Auch wenn die Reise für euch nur suboptimal lief, ist sie für dein Publikum ein Highlight.
Eines dieser Highlights ist der 6. Reisetag.
Weder der Flieger vom Loango Nationalpark nach Libreville,
noch der Zug nach Francisville fahren täglich.
Dadurch ist ein Puffertag in Libreville erforderlich.
Auf der anderen Flußseite in nur 20 km Entfernung befindet sich der 929 km² große Pongara Nationalpark.
Zusammen mit einen benachbarten Nationalpark befinden sich hier 25% des in Afrika geschützten Mangrovenbestandes.
Im Park leben viele Tiere, unter anderen Schimpansen.
Da lohnt sich doch ein Tagesausflug.
Bei den Standard-Gabun-Touren ist dieser Park nicht enthalten.
Mit dem Reisebüro haben wir aber eine Tagestour in diesen Tag vereinbart.
Wir wollen früh starten, um die Morgenstunden nutzen zu können.
Aber unser Guide hat uns schon am Vortag erklärt, dass "DAS" Boot erst gegen 9 Uhr abfährt.
Da der Pongara Nationalpark auch Naherholungsgebiet für Libreville ist,
hatte ich jetzt einen Touri-Ausflugs-Dampfer vor meinen Augen.
Daher habe ich mich nach kurzen Protest damit zufrieden gegeben.
Wir werden pünktlich abgeholt und zum "Yachthafen" gebracht.
Wobei der Yachthafen auf dem Land eine Garage für Schiffe ist.
Unser Boot ist noch nicht seeklar.
Wir werden in ein benachbartes Strandbad gesetzt.
Wir vertreiben uns die Zeit und beobachten die Schiffe auf dem Fluss.
Interessanterweise sind hier die Fischerboote genauso lang, wie Containerschiffe.
Nach rund einer halben Stunde Wartezeit kommt unser Boot angerollt.
Es ist ein Angler-Speed-Boot.
Dieses wurde speziell für uns gechartert!
Unser Guide von der Reiseagentur besteht darauf, dass wir unser ganzes Gepäck mit auf das Boot nehmen,
obwohl wir doch am gleichen Abend noch mit dem Zug nach Lopé fahren werden.
Nun ja, er ist der Guide und muss es wissen.
Wir klettern dann auch auf das Boot.
Der platte Reifen hat aber auch noch Kiboko mit Fotoausrüstung und Reisegepäck ausgehalten.
Dann wird der Anhänger mit dem Boot ins Meer geschoben.
Unser Guide bleibt am Ufer zurück.
Die Kameras liegen bereit für ein paar Fotos während der Überfahrt.
Dann wird Motor angeworfen.
Das Boot fegt mit einen Affenzahn über die Bucht.
Dabei hüpfte es von Wellenkamm zu Wellenkamm.
Harte Schläge erschüttern das Boot.
Bumm-Bumm-Bumm---BUUMMMMM-Bumm-Bumm-Bumm---BUUMMMMM.
Wir werden mächtig durchgeschüttelt.
Bei jeder großen Welle spritzt die Salzwassergischt auf Insassen und Fotogeraffel.
An Fotografieren ist dabei nicht zu denken.
Damit die Kameras nicht so leiden müssen,
lege ich die D300 mit den 500er auf die Knie,
um die Stöße durch meinen Körper etwas abzumildern.
Schützend beuge ich mich über die Kameras, um das Salzwasser etwas abzuhalten.
Bei dieser Schüttelei ist es unmöglich, sie in einen schützende Beutel zu verstauen.
Schnell erreichen wir das andere Ufer.
Dabei umrunden wir Point Denis und erreichen das offene Meer.
Dabei ändert sich die Fahrtrichtung.
Schläge und Wassergischt werden deutlich weniger.
Wir sausen an der Atlantikküste entlang.
Bucht um Bucht, Lodge um Lodge "fliegen" vorbei.
Die Strände sind menschenleer.
Tiere sehen wir auch nicht.