müsste nicht als absolutes Greenhorn gleich mal mit Bastelein anfangen. Gerade Neueinsteiger - und das ist wohl der größte potentielle Markt - verbinden mit analoger Fotografie oft eine etwas krause tlw. absurde Retro-Romantik, die auf Bildqualität erst mal pfeifet sondern auf mechanisch-manuelle Bedienung steht. Am Gebrauchtmarkt sind aber genau diese Modelle, wenn sie nicht aus einem toten System kommen, alles andere als billig. Nachgeschmissen bekommt man Plastik-Automaten wie F55 etc. aber das sind Ladenhüter. Mit dem F-Bajonett im Hintergrund und damit einem riesigen Potential an günstigen auch manuellen Objektiven konnte nahezu nahtlos der Einstieg geschafft werden. Da hätte es Canon z.B. schon schwerer.
 
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Nicht-stinkende Ledertaschen gibt es neu auf dem Markt mehr als genug. Wobei das Thema garnicht polemisch ist. Ich habe zwei alte Tenba-Taschen, die ich ziemlich genial finde (echte Taschen-Klassiker!) und die beide dank zersetztendem Schaumstoff nach Kinderkotze riechen.

Darüber hinaus habe ich das Gefühl, Du machst Dich mit heimlicher Ironie über diesen Thread lustig. Denn was Du so wünscht, hat keine Relevanz zur fotografischen Realität. Wenn Du mit ner Nikon FA aufgewachsen bist und wieder eine Retro-Kamera mit modernster Technik und Film suchst, findest Du wenig am Markt. Wenn Du eine moderne Vollelektronik-SLR suchst, ist der Markt seit 25 Jahren voll damit. F801s (ja, das "s" macht schon einen gewichtigen Unterschied) oder F90x oder F100... alles absolute Genießerkameras mit ausgefuchster Technik. Zwei davon habe ich in der Vitrine. Die funktionieren wie am ersten Tag. Riechen nicht, quitschen nicht. Machen aber viel Spaß!

Ich war nicht ironisch. Ich habe selber eine EL2, F801s und F80. Ich mochte die F80 sehr gerne weil ich meine AF-S Objektive daran verwendet habe. Aber die wurde erst klebrig und jetzt ist die Belederung irgendwie feucht, hoffentlich trocknet das wieder richtig aus.
Ich will keine ohne AF mehr, eine F6 muss es nicht sein, eine F100 soll auch klebrig werden.
Vielleicht schaue ich mich bei Canon um deren Jüngste ist glaub ich eine EOS 33V.
 
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Ganz so absurd ist das nicht. Nikon hat vor Jahren schon ein Patent angemeldet, wo über eine auswechselbare Rückwand ein Sensor angebracht wird. Damals glaube man noch (also eigentlich glaubte es nur mehr Nikon), dass digitale Fotografie eine Modeerscheinung sei, die als Gimmick ganz lustig sein könnte aber niemals eine Qualität erreicht, die professionellen Ansprüchen gerecht wird.

Da bist Du aber nicht richtig informiert, denn das glaubte man nicht nur bei Nikon, sondern mindestens auch bei Leica. Dort hat man dann nicht nur geglaubt, sondern auch gemacht, nämlich ein digitales Rückteil für die R8/9 entwickelt und auf den Markt gebracht - und das Teil war für die damalige Zeit richtig gut. Leider fiel die Markteinführung mit der Fastpleite von Leica zusammen, was diese Markteinführung zu einem Krampf werden ließ. Die Umstände und Folgen für die paar tausend Besitzer dieses Rückteils lasse ich hier mal außen vor. Aber hinsichtlich der Einschätzung zur Digitaltechnik in der Stillbild-Knippserei kann ich mich noch recht gut entsinnen, dass auf der Photokina 2004 oder 06 Leica-Anstecker verteilt wurden: "Ich bin ein Film-Dinosaurier". Den Dreh hin zur elektronischen Bildaufzeichnung hat man dort erst mit Hilfe von Herrn Kaufmann gefunden, als Nikon und Co. sich schon längst von der Aufzeichnung auf Silberfilm zurückgezogen hatten.

Umso schöner, dass es heute dort so gut läuft. Freut mich sehr, als jahrzehntelanger Leica-Anwender einerseits und andererseits nicht zuletzt für die Leute die dort ihre Brötchen verdienen.

