Okay, let's go:
Als Einbein setze ich den 'Klassiker' ein: Das Manfrotto 680B. Simpel, robust, wirkt irgendwie unverwüstlich und bietet ein absolut gutes Preis/Leistungsverhältnis für rund 60 €.
Die Sucherhöhe liegt voll ausgezogen bei rund 160 cm, für mich ist das absolut ausreichend (Morgens mit Schuhen rund 1,75
) Was auf dem Stativ momentan fehlt ist der Manfrotto-Neiger (MA 234 zum Schrauben oder MA 234 RC mit Schnellwechseleinrichtung oder der entsprechende Umbau von Kirk). Ich hatte den 234 RC drauf, der ist allerdings wg. Umstieg auf Arca bereits verkauft und für den Kirk-Neiger warte ich noch auf eine passende Gelegenheit. Damit legt das Stativ (eingeschoben 50 cm) nochmal rund 6 cm in der Höhe zu. Ich finde es angenehmer und stabiler nur Kamera und Objektiv zu neigen, als das ganze Stativ schräg zu halten. An einem Versuch mit einem Kugelkopf auf dem Einbein bin ich kläglich gescheitert, das drehte sich bei mir in alle Richtungen und ein Gefühl von Stabilität kam da nicht wirklich auf. Das die Belastbarkeit des 234 mit 2,5 kg angegeben ist, das sollte niemanden abschrecken, die D300 mit BG und 2.8/300er trägt der Kopf locker, zumal man ja auf dem Einbein idR immer eine Hand an Kamera/Objektiv hat. Und das ist auch der Haupteinsatzzweck für das Einbein, 80-200er oder 300er drauf wenn man flexibel sein muß und halbwegs vernünftige Belichtungszeiten hat.
Dann etwas aus dem Archiv: Das Slik 88N.
Gekauft Anfang der 80er, für damals rund 230 DM incl. des 3-Wege-Neigers. Über den sollte man allerdings nicht allzu viele Worte verlieren, das ist ein Vollplastikteil mit eher begrenzter Stabilität. Da ich meine Zuneigung zu langen Brennweiten allerdings erst in den letzten Jahren entdeckt habe, hat er mir 20 Jahre lang ausgereicht.
Das Stativ selbst ist aus Aluminium und sehr stabil, wozu sicherlich auch die zusätzlichen Streben ihren Teil beitragen. Die Mittelsäule sollte man tunlichst nicht oder nicht sehr weit ausgefahren benutzen, aber das haben ja alle Mittelsäulen so an sich. Wenn man nur die Beine ausfährt kommt man auf eine Sucherhöhe von rund 140 cm, eingefahren ist es 70 cm groß. Ich habe mal ein 'Probewackeln' mit diesem Slik und einem 055er Manfrotto gemacht, gefühlt ist das dieselbe Klasse. Die Stabilität erkauft man sich aber mit einem nicht zu unterschätzendem Gewicht: 2,7 kg, das ist schon ein Wort.
Falls jemand aber für kleines Geld ein stabiles Stativ sucht, dann ist das Slik immer noch einen Blick auf Ebay wert, dort wird es so um die 30 € gehandelt, wenn man dann den Kopf austauscht hat man eine sehr solide Kombination für kleines Geld.
Mein aktueller Generalist: Ein Benro C157 N6 mit Markins M10.
Ich konnte mich relativ lange nicht zwischen dem Benro und einem 630er Velbon entscheiden, als ich das Stativ dann brauchte war das Velbon europaweit nicht lieferbar, also ist es das Benro geworden. Und ich bin auch nicht wirklich traurig darüber, im vergangenen halben Jahr hat es sich durchaus bewährt. Es ist ausreichend stabil für die D300 mit dem 80-200er, und wenn es sein muß geht auch das 300er; allerdings sollte man dann tunlichst die Beine nicht komplett ausfahren und Windstille ist auch sehr hilfreich. Kriterien für den Stativkauf waren bei mir ein verhältnismäßig geringes Gewicht bei ausreichender Stabilität, Höhe und Packmaß waren eher zweitrangig. Deswegen ein Stativ aus Carbon und mit nur 3 Segmenten, irgendeinen Kompromiß muß man ja immer eingehen.
Der Markins-Kopf ist gut, und das darf man bei seinem Preis ja auch verlangen! Wenn die Friktion einmal eingestellt ist dann läuft er sehr gut, die Einstellschraube selbst finde ich aber nach wie vor zu fummelig, mir ist sie für eine wirklich ergonomische Bedienung zu weit versenkt. Die Kombination Benro + Markins bringt es auf eine Sucherhöhe von rund 150 cm, zusammengeschoben bleiben davon 68 cm übrig, das Gewicht beträgt rund 1,8 kg. Der Preis für den Kopf kann natürlich Kopfschmerzen bereiten, 360 € sind eine Menge Geld, im Vergleich dazu ist das Stativ für 205 € fast schon günstig zu nennen.
Und wenn's ganz ernst wird, dann gibt es noch das hier: Berlebach 3032 mit Manfrotto 501-Neiger.
Da stehen fast 5 Kilo Stativkombination in der Gegend, 3,2 das Stativ selbst, 1,5 kg der Neiger. Dafür gibt's das Zeug relativ günstig, 200 € kostet das Stativ, gut 150 € der Neiger. Und mehr Stabilität fürs Geld wird man wohl nirgends bekommen, 400mm an einer DX-Kamera lassen die Kombi vollkommen kalt. Allerdings sollt man auch nach Möglichkeit ein ausreichend schweres Objektiv auf diesem Neiger benutzen, mit leichter Last läuft er meiner Ansicht nach nicht besonders gut ('Leicht' ist z.B. die D300 mit 80-200er
). Wobei ich dazu sagen muß das ich die alte Version des 501 habe, die aktuelle Version hat sich in Details geändert, evtl. ist das da anders.
Anyway, diese Kombination (Sucherhöhe rund 160 cm, eingefahren rund 100 cm) nimmt man natürlich nur mit wenn man weiß das man sie braucht und das man keine 5 Kilometer mit ihr laufen muß. Ich finde sie ideal z.B. für Flugaufnahmen, die Schwenks sind wesentlich weicher als ich sie mit einem Kugelkopf hinbekommen - und stabiler und damit 'verwacklungsfreier' als ein angelöster Kugelkopf ist der 501 in allen Lebenslagen. Das Stativ hat übrigens selbst auch noch eine Kugel im Schenkelkopf, damit kann man die Grundplatte 'in die Waage bringen', denn der Videoneiger selbst ist ja nur ein 2-Wege-Kopf.
Wie gesagt also: Schwer, sperrig, aber für lange Brennweiten meine absolute Lieblingskombination, die hält einfach ohne das man sich groß Gedanken machen muß. Wenn es etwas leichter sein soll, dann kommt auch mal der Markins aufs Berlebach, auch sehr stabil, etwas handlicher, aber nicht so gut wie mit dem 501 - dem momentan auch noch die Arcakompatibilität fehlt, da muß ich noch basteln.
So, soviel von mir, jetzt seid ihr am Zuge.
Ach ja: Die Preise die ich genannt habe sind immer die Neupreise, ich habe viele der Sachen gebraucht erstanden, dann schmerzt es nicht ganz so doll.
Gruß
Dirk