street shots

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huuuui, was für ein wespennest...

Andere Länder, andere Sitten.
New York ist eine riesige Stadt, und in Manhatten springen an jeder zweiten Straßenecke irgendwelche "Irren" rum. Man wird zugedröhnt von Autos, Baustellen, Leuchtreklame, Verkäufern, Fußgängern, Obdachlosen, Hochhäuser erschlagen dich schier, du bist froh wenn du nicht überfahren oder ausgeraubt wirst. Vor diesem Hintergrund fällt ein Irrer, der dir ins Gesicht blitzt gar nicht auf, den hat man an der nächsten Ampel schon vergessen.
Diese fotografische Herangehensweise ist lediglich ein Spiegel der New Yorker (Manhattener) Gesellschaft. Mehr nicht. Meiner Meinung nach sehr authentisch.

danke.
genau das habe ich gemeint.
meine frage, warum soetwas hier in dtl nicht möglich ist, bezog sich nicht direkt auf den "style" von b.g., sondern insgesamt auf das thema "street".
geschichten müssen auch hier erzählt werden. kleine und grosse und das passiert in diesem lande schon aus dem grund, dass alle immer gleich mit dem erhobenen zeigefinger dastehen und mit den persönlichkeitsrechten drohen, viel zu selten.
es sollte dem photographen soviel eigenverantwortung zugetraut werden, dass er die grenzen eben zu wahren versteht.

ich kann schon verstehen, dass einige hier steil gehen, weil b.g. eben keine echten geschichten erzählt, sondern mit den emotionen der menschen spielt und sie zu seinem vorteil ausnutzt.
 
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Du meinst, ich sollte dort mal hin?

Vielleicht kann ich dann auch ein paar Gewaltszenen fotografieren - die kann ich dann hier veröffentlichen, verhindere damit die Gewalt

und werde gelobt

Wenn es so einfach wäre!
Das wirklich traurige ist, dass ich mittlerweile die Denkweise von islamistischen Terroristen gut nachvollziehen kann.
Das was der Gilden da macht, ist in New York City was vollkommen Unauffälliges, Normales, da fällt der gar nicht auf.

@sylvie
Persönlichkeitsrechte? Hat der Bush abgeschafft, das hat er sich bei den Russen abgeschaut.
 
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ich kann schon verstehen, dass einige hier steil gehen, weil b.g. eben keine echten geschichten erzählt, sondern mit den emotionen der menschen spielt und sie zu seinem vorteil ausnutzt.

Nochmal: Der Grund warum ich "steil gehe" ist die Feigheit mit der er agiert. Er schießt und verschwindet in der Anonymität der Masse. Das und nur das kritisiere ich, denn für mich ist das Abseits aller rechtlichen Aspekte einfach keine Art.

Prinzipiell arbeite ich ja nicht viel anders. Wenn die Reiter auf den Platz oder die Halle kommen, nehmen sie mich oft nicht richtig wahr und bekommen erst mit, was ich da mache, wenn die D300 mit voller Geschwindigkeit losballert.

Aber und hier kommt der große Unterschied zu diesen "Street-Künstlern" ich trage grundsätzlich ein Shirt, oder eine Jacke, auf der in Neonfarben meine Website draufsteht und ich bin nach der Prüfung meist noch länger auf dem Platz, sodaß die Reiter(innen) die Chance haben mir ein evtl. Mißfallen meiner Knipserei mitzuteilen, oder auch mir die Veröffentlichung zu untersagen.
 
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...
es sollte dem photographen soviel eigenverantwortung zugetraut werden, dass er die grenzen eben zu wahren versteht.

...

Da ist das meiner Meinung nach aber ein komplett falsches Beispiel.
Die Emotionen, mit denen dieser Mensch hier spielt, sind die der Abgeschossenen.
Und diese Opfer sind es, die über die Grenze zu bestimmen haben.
Wäre ich einer der Abgeschossenen, wäre die Grenze weit überschritten.
 
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Du meinst, ich sollte dort mal hin?

Vielleicht kann ich dann auch ein paar Gewaltszenen fotografieren - die kann ich dann hier veröffentlichen, verhindere damit die Gewalt

und werde gelobt

Keine schlechte Idee, und dann probierst du gleich mal die "Gilden Methode", aber in etwas abgewandelter Form. Anstatt eines Blitzes nimmst du Pfefferspray, die Bilder dürften noch um einiges "künstlerisch wertvoller" sein.

Harald
 
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sylvie;749021meint. meine frage schrieb:
ne, müssen sie nicht - und schon gar nicht um jeden Preis

es sollte dem photographen soviel eigenverantwortung zugetraut werden, dass er die grenzen eben zu wahren versteht.

das ist jetzt Realsatire, oder?

