Coronavirus (war: CP+ 2020 wegen Coronavirus abgesagt)

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Update Virusvariantenbericht des RKI

-> https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ...cht_VOC_2021-06-02.pdf?__blob=publicationFile

Wie von mir bereits antizipiert, breitet sich Delta in D nicht aus.

B.1.617 wird nur noch als Fußnote erfasst (die Zahl der Nachweise ging von von 18 in KW18 auf 1 zurück).

Delta (B.1.617.2) ist von 86 Nachweisen in KW18 auf 30 in KW20 zurückgegangen.
In % bis KW20: 0.0, 0.1, 0.1, 0.6, 1.5, 1.8, 2.4, 2.1

Neu ist eine Karte der Lokalisierungen von Delta: Vor allem in Düsseldorf und München gefunden. Das sind zufällig die beiden Städte mit den meisten Models und Nicht-EU Geschäften ;) Nie im Leben ist das das Virus selbst, das das erneute Ausbruchsgeschehen in UK erklärt. Man sollte sich die entspr. Subpopulationen mal genauer ansehen ...

Allgemein ist die Zahl der VoC rückläufig, mein Modell sieht sogar einen minimalen Vorteil des ehemaligen Wildtyps von nun ∆Rt +0.02. Seit nunmehr 7 Wochen bleibt Alpha bei ca. 90% Anteil "hängen".

Dass ∆Rt(Alpha/B117)<0 werden kann, hatte ich im Februar schon mal simuliert. Das war das Ergebnis, wenn die Subpopulation, die Alpha befeuert, zunehmend immunisiert wird, im Vergleich zum Wildtyp. Das scheint nun passiert zu sein. Aber vielleicht ist es auch nur ein Artefakt rückläufiger Fallzahlen allgemein. Vielleicht braucht Alpha mehr Superspreading-Events als der Wildtyp.

Aber egal, das muß man in Modellen, wie es im Sommer weitergeht, berücksichtigen.
 
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...mal was anderes:

Gestern, auf der fahrt nach Hause habe ich im HR1 einen Beitrag über die „Darf ich das? „ App gehört, die mir sehr brauchbar erschien.

Es geht um die Lockerungen bezogen auf die I-Zahlen.

Ich habe sie installiert und finde sie nützlich.

Es werden keine Personendaten abgefragt, die App ist Werbefrei und kostenlos.

Sie soll auch immer aktualisiert werden.
 
4 Kommentare
Georgie1956
Georgie1956 kommentierte
CHIP äußert sich positiv
 
falconeye
falconeye kommentierte
Danke für den Hinweis. Installiert. Erster Eindruck positiv, aber ... ;)

Zunächst eine gute Aktion: Von der Björn Steiger Stiftung Björn Steiger Stiftung, sammelt keine Daten, kostenlos.

Und da eine gute Tat, traue ich mich fast nicht, Kritik zu üben ... ;)

Die App leistet genau 4 Dinge:
  • Herausfinden der Stadt/des Landkreises, wo ich bin
  • RKI-Inzidenz der letzten Tage dort
  • Langer Text, was bei welcher Inzidenz im SK/LK grundsätzlich darf
  • Link zur Stadt / Landratsamt
Was sie also genau nicht tut: Zu sagen, was ich darf. Sie überlegt sich eben nicht aufgrund der Inzidenz der letzten 5 Tage, welche Regel denn nun gerade tatsächlich gilt. Und der Link zum Landratsamt führt auch nicht zum Amtsblatt der Bekanntmachung, welche Regeln gelten (an zwei Beispielen getestet - und man sucht sich i.d.R. einen Wolf, bis man einen Link zum Amtsblatt finden, das hätte also nützlich sein können - den link zum LK selber finde ich auch sofort per Google, genau so die Inzidenz, dazu braucht's keine App.

Die App ist kostenlos, nun gut. Aber die Stiftung hat Programmierer bezahlt und daher erlaube ich mir hier dennoch diese Kritik.

Ich behalte die App, da nette kleine Grafik der RKI Inzidenzen mehrerer ausgewählter Orte auf einen Blick.
 
Georgie1956
Georgie1956 kommentierte
Gedacht ist die App wohl für Leute, die viel unterwegs sind. Man kann schnell nachsehen, was für die einzelnen Inzidenzstufen am jeweiligen Ort gilt. Der nächste logische Schritt in der Entwicklung wäre, nur den offiziellen Text für die tatsächlich gültige örtliche Inzidenz anzuzeigen.
 
peterkdos
peterkdos kommentierte
...ja gut, aber ist das so schwer?

Über 100 - Bundsache

Unter 100 - Stufe 1

Unter 50 - Stufe 2

Ist alles zum nachlesen da, ebenfalls kann man die eigenen Themen einbinden.

???
 
 
D
dimetos kommentierte
falconeye
falconeye kommentierte

Interessant finde ich auch seine (durchaus plausiblen) Überlegungen zur Herdenimmunität
Ja, das ist eine durchaus gängige Sicht. Es gibt aber tatsächlich auch eine Schule mit gegensätzlicher Ansicht, wonach das beim Menschen sogar besser als bei Herden funktionieren kann (*). Ich selbst finde erstaunlich, dass das wiss. noch so kontrovers gesehen wird. Es gibt doch Computersimulationen ...

Für mich ist die Frage offen. Man darf ja nicht vergessen, dass das Virus leicht auch einfach aussterben kann, wenn es zu selten auf neue Wirte stösst. Wäre ja nicht die erste Art, die ausstirbt. Und feucht-warme Entwicklungsländer sind ein schlechtes Rückzugsgebiet. Ich setze jetzt mal einen Erfolg der Covax-Initiative bis 2023 voraus. Also: Warum soll Sars2 bei Durchimpfung überleben, wenn Sars1 das trotz Impfausfall nicht gepackt hat? Die Antwort ist für mich nicht so eindeutig.

Darum ist Israel spannend. Da gibt es täglich nur noch ca. ein Dutzend neue Fälle. Und ab diesem Level kann man wie bei Webasto verfahren und die auch noch ausmerzen - zumal Israel in 4 Wochen ohnehin runter auf <1 Fällen pro Tag sein sollte. Und Israel ist von der rechnerischen Herdenimmunität relativ weit entfernt, hat ein Problem mit Impfgegnern und alle Maßnahmen aufgehoben - bis auf eine ggfs. gültige Maskenpflicht in Innenräumen. Auch klimatisch ist Israel nicht besser dran, da viele vor der Hitze in klimatisierte, Aerosol-gefährdete Innnenräume fliehen.

___
(*) Wir erinnern uns: Sars2 braucht Superspreading, um überhaupt überleben zu können. Aber Superspreading mit Geimpften und sozial hyperaktiven Immunen wird a weng schwierig ...
 
