Technische Perfektion oder Fotos?

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Zum Thema "Grünstich" von mir abschließend noch eine Anmerkung: ich schaue hier im Büro auf einen 08/15-Monitor von LG und sehe ebenfalls diesen auch von anderen beschriebenen Gelbgrünstich im Fell des Hundes - natürlich nicht im ganzen Bild, aber das stand zumindest meinerseits auch nie im Raum. Da sicherlich kein grüner Scheinwerfer die Szenerie beleuchtete, war das auch wohl kaum das Gesehene. Nun kann man es aus künstlerischer Freiheit so lassen (und sich dann über Kritik daran aufregen) oder man kann es ein bisschen in der Postproduktion korrigieren - das bleibt dann dem Bildautor überlassen.
 
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Zum Thema "Grünstich" von mir abschließend noch eine Anmerkung:
ich schaue hier im Büro auf einen 08/15-Monitor von LG und sehe
ebenfalls diesen auch von anderen beschriebenen Gelbgrünstich
im Fell des Hundes - natürlich nicht im ganzen Bild, (...)

Doch, schon. Mach das Bild mal in Photoshop auf -> STRG+L ->
Mitteltonpipette -> Klick auf den Tisch oder sogar auf die angefaste
Randleiste, auf die Fase die zur Kamera zeigt.

In dem Muffin ist vermutlich kein Spinat verbacken, achte mal
darauf wie der und der Tisch sich bei dem Klick verändern.
Selbst das Grün des Tellers wird dabei sehr viel plausibler.
 
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Doch, schon. Mach das Bild mal in Photoshop auf -> STRG+L ->Mitteltonpipette -> Klick auf den Tisch oder sogar auf die angefaste Randleiste, auf die Fase die zur Kamera zeigt.
Wie gesagt, ich bin im Büro - hier habe ich kein Photoshop zur Hand, nur eine "illegal" auf dem Rechner befindliche Mobilversion von FastStone. ;)
Allerdings sehe ich in dem hellen Winkel links oben eher einen rötlichen Stich. Eigentlich besteht das ganze Bild aus irgendwie gearteter Farbstichigkeit... :nixweiss:
 
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Allerdings sehe ich in dem hellen Winkel links oben eher einen rötlichen Stich.

Da trifft direktes Sonnenlicht auf die Bodenfliesen. Der Tisch steht
vermutlich unter einem Schirm oder Sonnensegel. Gut möglich daß
der Schirm / das Segel grün war. Dazu ist das unter dem Schirm
natürlich offener Schatten - bei blauem Himmel entsprechend
ebenfalls blau. Im Endeffekt die blaugrüne Mischung, die anscheinend
ausser cdithfurt fast jeder sehen kann.

Eigentlich besteht das ganze Bild aus irgendwie gearteter Farbstichigkeit... :nixweiss:

Korrekt.
 
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Hatten wir schon geklärt, warum der Hund grüne Haare hat?

Siehe eins weiter oben - ich vermute ein entsprechend gefärbter
Schirm oder ein grünes Sonnensegel (Markise?) ist daran beteiligt.
Vielleicht auch eine grüne Hecke oder ein Rasen im Rücken des Bildautors.
Und natürlich die unterbliebene Farbkorrektur durch den Bildautor.
 
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Liebe Leute,

ich weiß ja, es ist Vollmond, auch in anderen Threads geht es derzeit höher her als üblich und überhaupt gibt es bestimmt jede Menge gute Ausreden, warum dieser Thread abdriftet.

Ich sags jetzt noch mal so, dass es hoffentlich jeder versteht: es geht hier NICHT um die Beurteilung des erst später auf Nachfrage eingestellten Hundebildes, ob und warum der Hund grüne Haare hat, dass Kellter eigentlich Kettler heißt und neben grauen auch grüne Gartenmöbel herstellt und ob mittig jetzt beim Schnappschuss geht oder nicht. Das Bild war nur ein - anfangs noch nicht mal abgebildetes - Beispiel für das Kernthema des Threads, dass da heißt "Technische Perfektion oder Fotos?". Als Eingangsbeispiel und Anregung zur Diskussion gibt es einen ca. 11-minütigen Podcast von Rüdiger Schestag.

