Evtl. verschieben in neuem Titel:
Nikon Z und höhere Lichtstärken - wer braucht das?
Als großes Non-Plus-Ultra wurde bei Bekanntwerden der ersten Informationen zur Nikon Z und dem neuen Z-Mount angepriesen, dass man jetzt „endlich“ kleinere, leistungsfähigere und vor allem lichtstärkere Objektive bauen kann und das auch noch – man lese und staune – viel einfacher und kostengünstiger.
Ich habe Z-Mount von Anfang an kritisch (mit einer gesunden Portion Optimismus) betrachtet und tue das auch heute noch.
Lichtstärkere Objektive als 1,4 – wer braucht die in der Praxis wirklich und wie oft?
In Anbetracht des zu erwartenden Gewichtes, der Größe und des Preises werden diese Objektive vermutlich nicht viele Leute kaufen – außer aus Prestigegründen. Und wirklich kleiner und kostengünstiger sind die neuen Linsen auch nicht (immer).
Man vergleiche nur das 50er:
Nikon Z 1,8/50 = ca. 550 Euro, Durchmesser ca. 76 mm, Länge ca. 86,5 mm, Gewicht ca. 415 g
Nikon AF-S Nikkor 50mm f/1,8 G Nikon FX = ca. 220 Euro, Durchmesser ca. 72 mm, Länge ca. 52,5 mm, Gewicht ca. 185 g.
In der aktuellen Ausgabe der c’t Digtale Fotografie 02/2019 kann man u. a. folgendes lesen:
„Die neuen 50er geben aber schon ab Offenblende Vollgas und verlieren teilweise sogar an Schärfe, je weiter man die Blende schließt.“
„Wo die Reise für die 50er noch hingeht, deutet sich mit Nikons Ankündigung des Nikkor Z 58 mm f/0.95 S Noct an. Mit einer Offenblende f/0.95 gehört es zu den lichtstärksten Vertretern seiner Klasse – zumindest für die spiegellosen Systemkameras. Ein Superlativ dürfte auch sein Preis werden – die stets gut informierten Gerüchteblogs berichten von 6000 Euro. Ob diese Lichtstärke heute angesichts immer stärkerer Sensorempfindlichkeiten praxisrelevant ist, sei einmal dahingestellt.“
„Ist diese Entwicklung nun gut oder schlecht? Hier kann man geteilter Meinung sein. Die Preise auf dem Fotomarkt scheinen nur eine Richtung zu kennen, nämlich nach oben. Der Kreis derer, die das Fotografieren als ambitionierte Hobbyisten betreiben können, wird dadurch immer kleiner. Investitionen im mittleren vierstelligen Bereich (für Kamera und Objektive) schrecken ab.“
Ähnliches in der aktuellen Ausgabe von N-Photo Ausgabe 02/2019:
„In der vorherigen Ausgabe standen derweil ganz andere Werte zur Diskussion: die der Offenblende. Nikon meint, fürs Z-Bajonett Optiken mit Offenblende deutlich unter f/1,0 bauen zu können. Doch braucht’s das überhaupt? „Bislang habe ich noch nie ein Objektiv mit Lichtstärke 1,4 mein Eigen genannt, habe es aber auch noch nie vermisst“, schreibt Leser Frank H. Ähnlich sieht das auch Dieter S.: „Wenn schon die Nasenspitze unscharf wird, nutzt mir f/1,2 oder 1,4 nicht wirklich [etwas].“ Kurzum, hohe Lichtstärke mag nett sein, aber nur bedingt der maßgebliche Kaufgrund."
Nach meiner Meinung tun sich die Hersteller mit der aktuellen Entwicklung keinen Gefallen.
Nun darf fleißig diskutiert und wieder einmal „geschimpft“ werden…