Hallo zusammen,
es ist sehr interessant (nicht nur für mich), die unterschiedlichen ENELOOP Erfahrungen verschiedener Anwender und Kameras beim Betrieb kennen zu lernen.
Aus den vielen Beiträgen hierzu erscheint es mir nun angebracht, auf folgende m.E. typische Auffälligkeiten / mögliche Ursachen hinzuweisen, um so manche unklare Situation besser zu verstehen / nachzuvollziehen.
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Generell steht ja außer Frage, daß exakt vollgeladene ENELOOP LSD Akkus (Low Self Discharge = sehr geringe Selbstentladung sowie dabei eine hohe Spannungslage unter hoher Last) sehr viele Bilder pro Ladung erst ermöglichen können, sogar auch noch Monate nach dem letzten Laden (über 1000 Bilder pro Ladung, wie öfter zu lesen ist).
Wiederholt bestätigt ist aber auch, daß die interne NIKON Kamera-Einstellung es nicht zuläßt, daß die gesamte Kapazität genutzt werden kann, sondern immerhin ca. 200 mAh, also etwa 10% der vorhandenen Zellen-Kapazität je Ladung nie nutzbar verbleibt, weil die fest eingestellte NIKON Abschaltspannung etwas höher als auf 1,00 V/Zelle eingestellt ist (>8,00 V über alles betrachtet), also auch inkl. der Übergangswiderstände der Halterungs-Kontaktierungen, die fallweise durchaus erheblich / bzw. variabel je nach Verschmutzung höher sein können.
Diese nicht völlig nutzbare Kapazität ist für mich der erste wichtige Hinweis, daß das Umschalten vorzeitig erfolgen "muß", bzw. durch einen Spannungseinbruch bei (auch nur kurzzeitig) hohem Last-Strom bei höherem Ri früher ausgelöst wird.
Ein Praxis-Beispiel:
Wenn sich meine FUJI S6500fd abschaltet, dann sind nur noch weniger als 20 mAh je Zelle Restkapazität vorhanden.
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Nun ist es aber fraglos immer so, daß man ja nur etwas weniger als die Kapazität entladen kann, die auch real eingeladen wurde, natürlich vorausgesetzt ist die mögliche
GLEICHE KAPAZITÄT in allen Zellen des Zellensatzes.
Und genau darin (nicht alle Zellen GLEICH vollgeladen) liegt m.E. ein Hauptgrund, daß vorzeitig das Abschalten / Umschalten auf den internen Akku erfolgt, mit z.T. massiven Folge-Effekten.
Es ist nämlich in der Praxis immer wieder festzustellen, daß manche Ladegeräte pro Ladung nicht immer alle Zellen gleich voll laden, so daß dadurch das vorzeitige Abschalten ebenfalls forciert wird.
Oder aber, wenn sogenannte Paar-Lader genutzt werden, dann kann es ebenfalls (durchaus öfter) vorkommen, daß das Laden eines 2er Pärchens darin vorzeitig endet - und schon ist der ungleiche Ladestand erreicht, mit (z.T. gravierenden) Folgen für die spätere Nutzung.
Folgende schädliche Kettenreaktion kann eintreten:
Angenommen, es ergab sich das folgende typische Szenario:
1. Mindestens eine Zelle des 8er Satzes war nur teilweise geladen, sagen wir nur zu 50%, was durchaus vorkommt u.a bei Paar-Ladern.
2. Es wird daraufhin natürlich die am wenigsten geladene Zelle zuerst vollständig entladen sein, also vorzeitig auf 1 Volt abfallen.
3. Auch beim z.T. hohen Stromverbrauch (bis zu 2,5 A max. lese ich hier) werden nun aber die verbliebenen Zellen ja immer noch über einige Zeit eine Gesamtspannung abliefern, die (mindestens etwas) höher ist, als die Kamera-Abschalt- oder Umschalt-Spannung.
4.
Nun aber wird ab jetzt diese zuerst völlig entladene Zelle sehr TIEF entladen, was bis zu Null Volt herab stattfinden kann.
Wird somit aber immer noch weiterhin entladen / der Betrieb fortgesetzt (der User merkt das ja nicht), so fließt weiterhin der Gesamt-Entladestrom auch durch diese jetzt völlig leere Zelle, und
ab sofort wird nun diese Zelle mit einem Strom in ihrem TIEF-Entladezustand mit falscher Polarität beaufschlagt - der diese Zelle jetzt technisch gesehen umgepolt ladet.