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D
dimetos kommentierte

Darum ist Israel spannend.
Ja, sehr. Allerdings muss man berücksichtigen, das wir ja noch in keiner Weise zurück bei "normal" sind, z.B. was den internationalen Reiseverkehr angeht.

Den Überlegungen zum Superspreading kann man hinzufügen, dass die Nicht-Geimpften sich leider nicht statistisch normal über die Bevölkerung verteilen, sondern es dort vermutlich zu gesellschaftlichen Clustern kommt (und seien es nur die ungeimpften Kinder), wo Superspreading auch in Zukunft noch möglich sein wird. Aber auch da wird Israel vermutlich ein Indikator sein, was den Rest der Welt erwartet.
 
falconeye
falconeye kommentierte
falconeye
falconeye kommentierte

dass die Nicht-Geimpften sich leider nicht statistisch normal über die Bevölkerung verteilen
Das ist schon klar, wird von einigen Wissenschaftlern aber halt genau anders herum bewertet: Die sozial Aktiveren (die Knoten im sozialen Netzwerk mit den meisten Verbindungen / Kontakten) infizieren nicht nur besonders viele andere, sondern werden vor allem auch zuerst immun (durch eine Infektion). Aus Sicht des Virus sinkt die Konnektivität des infizierbaren sozialen Netzwerks mit der Zeit daher stark ab (so, als würden im Internet die Hauptrouter nach und nach ausfallen und nur noch die Nebenrouter übrigbleiben). In einem inhomogenen Netzwerk wird Herdenimmunität daher vor dem rechnerischen Mittel erreicht - da die besonders vernetzten Knoten schon infiziert sind und die übrigen isolierteren Knoten nun schwer erreichbar sind und daher kaum beitragen - ausser für die %-Rechnung.

Anders als Internet-Verkehr benötigt das Virus ja eine Mindestgeschwindigkeit (1 neuer Wirt alle 4 Tage). Werden die isolierteren Knoten im Netz so schwer erreichbar, dass es das nicht mehr schafft, wird die Epidemie nicht einfach nur langsam, sondern endet einfach. Das kann man leicht vergessen ;)

Durch den Wegfall der Impfpriorisierung werden übrigens die noch nicht immunen, sozial Aktivsten jetzt auch schnell geimpft (eben einfach aufgrund ihrer "Connections"). Der Effekt bleibt, die sozial Aktivsten fallen für das Virus aus.

Daher sind Schätzungen zur nötigen Impfquote, bevor es zu keinem epidemischen Geschehen mehr kommt, extrem uneinheitlich - ich habe Zahlen zwischen 35% und 90% gesehen ...

Ich finde den oben verlinkten Nature-Artikel daher schon fast unseriös. Man kann das besser recherchieren, ich kann das ja auch ...

Zwei Quellen über den Einfluß der Heterogenität auf die Herdenimmunität, mit Ergebnissen von 40% oder weniger:
1. https://science.sciencemag.org/content/369/6505/846
2. https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.04.27.20081893v3

Aufgrund der Epidemiologie in Israel halte ich selbst einen Wert von ca. 60% (2x mRNA, 55% für Israel, die aber mehr Infizierte hatten) für denkbar. Ich glaube aktuell nicht, dass mit Nicht-mRNA Impfstoffen Herdenimmunität erreichbar ist, da muss ein anschliessendes Infektionsgeschehen hinzukommen.
 
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Statusupdate 5. Juni 2021

Germany
New Cases 04.06.2021: 2993
Weekly average: 3504
7 day incidence: 29,5
Rt: 0,82 (0,64 - 1,05) | 0,84 (7-day avg)
Forecast 02.07: 1214 (178 - 8297)
Alert Value A: 0,48 high risk

Screen Shot 2021-06-05 at 13.31.22.png

Wie versprochen, nun meine Statusupdates 2-wöchentlich.

Der Alertlevel fällt in der Tendenz weiter, aber ist - vermutlich auch durch die Feiertage bedingt - Schwankungen unterworfen. Letztes WE wurde sogar kurz "moderate risk" erreicht ;) Der Rt-Wert ist ungefähr wieder zurück, wo er vor 2 Wochen war, bei ~0.8. Inzwischen liegen sowohl die Inzidenz, als auch die täglichen Fallzahlen, unter denen in UK.

Die Impfungen reduzieren aktuell Rt um ca. -35%.

Daher sehe ich trotz Lockerungen den Abwärtstrend derzeit stabil, es kommt ggfs. halt zu kleineren Zwischenhügeln auf dem Hang bergab ;)

Der heute aktuelle Inzidenzwert (29,2) ist etwas größer als vor 2 Wochen von mir prognostiziert (20,3). Aber das war ja als optimistische Schätzung markiert, schliesslich wurde gelockert.

Die Zahl der Toten sinkt (aktuell 113 (-69 ggü. vor 2 Wochen) im 7-Tagesmittel). Die Zahl der Intensivpatienten fällt deutlich auf 1970 (gegenüber 3477 vorletzte Woche). An der demografischen Entwicklung hat sich kaum etwas verändert, am meisten infiziert ist jetzt die Gruppe der 10-14J (-5J ggü. vor 2 Wochen).

Letzte Woche -> https://www.nikon-fotografie.de/com...egen-coronavirus-abgesagt.295040/post-2806279
 
3 Kommentare
falconeye
falconeye kommentierte
Forecast gemäß meines VoC Prognosemodells vom 5. Juni 2021

Screen Shot 2021-06-05 at 14.00.51.png

Die Zahl der UK-Mutation Alpha geht nun sogar minimal zurück (auf ca. 90%). Mein korrigierter Wert sinkt leicht auf 93.9%, inkl. der indischen Variante Delta. Insgesamt spielt die Differenz zwischen den VoC und dem Wildtyp kaum mehr eine Rolle, vgl. waagerechte blaue Kurve oben.

Ich hatte ja schon am Mittwoch berichtet, dass sich die indische Mutante Delta in D aktuell nicht weiter ausbreitet, auch nicht relativ zu Alpha oder dem Wildtyp. Ich hatte auch mögliche Ursachen benannt, warum das in UK aktuell anders läuft.

In der oben gezeigten (orangen) Forecast-Kurve rechne ich mit 90% des saisonalen, 95% des Impf-Effektes und einem ∆Rt(VoC)=-0.02. Die Forecast-Kurve passt auch ca. 9 Wochen zurück, sollte die Zukunft der nächsten ca. 4 Wochen also abbilden können - wenn Verhalten und Maßnahmen sich nicht ändern.

Allerdings sieht man an den grünen Peaks (in der Grafik oben), dass Verhalten, Maßnahmen und Testdichte doch immer mal wieder schwanken.

Im VoC-Modell oben fallen die Inzidenzen in 1(2) Wochen auf ≥14(≥6). Das ist zu optimistisch, da die Compliance nachlässt, daher das "≥"-Zeichen.

