Zweimal Gabun

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Kiboko

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Gabun hat ca. 10% des Landes unter Naturschutz gestellt.
Es gibt viele riesige Nationalparks mit unberührten Urwald.
Viele der hier lebenden Tiere kann man nicht im östlichen oder südlichen Afrika sehen.
Das Land ist touristisch nicht überlaufen.
Das sind alles ideale Zutaten für eine spannende Naturfotografenreise.

Das Reisebüro meines Vertrauens hat uns eine Standard-Gabunreise
auf Naturfotografische Schwerpunkte angepasst.

Kurz nach der Regenzeit im Juni 2012 geht das Abenteuer los:

Wir haben nette Menschen getroffen
#1
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Im Loango Nationalpark haben wir "Bambi" am Strand getroffen.
#2
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Wir sind mit dem Boot in den im Pongara Nationalpark gefahren
#3
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Wir sind im Lope Nationalpark mit dem Boot über den Ogooue Fluss gefahren.
#4
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Wir sind im Südosten bis zum Park Lekedi an der Grenze zum Kongo vorgedrungen.
#5
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Nicht nur der Mandrill im Bild 5 hat uns die Zunge rausgestreckt.
Gefühlt hat uns das ganze Land die Zunge rausgestreckt.
Durch die vielen Überraschungen und Abenteuer bin ich von Gabun so begeistert,
dass ich gleich zweimal da war - das erste Mal und das letzte Mal.
Dagegen lief bei Axel die Reise nach dem Motto einmal und nie wieder!

Also der ideale Stoff für eine spannende Fotoreportage. :p
Kommt Ihr mit auf eine einmalig Reise durch das zweimalige Gabun? :hallo:
 
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Die Reisevorbereitung ist schon reine Nervensache.
Wegen einer vorhergehende Reise nach Guyana kann ich nur spät das Visum beantragen.
Fehlende Reiseunterlagen verzögern den Visumantrag.
Die Postlaufzeit beträgt zwei Tage von Berlin zurück zum Heimatort.
Am Tag vor der Abreise muss in den Brieträger an der Tür abpassen.
Um 14 Uhr passiert das Wunder.
Ich habe meinen Pass! :yahoo:
Das Visum hat eine laufende Nummer knapp über 100.
Somit kann es am nächsten Morgen um 04:20 zum Flughafen gehen.

Die Masse des Handgepäcks = Fotogeraffel wird nicht geprüft.
Es geht mit "Eier-Franz" über Paris nach Libreville. :plane:
Die Sitze in der „Schweineklasse“ der B777 sind eine mittelschwere Katastrophe.
Die Bestuhlung ist so eng.
Ich fühle mich als Beförderungsfall.
Rücken und Po schmerzen. An Schlaf ist nicht zu denken.
Meinen reservierten Fensterplatz hat ein Gabunese bekommen, der aus Frankreich abgeschoben wird.
Trotz zweier Sicherheitsbeamten "unterhält" er lautstark die Passagiere. :motz::motz::motz:

Es sind nur wenige Touristen an Board.
Vermutlich waren wir die Einzigen.
Alle anderen fahren zum Arbeiten nach Gabun.
Vor den unfreundlichen Beamten bei der Einreise wird in den Reiseunterlagen eindringlich gewarnt. :schock:
Vor den Schaltern bilden sich lange Schlangen.
Ich werde von einer Schlange zur nächsten geschoben.
Immer stehe ich am Ende der langsamsten Schlange.
Als die Halle schon leer ist, bin ich endlich als letzter Passagier an der Reihe.
Der Beamte konnte kein Englisch, ich kein Französisch.
Ich stammel etwas von Tourist und Park-Du-National.
Da lächelt er und zeigt mit seinen Fingern eine 11.
Soll ich nur 11 Tage Visum erhalten? :confused:
Ich brauchte doch 15 Tage? Zeichensprache hin und her.
Ergebnislose Diskussion mit Händen und Füßen.
Ein Beamter vom Nachbarschalter erklärte mir dann, dass es 11 Nationalparks in Gabun gibt.
Alles OK. Jetzt kann ich auch wieder lachen.
Hurra, ich bin in Gabun. :huepf:

Wir werden von der örtlichen Reiseagentur abgeholt und ins Hotel „Orchidee“ gebracht.
Unser Reiseleiter beichtet uns, dass der Flug in den Loango Nationalpark ausfällt. :schock:
Damit können wir nicht in den Nationalpark reisen.
Er könnte uns aber für 300 EUR Bezingeld mit dem Auto dort hinfahren.
Die Kosten für den Wagen und Fahrer übernimmt die Agentur.