Kann es einen besseren Beweis geben, daß Eigenverantwortung nicht funktioniert, als das hier?

Und auch die Diskussion mit den kontroversen Meinungen hier zeigt doch, daß das Prinzip Eigenverantwortung keines ist, welches alleine geeignet wäre, um solche Dinge zu regeln.

Es ist viel eher so, daß, weil Eigenverantwortung nicht funktioniert, es überhaupt so viele Gesetze gibt.

vg, stefan
 
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Andere Länder, andere Sitten.
New York ist eine riesige Stadt, und in Manhatten springen an jeder zweiten Straßenecke irgendwelche "Irren" rum. ... Vor diesem Hintergrund fällt ein Irrer, der dir ins Gesicht blitzt gar nicht auf, den hat man an der nächsten Ampel schon vergessen.
Diese fotografische Herangehensweise ist lediglich ein Spiegel der New Yorker (Manhattener) Gesellschaft. Mehr nicht. Meiner Meinung nach sehr authentisch.

Damit ist die Sache, um die es hier geht, hinreichend erklärt. Und es gibt in Deutschland durchaus einige wilde Städte, wo diese Vorgehensweise recht problemlos durchgeführt werden könnte.

In New Jersey oder Hoboken treibt sich Bruce Gilden vermutlich nicht herum.
Das ist auch besser für ihn, denn die "Anständigen" haben einen sehr geringen Toleranzbereich. Einige haben hier ja auch zu Protokoll gegeben, wie sie darauf reagieren würden. Chapeau!

Berücksichtigt man den hohen Stellenwert, den z.B. Capa oder Bresson unter vielen Forensikern des NFF genießen (wenn BLA BLA dann nicht nah genug BLA BLA) dann wird die Reaktion auf Gildens Arbeitsweise erst richtig merkwürdig.

Die beiden waren schon fragwürdige, starke Charaktere, egozentrisch, eitel, voyeristisch und sie gingen für ihre Bilder über Leichen. Hat sich doch gelohnt, oder? Nachtwey, der andere hier eierbeschaukelte Held, der ist natürlich DIE Moralinstanz schlechthin (im Wirtschaftsfaktor Krieg).

Gilden kann das tun, was er tut, weil es schlicht so etwas wie NYC mit ihren Bewohnern gibt. Alles eine Frage der Verhältnissmäßigkeit.
In diesem Zusammenhang verwendete Begriffe wie "Menschenwürde", "Gewalt" und gar "Notwehr" entwerten bzw. verwässern selbige.
 
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... Gilden kann das tun, was er tut, weil es schlicht so etwas wie NYC mit ihren Bewohnern gibt. Alles eine Frage der Verhältnissmäßigkeit.
In diesem Zusammenhang verwendete Begriffe wie "Menschenwürde", "Gewalt" und gar "Notwehr" entwerten bzw. verwässern selbige.

Sicher spielt die Verhältnismäßigkeit immer mit und selbst hier in Deutschland spüre ich schon den Unterschied zwischen Verhaltenskodex/Land zu Verhaltenskodex/Großstadt.

Wenn aber Menschenwürde, ... soweit verwässert wurden, dass sie untaugliche Begriffe sind, dann ist dieser Herr G. wohl auch (nur!) ein Zeitzeugnis dafür, wie weit Kulturwerte den Bach runter gehen können.

"Abstand ist immer wichtig in einer anständigen Gesellschaft!" ist ein alter Lehrerspruch, den ich noch im Ohr habe und schon damals saublöd fand, aber es gibt durchaus seriöse Untersuchungen, ab welchem Abstand man das Auf-die-Pelle-rücken des Anderen noch als angenehm empfindet und darum kehrt sich Herr G. wohl einen Sch...dreck. Soll er. Aber deswegen mag ich solche Typen noch immer nicht
 
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Damit ist die Sache, um die es hier geht, hinreichend erklärt. Und es gibt in Deutschland durchaus einige wilde Städte, wo diese Vorgehensweise recht problemlos durchgeführt werden könnte.

In New Jersey oder Hoboken treibt sich Bruce Gilden vermutlich nicht herum.
Das ist auch besser für ihn, denn die "Anständigen" haben einen sehr geringen Toleranzbereich. Einige haben hier ja auch zu Protokoll gegeben, wie sie darauf reagieren würden. Chapeau ... .

Sehe ich auch anders: Sicherlich ist so ein Vorhaben auf dem Kiez eher durchführbar als in den Elb-Vororten, aber auch die Gefahr, eins gewischt zu kriegen, steigt.
 
