RolandOeser schrieb:
Kann irgendwo nicht nachvollziehen wieso es so schwer sein soll Tiere in
freier Wildbahn zu finden.
Man muss natürlich früh aufstehen. Ich wohne ein paar Kilometer ausserhalb
von Köln, in der Umgebung gibt es Felder und Wälder, und in den Wäldern
kann man Rotwild, Hasen, unterschiedlichste Vogelarten und noch jede
Menge mehr fotografieren, wenn man früh genug aufsteht und nicht gerade
mit dem Auto bis in den Wald rein fährt. Man sucht sich ein Plätzchen
und muss sich natürlich still verhalten. Je nach Windrichtung muss man
darauf achten das die Tiere keine Witterung von einem aufnehmen.
Roland
Nein, es ist noch viel schwieriger:
Zum einen solltest Du Dir in jedem Fall vom Grundstückseigentümer und/oder vom Grundstücksbesitzer (Jagdausübungsberechtigten) eine entsprechende Genehmigung holen, oder was würdest Du sagen, wenn Du morgen früh aus dem Schlafzimmerfenster schaust und würdest erblicken, wie ich gerade auf den Plümschen Deines Gartens Insekten knipse und dabei die anderen Plümchen platttrete und etwas anderes tust Du nicht, wenn Du in einem Wald den Weg verlässt und Dich in die Einstände des Wildes begibst.
Zum andren: Ist keine Jagdzeit, sondern Schonzeit, so hat diese ihren Grund, das Wild darf nicht bejagt werden, weil es seinen Nachwuchs aufzieht. Der Jäger hat darauf zu verzichten, dem Wild nachzustellen. Dafür stellst Du ihm mit der Kamera nach, störst es bei der Aufzucht seiner Jungen, gefährdest damit die Jungtiere und machst dich unter Umständen nach Naturschutzrecht strafbar.
Ist Jagdzeit, so störst Du den Jagdausübungsberechtigten, der wird Dich, sofern Du das nicht mit ihm abgesprochen hast, sehr schnell - eventuell mit Hilfe seines besten Freundes (deshalb ist Jagd ohne Hund auch Schund) - aus dem Einstand entfernen. Halte dabei Kamera und Tele ordentlich fest, dass es Dir nicht auf nen Baumstumpf knallt, wenn`s Hundi an Dir hochspringt.....
Und zum Dritten:
Die meisten Wildtiere in Deutschland sind dämmerungsaktiv: Warte bis die D3 da ist, dann noch ein lichtstarkes Tele, am besten 2,8/400 VR, mindestens Iso 6400 und Voilà, Deine ersten Fotos in freier Wildbahn sind fertig, denn mit Blitz knipsen iss nicht, oder nur eine Auslösung an diesem Abens/Morgen, das war`s dann....
Alternative Wildparks: In Deutschland gibt es ein fächendeckendes Netz von naturnah gestalteten Wildparks, in denen Du mit einem normalen Equipement Fotos von zahmen Wildtieren machen kannst, die Du mit Deinem Equipement und Deinen Möglichkeiten nie von Wildtieren schaffst.
Ich bin Jäger und habe etwas bessere Möglichkeiten. Früher hatte ich meist neben der "langen Knipse" eine Spiegelreflex mit einem Sigma 5,6/400 und einem hochempfindlichen Film dabei. Das einzige Interessante, was mir gelungen ist, waren ein paar Fotos seltener Spechtarten, die Wildfotos waren schlechter als durchschnittliche Wildparkfotos, cèst la vie...