Die Zahl der Testungen in KW20 ist weiter drastisch auf nur 0.94 Mio. gefallen, bei einer Positivenrate von immer noch 4.16%. Dieser Rückgang der Testungen erklärt einen Teil des Effektes, aber der Rückgang wäre auch ohne diesen Effekt real. Viele Tests sind ja Nachtests von Schnelltests, die dank Öffnungen nun weniger oft benötigt werden. Die Teststrategie gehört angepasst, z.B. mehr PCR-Tests bei Kontakten.

Das Impfprogramm hat weniger als prognostiziert angezogen und dies ist im Modell bereits berücksichtigt. Die Beschleunigung beträgt noch 159'000 tägliche Dosen Zuwachs pro Monat. Im Mittel werden 0.7 Millionen Dosen täglich verimpft, im Peak das Doppelte, was den Werten von vor 2 Wochen entspricht.
 
falconeye
falconeye kommentierte
Ausland

Austria
New Cases 04.06.2021: 333
Weekly average: 351
7 day incidence: 27,7
Rt: 0,80 (0,73 - 0,87) | 0,86 (7-day avg)
Forecast 02.07: 100 (49 - 200)
Alert Value A: 0,33

Switzerland

New Cases 04.06.2021: 491
Weekly average: 610
7 day incidence: 49,8
Rt: 0,58 (0,37 - 0,91) | 0,87 (7-day avg)
Forecast 02.07: 110 (3 - 3690)
Alert Value A: 0,47

Spain

7 day incidence: 62,5
Rt: 0,95 (0,89 - 1,01) | 0,96 (7-day avg)
Alert Value A: 0,85

Croatia

7 day incidence: 38,8
Rt: 0,74 (0,61 - 0,91) | 0,78 (7-day avg)
Alert Value A: 0,49

United Kingdom

7 day incidence: 42,5
Rt: 1,26 (1,20 - 1,32) | 1,21 (7-day avg)
Alert Value A: 1,12
UK und USA haben jetzt in etwa die gleiche Impfquote (40%, voll geimpft. Aber die Inzidenz steigt wieder. Dies kann man auf Community-Spreads in Little-Indias zurückführen - aber es gibt offensichtlich noch keine Herdenimmunität der Restbevölkerung dagegen - bei Maßnahmen in Kraft sollte es diese aber geben. Rt liegt nun bei –1.3. Der Unterschied zu 0.7 in BioNTech-Ländern ist muMn zu groß, um noch als Koinzidenz durchzugehen.

US
7 day incidence: 30,2
Rt: 0,83 (0,73 - 0,94) | 0,80 (7-day avg)
Alert Value A: 0,35
UK und USA haben jetzt in etwa die gleiche Impfquote (40%, voll geimpft.
USA, Israel und Deutschland haben in etwa den gleichen (stetig fallenden) R-Wert von aktuell ~0.7. Die indische Variante Delta ist auch in D und USA nachgewiesen.

Israel
Weekly average: 15
7 day incidence: 1,2
Rt: 0,98 (0,75 - 1,29) | 0,78 (7-day avg)
Alert Value A: -0,79
Israel läuft stetig auf eine echte Null-Inzidenz zu. Schon jetzt sind die Fallzahlen meist einstellig. Dies trotz einer Impfquote von "nur" 59% (voll geimpft) - Israel hat viele Impfgegner, aber selbst bei Massenevents sterben mehr durch Todtrampeln als dass sich welche anstecken. Israel hat in der Entwicklung der Fälle etwa 2 Monate Vorsprung, aber vor 2 Monaten war die Impfquote auch schon 56%. Aber dafür mit BioNTech, nicht wie UK mit AZ. Der anhaltend starke Impfeffekt scheint bei einer Quote von ca. 57% Erstimpfungen begonnen zu haben.

Screen Shot 2021-06-05 at 14.42.11.png
 

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Wuxi
Wuxi kommentierte
Hast Du was zu Thailand gerechnet, Falk?
 
Was ist jetzt in Thailand los?
@HaDiDi hat es uns immer als Musterländle empfohlen.
Und jetzt?

(Ich frage ohne jegliche Häme oder Schadenfreude!)
 
2 Kommentare
hansolo22
hansolo22 kommentierte
Das betrifft fast alle asiatischen Staaten und AUS/NZ
Die haben schlicht kaum Impfstoff bestellt und mit den Mutationen geht es in Zukunft dort richtig rund - so meine Prognose.
Fuer die Tourismus Industrie in den Laendern ein echtes Problem gerade jetzt zur Ferienzeit - denn diese Laender werden vermutlich bald als Risikogebiete eingestuft werden, bzw. wer einreisen will fuer den Urlaub muss erstmal 14 Tage in Quarantaene das macht einen regulaeren Urlaub zunichte.
 
falconeye
falconeye kommentierte
Ich habe Thailand hier ja mehrfach betrachtet, es hat sich in den letzten Wochen wenig gewendet:

Thailand
New Cases 04.06.2021: 2630
Weekly average: 3563
7 day incidence: 35,9
Rt: 0,90 (0,71 - 1,15) | 1,10 (7-day avg)
Forecast 02.07: 4684 (736 - 29829)
Alert Value A: 0,77 high risk

Screen Shot 2021-06-06 at 17.41.03.png

Deshalb habe ich es gestern nicht extra gezeigt.
Wie man sieht, hat Thailand zwar den explosiven Anstieg ab 12.4. (Alertlevel: "out of control"!) einfangen können, aber noch nicht die exponentielle Ausbreitung mit Rt ~1.1.

Die Inzidenz liegt nun nominal höher als in Deutschland, tatsächlich vermutlich viel höher.

Was da los ist?

Ganz einfach: Ich habe @HaDiDi ja schon im Februar vorgerechnet, dass Thailand die Epidemie vor allem aufgrund klimatischer und kultureller Besonderheiten (feucht, warm, wenig Klimaanlagen, offene Türen/Fenster, Treffen draussen) im Griff hat, aber dass diese Effekte kleiner als ∆Rt(VoC) sind. Mit dem Eintreffen von Alpha (vermutlich per illegalem Grenzübertritt) ist das neue Virus Mitte März im Nachtleben von Bangkok angekommen und erreicht nun immer größere Teile der Bevölkerung, die zudem kaum geimpft wird.

Das gleiche passiert gerade auch in vielen asiatischen Nachbarstaaten, Philippinen, Cambodia, Taiwan und nun auch Vietnam.
 