Alternative ist 4 Tage in Liebreville im Hotel rumhängen. :take0:
Zähneknirschend stimmen wir zu, auch wenn wir dadurch zwei halbe Tage im Nationalpark verlieren.
Aber kann man in Afrika 700 km an einen Tag zurücklegen?
Ich dränge daher auf eine frühe Abfahrtszeit.

Um 5 Uhr geht es mit einem Affenzahn durch das noch schlafende Libreville.
Auf der sehr guten Teerstraße geht die erste Etappe nach Lambarene.
In Gabun ziehen sich die Ortschaften entlang der Straßen.
Die ganze Strecke ist eine große Ortschaft mit vielen Personen und Vieh an und auf der Straße.
#6
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Trotz Geschwindigkeitsbeschränkungen mit 30, 50 oder 70 km/h erreicht die Tachonadel selten die 100er Marke.
Meist tanzt sie lustig um die 120.
Dabei werden wir aber durchaus noch überholt. :eek:
Die Straße hat einen sehr geschwungenen Verlauf.
In der Ideallinie wird auch die Gegenfahrbahn intensiv genutzt.
Dabei auf die Einsehbarkeit des Straßenverlaufs keine Rücksicht genommen.
Warum auch, das macht der Gegenverkehr genauso. :kopfkratz:
Sowas kann durchaus ins Auge gehen.
#7
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Zwischenstopps gibt es nur, um die Bremsflüssigkeit aufzufüllen.
Die tropft permanent irgendwo raus.
Freiwillig sitzen wir hinten, schnallen / klemmen / halten uns fest.
Gabun lassen wir vorbeifliegen.
Die Bilder sind beim "Drive-By-Shooting" aus der 2. Reihe durch die Scheibe entstanden.
Ich habe die Bilder trotzdem ausgewählt, um Euch einen Eindruck vom Land außerhalb der Nationalparks zu geben.

Wir überqueren große Flüsse.
Geländer sind Luxus.
#8
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Die Schiffe sind LKW Fähren, da die Brücke zu schwach ist.
Sie scheinen aber nur bei Flut zu fahren.
Lange LKW-Schlangen haben sich auf beiden Seiten der Brücke gebildet.
#9
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Eine Kirche fliegt vorbei.
Immerhin kann man hier beten und um Geleit von Schutzengeln bitten. :angel:
#10
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Die ganze Raserei ist erforderlich, weil wir am Nachmittag noch ein Erdölfördergebiet durchqueren müssen.
Dafür gibt es nur ein enges Zeitfenster.
 
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Sehr interessant.
Juni 2012? Da hast Du aber lange gebraucht, um von deiner Reise zu berichten ....
 
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Vielen Dank an die Mitfahrer.
Wir rutschen etwas zusammen, da passen noch ein paar Leute mehr rein.
Der Rest kann dann auf dem Dach mitfahren. :D

Juni 2012? Da hast Du aber lange gebraucht, um von deiner Reise zu

Ich schaffe es leider nicht immer zeitnah die Bilder einer Reise zu bearbeiten.
Ich habe im März einen Vortrag über Afrika abseits der Touristenpfade gehalten.
Dafür habe ich die Bilder ausgesucht und bearbeitet.
Das ist jetzt die Basis für die Fotoreportage.

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Wir erreichen Lambaréné, eine kleine quirlige Stadt mit ca. 30.000 Einwohnern am Ogooué Fluss.
Die ersten 250 km haben wir schon geschafft!
#11
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Hier hat Albert Schweitzer sein berühmtes Urwaldhospital errichtet.
Wir hatten aber schon bei der Reiseplanung diesen Programmpunkt gestrichen, um mehr Zeit in den Nationalparks verbringen zu können.
Beim Drive-By Shooting gibt es ein paar Bilder aus der Stadt.
Die Geschäfte öffnen gerade.
Vor den Geschäften wird gefegt.
#12
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Ein großer Markt für Haushaltswaren
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Straßenszene.
Viele Frauen tragen Maßkleider mit afrikanischen Farben und Mustern.
#14
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Studio-Photo
#15
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Klamottenladen lieben auch die Frauen in Gabun.
Neben dem Wühltisch gibt es auch Wühlbeutel.
#16
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Hier gibt es Vitamine
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Wir verlassen Lambaréné.
In rasanter Fahrt geht es auf einer guten Teerstraße Richtung Süden.
Der Regenwald rückt immer dichter an die Straße.
Restaurant
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Die Menschen leben in einfachen Hütten.
Sehr markant sind große Satellitenschüsseln und Autos.
Wobei es besonders schick zu sein scheint ein Autowrack im Garten zu haben.
#19
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#20
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Das afrikanische Familienleben findet vor dem Haus statt.
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#22
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Noch ein Platz für zwei Hände an der Dachreling frei? Dann würde ich Euch sehr gern begleiten!
 
