Digitale Fotografie ist tot! Es lebe Analog?

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Sparks

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Auf PetaPixel ist vor ein paar Tagen ein Artikel mit dem etwas reisserisch formulierten Titel "The Death of Digital Photography as We Know It" erschienen: https://petapixel.com/2017/04/04/death-digital-photography-know/

Der Autor geht dabei unter anderem auf die Verluste von Nikon und die fehlende Innovationskraft der großen Kamerahersteller ein. In vielen Passagen ist der Artikel nichts neues und ein weiterer Abgesang auf Canikon. Im vorletzten Absatz schreibt der Autor aber:

As digital camera sales continue to slow and manufacturers struggle to excite consumers, the key players would do well to stop ignoring the rebirth of analogue media. The potential for growth is clear, and the opportunity to take film camera sales away from the second-hand market is staring camera makers in the face.

Kurz: Nikon, Canon und Co sollen endlich das wieder erstarkte Potenzial des analogen Mediums Film erkennen und eine neue, analoge Filmkamera herausbringen, um Umsatz vom Gebrauchtmarkt abzuziehen.

Bereits eingestellte Filme kommen neu heraus, Plattenspieler boomen – ist da wirklich was dran oder ist das nur eine vorübergehende Hipster-Modeerscheinung? Was denkt ihr?

Ich jedenfalls fände es passend, wenn Nikon anlässlich seines Jubiläums auch eine Filmkamera wieder aufleben lässt (nicht nur als Kristall-Nachbildung :hehe:). 2005 hat es ja mit der Nikon SP 2005 auch schon einmal ein Comeback eines analogen Klassikers gegeben.
 
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Alles Humbug. Analog ist und bleibt eine Nische. :cam:
Warum sollte eine neue Filmkamera auf den Markt kommen. Für ein paar Spinner? :frech:
Der Gerbrauchtmarkt ist voll von High-End Analogkameras für lau. :D
Es ist auch völlig wurscht welche Analoge eingesetzt wird, der Film setzt den Maßstab. Danach kommt aber noch die Laborarbeit, ein völlig anderes Kapitel.
Man muss es schon sehr lieben sich stundenlang, umgeben von stinkender Chemie-Brühe im Dämmerlicht einer Duka-Lampe, die Zeit um die Ohren zu Schlagen.
Nur um hinterher den übervollen Papierkorb mit den sauteuren Fotopapier in die Tonne zu schmeißen. Und die Brühe muss auch noch, des Nachts, in den Wald gekippt werden. :fahne:
Wer Analog fotografiert und meint er könne damit etwas besonders schaffen, oder einen unvergleichlichen Bildeindruck kreieren, der beherrscht nicht die Möglichkeiten der digitalen Fotografie, oder ist zu faul sich damit zu beschäftigen :hehe:

Gruß Karl
 
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Die Antwort ist genauso engstirnig und zum Teil auch haarsträubend (die nächtliche Nummer im Wald) wie umgekehrt die Statements der "Digitalkameraverweigerer".
Hättest besser nichts dazu geschrieben...

Grüße
Erhard
 
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Eine neue Analoge wäre schön. Irgendwann sind die Leute ausgestorben die analoge Kameras reparieren können, und meine schwitzende Belederung der F80 macht auch keine Freude, hoffentlich trocknet das bald voll aus 😢

Gesendet von meinem SM-G388F mit Tapatalk
 
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Mmh, das kann man so sehen, Erhard.
Muß es aber nicht … :cool:

Ich habe Jahrzehnte mit Filmen Geld
verdient und oft genug unter erheblichem
Streß Filme und Bilder entwickelt. Und
die Bilder dann per Bildsender geliefert.

Die Kosten fürs Material waren heftig,
der Zeitaufwand gegenüber heute auch.

Für mich ist digital absolut ein Segen,
zumal mir Laborarbeit nie Spaß machte.

Karl hat trotz gewisser Polemik recht,
daß man digital mit einiger Kenntnis den
analogen Look perfekt simulieren kann.

Ob man das will, sollte jeder für sich
selbst entscheiden.

Ich selbst werte mein Archiv hybrid aus,
d.h. Filme werden gescannt und digital
präsentabel gemacht.

Wollte ich aktuelle sw-Bilder machen, die
keiner mehr abdruckt, so würde ich diese
vermutlich auf Film belichten. Immerhin
gibt es da noch eine Auswahl …

Denn das große Problem analoger Fotos
ist, daß jede Menge guter Filme längst
vom Markt verschwunden sind – etwa
push-fähige Kunstlicht-Diafilme …

Und die waren schon immer sauteuer.

Selbst wenn irgendein Verrückter auf die
Idee käme, solche Filme wieder auf den
Markt zu bringen, müßte er sie völlig neu
konzipieren, weil sich die Lichttechnik hin
zu LED komplett verändert hat. Von der
fehlenden Infrastruktur für Entwicklung
etc. mal ganz zu schweigen … Kurzum:
der ökonomische Wahnsinn.