Update zur Wuhan Lab-Unfall Theorie

Ich kann nicht alle Quellen lesen. Aber LeMonde aus FR bleibt an der Sache dran und hat noch ein paar Sachen ausgegraben ... Das meiste ist hinter einer Paywall (hat jemand ein Abo?), aber so viel ...
[Quellen:
]

Scheinbar sind schon 2012! nach Säuberungsarbeiten in einer Fledermaushöhle 6 Arbeiter an schwerer Lungenentzündung erkrankt, 3 starben! Und das Wuhan Institute of Virology hat dort die Genomsequenz RaTG13 sequenziert, die bisher am meisten verwandte bekannte Gensequenz zu SARS-CoV-2. Aber dies erst im Juli 2020 bekannt gemacht.

Der Ort ist eine alte Kupfermine in Tongguan, Kreis Mojiang, Provinz Yunnan im Süden von China (Erwähnung hier, falls SARS-CoV-2 da her kommt ...)
Wiki hat das Virus, das die Arbeiter krank gemacht hat, schon getauft: Mòjiāng virus
Allerdings ist das Virus ein anderes als RaTG13 etc, nur die Höhle ist die gleiche. Aber wer weiss, ob man das tatsächlich tödliche Virus damals so genau bestimmt hatte. Man konnte sich in der Höhle bestimmt mit allem Möglichen gleichzeitig infizieren.
Hier wird das auch beschrieben: https://www.mining.com/could-covid-19-have-originated-in-a-copper-mine/

Nach zunehmendem Druck hat das Wuhan Institute of Virology nun am 21. Mai 2021 weitere 8 eng verwandte Genomsequenzen veröffentlicht, u.a. RaTG15, die es seit 2015 unter Verschluss hielt (vgl. 2 Quelle oben). Um diese Publikation ziehen sich Ungereimtheiten, die ich nicht verstehe oder lesen kann. Es gibt wohl Diskrepanzen bei der Anzahl von auf SARS-Cov_2 Antikörper untersuchter Seren infizierter Personen, 13 vs. 30.

Die Quelle der Diskrepanzen geht wohl auf einen Tweed zurück, in dem 3 Arbeiten (Master, PhD) aus Wuhan geleakt wurden:

Möglicherweise konnten Menschen sich direkt mit Varianten von RaTG13/15 anstecken. Und in Wuhan wurde mit diesen Viren experimentiert, auch ausserhalb des Hochsicherheitstraktes, wie jetzt bekannt wurde. Und es wurden im November 2019 3 Mitarbeiter des Wuhan-Lab mit Lungenentzündung behandelt. Und Wuhan ist das Epizentrum.

Daraus folgt nicht, dass das Virus einem Laborunfall entsprang. Aber die Evidenz wächst.
 
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3 Kommentare
Wuxi
Wuxi kommentierte
„Reparationen“ sagt Trump
 
falconeye
falconeye kommentierte
Kay
Kay kommentierte
Der Artikel, den Du erwähnst, ist auch ohne Abo lesbar - im Prinzip.
Im Text sind dann aber zahlreiche Verweise, zum Teil auf französische, zum Teil auf englische Quellen und da geht es dann
(für mich) nicht weiter, weil ich - egal, in welcher Sprache (könnte sogar deutsch sein) vom fachlichen nicht mitkomme.
Man kann auch ganz gut per Netz übersetzen lassen (Schluß vom Artikel):
" Ironischerweise ist nicht klar, ob Peking den genauen Ursprung des Virus kennt, da die lokale Macht in Wuhan versucht hat, die ersten Fälle zu unterdrücken, und viele Beamte geschwärzt wurden. Was die Forscher nervt. Für Herrn Decroly ist es wichtig zu verstehen, "und in den nächsten zehn Jahren eine SARS-CoV-3-Pandemie zu vermeiden".

Die Frage bleibt, was man mit einer etwaigen Erkenntnis über den Ursprung des Virus erreichen will.
Die Schuldigen zu bestrafen, wird für die Zukunft auch keine Sicherheit geben.
Forschung zu verbieten, hat wohl auch noch nicht geklappt.

P.S.
"
Für die Untersuchung sammelten wir Analabstrichproben von 20 Fledermäusen (Rhinolophus ferrumequinum), 9 Ratten (R. flavipectus) und 5 Moschusspitzmäusen (Crocidura dracula) aus der Mine zur Viromanalyse." (aus 2012)

P.S. 2
Der ist noch halbwegs verstehbar: https://www.minervanett.no/corona/t...ion-is-that-it-comes-from-a-laboratory/361860

P.S. 3
Und der ist gut :
" We nevertheless hope that journalists will investigate some of the conflicts of interest that are keeping scientists and institutions from properly investigating the lab escape hypothesis."

Der Spiegel wird es uns erzählen ... in 12-15 Jahren.
 
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Update 10.06.2021 zur Indischen Variante Delta

Gestern ist das neue Update des RKI mit neuen Zahlen zur Indischen Variante Delta erschienen.

Erstmalig sind nicht nur Zahlen der Gesamtgenomsequenzierung, sondern auch der RKI Testdatenerfassung enthalten.

Während die Zahlen der Gesamtgenomsequenzierung weiterhin keine Einschätzung der Lage zulassen, hat mir die RKI Testdatenerfassung nun eine erste vorläufige analytische Prognose erlaubt (s.u.).

Die Zahlen der Gesamtgenomsequenzierung für Delta aktuell:
KW14 - 21 (%): 0.1 0.1 0.6 1.4 1.8 2.5 3.1 2.5
Der Wert für KW20 letzte Woche: 2.1% (jetzt korrigiert auf 3.1%) - d.h., der Wert für die jeweils letzte Berichtswoche ist von 2.1 auf 2.5 gestiegen, oder um 19%, was einem ∆Rt von nur +0.10 entspricht, deutlich weniger, als UK berichtet und weiterhin kein Anlass zur Sorge. Allerdings ist die Gesamtgenomsequenzierung statistisch unzuverlässig. Die Gesamtzahl der Fälle in KW21 beträgt nur 34.


Erstmalig liegen nun aber auch Zahlen der RKI Testdatenerfassung vor und die zeichnen ein etwas düsteres Bild:

Das RKI fasst hier alle B.1.617-Varianten zusammen, und ich werde sie alle der Einfachheit halber mit Delta gleichsetzen. Die Zahlen:
KW16 - 22 (%): 0.01 0.04 0.1 0.1 0.2 0.9 2.0
Die Gesamtzahl in KW22 betrug immerhin 377 Fälle. Hier ist der Anstieg deutlicher, Faktor 200 über 6 Wochen, entspr. einem ∆Rt von immerhin über 1.5. Das wäre eher im Bereich dessen, was UK in letzter Zeit berichtet.

Ich habe ja ein Prognosemodell für die Ausbreitung von Virus-Varianten. Dieses habe ich auf die neu veröffentlichten Zahlen angewendet:

Ich messe für ∆Rt(Delta) = 0.48 ± 0.48. D.h., der tatsächliche Fitnessvorteil der Delta-Variante in D ist noch sehr ungenau zu bestimmen. Ein Wert von ~0.4 entspräche in etwa den Verlautbarungen aus UK.