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darum geht es doch gar nicht. De Frage ist doch, wie weit man gehen darf, um etwas zu bekommen. In deisem Fall eben Bilder. Und wenn ich die beiden Interessen gegeneinander äbwäge, dann ist das Persönlichkeitsrecht ganz eindeutig höher zu werten.

Das ist nun so eine Sache mit dem Abwägen.
Wie siehst Du es denn bei Capras sterbendem Soldaten im Schützengraben, oder bei dem vietnamesischen Mädchen nach einem Napalmangriff (Titel und Fotograf grad nicht parat).
Die haben doch auch keine Neuigkeiten gezeigt, dass in Schützengräben gestorben wird und Napalmbomben eine überaus schreckliche Waffe sind, wussten wir doch schon. Hier ging es imho darum dem Leiden ein Gesicht zu geben.
In den beiden Videoclips - bei denen mir persönlich der 2. besser behagt - geht es darum, dem Alltag ein gesicht zu geben. Bedenklich wird es meiner Meinung da, wo Menschen "karrikiert" werden oder schlichtweg als Kuriositäten verarscht werden.

Als ich vor längerer Zeit in Bolivien unterwegs war, habe ich es tunlichst unterlassen, ungefragt Angehörige der Aymara zu fotografieren, weil viele von ihnen glauben, beim Fotografieren würde ihnen die Seele geraubt. Sobald ich Menschen gefragt habe, ob ich sie fotografieren darf, war ich in der Regel einige Münzen los, was ja o.k. ist, aber die Fotos waren eben gestellt.

Wenn Du gute Streetfotografie sehen willst, die auch authentisch ist, solltest Du Dir Doisneau ansehen. Zumindest die Bilder, bei denen die Protagonisten gar nichts vom fotografiert werden mitbekommen haben.
vg, stefan

Werd ich mal googeln :)

cu
Toni
 
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Klick! Blitz!

Äh, hallo, hallo, kann Sie leider nicht sehen, weil meine Augen grad verblitzt sind. Sie Sind sicher so`n Street Fotograf , wie? So`n Künstler. Find ich echt Klasse, was Sie da machen. Mein Foto können sie natürlich veröffentlichen. Wollt schon immer mal mit so `ner entsetzt verzerrten Visage für Alle sichtbar im Netz zu bewundern sein.
Aä, hallo, ...jetzt seh ich langsam wieder....! Wo sind sie denn? Ach so, da hinten. Wieder bei der Arbeit was?
War echt nett Sie kennen zu lernen...!
 
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Hallo Toni,

Das ist nun so eine Sache mit dem Abwägen.
Wie siehst Du es denn bei Capras sterbendem Soldaten im Schützengraben, oder bei dem vietnamesischen Mädchen nach einem Napalmangriff (Titel und Fotograf grad nicht parat).

Die haben doch auch keine Neuigkeiten gezeigt, dass in Schützengräben gestorben wird und Napalmbomben eine überaus schreckliche Waffe sind, wussten wir doch schon. Hier ging es imho darum dem Leiden ein Gesicht zu geben.

Yep, sehe ich genau so. Es wird aber eben was fotografiert, das auch ohne den Fotografen passiert wäre. Und damit ist das eine ganz andere Geschichte.

In den beiden Videoclips - bei denen mir persönlich der 2. besser behagt - geht es darum, dem Alltag ein gesicht zu geben.

aber eben das wird doch gar nicht getan (ich beziehe mich auf den ersten Film - weitere anzuschauen und denen auch noch meine Aufmerksamkeit zu schenken hab ich keine Lust drauf).
Zumindest hoffe ich für die Amerikaner, daß sowas dort nicht zum Alltag gehört.

vg, stefan
 
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Liebe Bruce-Gilden-Fans hier in dieser Diskussion:

Wo zieht Ihr die Grenzen zwischen dem was in der Fotografie erlaubt ist und was nicht erlaubt ist?

Also, jemanden in NYC mit der Kamera zu erschrecken und die so generierte "Trophäe" zu publizieren (und evtl. sogar Kapital daraus zu schlagen) ist ja Eurer Meinung nach durchaus ethisch vertretbar - schließlich kommt man ja so an ein "cooles" Foto. Wie sieht's aus, wenn Bruce demnächst auf dieselbe Art und Weise die öffentlichen Toiletten, Umkleidekabinen, FKK-Strände, Friedhöfe oder Krankenhäuser heimsucht? Sind die Fotos dann nicht noch viel besser und "authentischer", weil sie ja das "wahre Leben" zeigen?
 