Also bitte: lasst den armen Hund jetzt mal in Ruhe und überhaupt das ganze Bild. Es interessiert übrigens auch nicht, wer alles vor welchem kalibrierten Monitor sitzt. Hier geht es darum, welchen Stellenwert technische Perfektion für die Güte einer Fotografie hat und/oder welche anderen Bewertungsmaßstäbe in welchem Ausmaß da noch hineinspielen mögen.

Wer sich auf die Diskussion nicht einlassen mag, kann ja einen eigenen Spielplatz Thread aufmachen.

Danke sehr!
 
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Ich rede hier ja nur mit, weil ich schon sehr, sehr viele Hundefotos gemacht habe und genau weiß, wie schnell man so einen Schnappschuss verkacken kann.
Man muss sehr schnell entscheiden, wohin man bei welchem Bildausschnitt den Fokuspunkt setzt, welche Blende man braucht, was mit der Belichtung passiert, wenn ich auf eine fast schwarze Stelle fokussiere (und irgendeine Belichtungsautomatik verwende) und welcher Bildausschnitt zu einem halbwegs spannenden Ergebnis führt.

Mir erscheint der Fokuspunkt zufällig richtig gewählt, nur wurde eben nicht genug abgeblendet. Der Fotograf hat sich auf die Version Portrait festgelegt und den dazugehörigen Kuchen zu sehr außer Acht gelassen. Weiterhin wurde die Wirkung der Terassenfläche übersehen, die uns nun so hübsch anleuchtet.

Der Hund steht im Schatten und hat leider sehr dunkles Fell. Für mich wäre das ein Grund gewesen, das Foto nicht zu machen und anscheinend sind es hier im Thread schon drei Leute, die das ähnlich sehen.

Die Diskussion wird dadurch erschwert, dass der TE meint kritikfähig zu sein, sich aber mit Händen und Füßen gegen jegliche Kritik zur Wehr setzt. Somit artet das Ganze hier zu einer Schlacht aus, an der ich nun lieber nicht mehr teilnehmen möchte.

Ich hätte da einen ähnlichen Schnappschuss von Hund und Katz - da hat der Hund zur Sicherheit auch mal nachgegeben.
Ich hatte halt nur das Glück, dass das Licht etwas besser war.



Hund und Katz
by albert figgen, auf Flickr
 
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Um Anjas Rüffel ( ;) ) auf- und anzunehmen noch eine Anmerkung von mir zu Robert Frank und seinen Bildstil, der ja eingangs auch hier angeführt wurde. Robert Frank hat bekanntlich bis dahin geltende Konventionen bewusst durchbrochen, um sich künstlerisch abzuheben. Genau das haben auch Leute wie Joseph Beuys, Jackson Pollock und andere Vertreter der "Moderne" in Malerei und bildender Kunst gemacht, deren Werke für sich allein betrachtet zum Teil irritieren, zum Teil einfach nur ratlos zurücklassen, weil ihnen isoliert betrachtet keine Aussage innewohnt. Das unterscheidet sie von dem, was vorher war. Der II. Weltkrieg war in vielen Bereichen der Kunst nunmal eine brachiale Zäsur, die Neues hervorgebracht hat, das zum Teil nur um des Brechens willen mit alten Konventionen gebrochen hat. Die Künstler haben das aber bewusst getan und nicht nur als Zufallsergebnis, weil es halt aus Unvermögen nicht besser gelungen ist, und genau diese feine Unterscheidung sollte beachtet werden, wenn darüber philosophiert wird, ob ein Bild technisch perfekt sein muss oder auch "unperfekt" eine besondere Wirkung haben kann.
 
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Er hatte Vorstellungen von Bildern im Kopf, die er realisiert hat. Daß er damit Konventionen durchbrochen hat war Beifang, aber keineswegs die ursprüngliche Absicht.
Da möchte ich widersprechen: als er eine bestimmte Vorstellung von seinen Bildern im Kopf entwickelte, hat er damit bereits den Rahmen des bis dahin "Üblichen" verlassen, weil er sie eben einfach anders als "normal" machen wollte. Das ist mehr als nur ein "Beifang".
 
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Sorry, Anja ... das hat sich jetzt überschnitten.