Ich habe ein "Worst Case" Progosemodell erstellt, mit ∆Rt(Delta)=+0.62. Bei noch größeren Werten würde die Pandemie noch einmal unkontrollierbar, daher belasse ich es dabei. da es für so große Werte auch keine Indizien gibt.

Unter der Annahme einer effektiven Impfquote von 70% (Impfquote * Impfeffektivität) ergibt sich:
Screen Shot 2021-06-10 at 16.05.14.png

Der grüne Peak ist die aktuelle 3. Welle mit Alpha (B117). Der rote Peak ist eine vierte Welle mit Delta um Mitte April 2022. Die blaue Kurve zeigt, wie sich Delta schlagartig ausbreitet und schon im Juli dominiert. Die grüne Kurve zeigt einen weiteren Abfall von Rt bis Ende Juni. Danach gibt es ein Wettrennen zwischen Delta und den Impfungen, mit Gleichstand am 17. Juli, wo die Fälle wieder geringfügig steigen (siehe Minibuckel der roten Kurve im Juli). Danach gewinnen die Impfungen und die Fallzahlen sinken wieder (Rt fällt wieder unter 1). Im Winter steigt Rt saisonal bedingt wieder über 1 und im Frühjahr gibt es dann eine Welle, analog einer Grippewelle. Dies alles bei Maßnahmen analog den aktuellen. Öffnen wir wieder alles, bekämen wir womöglich schon im Winter einen neuen Lockdown.

Aber: das ist eine Worst Case Analyse!

Schon bei einem Wert von Rt(Delta)=+0.5 (also minimal geringer) gibt es nichts davon: keine Minibuckel im Juli, keine vierte Welle!

Ich gehe daher davon aus, dass die Delta-Variante in D zu spät kommt und zu wenig fitter ist, um beim aktuellen Impffortschritt den Rückgang der Fallzahlen aufzuhalten. Der Effekt bei Werten von Rt(Delta) ≤ 0.5 ist lediglich ein Bremsen des Rückgangs der Fallzahlen ab 1.7.2021. Aber da ist die Inzidenz dann ohnehin im niedrigen einstelligen Bereich/100k gelandet, je nach Lockerungen. Allerdings sollten wir es mit den Lockerungen auch nicht übertreiben, da Rt aufgrund Delta um 0.2 gegenüber steigen wird.

Diese Analyse hat zwei systematische Fehler:
- Sie ist zu optimistisch, weil sicher noch deutlich stärker gelockert werden wird
- Sie ist zu pessimistisch, da ich ∆Rt(Delta) nicht in Bereichen um +0.5 verorte, sondern höchstens der Hälfte. Schon bei B117 wurde ∆Rt initial überschätzt. Ich gehe weiterhin davon aus, dass ∆Rt(Delta) überschätzt wird, da Delta sich aktuell noch vorwiegend in atypischen Subpopulationen ausbreitet. Aktuell setzt sich langsam sogar wieder der Wildtyp gegen B117 durch - der Anteil von Alpha ist erneut um -1.1% gefallen.
 
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Kommentar
Moin
War vorhin bei meinem Hausarzt, eigentlich wegen dem Antrag auf eine Bauchdeckenstraffung, und da hab ich mal ganz nonchalant nach dem Impfen gefragt. "Sie können gerne auf die Liste, sind allerdings schon 8 Seiten. Ich denke mal sie wollen kein Johnson? Doch? Oh, dann kommen sie doch Dienstag, 8:00Uhr"
Als Seiteninfo: Er Impft nur Dienstags.
Es Scheint also an den Medienberichten was dran zu sein, Johnson ist ein Ladenhüter.

Inzwischen ist meine Holde das 2. mal Geimpft, das erste war mit Astra, 3 Tage Fieber und Schüttelfrost, ca. 1 Woche "Impfarm", beim 2. Biontec, Vollständig ohne Beschwerden.

lg
Cassie
 
Cassie
Cassie kommentierte
Moin, kurzes Update, hatte ja heute morgen um 8:00 Uhr meinen Pieks mit J&J. Danach direkt auf die Arbeit (Schongang, soweit möglich in meinem Job). Seit 2h beamt mich der Stoff langsam in eine andere Dimension, Temperatur vor 1h 37,3°C, jetzt gerade 38,4°C. Beginnender Schüttelfrost, Kopf- und Nackenschmerzen. Dafür keine Reaktion was Impfarm angeht.
Schütte mir jetzt gleich 'ne Paracetamol mit ein paar Erdbeeren und meinen Gerinnungshemmern hinter die Binde und geh dann Schlafen.
 
Georgie1956
Georgie1956 kommentierte

Gute Besserung. Ich hatte es nach 36 Stunden hinter mir. Habe mir aber nichts eingeworfen.
 
AnjaC
AnjaC kommentierte
Wie berichtet, bei mir war kaum was nach J&J. Bösartige Menschen würden jetzt den Begriff "Männergrippe" in die Diskussion werfen, aber wir sind ja alle ganz lieb :6874: Nee, natürlich nur Quatsch. Gute Besserung.
 
Cassie
Cassie kommentierte
Danke 😊 Fieber ist im Laufe.der Nacht noch auf 39,1°C gestiegen, der Schüttelfrost ging nahtlos über zu Schweißausbrüchen. Gegen 3 Uhr bin ich dann endlich eingeschlafen. Jetzt geht's schon sehr viel besser, bin nur noch etwas schlapp.
 
Kurt Raabe
Kurt Raabe kommentierte

Moin Cassie
der Bursche von meinem Neffen hatte am Wochenende nach J&J ähnliche Symptome
Fieber, Schüttelforst
 
Guten Morgen :)

Zum Thema "Betriebsärzte impfen in Bayern ab 7.6.":
1. Das tun sie.... : Mein Mann hat über seinen Arbeitgeber vor ca. 2 Wochen direkt seine beiden Impftermine vereinbaren können. Impfstoff ist Biontech.
2. ... aber: Anfang dieser Woche der Anruf mit der Absage. Grund: statt der zugesagten 800 Dosen wurden nur 200 geliefert. Das reichte laut Aussage des Betriebsarztes für die ersten beiden Impftage; Frank war erst für den dritten Tag eingeplant. Man hält sich dort übrigens an die inzwischen aufgegebene Priorisierung und macht auch keinen Unterschied zwischen Leuten, die im Home Office arbeiten und solchen, die im Betrieb (z.B. in der Produktion) arbeiten. Die Firma hat natürlich interveniert und schnelle Nachlieferung gefordert.
3. Gestern spät am Abend (Lob an alle Beteiligten!) dann der Anruf: Ein neuer Termin für Anfang nächster Woche konnte fest vereinbart werden.