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Wegen einiger kritischer Beiträge habe ich mir das Video jetzt nochmal auf einem größeren Bildschirm mit besserem Ton angesehen. Ganz sicher ist der Gilden nicht feige, auch wenn der Kontakt mit den meisten Personen eher flüchtig ist. Der nimmt Momentaufnahmen mit, was mit seinen Erläuterungen auch nachvollziehbar ist. Ähnliche Aufnahmen aus sicherer (Tele-)Distanz sind für mich viel fragwürdiger, weil die fotografierte Person überhaupt nichts mitbekommt. Da ist mir so ein durchgeknallter Springinsfeld viel lieber. Das Risiko, dabei mal was an die Backen zu bekommen, wird der Mann sicher kennen...

Ich habe auch vollstes Verständnis, wenn jemandem diese Herangehensweise suspekt ist und er sowas nicht selbst machen und sich auch nicht auf diese Weise abgebildet sehen will. Trotzdem sind solche Aufnahmen angesichts ganz anderer Misshelligkeiten für mich weit davon entfernt, die Menschenwürde oder noch wichtigeres zu verletzen. Es sind nur Bilder. Jeder Parkhausbesitzer oder Fahrstuhlbetreiber dürfte weitaus unangenehmere Fotos in den gesammelten Werken seiner Überwachungskameras haben.
 
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Ich bin kein Fan von Mr. Gilden, aber verglichen mit dem, was das "reale Leben" in NYC und anderswo, an Perversität so bietet, erscheint mir diese Art zu fotografieren (explizit in NYC) als harmlos. Menschenverachtende Bildveröffentlichungen gibt es im I-net wie Sand am Meer (Stichwort: rotten.com). Der Gilden ist friedlich, öffentlich, bekannt und kriegt bestimmt manchmal eins auf die Glocken, verdientermaßen. Er ist halt ein durchgeknallter Ami aus NYC.
 
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Der Gilden ist friedlich, öffentlich, bekannt und kriegt bestimmt manchmal eins auf die Glocken, verdientermaßen. Er ist halt ein durchgeknallter Ami aus NYC.

Hört sich fast so an, als würde er sich mit brennender Perücke, in Leuchtfarbe angemalten und aus der Hose baumelnden Penis auf die Straße stellen.

Egal, hier kann man sich seine Bilder anschauen.
 
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Andere Länder, andere Sitten.
New York ist eine riesige Stadt, und in Manhatten springen an jeder zweiten Straßenecke irgendwelche "Irren" rum. Man wird zugedröhnt von Autos, Baustellen, Leuchtreklame, Verkäufern, Fußgängern, Obdachlosen, ...
Du scheinst Dich ja auszukennen in New York. Warst Du schon öfter da?
Übrigens, wann bist Du das letzte Mal in Berlin, Hamburg oder Frankfurt gewesen?

Wie viel Mordopfer gibts eigentlich in N.Y. City täglich?
2007 etwa 500 Morde im Jahr, macht bei 8.9 Millionen Einwohnern etwa 5.6 pro 100.000 Einwohnern.
Mal zum Vergleich: Berlin (2007) 4,1, Bremen (2007) 9,5* :eek:
Also, ich habe mich in New York nicht viel unsicherer gefühlt als in Berlin, das sage ich ganz ehrlich.

Ich entschuldige mich für meine Polemik, aber die Amis metzeln immer noch die Irakis nieder und klauen ihnen das Erdöl.

Ich bin kein Amerikaner, aber danke für die Entschuldigung. Solche Pauschalverurteilungen sollte man aber lassen, die führen nicht weiter.
Kennst Du einige Amerikaner? Wenn nicht, warum vom Hörensagen weitererzählen? Wenn doch, warum pauschalisieren?

Zum Thema:

Ihr habt Euch ja heftig in die Haare gekriegt hier, und meiner Meinung nach ist folgendes passiert: Jeder hat sich eine Seite ausgesucht, und mit jedem Kommentar seid Ihr weiter auseinandergedriftet. In einigen Statements kann man das schön lesen - da gibt es dann nur noch schwarz und weiß. Und ich dachte, so eine Schwarz-Weiß-Malerei werfen wir immer den Amerikanern vor :cool:
Ich schaue mir auch gerne Street-Fotos an, wohlwissend um die Gratwanderung. Daher habe ich auch Probleme, selber welche zu schießen, da mir Werners Zitat: "Was Du nicht willst, dass man Dir tu..." am Herzen liegt, und ich selber überhaupt nicht gerne unbemerkt fotografiert werde.

Also, beruhigt Euch mal wieder. Übrigens, für die, die des Englischen mächtig sind: einfach mal googlen - "die Amerikaner" sind genauso zwiegespalten, was die Methoden des Bruce Gilden angeht, wie Ihr hier auch.


:fahne:


Hope that helps...

Viele Grüße und allen eine schöne Woche

Martin


*Quelle: www.bka.de
 
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