Freundliche Grüße

Wolfgang
 
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Wer nach neuen Analog-Kameras jammert,
der hat immer noch nicht begriffen, daß der
Markt übervoll ist mit guten alten Kameras.

Eine Edixa z.B. hat fast alle Features einer
F2, nur halt ohne Belichtungsmesser.

Für M42-Anschlüsse gibt es Objektive ohne
Ende in jeder beliebigen Qualität billigst.

Nahezu jede Kamera hat Schnittbild, oft plus
Fresnellring zum Scharfstellen, was mit etwas
Übung für die meisten Anwendungsfälle (fast)
genauso schnell wie mit AF gelingt.

Mechanisch tun sie sich alle nix – manche
können halt ultrakurze Zeiten oder haben auch
einen Selbstauslöser an Bord. Wer desgleichen
braucht, wird jedenfalls fündig …

Interessanter ist da schon die Frage nach der
Qualität des eingebauten Belichtungsmessers,
denn der bestimmt zusammen mit der Erfahrung
des Fotografen das Bildergebnis – wobei hier
die Auswahl und Verarbeitung des Filmmaterials
eine ganz gewichtige Rolle spielt.

Als Investor würde ich jedenfalls eher in eine
Neuentwicklung resp. Revitalisierung von Filmen
einsteigen als in eine analoge Kameraproduktion.

Daß ein solches Angebot auch zu neuen Kameras
führt, beweist das Comeback von Polaroids …
Auf eine zunächst kleine Nachfrage hat ein mutiger
Filmhersteller reagiert und damit einen boomenden
Markt geschaffen, auf den selbst Leica reagiert hat.



 
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Wer nach neuen Analog-Kameras jammert,
der hat immer noch nicht begriffen, daß der
Markt übervoll ist mit guten alten Kameras.






Solche Sprüche. Es ist nicht jeder nur aus Nostalgie am Analogen interessiert.
Und nicht jeder möchte jahrzehnte alte Kameras sammeln.
Begreifen kann man das nicht altes Medium gleichbedeutend mit alter Technik sein muß.
Bin jetzt raus hier, ich gehöre nicht zu den F2, F3 ,Hasselblad oder Leica Sammlern.
Irgendwann gibt es analoge Kameras nur noch im Museum weil sie keiner mehr repariert und deren Besitzer gestorben sind.
 
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Die Entwicklung von analogen Kameras lässt sich aber nur noch wirtschaftlich vertreten, wenn große Stückzahlen einfachster Qualität mit großer Marge verkaufen lassen. Damit wären wir beim Konzept von Lomo. Eine hochwertige Spiegelreflex kann man so nicht wirtschaftlich bauen. Selbst Leica sieht keinen Sinn darin, eine modernisierte Kleinbildreflex zu bauen, obwohl sie mir der Leica R9 ähnlich wie Nikon mit der F6 schon adäquate Technik in der Schublade haben und als Manufaktur sicherlich flexibler hinsichtlich Stückzahlen und erzielbarem Preis wären.

Sofortbildkameras sind auch kein besonders gutes Beispiel, denn sie sind vergleichsweise primitiv. Ich schätze, die Kosten für das Werkzeug zum Spritzen der Gehäuseteile war teurer, als die gesamte Entwicklung der Technik. Außerdem verkaufen sich die Dinger als Lifestyle-Artikel noch relativ gut.

Auch wenn Sven recht alte Modelle aufgeführt hat, hat er doch im Grunde recht. Ich schätze, daß maximal jeder 1000ste, der mit ner SLR fotografiert, dies noch analog tut. Davon mit Sicherheit 80-90% entweder mit vorhandenem Equipment, oder es wird nochmal die Traumkamera gekauft, die als Jugendlicher nicht bezahlt werden konnte. Und es gilt der Grundsatz "wenn schon retro, dann richtig".

Natürlich haben Deine Argumente ihre technische Berechtigung, warum soll analoge Fotografie nicht von technischen Weiterentwicklungen profitieren? Da gibt es nur das Killer-Argument: Weil die geringe Zahl der potentiellen Käufer zu gering wäre. Ich schätze, in diesem Forum würden sich maximal 10 neue Spiegelreflexen oberhalb 1000 Euro verkaufen lassen. Und die Hälfte der Kandidaten würde ne F6 bevorzugen. Das wars. In einem Forum, wo man mit Sicherheit sehr offen für die Materie ist und sich die Marktchancen kaum auf die Bevölkerung hochrechnen ließen.