Unsere Hausärztin impft übrigens nach wie vor nur Astrazeneca, ob aus organisatorischen Gründen in ihrer recht kleinen Praxis oder weil sie nichts anderes bekommt, wissen wir nicht. Sie führt keine Warteliste, sondern ruft ihre Patient:innen nach ihren Unterlagen der Reihe nach an. Wer "dran" wäre, aber kein Astra will, darf sich ganz hinten wieder anstellen.
 
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Heide 2
Heide 2 kommentierte
Ich glaube ich muß auch bei Andrea Berg einchecken für 2 Tage, dort einen Impftermin machen statt auf eine Ansteckung zu warten... Mein Mann ist 2 x geimpft und ich habe momentan noch keine Chance laut Arzt obwohl ich schon länger angemeldet bin. :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Hausarzt hat eine Warteliste von 600 Einträgen für Biontech und je 300 für Astra und J&J.
Verimpft wird der Reihenfolge in der Liste nach was jeweils kommt. Termine werden abhängig
von Impfstoffzuteilungen kurzfristig vergeben.
 
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Kurt Raabe
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und so mancher Hausarzt hatte über Nacht 900 oder mehr Patienten ;)
 
Kay
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Kann helfen, wenn er bei dieser Bedarfsmeldung mit einem Drittel beliefert wird und das ausreicht.
 
Kurt Raabe
Kurt Raabe kommentierte
Kay

ich habe mal das Fenster geöffnet und lehne mich da weit raus,
von den 900 Neuen stehen bestimmt 70% bei noch weiteren 20-30 Hausärzten
auf der Warteliste ;)
 
Anderes Thema zum Thema: Luca läuft in Hamburg. Wohl fast überall und bei fast jeder; wo nicht klar in der Anwendung, wird geholfen.
 
Kommentar
Selten habe ich mich so über einen Anruf gefreut wie gerade eben:
"Impfzentrum Schweinfurt, guten Tag. Sind Sie schon geimpft? Nein? Hätten Sie dann Interesse an Johnson&Johnson? Wir haben da nochmal ein Extra-Kontingent bekommen".

Nehm ich. Termin: Sonntag.
 
Kay
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Habe auch AZ als Ersti. - ist dann AZ auch als 2.I. gut, oder sollte man versuchen, Biontech für die 2.Impfung zu bekommen?
 
Georgie1956
Georgie1956 kommentierte
Kay

Nach allem was ich so gelesen und gehört habe (habe mit leider keine Quelle gemerkt), ist die Kombination AZ/BionTech "etwas" wirkungsvoller, als AZ+AZ. Was immer "etwas wirkungsvoller" nun wirklich bedeutet. D.h. AZ+AZ ist auch sehr gut. BionTech setzt nur noch etwas drauf.
Deshalb will ich es versuchen, reiße mir aber kein Bein dafür aus, weil ich der Meinung bin, dass wir 2022 ohnehin noch mal nachgeimpft werden müssen.
 
falconeye
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Wie muss/sollte denn der Abstand zwischen AZ und BionTech sein?
Mit größerem Abstand steigt grundsätzlich die Wirksamkeit am Ende, aber auch das Risiko, sich zwischendurch zu infizieren. Das muß jeder für sich optimieren, falls möglich.

Für BioNTech als Zweitimpfung sind 3 Wochen das Minimum, für 2xAZ 12 Wochen. Das liegt daran, dass bei AZ das Immunsystem beim zweiten Mal den Vektor wiedererkennt und bekämpft und damit die Impfwirkung reduziert. Nach 12 Wochen hat die Wachsamkeit des Immunsystems aber schon etwas nachgelassen.

Ich persönlich halte 6 Wochen vor einer BioNTech Zweitimpfung als guten persönlichen Kompromiss.

Epidemiologisch betrachtet hätte man überhaupt gar keine Zweitimpfungen machen dprfen, bevor nicht die Erstimpfungen durch sind. Aber das sage ich hier seit Dezember …
 
Georgie1956
Georgie1956 kommentierte
Kay
Kay kommentierte


Danke.
Hier in Hamburg veröffentlicht die Behörde, dass bei Erstimpfung mit AZ die 12 Wo. einzuhalten sind, egal mit welchem Impfstoff.
Nun denn!
"Der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung beim Vektor-Impfstoff Vaxzevria von AstraZeneca beträgt zwölf Wochen.
Diese Abstände sind aus organisatorischen und aus medizinischen Gründen unbedingt einzuhalten. Eine Verschiebung des zweiten Impftermins ist nicht möglich.
Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Terminvergabe um „Zwillingstermine“ handelt. Mit der erfolgten Erstimpfung stimmen Sie dem Termin der zweiten Impfung zu." (Behördenmitteillung, Netz)
Wahrscheinlich haben sie nicht genug und haben die Planung so angelegt und können nicht abweichen, oder wollen nicht, oder dann müßten sie erst dafür eine Planungsgruppe bilden.
 
Nochmal zum Thema mögliche Nebenwirkungen bzw. Impfreaktion.
Ich habe dazu ein kleines Video (knapp 5 Minuten) vom NDR auf youtube gesehen, das ich zu dem Thema ganz hilfreich finde.

NDR GESUND mit Dr. Wimmer (ja, der heißt wirklich so :D ):
"Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen - das kann auf eine Corona-Impfung folgen. Bei AstraZeneca ist das häufiger nach der ersten Impfung der Fall, bei mRNA-Impfstoffen wie Biontech berichten Menschen eher nach dem zweiten Pieks von solchen Beschwerden. Schnell ist von Nebenwirkungen die Rede, aber sind es überhaupt welche? Oder ist das nicht vielmehr eine Impfreaktion des Körpers wie bei anderen Impfungen auch? Was bei einer Impfung im Körper abläuft, wann Schmerzmittel sinnvoll sind und was Signale für lebensgefährliche Nebenwirkungen sind, erklären wir dir in diesem Video."

Es geht nicht nur um AstraZeneca, sondern auch um Biontech und weitere.




Außerdem habe ich ein Info-Zusammenstelllung auf ZEIT-online gelesen zum Thema "Endlich ein Impftermin! Was muss ich jetzt beachten?"
Könnte eventuell auch hilfreich sein (und sollte auch ohne Bezahl-Account zu lesen sein):


Meine Frau und ich (beide Prio 3) sind nächste Woche mit der Erst-Impfung dran. In meiner Familie und in meinem Umfeld sind immer mehr Leute geimpft, die Älteren allesamt schon zweimal. Ich habe das Gefühl, dass es jetzt echt voran geht.
 
