Auf mich wirken alle Kommentare hier wie ein lauter Warnruf vor Rechnern mit Microsoft Betriebssystemen.:down:
Sämtliche Betriebssysteme haben eklatante Sicherheitsmängel, besonders auch Apple und Linux, wobei bei letzterem in der Regel der User nicht in der Lage ist Linux sicher zu konfigurieren.
Windows ist nun einmal das am meisten eingesetzte Betriebssystem und somit auch das Hauptziel aller Angreifer, da hierbei 95% des potentiellen Marktes für den Hacker abgedeckt ist. Apple hat dagegen einfach keinen Markt und ist recht uninteressant, obwohl es dort deutlich einfacher wäre, Schadsoftware zu installieren.
Bei Windows-Usern kommt dann noch dazu, das sie nicht willens sind, sich überhaupt nur ansatzweise mit der Sicherheit ihrer Kiste und betrieblichen/persönlichen Daten zu beschäftigen. Irgendwer hat ihnen dann noch erzählt mit "Schlangenöl 2014" wäre die Kiste sicher und damit ist das Thema für 95% der Windows-User dann auch durch.
Und ich habe noch nie irgendein Virenschutz-Programm benutzt.
Das Problem bei "Schlangenöl 2014" ist, das sich auch hier kein Anwender damit beschäftigt, wann und wie es überhaupt gut funktioniert. Ich bekomme bei den Diskussionen hier im Forum schon fast einen dicken Hals und könnte dann nur noch schreiben, für "Viren" gibt es auch etwas von "Ratiopharm", denn das hätte so die gleiche korrekte Aussage.
Die Hersteller von Virensoftware haben dieses Jahr selbst öffentlich zugegeben, dass sie den Kampf gegen die Viren-Hersteller verloren haben. Jeden Tag erscheinen zehntausende neue Viren, jedes Script-Kid der dritten Klasse kann sich per Baukasten eine neue Version zusammenbasteln und in Echtzeit um die Welt schicken.
Um die Virenscanner der Mailserver zu umgehen, werden Viren oft nicht mehr als Anhang verschickt, sondern werden beim Öffnen der Mail von externen Servern nachgeladen. Der Angriffsvektor hat den enormen Vorteil, das es zwischen Versand und Lesen der Mail beim Anwender keine Vorlaufzeit für den Virenhersteller mehr gibt und sich der Anwender immer das neueste Exploit vom Server zieht.
Gut, jetzt sagt der andere Anwender: "Schlangenöl 2014" hat mich aber gewarnt und den Angriff geblockt. Gut, dann sage ich: Wer sagt Dir das die Webseite Dir nicht schon vorher 2 Rootkits, 1 Keyblocker und 2 Trojaner unterschoben hat -> Keiner?
Was jetzt aber tun, wenn "Schlangenöl 2014" nur noch homöopathische Wirkung hat und eher zur Beruhung des Anwenders dient? Meine persönliche Meinung: Mit "Schlangenöl 2014" kann man sehr gut und sicher seine Festplatte regelmäßig scannen, am besten von einem Live-System auf Basis von Linux oder Windows PE.
Die andere und sehr wichtige Richtung ist seinen eigenen Rechner aus der Schusslinie der Angreifer zunehmen. Also andere z.B. andere Software für seine Tätigkeiten einzusetzen:
1. ) den hochgradig gefährlichen Internet Explorer durch Alternativen zu ersetzen, z.B. durch Firefox. Diesen kann man durch geeignete Addons so gut absichern, dass kein Angreifer den Hauch einer Chance hat auch nur den Versuch zu unternehmen, Dir ansatzweise etwas unterschieben zu können
2.) Mails (das eigentliche Thema dieses Threads) sollten niemals, oder nur in Notfällen, mit einem Browser (egal welcher) gelesen werden. Die ganzen Webmail-Oberflächen der Anbieter sind aus Sicherheitssicht so kaputt, das Angreifer alle Tore offen stehen, oder zu mindestens noch so viele, dass man wirklich bei der Benutzung Angst haben muss.
Der Ausweg aus der Misere ist auch ganz einfach: Zum Lesen/Schreiben von Mails gibt es spezialisierte Programme wie Thunderbird/Pegasus/etc. die alle Einstellungen anbieten, um einen optimalen Schutz einzurichten. Nebenbei fällt dann auch die ganze Werbung flach ...
3.) Wer Online-Banking mit dem Webbrowser macht, handelt in der heutigen Zeit in meinen Augen grob fahrlässig. Dafür gibt es ebenfalls spezialisierte Programme, die bisher sicher sind.
Fazit: Man kann sich und seinen Rechner aus der Schusslinie nehmen, ohne größeren Aufwand zu betreiben.
Wer die drei obigen Punkte beherzigt, den Kram vernünftig einrichtet und Brain v1.00 benutzt, bei dem hat der Virenscanner dann auch nichts mehr zu tun, selbst wenn er eine Erkennungsrate von 100% hätte.