Außerdem ist Deine Beurteilung des vorhandenen Bestandes einfach zu düster. An meiner F801x klebt nix, und die Beschichtung der F90x war von Anfang an Mist. Was aber auch nur kosmetisch ist. Der Gebrauchtmarkt bietet genug Angebote von beinahe neuwertigen Kameras. Dichtungen kann man ggf. austauschen, darüberhinaus waren die Kameras aus den späten 80ern und 90ern hinsichtlich Schmierstoffen eh dramatisch langzeitstabiler als die A1 und FEs aus früherer Zeit. Das ist also nun wirklich kein Grund, sich neue Kameras zu wünschen.
 
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Naja, so ein Lichtschachtsucher mit Autofokus und 64 Messfeldern, das wäre schon interessant ...
 
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...
Daß ein solches Angebot auch zu neuen Kameras
führt, beweist das Comeback von Polaroids …
Auf eine zunächst kleine Nachfrage hat ein mutiger
Filmhersteller reagiert und damit einen boomenden
Markt geschaffen, auf den selbst Leica reagiert hat.

Sven,

Du hast ja recht und der Ansatz,
ein Bild ausdrucken und gleichzeitig
digital speichern zu können,
ist mehr als interessant.

Leider haben die Snap / Snap Touch
nur eine allseits als unzureichend
beschriebene Qualität
und nur ein Mini-Ausgabeformat.

Mit guter/akzeptabler Güte
und Postkartengröße

würde ich gern den
zwei- bis dreifachen Preis bezahlen.
 
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Die Thematik - so ausgelatscht sie auch ist - finde ich nach wie vor hochinteressant.

Meiner Einschätzung nach hat sich der Markt für "Analoges" stabil eingependelt.
Bis Kamerahersteller jedoch für Entwicklung, Produktion, Vermarktung und Vertrieb einer neuen Kamera ein Haufen Kohle in die Hand nehmen, bräuchte es jedoch eine grössere Steigerung.
Die wirtschaftliche Archillesverse sehe ich im Bereich der Labore und des Handels.

Während in der Digitalfotografie ein Grossteil online abgewickelt werden kann, benötigt die Analogfotografie naturgemäss ein Mindestmass an "Physis". Sie ist materialintensiv, ihr Medium physisch.

Der Vergleich zu anderen analogen Bereichen hinkt hinsichtlich der Materialintensivität.
Fotografie ist etwas Aktives, während Musikkonsum etwas Passives ist. Dort reicht ein Plattenspieler, eine anständige HiFi-Anlage und eben die Platten.
Ein anderer Bereich hat ja schon länger Erfolg : mechanische Uhren. Deren Nutzung ist natürlich noch passiver.

Dabei geht's auch nicht darum "wenn man einmal hat, ist's keine grosse Sache mehr" sondern, um Wieder/Neu-Einsteiger.
Die massiv ausgedünnte Laborsituation "zwingt" analog Fotografierende geradezu zu Selbstverarbeiter.
Damit einhergehend der Bereich Digitalisierung.

Unabhängig wie man zu dieser Thematik steht : heute ist jedes Medium von der Digitalisierung abhängig.
Fazit : für eine grössere Marktchance bräuchten gleichzeitig mehrere Bereiche spürbar und dauerhaft anziehen.

Möglich wäre das schon - was denn schon nicht :)

Realistischerweise sehe ich die Marktchance in anderen Bereichen sogar etwas grösser (als neue Kamera). Der Gebrauchtmarkt hat sich ja bestens etabliert.
Die sonst schon relativ hohen Kosten für Analogfotografie drücken zudem bestimmt auch auf die Bereitschaft Vieler, sich eine vermutlich teuere neue Analogkamera zu kaufen.
Und auch da stimme ich manchen hier zu : einfach analog reicht nicht, sie müsste sich ja auch als Modell behaupten - was wiederum die Frage aufwirft "von welcher Art soll sie überhaupt werden?".
An einer F7 (als direkte F6-Nachfolge) hätte ich zugegebenermassen wenig Interesse.
Würde hingegen die FM3a neu aufgelegt, würd ich einen Kauf durchaus in Betracht ziehen.
 