Tiefentladung und insbesondere Umpolung aber bewirken vorhersehbar den sicheren Tod dieser Zelle,
im Extremfall ist dadurch dieser gesamte 8er Zellensatz praktisch nicht mehr verwendbar.
Mögliche Folgen und Folgerungen
Wesentlichen Einfluß auf den resultierenden Zellen-Innenwiderstand Ri des gesamten 8er Zellensatzes und der Einzelzelle haben diese einzelnen Faktoren sowie deren Kombinationen, wie z.B.
Verbliebene / mögliche geringere Restkapazität je Zelle,
Dauer, Stärke und Häufigkeit jeder einzelnen Tiefentladung
und
deren Pausen / Beruhigungsphasen zwischen diesen Beeinflussungen
und
zudem die Zellen-Temperaturen beim Laden und Lagern der Zelle
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Vermutlich aber ergab es bei den meisten Usern nur jeweils ein gewisses Teil-Stadium mit etwas erhöhtem Zellen-Innenwiderstand, denn wie man lesen kann, können ja zwar immer noch mehrere Bilder gemacht werden mit dem (mindestens etwas) beschädigten 8er Zellensatz, aber eben nicht mehr die volle / normale Leistung erzielt werden bis zum Ab- oder Umschalten.
Aber wenn (selbst nur kurzzeitig) im Betrieb (Serienbilder) hohe Laststromspitzen auftreten, dann können diese aufgrund des erhöhten Zellen-Innenwiderstandes zum kurzzeitigen Spannungseinbruch, und erst dadurch zum vorzeitigen Ab- oder Umschalten führen.
Das Aus- und Einstecken des Akkupacks verursacht einen Reset der Kamera-Überwachung, da ja nun der Akkusatz zunächst ohne maximale Last erkannt / mit etwas höherer Spannungslage erkannt wird, und beim nächsten Zusammentreffen von hohem Strom und zu geringer Spannungslage wegen höherem Gesamt-Ri erfolgt das nächste lästige Umschalten auf den internen Akku.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß diese typischen Kettenreaktionen des dadurch etwas höherohmigeren ENELOOP Zellensatzes in dieser Kamera hauptsächlich eine Folge der Teilladung von (mindestens) einer Zelle rückverfolgbar sind.
Meine sehr guten Erfahrungen mit mehr als 10.000 gelieferten ENELOOP Zellen und die durchweg guten ENELOOP Erfahrungen meiner Tausenden ENELOOP Kunden seit über 3 Jahren bestätigen es mir fast täglich neu, daß ENELOOP Zellen sehr wohl einwandfrei funktionieren werden, über Jahre, wenn man
1. Nur GLEICH vollgeladene Zellen als Zellensatz nutzt. Zur Kontrolle das Laden neu starten, und dabei auf Auffälligkeiten / Ungleichheiten achten, bis alle Zellen erneut VOLL sind. Das Nachladen ist mit kleinem AV4m Strom (S) zulässig und wird nur wenig zusätzliche Kapazität einladen - GLEICHER geringer Nachlade-Wert wird angezeigt, wenn alle Zellen zuvor GLEICH VOLL waren.
Bei anderen Ladegeräten ist es die Nachlade-Zeit, die bei allen Zellen (fast) GLEICH sein muß.
2. Mit dem AV4m Ladegerät kann man einfach und sicher feststellen, ob es ungleich entladene Zellen im Zellensatz gibt, indem man das Entladen vor dem Laden startet (kurzer Tastendruck), um die jeweilige vom Verbraucher nicht genutzte Restkapazität zu ermitteln, nachdem der Verbraucher LEER angezeigt hat. Im Idealfall sind die Entlade-Rest-Ah-Werte GLEICH zueinander im gesamten Zellensatz, und möglichst klein.
Auch das Nachladen wird nur wenig mAh zusätzlich einladen können.
Außerdem kann man beim AV4m Lader jederzeit - jede Zelle - mit jedem Ladezustand - in jeden Schacht einlegen - es wird immer das (Nach-)Laden automatisch gestartet und beendet, und der Ah-Wert / die Ladezeit wird im Wechsel angezeigt.
3. Auch ENELOOP können / sollten alle 3-4 Monate mittels automatischem RECYCLE (z.B. mit dem AV4m) bzw. durch bewußt mehrfaches kontrolliertes Entladen / Laden optimiert werden.