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Dann geht es auf einer roten Schotterpiste weiter – mal auf der Piste, manchmal auch etwas daneben.
In den Kurven fuhren wir auch mal eher seitwärts um die Ecken.
Löcher in der Piste werden mutig übersprungen.
Mal drehen sich die Räder schneller als das Auto.
Dann stehen sie, während das Auto sich noch bewegt.
Insbesondere bei Gegenverkehr durch Holztransporte müssen wir den Anker werfen.
Der Stärkere hat Vorfahrt.
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Die Wegelagerer aus Pappe können uns nicht aufhalten.
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Mitten im Urwald erreichen wir ein Dorf.
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Unser Fahrer nutzt die Gelegenheit, um mit Hilfe eines rostigen Nagels,
einem Stück Holz und etwas Lappen die leckgeschlagene Bremsleitung zu flicken.
Wir schauen uns etwas um.
Für ein ausgiebiges Mittagessen fehlt die Zeit.
Die Küche im Restaurant bleibt kalt.
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Die Köchin posiert für uns.
Hier ist auch das erste Bild im ersten Beitrag entstanden.
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skeptische Kinderaugen
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Wenig später jagen wir wieder durch den Urwald.
Ziel der Raserei ist es noch vor Feierabend ein Erdölfördergebiet zu durchqueren.
 
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Was für eine Reise...ich habe schon lange keinen Reisebericht mehr mit so großem Interesse gelesen!

Gruß
Heiko
 
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Bei Deinen tollen Reiseberichten in der letzten Zeit muss man aufpassen, nicht den Anschluss zu verlieren. Mach ruhig so weiter. :up:

Da stimme ich Dir zu. So schnell soviel sehen. Einfach klasse.

Eben noch im Eisbärenland und nur Minuten später im tiefsten Afrika. Wer da nicht auf seine Kosten kommt, ist selber schuld :D

Klasse Bernd, gerne mehr davon. Ich folge Dir ;)

Viele Grüße

Timo
 
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über Ecken dieser Welt, in dem ein "Normaltouri" wohl eher nie hinkommt
Auch als Otto-Normaltourist kann man nach Gabun reisen.
Eine ähnliche Tour geht auch als Pauschalreis.
Zum Buchen der Reise braucht es auch nicht mehr Mausklicks, als nach Mallorca.
Ist nur die Frage, ob Du nach dem Reisebericht dort noch hin möchtest? :D

nicht den Anschluss zu verlieren
Nach dieser Fotoreportage habe ich mein "Pulver" verschossen.
Dann müssen erst wieder Bilder ausgesucht und bearbeitet werden.
Das kann was Aktuelles sein, oder eine "Konserve".
Auf jeden Fall kannst Du dann wieder vorlegen. :D

Was für eine Reise ...
Danke für die Vorschusslorbeeren.

Vielen Dank für alle netten Kommentare.
Bitte haltet Euch fest, insbesondere die Mitfahrer auf dem Dach,
es geht weiter!

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Wir erreichen rechtzeitig das Tor zum Erdölfördergebiet.
Nur gibt es keine Eskorte für uns.
Während der Wartezeit haben wir die ersten Begegnungen mit den wilden Tieren Gabuns

Die Agame sitzt auf einen Felsen vor einem Wickelrohr.
Daher der dunkle Hintergrund.
#29
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#30
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Nach einer knappen Stunde kommt unsere Eskorte.
In langsamer (!) Fahrt geht es durch das Erdölfördergebiet.
Ein Pinselohrschwein flitzt kurz vor unserer Eskorte über die Piste.
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Rohrleitungen, Pumpen und Tanks säumen die Piste.
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Arbeit am Ölfeld
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Umweltzerstörung habe ich abgesehen von Wegen und Freiflächen nicht erkennen können.
Eher habe ich das Gefühl, dass durch die vielen Posten zum Schutz der Ölfelder
die Tiere auch besser gegen Wilderer geschützt sind als in den Nationalparks.
 
Kommentar
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