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Ich komme von der analogen Nikon Fotografie und habe auch ein eigenes SW-Labor. Wie in anderen Beiträgen ausgeführt, bin ich nie zur aktuellen AF DSLR Fotografie umgestiegen. Mein letztjähriger Wiedereinstieg verbindet aber die analoge und digitale Welt.
Meine Lösung ist: Nikkor Altglas Festbrennweiten mit Sony A7. Haptik und die Bedienungslogik sind sehr nah dran an der analogen Fotografie. Das Fotolabor möchte ich nicht mehr aktivieren. Meine Filmkameras Nikon FM, FE und FM2 stehen im Regal und liefern mir Erinnerungen bei der Betrachtung; aber keine Sehnsüchte nach Reaktivierung. Das Gefummel, die mindere Bildqualität, die sehr eingeschränkte Nachbearbeitungsmöglichkeit machen für mich einfach keinen Sinn.
Das Gefühl der analogen Fotografie - so wie damals - habe ich aber jeden Tag in der Hand. Und das geniesse ich. Geht es nicht eher um diese Empfindung als um eine fotografische Erweiterungsmöglichkeit?
 
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..... Das Gefummel, die mindere Bildqualität, die sehr eingeschränkte Nachbearbeitungsmöglichkeit machen für mich einfach keinen Sinn.
Das Gefühl der analogen Fotografie - so wie damals - habe ich aber jeden Tag in der Hand. Und das geniesse ich. Geht es nicht eher um diese Empfindung als um eine fotografische Erweiterungsmöglichkeit?

Ja, das sehe ich ähnlich. Angefangen vor 10 Jahren mit D40 war es immer anders als früher mit meiner F-1. Das kleine Guckloch usw.

Jetzt bei Vollformat genieße ich das Gefühl von gestern mit der Technik von heute. Wenn ich Muße habe, gehts auch beschaulich. Und wenns drauf ankommt, macht die D4 ohne lange nachzudenken ein technisch gutes Foto.

Von den meisten meiner manuellen Optiken werde ich mich verabschieden, zwar ewig schade um die Haptik, aber die Augen sind fürs zuverlässige Scharfstellen wohl nicht mehr gut genug.

Alles ist gut.
 
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Das Gefühl der analogen Fotografie - so wie damals - habe ich aber jeden Tag in der Hand. Und das geniesse ich. Geht es nicht eher um diese Empfindung als um eine fotografische Erweiterungsmöglichkeit?

Den letzten Satz kapiere ich irgendwie nicht. :fahne:

Sehen und Gestalten scheint mir das primär Wichtigste in der Fotografie.
Die Gefühle beim Gebrauch der Gerätschaften selbst haben keinen Einfluss
auf das Endprodukt "Bild".
Die Möglichkeiten welche "Digital" bietet helfen uns schneller dem Ziel
oder der Vorstellung von dem Foto das wir machen "wollten" nahe zu kommen.
Wobei uns die Arbeitsmittel durchaus in den Möglichkeiten welche sie uns
aufzeigen oder aufzwingen beeinflussen.
Aber Vorsicht hier streifen wir schon das Gebiet der Mythen statt Fakten
und sind ruck & zuck im esoterischen Zirkel der Waldorfschüler (Digitalverweigerer) !
 
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Den letzten Satz kapiere ich irgendwie nicht. :fahne:

Sehen und Gestalten scheint mir das primär Wichtigste in der Fotografie.
Die Gefühle beim Gebrauch der Gerätschaften selbst haben keinen Einfluss
auf das Endprodukt "Bild".
Die Möglichkeiten welche "Digital" bietet helfen uns schneller dem Ziel
oder der Vorstellung von dem Foto das wir machen "wollten" nahe zu kommen.
Wobei uns die Arbeitsmittel durchaus in den Möglichkeiten welche sie uns
aufzeigen oder aufzwingen beeinflussen.
Aber Vorsicht hier streifen wir schon das Gebiet der Mythen statt Fakten
und sind ruck & zuck im esoterischen Zirkel der Waldorfschüler (Digitalverweigerer) !

