Nikon Z50 / Nikon Marktstrategie

Auf die Schnelle finde ich keine bessere Statistik. https://www.handelszeitung.ch/konjunktur/smartphones-machen-kameras-zu-ladenhuetern-1199882

Von 2004 - 2013 gab es massives Wachstum bei den Kameras mit Wechselobjektiven. Da konnte selbst der "Spätkommer" noch profitabel sein, weil der Gesamtmarkt stieg, Seit 2014 sinken die Verkaufszahlen auch für Systemkameras und der Schrumpfungsprozess beschleunigt sich sogar.

In einem schrumpfenden Gesamtmarkt als "Spätkommer" profitabel zu bleiben, ist eine ganz andere Herausforderung. Und die treuen Kunden werden tendenziell immer älter, ob das dann noch reicht?

Ja.

Wie haben sich eigentlich die Nikon-Aktien in den vergangenen Jahren entwickelt?
 
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Wenn´s blöd läuft, wird auch schnell mal ein nicht profitabler Bereich geschlossen/verkauft etc. um die Gesamtperformance brauchbar zu halten.

Nikon Kameras habe eine beeindruckende History, haben Weltgeschichte dokumentiert und sind derzeit noch eine starke Marke. So einen Geschäftsbereich macht nicht schnell und emotionslos dicht. Da werden sicherlich die Schwachpunkte analysiert und es wird einen Sanierungsplan geben.

Im Geschäftsbericht zum II. Q. sind ja auch schon einige Maßnahmen angesprochen. Optimierung der Vertriebsaktivitäten und Kosteneinsparungen von 50 Billionen Yen. Zielsetzung bereits im Geschäftsjahr 2021 (4/20-3/21) in der Imaging Division wieder profitabel zu sein. Natürlich kann man Investitionen und sonstige Ausgaben nach hinten schieben und so 1-2 profitable Quartale ausweisen, das ist dann aber nur Kosmetik, keine wirklich Verbesserung der Marktposition.

Und damit sind wir beim Marktsegment "Systemkameras". In den nächsten 5 Jahren werden die Smartfon Hersteller viele neue Innovationen präsentieren, stetige Verbesserungen der Kameras in den Handys sind mittlerweile der Hauptgrund, das Handy alle 2 Jahre zu erneuern. Der Kampf der Handy-Hersteller um Marktanteile wird also auch weiterhin durch Innovationen im Knipsbereich dominiert.

Der Anreiz sich zudem noch eine teure, schwere Systemkamera-Ausrüstung zuzulegen nimmt eher ab. Der Gesamtmarkt für Systemkameras wird in den nächsten Jahren weiter sinken. Zudem stehen wir global vor einem konjunkturellen Abschwung. In 2020 wird der Abschwung durch das massive Gelddrucken der Notenbanken und durch die US Präsidentenwahl noch abgemildert. Trump braucht im nächsten Jahr ATHs bei den US Indizes, dass stützt dann auch noch den privaten Konsum. In 2021 rechne ich dann aber mit einem sichtbaren Abschwung der Weltkonjunktur und damit dann auch noch aus konjunkturellen Gründen mit einer geringeren Nachfrage der privaten Haushalte bei Systemkameras.

Es wird verdammt schwierig für Nikon Kameras in diesem Umfeld wieder profitabel zu werden, zumal Gewinne überwiegend vom Objektivverkauf kommen. Z-Kameras sind noch nicht sehr viele beim Kunden, entsprechend gering ist damit auch die Nachfrage nach Z-Objektiven. Gewinne müssten durch einen stärkeren Verkauf von F-Objektiven kommen, aber warum sollten jetzt Kunden noch bei F-Objektiven zuschlagen? Nikon zeigt doch deutlich, dass sich das F-Bajonett erledigt hat. Vielleicht gibt es ja einen Strategiewechsel und man findet Wege den Verkauf von F-Objektiven noch mal für 2-3 Jahre zu stimulieren???

Bleibt die Kamerasparte rot und das in einem stetig schrumpfenden Markt, dann wird man sich bei Nikon die grundsätzliche Frage nach der Zukunft der "Imaging Division" stellen müssen. Ein Geschäftsbereich, den man nicht dauerhaft wieder profitabel bekommt, wird abgewickelt, egal wie glorreich die Vergangenheit war.
 
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Das ist etwas differenzierter und fundierter ...

Ja, gute Einschätzung von Hogan und einige zusätzliche Argumente.

Ja und Gesamteinschätzung für das Marktsegment klingt auch von Hogan nicht besonders optimistisch,
also Bestätigung meiner Erwartungen.
 
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Nikon Kameras habe eine beeindruckende History, haben Weltgeschichte dokumentiert und sind derzeit noch eine starke Marke.

Was zum Beispiel auch für Contax galt. Im Nachhinein ja schräg, die haben bereits 2000 die erste Vollformat-DSLR vorgestellt - lange vor allen anderen. Kurz danach wurde der Stecker gezogen. Klick.

Aber das nur nebenbei, vergleichbar ist es natürlich nicht, Nikon ist größer und stärker und besser aufgestellt.
 
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Aber wenn man schon eine Einschätzung von Thom Hogan in diesem Thread verlinkt, dann sollte man diesen Beitrag nehmen, von 7.11.19, der klingt ähnlich pessimistisch, wie meine Absonderungen:


Ich hebe ganz bewusst so verlinkt, weil Hogan da das Problem generell auf alle Hersteller bezogen anspricht, nicht nur auf Nikon eingeengt.

