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Vom Morgenwackel bis zum Ausklang: ein persönlicher Jahresrückblick ...
Großartige Momente, die Du sehr einfühlsam eingefangen hast und die gleichzeitig widerspiegeln wie intensiv Du Deine Fotografie lebst (und Dich mit den Situationen/Protagonisten auseinandersetzt) - wenn das mal kein Highlight ist :up:
Rückblickend meine ich nicht sehr viel fotografiert zu haben dieses Jahr. Meine grossen Linsen blieben weitgehend in ihren Koffern.
Dieses Jahr ging ich wohl nur eine Hand voll Mal bewusst fotografieren. So entstanden fast alles Bilder irgendwie eingebettet in den Alltag.
Ich habe lange gebraucht meine Fotografie zu verstehen. Sie entstand in all den Jahren und eine anderer Art mit Motiven umzugehen, wäre für mich nicht denkbar. Für mich nicht.
Dieser Moment jenes Blümchens am Wegrand, an dem ich zig Mal vorbei ging ohne es zu fotografieren. Und ich eines Tages stehen blieb und ein wunderschönes Bild von ihm machte. Es war jener Moment, als mir bewusst wurde, dass das Aussen immer mit meinem Innern zu tun hat...
So auch im Februar dieses Jahres, als wir unseren ältesten Pflegesohn in einer schwierigen Mission begleiteten ....
Und mittlerweile ist es mir nach all den Jahren klar, dass bei nur ein Bild entsteht, wenn ich mich auf den Prozess des Dialoges zwischen mir und dem Motiv einlasse.
Es sind für mich magische und geheimnisvolle Momente, wenn ich mitten im Dialog bin. Und oft ist mir dann nicht mehr bewusst, wann ich den Auslöser der Kamera drücke. Es sind Momente einer tiefen Innigkeit und Verbundenheit, eine respektvolle und achtende Stimmung welche mich immer und immer wieder aufs Neue berühren...
Es ist jene Aufmerksamkeit einem Moment gegenüber, welcher mich immer und immer wieder fasziniert. Ich gehe höchst selten noch aktiv auf ein Motiv zu. Das Motiv findet immer mich, lässt mich anhalten, zuhören, sehen, riechen, fühlen und stellt mir Fragen ...
Und so entsteht jener Dialog zwischen mir und dem Motiv, der dann irgendwann zu einem Bild führt ...
Ein kurze Pause nach einem Gespräch an einem See im Februar ...
Das mich Ende Februar die Nachricht erreicht hat, dass mein Bild von einem der bekanntesten schweizer Musiker (Büne Huber) als Werbeplakat für seine erste Kunstausstellung dient, hat mich besonders gefreut.
Dieser Moment hat zwar schon im 2016 anlässlich eines Konzertabends stattgefunden. Und doch erinnert es mich immer und immer wieder an diese Momente der Innigkeit welche ich empfinde, wenn Musiker auf der Bühne stehen...
Es sind Momente des Dialoges und sie werden für einen kurzen Moment meine Momente.
Heute Morgen habe ich mich einmal mehr entschieden, statt die Nachrichten im Radio die Missa Solemnis von Mozart zu hören. Der grossen Welt hinke ich hinten nach, ich erfasse das nicht mehr. Und so liess ich mich auf Mozarts Musik ein und in kurzer Zeit wurde seine Missa meine Missa. Mittendrin in intensiver Beziehung und respektvollem Dialog ...
...und immer wieder Musik. Der irische Abend im März war fantastisch und der junge Mann "ging ab wie ein Zäpfchen" ...
Ich geniesse es jedesmal, wenn ich bei der Technik mithelfen kann, die Künstler vorher sehe, mit ihnen plaudern darf, wir an einer langen Tafel speisen und ich dann als Hoffotograf Bilder machen kann ...
Oft brauche ich Musik als Türöffner zu meiner eigenen Wahrnehmung. Es funktioniert auch ohne, aber es ist ein Türöffner, den ich sehr liebe. Oft weckt auch ein Motiv Musik in mir. Das passiert mir oft, wenn ich in alten Gebäuden oder Kirchen bin...
Im Winter sind die Morgen noch dunkel wenn ich unter der Woche um 5 Uhr aufstehe. Am Wochenende gehen Claudia und ich meistens später mit den Hunden auf den Morgenwackel....
Heute war ich alleine unterwegs, Claudia ist erkältet und ich genoss die knapp zwei Stunden Einsamkeit mit einer geringen Menge Schnee ...
...ja, diese irische Band ...Freude pur, intensive Gespräch im März diesen Jahres....eine Freude ist es, Musiker einen Tag lang zu begleiten und als persönlicher Höhepunkt sie dann auf der Bühne zu sehen und zu hören ...
Die beiden Threads "Morgenwackel" und "Ausklang" waren das ganze Jahr hinüber präsent. Insbesondere die wunderschönen, morgendlichen Spaziergänge im Sommerhalbjahr sind mir in traumhafter Erinnerung ...
Etwas zur späteren Zeit am Morgen sah es so aus heute Morgen. Mit Claudia, Ena und Joyce unterwegs im Schneegestöber ....
Mozart's Klavierkonzerte höre ich zur Zeit intensiv. Nun habe ich begonnen, mich an Mozarts "Sacred Kompositionen" zu wagen...
Da werde ich lange brauchen, um Mozarts Zwischentöne zu verstehen. Aber auch sie werden sich auf unmittelbar auf meine Fotografie auswirken. Gerade in dieser Zeit ...
Die einzige Anschaffung dieses Jahr in fotografischer Hinsicht war das Nikkor 180mm, 2.8. Ein Traumding, wunderbar schwer, genau meine Wellenlänge ....
Claudia's Krankheit und die damit verbundenen Termine haben sich bis in den Juni hinein gezogen.
Der dazu gestaltete Thread "Bildtagebuch einer Krankheit" ist etwas vom Schönsten was ich je erlebt habe. Eure Teilnahme, eure Bildeinstellungen gingen weit über das hinaus, was ich mir je vorstellte. Dafür noch einmal ganz herzlichen Dank.
Stellvertretend ein Bild aus diesem Thread, eines der letzten. Wie oft gehen Claudia und ich am Wochenende im Jura spazieren.
Claudia und ich standen noch mitten im Krankheitsprozess, als wir unsere kleine Leonie verabschiedeten.
Die dreibeinige Katze fand uns im Februar 2016 wieder und wir sie und mit viel Aufwand und grosser Unterstützung durfte sie noch mehr als ein Jahr bei uns sein. Sie lernte von uns wieder Vertrauen zu fassen und zu leben und das war wohl das grösste Geschenk, was sie uns geben konnte.
Vertrauen auch in schwierigen Zeiten nicht verlieren, sich aufeinander verlassen zu können, war wohl eines der Hauptthemen in diesem Jahr ...