Weiß ich ;) So einen Beitrag schreibt man nicht in 2 Minuten. Und mit Deinen Hinweisen zur Bildgestaltung hast Du ja auch recht. Nur soll es hier eher allgemeiner um die Ausgangsfrage gehen, nicht direkt an einem Bild festgemacht, dass laut Aussage des TE eben nicht Kernthema sein sollte.
Und das leidet von Anfang an unter der Vorstellung daß es ein ODER geben muss,
ein UND nicht geben kann. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Interessanter Punkt, aber imho sehr semantisch. Ich glaube, keiner von uns bestreitet, dass auch technisch perfekte Bilder gute Fotografien sein können. Für mich ist die Frage, was steht im Fokus - lieber technisch perfekt und dafür ein eher langweiliges Bild oder eine gewisse Imperfektion in Kauf nehmen und ein bewegendes, irgendwie jedenfalls etwas auslösendes Bild machen?
 
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Bevor ich jetzt mal wieder verschärft was fürs Bruttosozialprodukt tue, ist mir noch folgender Artikel unter die Finger gekommen, in dem sich ein Berufsfotograf (Robert Söllner) auch mit der hier diskutierten Thematik auseinandersetzt und einige bekannte Zitate bekannter Größen wie Feiniger und Cartier-Bresson mal etwas in den Kontext einordnet, weil sie isoliert gerne als Rechtfertigung mäßiger Bilder herangezogen werden, dabei aber die eigentliche Aussage der Zitate durch Herauslösung aus dem Kontext schon verkürzend verfälscht wird:

@AnjaC: Das Beste ist ein Bild, das etwas Positives beim Betrachter auslöst, nämlich "wow, was ein beeindruckendes Foto!". In dem Moment sind technische Mängel zunächst nicht vorrangig. Das ist ja bei großen Bilderschauen wie auf der photokina immer wieder zu beobachten, wie einen manche Bilder geradezu magisch fesseln - erst im Nachhinein oder beim zweiten, dritten Betrachten fallen einem dann gewisse technische Unzulänglichkeiten auf. Natürlich ist ein technisch perfektes Bild ohne jede Aussage eher langweilig. Es gibt aber nunmal Motive, bei denen ein paar entscheidende "Perfektionen" wesentlich für die Wirkung sind. Mir ist noch kein menschliches Portrait mit komplett unscharfen Augen untergekommen, das in mir einen positiven Effekt ausgelöst hätte...
 
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oder eine gewisse Imperfektion in Kauf nehmen und ein bewegendes, irgendwie jedenfalls etwas auslösendes Bild machen?

Es gibt (Licht)Situationen, da ist nur ein "imperfektes" Foto möglich und es hat trotzdem seine Wirkung.

Manchmal wird aber auch ein imperfektes Foto konstruiert, um schwierige Umstände vorzugaukeln, wie z.B. bei Warren Richardson Siegerfoto.
 
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ist mir noch folgender Artikel unter die Finger gekommen
Ein sehr guter Artikel, den ich gerade mit großem Vergnügen gelesen habe. Dabei habe ich gemerkt, dass Feininger (dessen im Artikel empfohlenes Buch ich auch gelesen habe), wohl das formuliert hat, was meiner Meinung am nächsten kommt (Zitat aus dem Artikel von Söllner)
vier Grundeigenschaften, über die ein gutes Bild verfügen sollte:
- Aufmerksamkeit erregen
– Absicht und Sinn offenbaren
– gefühlsmäßig wirken
– grafische Gestaltung besitzen
 
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Ja, Punkt 2, die Offenbarung: Das Pendant zur verbalen Kommunikation (Schulz von Thun).


Man sollte nicht vergessen, dass man mit Bildern in einen Kommunikationsprozess einsteigt. Und der beginnt zwischen dem Menschen hinter der Kamera und dem Motiv und in einer zweiten Phase zwischen dem Bild und dem Betrachter .... :)
 
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Dabei habe ich gemerkt, dass Feininger (dessen im Artikel empfohlenes Buch ich auch gelesen habe), wohl das formuliert hat, was meiner Meinung am nächsten kommt (Zitat aus dem Artikel von Söllner)
Exakt das sind die entscheidenden Punkte dafür, dass ein Bild trotz vorhandener aufnahmetechnischer Mängel bzw. Unzulänglichkeiten eine Wirkung entfalten kann - aber eben nicht muss. Um noch einmal, verzeihe es mir, zum kritisierten Hundebild zurückzukommen: ich finde maximal eine von den formulierten Konditionen in diesem Bild wieder, "Aufmerksamkeit erregen". Das ist zwar eine notwendige, allein aber noch nicht hinreichende Eigenschaft, um ein Bild insgesamt als "gut" (vereinfacht gesagt) zu empfinden.
 
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