D
dimetos kommentierte
Es genügt doch ein Blick aufs Impfdashboard, um zu sehen, dass die ersten 15 Mio Dosen bis Anfang April ausschliesslich durch die Impfzentren ausgegeben wurden. Seitdem haben die Impfzentren ca. 25 Mio. weitere Dosen verimpft und die Arztpraxen u.a. ca. 20 Mio, Tendenz weiter steigend. Oder anders gesagt: Etwa die Hälfte der momentanen Impfungen erfolgt ausserhalb der Impfzentren.
 
falconeye
falconeye kommentierte

Ich widerspreche.
Das eigentliche Impfen ist ein Kinderspiel. Der KBV Chef sagt zu recht, dass, gäbe es genug Impfstoff, alle mühelos innerhalb von drei Wochen geimpft seien.

Es geht also um die Verwaltung eines Mangels. Da gehört JEDER Bürger auf eine Liste, jeder muss sehen können, wo auf der Liste er steht, und er gehört per email benachrichtigt, wenn Impfzentren oder sein Hausarzt (den er bei der Registrierung angibt) oder Betriebsarzt einen Termin hat. Ohne jeden Reibungsverlust. Das ist die Meßlatte, an der ich messe. Die Menschen verschwenden enorm viel Zeit und kreative Energie, sich ihren Impftermin zu sichern. So muss sich das zu Zeiten der DDR angefühlt haben.

impfzentren.bayern war ein guter Anfang. Aber due Platform wurde nicht ausgebaut, um das Thema ausreichend abzubilden.

Wie das jetzt organisiert wird, ist vielleicht für Turkmenistan ok (sorry, falls es das gibt), aber doch nicht für den Weltmeister der Organisation …
Dabei ist das zu lösende Problem so einfach … In UK z.B. wird in den Nachrichten verkündet, welcher Jahrgang jetzt dran ist, und fertig (bis auf Ausnahmegründe).
 
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AnjaC
AnjaC kommentierte
Ich glaube, die ganze Unzufriedenheit und teilweise schon "Neiddebatte" kommt eben von dieser Intransparenz und falscher bzw. mangelnder Kommunikation. Die Terminvergaben mögen durchaus ihre Richtigkeit haben. Aber sie bleiben vielfach unverständlich.
In meinem Umfeld haben sich alle gefreut, dass ich in wenigen Stunden meine Impfung erhalte. Diejenigen, die in der gleichen Prio-Gruppe und im gleichen SK sind wie ich, aber älter und teilweise mit mehr oder schwerwiegenderen Vorerkrankungen (wird bei der Registrierung im bayerischen Impfportal ja abgefragt), fragen sich allerdings schon, warum sie einen solchen Anruf mit dem Impfangebot nicht erhalten haben. Wär halt mal sinnvoll, den Algorithmus zu kommunizieren.
 
falconeye
falconeye kommentierte

Wär halt mal sinnvoll, den Algorithmus zu kommunizieren.
Die Impfzentren bilden ja nur noch die Hälfte der Impfaktivität ab und sollen ganz geschlossen werden.

Man hätte also beizeiten Impfportal und Impfzentren entkoppeln müssen, dies wurde versäumt, Teil meiner Kritik oben.

Zusätzlich wird der Algorithmus (in Bayern) bewusst geheim gehalten - angeblich, um Mißbrauch vorzubeugen.

Dennoch, so viel darf ich hier sagen:
Es wird bei impfzentren.bayern strikt rückwärts nach Alter vergeben (mit Aufschlägen für Priogründe). Zusätzlich wird eine zufällige Anzahl an Jahren addiert. Damit ergibt sich eine zufällig wirkende Reihenfolge im Einzelfall, aber eine Richtung alt zu jung insgesamt.

Dies bedeutet: Wer sich mit vielen Email-Adressen mehrmals registriert, kommt erheblich früher zum Zuge. Kein Wunder, dass der Algorithmus geheim gehalten wird. Aber man kann ihn halt revers engineeren, und das ist geschehen.

Das ist einfach dilettantisch. Die Zufallskomponente gehört gelöscht (oder per Hash aus dem vollen Namen und Geb.Datum berechnet), die effektive Jahreszahl (Alter plus Ausnahmebonus) in eine Position umgerechnet, diese durch 830k geteilt jedem Registrierten mitzuteilen (eine Zahl von 0 bis 100), plus einem Hinweis auf der Portalhomepage, welche Position man gerade impft bzw. impfen darf. Das gilt dann für die Hausärzte genau so, statt privater Listen zu führen.
 
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luckyshot
luckyshot kommentierte
Die Impfzentren bilden ja nur noch die Hälfte der Impfaktivität ab und sollen ganz geschlossen werden

Warum, Falk? Das sehe ich nicht so.
Obwohl noch keine zweistelligen Millionenzahlen von Impfdosen wöchentlich geliefert werden, sind viele Hausärzte schon am Limit.
Auch wenn jetzt die Betriebsimpfungen losgehen, können viele Ärzte (soweit ich weiß) nicht noch mehr Impfpatienten stemmen.
Ich habe Einblick in 4 Hausarztpraxen, die alle impfen, und in allen ist die Lage gleich...
Meine Frau kommt am Mittwoch (Impftag) nur schlecht gelaunt und überarbeitet nach Hause... ;)
 
Vor einigen Monaten hatte ich beim hamburger Impfzentrum gefragt: " Oh, nein, das geht doch nicht - was denken Sie ! "

und jetzt geht es:

" Die Asklepios-Kliniken haben eine digitale Warteliste für übriggebliebenen Impfstoff eingerichtet. Der Service ist kostenlos. Wie der NDR berichtet, komme es immer wieder vor, dass Menschen ihren Impftermin nicht wahrnehmen können, kurzfristig absagen müssen oder aus anderen Gründen vorhandene und bereits verplante Dosen nicht abgerufen würden. Interessierte könnten sich online an allen Hamburger Standorten sowie der Asklepios Klinik Birkenwerder auf eine Warteliste eintragen – bleibt Impfstoff übrig, ruft Asklepios die Registrierten an, die sich dann in der jeweiligen Klinik oder dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) melden können. In den kommenden Wochen soll der Service auch auf andere Standorte ausgeweitet werden. "

Warum dauern bei der Verwaltung solche eigentlichen Selbstverständlichkeiten ?
 
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Christian B.
Christian B. kommentierte
Die Asklepioskliniken sind doch eine von den bösen privaten Klinikorganisationen, oder? Immerhin, die bieten so etwas sinnvolles an. Die Hamburgische Verwaltung doch überhaupt nicht, oder?
 