Was die Beeinflussung durch die Arbeitsmittel angeht, glaube ich, Euch beide verstanden zu haben.

Vielleicht nimmt jeder das, was ihn zu einem jeweiligen Zeitpunkt am wenigsten einschränkt?? Man entwickelt sich ja schließlich im Zeitablauf, wodurch sich die Praktikabilität der Werkzeuge ändert.

Ich halte es zwar aus heutiger Sicht für unwahrscheinlich, dass ich nochmal Film nehme, aber wer weiß das schon? Vielleicht rifft der Satz, "Das Kleine sieht am Großen nur das Kleine" auch hier zu?
 
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Den letzten Satz kapiere ich irgendwie nicht. :fahne:

!


Die Sehnsucht nach analoger Fotografie ist auch gekoppelt an die Haptik, bzw. die manuelle Vorgehensweise um - aus heutiger Sicht - (wieder) eine genußvolle, entschleunigte Fotografie betreiben zu können. Wie ich ausgeführt habe, halte ich aber die Vorteile im digitalen Workflow (für mich) unumkehrbar. Die handwerkliche Vorgehensweise der manuellen Fotografie ist jedoch immer noch präsent und für mich erwünscht. Deshalb habe ich es in der beschriebenen Weise kombiniert und beide Welten - analoge sowie digitale - sind für mich somit sinnvoll vereint.

Dieser Beitrag verdeutlicht dies:
http://www.nikon-fotografie.de/vbul.../274477-meine-fototasche-1981-und-2016-a.html
 
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Sehen und Gestalten scheint mir das primär Wichtigste in der Fotografie.
Die Gefühle beim Gebrauch der Gerätschaften selbst haben keinen Einfluss
auf das Endprodukt "Bild".
Die Möglichkeiten welche "Digital" bietet helfen uns schneller dem Ziel
oder der Vorstellung von dem Foto das wir machen "wollten" nahe zu kommen.
Klar, das eigentliche, schlussendliche Foto zählt.
Für den (unabhängigen) Betrachter ist's einerlei mit was das betrachtete Foto entstand.

Doch das ist mir nur eine eingeschränkte Sicht.
Denn : das Foto muss erst mal entstehen und dies geht nicht ohne das "Instrument" ohne die Technik.

Mal angenommen, es wäre möglich, ohne dieses Instrument Fotos kreieren. Das Foto bräuchte lediglich imaginiert werden, die komplette Umsetzung (der Bildidee) entfiele. Wäre das noch "Fotografie"?
Nein, es wäre etwas anderes, irgendeine Art "Imaging".

So kann der Umkehrschluss nur lauten : es kommt sehr wohl auf's Instrument drauf an.

Digitalfotografie wird meistens mit der Eigenschaft schier unerschöpflicher Möglichkeiten bei verhältnismässig geringem Aufwand, beworben. Wie auch hier mit den Worten etwa von [MENTION=66663]bernhard64[/MENTION] .

Aber eben genau wegen dieser Eigenschaften schätze ich die Analogfotografie. Das Aufzeichnungsmedium ist eben keineswegs Einerlei.
Analog "zwingt" uns, einen bestimmten Teil der Gestaltung bereits vor der Aufzeichnung, vorzunehmen - was mit der Wahl des Filmes beginnt.
Im Moment der Auslösung geht's nicht nur um ISO, Blende und Verschlusszeit, sondern auch das Bewusstsein für den gerade eingelegten Film.
Ich kann nicht im Nachhinein aus einem SW-Fim eine Farbaufnahme machen.

Ich würde meinen, dieser Umstand schärft die Vorstellungskraft.
Und : Es hat Einfluss auf's Bildergebnis.
Natürlich auch nur dann, wenn dieses Bewusstsein besteht.
 
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Sofortbildkameras sind auch kein besonders gutes Beispiel, denn sie sind vergleichsweise primitiv. Ich schätze, die Kosten für das Werkzeug zum Spritzen der Gehäuseteile war teurer, als die gesamte Entwicklung der Technik. Außerdem verkaufen sich die Dinger als Lifestyle-Artikel noch relativ gut.

Der letzte Satz trifft die Situation meines Erachtens und liefert den Hauptgrund, warum sich "Analog" gerade wieder etwas stärker verkauft: Es ist gerade in Mode. Solche Trends leben seit Anfang des Jahrtausends immer wieder mal auf, und es gibt genügend Käufer, die auch für solche kurzlebigen Trends Geld in die Hand nehmen.