Diese Optimierung erhöht / maximiert nicht nur die nutzbare Zellenkapazität meistens etwas, sondern vor allem wird dadurch der Innenwiderstand der Zelle wieder geringer (falls er höher war), wodurch auch bei hohem Laststrom die Spannungslage wieder höher ist, und das Abschalten / Umschalten auf den internen Akku könnte dadurch vermieden oder mindestens erheblich verzögert werden.
Aber wohlgemerkt:
Eine Zellen-Maximierung ist nur dann möglich, wenn sich die jeweilige (evtl. vorgeschädigte) Zelle noch optimieren läßt, was abhängig ist vom Grad der Vorschädigung (Tiefentladung, immer nur Teilentladung, Umpolung, Hitze usw.).
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Was man dabei natürlich aber auch nicht außer Acht lassen darf, das ist die für NiMH Akkus typische Selbstentladung SE nach dem Laden.
Obwohl die SE bei ENELOOP zwar nur ca. 2% / Monat ausmacht, bei 20 Grad C, es verdoppelt sich nämlich die SE bei je 10 Grad C höherer Lagertemperatur.
Bei 40 Grad C sind das rechnerisch pro Monat dann immerhin schon 8% SE, und bei 3 Monaten bei 40 Grad C werden es immerhin ca. 24% SE.
Dadurch wird die nutzbare Kapazität reduziert, bzw. der Zeitpunkt bis zum Erreichen der Ab- oder Umschaltung kommt auch bei guten Zellen deutlich früher.
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Es kommt aber bekanntlich immer auf den Einzelfall der Praxis-Einflüsse an.
Andere LSD NiMH Zellen haben zwar normalerweise ähnliche Eigenschaften, jedoch auch diese werden bei Teilladung ähnliche oder manche stärkeren Effekte haben (noch höhere SE z.B.).
So kann es aber z.B. auch vorkommen, daß man nur 4 vollgeladene Zellen hat, und weitere 4 teilgeladene Zellen für den 8er Satz mit 4 vollen Zellen verwechselt hat - ein einziges Mal reicht nämlich bereits aus - um die am wenigsten geladene Zelle graduell und dauerhaft zu schädigen, denn beim nächsten Mal wird diese geschwächte / hochohmigere Zelle wiederum zuerst die Ursache der Gesamt-Höher-Ohmigkeit sein, und somit wird es immer rascher / öfter vorkommen, daß das Umschalten / der vorzeitige Leerstand dieser Zelle / dieses Zellensatzes eintritt.
Oder aber auch, so ganz banale Ursachen können vorkommen, wie
verschmutzte Zellen-Kontaktflächen mit Schweiß, Fett und daraufhin mit Staub, und in der Folge kann ein zudem oft variabler Gesamt-Innenwiderstand des 8er Zellensatzes auftreten.
Schmutz kann nämlich einen z.T. recht hohen und / oder inkonstanten Übergangswiderstand der Zellenkontaktierung im Halter verursachen - und schon werden bei den recht hohen Lastströmen der Kamera(s) manche "unerklärliche" Frühausfälle festgestellt, zusätzlich forciert durch die etwas höhere Kamera-Abschaltspannung.
So sind es oft die "kleineren" Ursachen, die eine ärgerliche / unnormale Kamerafunktion bewirken.
Was kann man tun ?
Nur zueinander gleich gute einzelne Akkus (markiert) nutzen, ein gutes sicheres Ladegerät, eine wiederholte Zellenpflege und Sorgfalt beim Zusammenstellen des Zellensatzes, das zusammen genommen erst wird eine dauerhaft hohe Kamera-Nutzbarkeit sicherstellen können.
Wenn u.a. dieselben Akkus auch fallweise im Blitz gut genutzt werden können, dann hat dieser eine (erfreulicherweise) niedrigere Abschaltspannung, und evtl. auch noch eine geringere Spitzenstromaufnahme, so daß die "Kamera" Akkus darin "besser" funktionieren. Da dies zudem nur 4 statt 8 Zellen sind, ist auch die Gefahr der Ladestatus-Verwechslung geringer.
Nicht umsonst markiere ich die Zellensätze nach Wunsch farbig. Dadurch ist mehr Eindeutigkeit / Übersichtlichkeit erleichtert.
Fragen an mich bitte am besten als PN.
FritzM