AnjaC
AnjaC kommentierte
Die städtischen Verwaltungen hadern wahrscheinlich noch mit dem bisher nicht erfolgten Votum ihres Datenschutzbeauftragten und der Umsetzung von analogen zu digitalen Listen :sleep::rolleyes:;)
 
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Kay
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Mein Praktikant (der ja jetzt nicht mehr im Dienst ist) hat von Anfang an gesagt:

Laßt endlich jemand aus Industrie und Wirtschaft an die Organisation, die arbeiten innovativ, kreativ und vor allem strategisch.
Ein Verwaltungsbeamter prüft zuerst, ob er zuständig ist, oder den Vorgang fröhlich zur Entscheidung andernorts weiterreichen kann.
Auch ist stets zu prüfen, ob der Entscheidungsträger*in in der Verwaltung in seiner/ihrer Stellenausschreibung überhaupt für
derartige Gedanken, Entscheidungen oder Handlungen bemessen ist. Anderseits ist jede weitere Beschäftigung zu unterlassen.
Da steht Innovation gegen "militanten" Ritualismus.

Nette Geschichte dazu:
Als ich noch im Knast war, hatte ich eine Idee, wie die Arbeit bei bestimmten Verwaltungsentscheidungen zu verbessern und zu vereinfachen war. Als ich meinen Vorschlag weitergeben wollte, wurde ich sofort gebremst: " Das mußt Du einreichen, das ist ein innerbetrieblicher Verbesserungsvorschlag! " Gesagt, getan und weil das ganze Vorschlagswesen anonym ablief mußte ich meinem Vorschlag einen Namen geben und habe den Vorschlag " Paula " genannt.
Das ganze hat ewig gedauert. Der Vorschlag wurde auf eine lange Reise zur jeweiligen Stellungnahme geschickt.
Inzwischen - wohl auch, weil der Name Paula in gewissen Maße auf mich als Urheber schließen ließ - war eh durchgesickert,
wo und wer gerade mit der Stellungnahme dran war.
So kam z.B. der ADL zu mir und schmunzelte: Ich habe geschrieben " Große Erleichterung für meine Beamten."
Nach ca. einem halben Jahr erhielt ich eine Einladung zu einem Senatsempfang und wurde geehrt, natürlich nicht allein, wir waren
aus allen Bereichen zusammengekommen und es war z.B. jemand dabei, der das Eichwesen verbessern wollte und dafür auch eine Prämie erhielt.

Um auf den übbriggebliebenen Impfstoff zurückzukommen:
In der Industrie werden solche Entscheidungen täglich getroffen und umgesetzt.
In der Verwaltung wird zuerst ohne jegliche Entscheidung vorgeprüft, wer alles betroffen sein könnte
und dann müssen Stellungnamen eingeholt, gesichtet, Entscheidungsträger gesucht, Stellungnahmen zu der Wahl der
Entscheidungsträger eingeholt werden, die Dinge besprochen werden ...

Mit einem Arzt, der sowohl an einer Asklepiosklinik als auch an einer staatlichen Klinik tätig ist,
habe ich einst gesprochen: Es liegen Welten dazwischen!
 
Kleine bescheidene Erfolgsmeldung am Rande:
Heute waren wir bei der " Lotusblüte " und ich habe mit " Luca " eingecheckt.
Diese App registriert die Zeit nicht nur von bis, sondern läuft wie eine Stoppuhr bis man wieder auscheckt.
 
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Wuxi
Wuxi kommentierte
Das stimmt.
Ich war daher ganze 18 Stunden in einem Ristorante weil Dich da keiner (ausser Dir selbst) wieder auscheckt. :ROFLMAO:
 
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AnjaC
AnjaC kommentierte
Also, man muss es ja nicht gleich übertreiben mit der wiedergewonnenen Gastronomiefreude... ;)
 
Das hätte von vorneherein klar sein müssen:


Lesenswert wird beschrieben, wie die Regelungen hätten umgesetzt werden müssen - heute erscheint es als sinnvoll ... - nun denn ...
 
Kommentar
Update: Gestern war meine Impfung mit dem Sonderkontingent von Johnson&Johnson im Impfzentrum. Alles ging super reibungslos und schnell. Die 20 Minuten Wartezeit nach der Impfung habe ich mit dem Einlesen des QR-Codes meines digitalen Impfausweises in die diversen Apps verbracht. Im Wartebereich hing auch ein großer Hinweis, dass man sich an Nachbefragungen des PEI zu Impfreaktionen / Nebenwirkungen freiwillig beteiligen kann. Den QR-Code zu der entsprechenden App hab ich gleich mitgescannt und erhalte jetzt in festgelegten Abständen die Bitte, in der App einen (kurzen) Fragebogen auszufüllen. Gestern 2x, heute 1x, danach werden die Abstände größer. Letzte Befragung wird 4 Wochen nach Impfung sein.

Bisher habe ich bis auf ein ganz leichtes Schwindelgefühl (immer so kurz vor "Achtung, gleich dreht sich alles") keine Impfreaktionen. Ich hoffe, das bleibt so.

Derweil hat die Stadt Schweinfurt eine Info zur immer noch hohen Inzidenz in Schweinfurt veröffentlicht. Das kann aber imho nicht der einzige Grund sein, schaut man sich den Verlauf an. Es ist vermutlich nur einer von vielen Gründen:
 
falconeye
falconeye kommentierte

Was für mich ein größerer Aufhänger ist das Apotheken für die Erstellung des QR-Codes 18€ und Arztpraxen 2€
vergütet bekommen.
Diese Information ist falsch, wie oben schon erwähnt.

Ärzte wie Apotheker bekommen gleichviel, nämlich 2€ / 6€ / 18€, je nachdem, ob einfach nur aus dem Praxisverwaltungssystem heraus ein Druckauftrag erteilt wird / ein eigener Patient ohne PVS bestätigt wird / oder Fremddokumente zu prüfen sind.

Die 18€ halte ich persönlich für überteuert, aber wie Spahn korrekt ausführt, machen die Apotheken sonst nicht mit, da sie vom Staate Nehmen sind. Das hat die Recherche zur Verdienstspanne bei Masken in Apotheken inzwischen ja klar belegt. Hier gilt der Satz: Wer am lautesten jammert, dem geht es am besten.
 
Kurt Raabe
Kurt Raabe kommentierte
Danke für die Info
 
Georgie1956
Georgie1956 kommentierte
“……da sie vom Staate Nehmen sind“
Deshalb lasse ich auch keine Schnelltests in Apotheken und schon gar nicht bei irgendwelchen dubiosen Firmen machen. Ich gehe ausschließlich zu von DRK, JHU und Maltesern geführten Testzentren.
 
D
dimetos kommentierte

Offenbar hat sich seitdem das Layout (bestimmt mehrmals) geändert, denn der Arzt musste erstmal ordentlich suchen, wo er denn jetzt die Impfung eintragen konnte.
So war es bei mir auch. Mit dem Ergebnis, dass die Covid-Impfungen jetzt unter 'Cholera' eingetragen sind. Na ja, ist ja phonetisch auch ähnlich. :motz:
 
AnjaC
AnjaC kommentierte
Hab gleich mal nachgeschaut. Bei mir steht es eine Seite weiter vorn, unter Gelbfieber....
 
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