Um das Ganze in einem anderen Markt zu betrachten: Erinnert sich noch jemand? Vor einigen Jahren waren Fixies (Fahrräder mit starrem Gang, d.h. ohne Gangschaltung und ohne Freilauf) total in Mode und man sah ständig - mit Verlaub - irgendwelche Hipster mit den Dingern durch die Gegend radeln. Mittlerweile sind sie wieder in der Versenkung verschwunden und werden nur noch von eingefleischten Fans gefahren.

Das jetzige Wiederaufleben des Analogen dürfte ein ebensolcher kurzlebiger Modetrend sein. In ein paar Jahren liegt die neue Polaroid oder Instax genauso in der Schublade wie die bereits vom Smartphone abgelöste Digitalkompakte oder DSLR. Wer als Hersteller schnell genug den Zug erkennt und aufspringt, kann damit Geld verdienen, aber langfristige Investitionen rechnen sich damit nicht.

Wie schon von anderer Seite bemerkt: Wir hiesigen Forenteilnehmer sind weder repräsentativ noch die unmittelbare Zielgruppe solcher Trends.
 
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Klar, das eigentliche, schlussendliche Foto zählt.
Für den (unabhängigen) Betrachter ist's einerlei mit was das betrachtete Foto entstand.

Doch das ist mir nur eine eingeschränkte Sicht.
Denn : das Foto muss erst mal entstehen und dies geht nicht ohne das "Instrument" ohne die Technik.

Mal angenommen, es wäre möglich, ohne dieses Instrument Fotos kreieren. Das Foto bräuchte lediglich imaginiert werden, die komplette Umsetzung (der Bildidee) entfiele. Wäre das noch "Fotografie"?
Nein, es wäre etwas anderes, irgendeine Art "Imaging".

So kann der Umkehrschluss nur lauten : es kommt sehr wohl auf's Instrument drauf an.

Digitalfotografie wird meistens mit der Eigenschaft schier unerschöpflicher Möglichkeiten bei verhältnismässig geringem Aufwand, beworben. Wie auch hier mit den Worten etwa von [MENTION=66663]bernhard64[/MENTION] .

Aber eben genau wegen dieser Eigenschaften schätze ich die Analogfotografie. Das Aufzeichnungsmedium ist eben keineswegs Einerlei.
Analog "zwingt" uns, einen bestimmten Teil der Gestaltung bereits vor der Aufzeichnung, vorzunehmen - was mit der Wahl des Filmes beginnt.
Im Moment der Auslösung geht's nicht nur um ISO, Blende und Verschlusszeit, sondern auch das Bewusstsein für den gerade eingelegten Film.
Ich kann nicht im Nachhinein aus einem SW-Fim eine Farbaufnahme machen.

Ich würde meinen, dieser Umstand schärft die Vorstellungskraft.
Und : Es hat Einfluss auf's Bildergebnis.
Natürlich auch nur dann, wenn dieses Bewusstsein besteht.

... aus didaktischen Erwägungen macht so eine Vorgehensweise durchaus Sinn. Ich finde es immer nur befremdlich, wenn einer meint, das ginge nur mit EINER (seiner) Methode.

Ansonsten will ich mal Konfuzius sprechen lassen:

„Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: erstens durch nachdenken, das ist der edelste, zweitens durch nachahmen, das ist der leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.“

Heutzutage analog zu fotographieren, WEIL es schwerer ist, fällt für mich in die dritte Kategorie. :fahne:
 
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Mal ein anderer Ansatz :

Es wird immer wieder behauptet, nur das Bild zählt - stimmt als Verallgemeinerung so gar nicht !


Fotografiere ich digital, zählt nur das Bild, o.k.
Wenn es gut ist, ist der Akt der Aufnahme egal.

Fotografiere ich aber analog, zählt nur der Akt der Aufnahme.
War er gut, ist das Bild egal.

In einer Fototasche habe ich mehrere belichtete Filmrollen.

Vielleicht trage ich sie irgendwann zum bearbeiten.

Zur Zeit weiß ich, dass es mir Freude gemacht hat,
die Filme zu belichten.

Das reicht mir !
 
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