BTW: Lass uns wissen, wann du die Stelle in Tokyo antrittst ... ;)
 
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BTW: Lass uns wissen, wann du die Stelle in Tokyo antrittst ... ;)

Das wird wohl nicht klappen, da ist der Thom deutlich dichter dran....

Zitat aus seinem Beitrag: "Yeah, I've written about every one of those things in the past 20 years, many more than once. One problem with Nikon's plan? That third bullet also includes "enhance Board of Directors' governance" of the Imaging group. Uh, right. The Board includes only one person with three years' experience in the Imaging group a decade ago. The rest are people from the semiconductor equipment side of the company, plus bankers and others with financial institution background."

Die Zusammensetzung des Boards sagt schon einiges über die Bedeutung der Kamera Sparte bei Nikon aus.... :(
 
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Die Zusammensetzung des Boards sagt schon einiges über die Bedeutung der Kamera Sparte bei Nikon aus.... :(

Das nicht, aber es sagt was aus über die Qualität der Entscheidungen.

Zum Vergleich: Nikon schottet sich ab, gibt das Bajonett nicht frei,
vernagelt Softwareschnittstellen.

Canon liefert Objektive an Nutzer von Kameras der Marken Sony,
Blackmagic Design, Red, Panasonic.... und in B4 oder PL-Mount
an zahlreiche andere Filmer und Fernsehleute. Ein Markt, den Nikon
für sich selbst verschliesst.

Nikon hat aus dem Debakel mit den Halbleitersteppern nichts gelernt.
Bei einem Marktanteil von über 90% hat Nikon sich geweigert die
Softwareschnittstellen für ihre Kunden zu öffnen.

Zeiss/ASML hat das getan, und Nikon musste das Geschäft am Ende
bei nur noch 8% Marktanteil öffentlich als unrettbar verloren bekannt
geben.

Man denke an die Diskussion zu Crapbridge vs offenes Wifi in Kameras.

Die Probleme sind größtenteils hausgemacht. Entscheidungen
werden von Erbsenzählern und nicht von Fotografen getroffen.

Der Versuch die Nikon School an einen externen Unternehmer zu
vergeben - der dann als erstes fragt ob man einen 8-stündigen
Workshop nicht auch ohne Catering halten könnte.....
(NEIN! Wenn die Leute Hunger haben, lernen sie nix!)
 
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Zum Vergleich: Nikon schottet sich ab, gibt das Bajonett nicht frei,
vernagelt Softwareschnittstellen.

Canon liefert Objektive an Nutzer von Kameras der Marken Sony,
Blackmagic Design, Red, Panasonic.... und in B4 oder PL-Mount
an zahlreiche andere Filmer und Fernsehleute. Ein Markt, den Nikon
für sich selbst verschliesst.

Zu Beginn des Videozeitalters saßen die Herr Morita (Betamax)
und Max Grundig (Video 2000) auf einem hohen Ross und wollten
keine Lizenzen vergeben. Die VHS Politik war da wesentlich liberaler.
Am Ende war das technisch schlechteste System VHS der große Gewinner.
 
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Nikon hat aus dem Debakel mit den Halbleitersteppern nichts gelernt.
Bei einem Marktanteil von über 90% hat Nikon sich geweigert die
Softwareschnittstellen für ihre Kunden zu öffnen.
Zeiss/ASML hat das getan, und Nikon musste das Geschäft am Ende
bei nur noch 8% Marktanteil öffentlich als unrettbar verloren bekannt
geben.

Einem Unternehmen dass es fertig bringt über Jahre einen einst so erfolgreichen Bereich systematisch an die Wand zu fahren, dem ist leider auch zuzutrauen das dass es das mit einer anderern Sparte (Imaging Products) schafft. Ich hoffe, man wacht bei Mitsubishi nocht rechtzeitig auf und ersetzt einige japanische Manager in ihrem Nikon Elfenbeinturm durch internationale Fachleute insbesondere in den Bereichen Marketing und Vertrieb.
 
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Ich hoffe, man wacht bei Mitsubishi nocht rechtzeitig auf und ersetzt einige
japanische Manager in ihrem Nikon Elfenbeinturm durch internationale
Fachleute insbesondere in den Bereichen Marketing und Vertrieb.

Beim Stichwort "Aufwachen": Du hast verschlafen daß Nikon
schon länger nicht mehr zu Mitsubishi gehört.

2005 waren folgende Besitzanteile aktuell:

Japan Master Trust 7.2%
Yasuda Life Insurance 5.5%
Japan Trusty Trust 4%
Chase, London 4%
Bank of Tokyo, Mitsubishi 3.3%
State Street Bank and Trust 2.8%
Tokyo Marine and Life 2.7%
Mitsubishi Trust 2.4%
Nissei Insurance 2.3%
Joyo Bank 1.8%

Nikon gehört Banken und Versicherungen,
kurzsichtigen Erbsenzählern also.
 
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Nikon gehört Banken und Versicherungen, kurzsichtigen Erbsenzählern also.
Oh weh, dann sehe ich für Nikon ebenso schwarz wie für all die anderen Unternehmen, die als Aktiengesellschaft betrieben werden...
Es war mir immer schon unverständlich, wieso "übliche" Aktien mit Stimmrecht ausgestattet sind!
Diejenigen wenigen Firmen, die nur Stimmrechts-lose Vorzugsaktien ausgaben und nicht an der Börse gehandelt wurden, haben überlebt...
 
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Hallo Gernot,

deshalb nicht, weil bei einer AG über technische und wirtschaftliche Fragen schlussendlich die Mehrheit der Aktionäre bestimmt, die hauptsächlich ihren finanziellen Gewinn im Auge haben... :(
 
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