Kurz noch mein Senf.
Ob Mac oder Win sinnvoller ist, weiß ich nicht. Ich kenne aktuell nur einen recht alten Mac und der treibt mich aus diversen Gründen in den Wahnsinn mit Sachen, die Win vor Jahren schon besser konnte. Aber man hört häufig, dass Macs weniger Wartung brauchen. Zumindest gibt es immerhin ein abgestimmtes Ökosystem.
Nun - in Windows habe ich seit Vista nur dann Zeit gesteckt, wenn ich aktiv etwas ändern wollte oder es neu aufgesetzt habe (ich mache alle 3-6 Jahre mal eine frische Installation, wenn ich meine Daten wegen neuer Festplatten/SSDs umstrukturieren will, damit ich auch gleich sicher sein kann, dass ich jeglichen Ballast los bin). Wenn man Win einmal richtig konfiguriert und im Alltag nicht zumüllt, braucht man da keine Arbeit mehr rein stecken. Mal sehen ob das unter Win10 mit seinen Zwangsupgrades weiter Gültigkeit hat. Als System ist Win10 aber sehr gut gelungen und ziemlich robust.
Was gegen den Selbstbau sprechen könnte, erschließt sich mir nicht. Selbst mit sehr großer Sorgfalt dauert das inkl. Windows Installation vielleicht 2-5 Std.
Einziger mir bekannter Nachteil: Keine Herstellergarantie/Händlergewährleistung auf das Gesamtsystem, sondern bloß auf die Komponenten. Mir ist es aber lieber, dass alles funktioniert als das ich Garantien in Anspruch nehmen muss und in Hotlines versauere.
Konkrete Empfehlungen hätte ich auch:
- Wenn Du Geld sparen willst, nimm den i5 statt des i7.
Es gibt Leistungsunterschiede, ja definitiv - gerade für Dein Anwendungsgebiet - aber die Unterschiede sind vll. bei einer Mehrleistung von 20-30%. Dafür zahlst Du 50% mehr für den i7. Im normalen Betrieb merkst Du den Unterschied nicht, bloß bei der Dauer, die fürs Rendern von Videos o.ä. gebraucht wird. Einem i3 hingegen fehlen schon wieder Features und Kerne, weswegen ich davon meist abrate.
- CPUs bitte immer boxed (mit Lüfter) kaufen.
Tray CPUs können durchaus Rückläufer sein. Früher hatte ich einen anderen Lüfter auf der CPU. Aktuell habe ich mir das gespart und mit dem Core i5 6500 reicht der intel Lüfter bei mir völlig bezüglich Kühlleistung und Lautstärke.
- Die aktuellen Intels sind die 6000er-Reihe (Skylake Architektur, Sockel 1151). Der Aufpreis ggü. dem Vorgänger ist minimal und entspricht etwa dem Leistungsgewinn.
- Verwende SSDs! Die Samsung EVO 850 (250GB oder größer) ist ein empfehlenswerter Allrounder.
Oberer Leistungsbereich, günstig dank riesiger Absatzzahlen, aktuelle Technologie von einem Unternehmen, dass schon lange Speicher- und andere Chips baut.
Video- und Fotobearbeitung ist Rechenintensiv, das weiß man. Aber was ist es noch? Speicherintensiv. Mit den aktuellen Arbeits-, Vorschau- und Katalogdateien, dem System und den Programmen auf einer SSD spart man schon erheblich an diesen Mini-Wartezeiten fürs Laden, die sich schnell aufsummieren. Wenn man fertig ist, können die Daten zwecks Kostenersparnis ja auf eine große HDD (ich habe irgendwann mal Western Digital mein Vertrauen bei HDDs geschenkt).
Fürs System würde ich aus Kompatibilitätsgründen (aber mehr i.S.v. "auf Nummer sicher gehen") eine SATA-SSD wie die EVO nehmen. Wenn Du bei den Lese-/Schreibraten so richtig aufs Gas treten willst: Die m2-/PCIe-SSDs sind bis zu 4x so schnell.
- Für ein leises, stabiles System sollte man in ein gutes Netzteil investieren.
Das be quiet! Straight Power 10 500W ist elektrisch/technisch gut gebaut und aus eigener Erfahrung unhörbar leise.
Alles, was kein SLI-Gaming-Rechner oder Server ist, braucht eigentlich nie mehr als 600W. Ein hochwertiges Netzteil kann auch mal kaputt gehen, reißt dabei aber keine anderen Komponenten mit sich. Die Deluxe-Oberklasse findet man dann bei Seasonic, welche in ihren teuren Netzteilen üblicherweise auch die besten Komponenten verbauen, die man so am Markt bekommt. Dafür sind sie nicht so leise wie be quiets.
- 8-16 GB DDR3-RAM reichen, 32 GB schaden auch nicht. Immer 2 oder 4 Riegel gleicher Kapazität einbauen - Dual Channel bringt (rein bezüglich des Arbeitsspeicher-Datendurchsatzes) tatsächlich auch ~100% Leistungsgewinn.
Arbeitsspeicher kann man eigentlich nie genug haben, aber wenn Du nicht Videos renderst UND dabei exzessiv Multitasking betreibst, reichen momentan 8-16 GB aus. Ich vertraue hier Corsair oder Kingston Hyper X, dass sie hochwertige Riegel verkaufen, aber mir ist auch kein Nachteil bei günstigen Anbietern bekannt.
- Mainboards von Asus und MSi taugen in der Regel. Die 80-150€ Klasse würde ich empfehlen.
Eigene Erfahrung + angelesene Fremdmeinungen. Mit dem MSi Z170A PC Mate bin ich persönlich aktuell glücklich. Es gibt weitere Hersteller mit gutem Image und auch die augenscheinlichen Billig-Marken wie ASRock stellen meist keinen Mist her. Bei 1000€ Budget kann man IMHO aber auf bewährtes setzen.
- Grafikkarte ist nicht nötig, aber ein nice-to-have.
Die integrierten Grafikchips der Skylake-CPUs sind selbst für ältere Spiele schon ausreichend. Wenn Du einen guten Grafikbeschleuniger willst (Photoshop & Co. können damit ja auch etwas anfangen, nicht bloß die Spiele), dann würde ich aber auch was performantes nehmen, damit es sich lohnt. Da wären wir dann schnell bei rund 200€ - 300€. Grafikkarten, die mehrere Monitore mit einem jeweils eigenen Farbprofil ansteuern können, gibt es nicht im Consumer Bereich (leider). Bei nVidia gäbe es dazu die Quadro-Grafikkarten (600 bis einige 1000€).