kann mir hier jemand vielleicht einen Tipp geben
Ich kann dir noch als F6 Besitzer ein paar andere Hinweise geben.
Meiner Meinung nach ist die Stromversorgung bei der F6 ein echtes Manko. Die Kamera verwendet standardmäßig zwei 3V Lithium Batterien (CR123A) welche teuer und nicht so auf die Schnelle überall zu bekommen sind. Bei mir waren sie mit dem AF VR 80-400mm - wohl nicht das sparsamste Objektiv - ziemlich bald leer gesoffen. Es gab auch mal Li-Ion Akkus in diesem Format, die hatten etwa ein Drittel der Kapazität der Trockenbatterien. Die Kamera kennt diese Option und insbesondere deren Entladekurve nicht, das heißt die Ladeanzeige zeigt volle Batterien und plötzlich - plopp - ist der Saft getrunken und die Kamera bleibt stehen. Bevorzugt beim Rückspulen, weil das mehr Strom verbraucht. Da ist es keine schlechte Idee, die längst vergessene Rückspulkurbel zu verwenden, bzw. die korrekte Rückspulung zu prüfen, bevor man das Türchen aufmacht. Ich habe diese CR123A Akkus bald entsorgt. Sie waren mir ohnehin unheimlich, weil die irgendwie weich und knetbar waren.
Die damals aktuelle Akku Option - der EN-EL3/-3a/-3e aus den DLSRs bis zur D700 - passt nicht. Es gibt einen Batteriegriff MB-40 (neu noch vereinzelt für etwa 460 Euro zu haben, ohne Akku), in welchen die Optionen 8x Alkali Mangan, 8x NiMH oder 1x EN-EL4 passen. Dieser Batteriegriff ist extrem schwer gebraucht zu bekommen und es ist auch so ziemlich der einzige Nikon Batteriegriff aus diesem Jahrtausend, für welchen es keine preisgünstigen Nachbauten gibt. Mit 8 Eneloops oder einem EN-EL4/-4a ist man aber erst mal eine Weile versorgt. Eine weitere Option wäre der Akku Einschub für den EN-EL3e aus dem MB-D10. Der passt hinein. Na super, die Kamera läuft ab 6V, da sind doch die 7,2V des EN-EL3e eine perfekte Option, oder? Nein, sind sie nicht. Der Einschub passt mechanisch, aber der Akku wird von der Firmware nicht unterstützt. Damit interpretiert ihn die Kamera als einen auf 7,2V entladenen EN-EL4 und verweigert den Dienst. Da wäre reichlich Gelegenheit gewesen, die Kamera mit einem Firmwareupdate aufzuwerten. Man hätte sie zwar zum Service senden müssen, weil es weder USB Port noch Speicherkarte gibt, aber sooo viele F6 waren ja wohl nicht im Umlauf.
Ein weiterer diskussionswürdiger Punkt ist die Datenschnittstelle. Die F6 erzeugt EXIF Daten und speichert sie zum späteren Download. Dafür gab es ursprünglich ein an den 10-poligen Fernsteueranschluss anzuschließendes 3.5" Diskettenlaufwerk. Da es heute schon viele Leute gibt, welche noch nie eine Diskette in der Hand hatten, wurde dieses später durch ein Schreibgerät für Compact Flash Karten ersetzt. Beides Geräte, welche man für das Notebook für kleine Münze bekommt, welche aber mit Nikon Anschluss absurd teuer waren. Die naheliegende Option - ein USB Kabel - gab es nicht. Da haben wohl die meisten F6 Fotografen, die so etwas haben wollten, für die EXIF Daten doch lieber das gute alte Diktiergerät benutzt. Oder die Basisdaten optisch in den Filmsteg belichtet.
Ja, und weil es mir gerade einfällt, ein Feature der F6 aus den lange vergangenen Tagen der FM und der FE: Man konnte den AI Blendenmitnehmer vom Service tauschen lassen, um ältere Nikkore mit der Mitnehmergabel anzusetzen, ohne den Nippel zu verbiegen.
Alles in allem sind das zwar Optionen, welche man nicht unbedingt benötigt, um gute Fotos mit der Kamera zu machen. Aussagen wie
nun fehlt mir noch die F6
lassen allerdings auf eine gewisse Sammelleidenschaft schließen. Und da wären der Griff und die EXIF Schreiberlinge schon Prunkstücke, die man nicht in jeder Sammlung findet.