Um abschließend auf die These dieses
Threads einzugehen:

Analoge Fotografie wird für ambitionierte
Hobby-Fotografen und spezielle Projekte
möglicherweise wieder an Relevanz hinzu
gewinnen, jedoch ein Nischenmarkt bleiben,
weil die Vorteile digitaler Fotografie längst
evident und nicht zu verleugnen sind.



 
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Und wie bitte, soll der angebliche Innovationsstau mit analogen Kameras überwunden werden?
Etwa indem Nikon/Canon hyperprofessionelle Scanner auf den Markt werfen, um anschließend
die Negative oder Abzüge zu digitalisieren, um die Fotos dann wieder nahtlos in den mittlerweile
voll digitalisierten Produktionsprozess einzugliedern???? Tolle Wurst.

Glaubt dort wirklich jemand, die Generation Smartphone zu abertausenden für die Duka begeistern zu können?

Die wirklich einzige Chance für analoge Fotografie wäre, wenn die Masse der Menschheit sich bewusst wird,
dass man sich mit dieser Technik einen Freiraum, eine Privatsphäre jenseits digitaler Überwachung oder
Beobachtung erschaffen kann.

Allen ein flottes Wochenende
Heiner
 
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Glaubt man den Ausführungen einiger Autoren, dann boomt der Markt für Plattenspieler, Filmkameras und wahrscheinlich auch für Tonbandgeräte. Geht man mit offenen Augen durch die Welt, sucht man diese Dinge allerdings vergebens. Der analoge Markt ist nur noch eine winzig kleine Nische und ziemlich bedeutungslos geworden. Auch wenn ich jedes Jahr noch den ein oder anderen Film belichte, fotografiere ich nur noch digital und wenn ich an die ganze Nachbearbeitung aus analoger Zeit denke, dann ist die digitale Welt für mich ein Segen geworden. Don't look back! ;)
 
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Wenn einer mal den Stecker zieht, ist der ganze digitale Kram SONDERMÜLL...

Und ab da gibt es keine Dokumentation - nur vielleicht von ein paar standhaften Analogies ;)
Also Leute kauft Solarladegeräte und hofft, dass die Sonne sich nicht verdunkelt...
 
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Kann mir vorstellen,

dass man mit

Plattenspielern,
Röhrnverstärkern,

Rollenkameras

bald wieder Geld machen kann.

In der Welt des immer schneller und schnellerer Wachstums
steigt bei vielen Menschen eine Rückbesinnung
auf alte Technik,
Verständnis der Mechanik.

Trotzdem kann ich mir bei aller Liebe zur analogen Fotografie
hier kein Entwicklungspotential vorstellen.

Für eine Dunkelkammer braucht
man nicht nur Zeit
auch Platz
und ...

Und die Umweltauflagen in allen Bereichen
steigen ständig.
Bald wird man für den Einkauf von Chemikalien
den kleinen Chemie-Schein brauchen
und ein Nachweisheft mit Eintragung
von Erwerb, Verbrauch und Entsorgung.

Mit einem alten Auto kann man allein durch Wald und Flur fahren
und sich freuen,
mit dem Plattenspieler kann man auch alleine
die Musik geniessen.
Fotgrafieren kann man auch allein -
aber dann will man die Bilder zeigen ...

wenige haben eine Mappe dabei -
vielleicht werden es wieder mehr (wäre schön),

aber ich erwarte hier leider wenig.

Es gibt noch FotoKlubs,
bei denen sich Gleichgesinnte treffen
und ihre Bilder zeigen.

Es könne wieder mehr werden,

vielleicht gibt es auch wieder Menschen,
die Bücher lesen,

aber " zur Zeit ist die Zeit noch nicht reif "
...
 
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Zum hundertjährigen kommt dann noch ne metallicgraue F7 dazu, mit Plakette:D

Wollte nicht auch Kodak den Super 8 zurückbringen, zwei Musterkameras hatten sie doch schon. Den Film sollte man zum entwickeln nach Kodak schicken, zusätzlich zum entwickelten Film sollte man diesen auch schon digitalisiert bekommen.

Was ist eigentlich daraus geworden?
 
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Wenn einer mal den Stecker zieht, ist der ganze digitale Kram SONDERMÜLL...

Für den Notfall habe ich noch paar Analogknipsen rumliegen. Filme müssten auch noch in den Ramschkisten sein. Sogar Fotopapier, Vergrößerungsgerät, Fotoschalen und Chemie für Bild- und die Filmentwicklung treiben sich noch rum.
Mein Labor benutze ich nur noch als Bastelstube, oder um Negative zu digitalisieren.
Nur der Geruch nach Fotochemie ist nicht wegzukriegen, der hält die Erinnerung an die jahrelange Einzelhaft im Schummerlicht wach.
Zum Glück hat da keiner mal den Stecker gezogen, dann wäre die schöne Negativ/Positiv Strecke Sondermüll geworden, armer Wald. :fahne:

Gruß Karl
 
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