Heißt das das man mit der F3 nicht so gut DIAs machen kann?
Mit der F3 kann man bestens Dias fotografieren.
Kann man mit jeder analogen Kamera. Entscheidend ist weniger das jeweilige Modell, sondern der Zustand des jeweiligen Exemplars.
Belichtungsgenauigkeit ist eine recht komplexe Angelegenheit weil da mehrere Faktoren mitspielen.
Rein mechanischen Kameras schreibt man eine tendenziell höhere Anfälligkeit auf Ungenauigkeit zu.
Unterscheiden muss man aber darin, dass sich diesbezüglich "mechanisch" und "elektronisch" alleinig auf die Steuerung des Verschlusses bezieht. Ein elektronisch gesteuerter kann daher ungenauer ablaufen als ein mechanisch gesteuerter.
Ungenauigkeiten können auch durch äussere Einflüsse eintreten. Extreme Klimaschwankungen in kurzer Zeit, allen voran natürlich tiefe Kälte.
Auf der technischen Höhe des Kamerabaus' gab's sogar eine, die ihren Verschluss selber justieren vermochte. Die Nikon F5.
Hatte selber mal eine und tatsächlich kam es vor, dass sie zwei mal ihren Verschluss justieren musste (1. langer Nichtgebraucht, 2, starke Temperaturschwankung)
Zum Verschluss kommt noch der zweite technische "Teil" der Belichtung : die Blende.
Auch diese müsste sehr präzise sein. Nun aber : Blenden
werte sind geometrische. Die Tatsache, dass sie im üblichen Bereich in dem man fotografiert, aber direkt auf die Belichtung übertragbar sind, macht ein Gedanke daran hinfällig.
Dies verhält sich ähnlich wie etwa bei Belichtung bei Makro. Je länger ein Auszug (zB Zwischenringe oder Balgengerät) desto unbrauchbarer sind Belichtungswerte eines Kamera-externen Belichtungsmessers. Daher war TTL für Makro ein Segen.
Betrachtet man die Blendensteuerung eines Nikkor Objektivs, so fällt der erstaunlich kurze Weg, den der "BlendenSchieber" von der grössten zur kleinsten Blende zu bewältigen hat.
Als Nikon in den 80ern nun auch Programmautomatik und Blendenautomatik anbot (Nikon FG & FA), musste dies korrigiert werden. Gelöst hatte man dies, indem während des Automatikbetriebs die Verschlusszeit ggf angepasst wurde. Um es mal vereinfacht zu sagen.
Der Unterschied zwischen Blenden/Programmsautomatik und manuelle Bedienung hinsichtlich der Blendensteuerung erkennt man bei Nikkoren, daran dass bei manuellem Betrieb die Blende fest vom Objektiv "gesetzt" wird, während die Kamera die Blende per Schieber nur noch schliessen braucht, aber im automatischen Betrieb, die Kamera auch die Position der Blende stellt. Dies war wohl der Grund weshalb bei Programm -und Blendenautomatik die Kamera ggf auch die Zeit korrigiert werden musste, da es in der Blendensteuerung zu Abweichungen hätte kommen können. Für die Zeitautomatik war dies nicht nötig, da die Blende hier wie bei manueller Steuerung "vom Objektiv" gestellt wird.
Hier sind nur ein paar der wichtigsten kameraseitigen Aspekte betreffend Belichtungsungenauigkeit genannt.
Einen oft venachlässigten Anteil haben Differenzen der Filmemulsionen. Sowohl können ganze Produktionschargen etwas in effektiver Empfindlichkeit abweichen, als auch Filmsorten, Fabrikate usw. Und selbst die Verarbeitung (Entwicklung) hat einen massgeblichen Einfluss, ob eine nominelle Filmenpfindlichkeit auch eingehalten wird.
So gab es früher als "professionell" gekennzeichnete Diafilme welche sich durch eine geringere Abweichungstoleranz auszeichneten.
Einige Berufsfotografen prüften zudem sicherheitshalber den ersten Film einer jeweiligen ProduktionsCharge auf effektive Empfindlichkeit.
All dies könnte nun zu einem geradezu paranoiden "Da ist ja alles ungenau!" verleiten.
In der Praxis erweisen sich Abweichungen/Differenzen als erstaunlich tolerant.
In der Praxis entscheidend sind aber Faktoren wie das eigene Können, rsp Beherrschen der Belichtungsmessung, Belichtungskonstanz über sämtliche Zeit/Blendenwerte hinweg, sowie natürlich die sog. Wiederholgenauigkeit der Mechanik.
So kann man sehr gut auch mit einer Kamera präzise fotografieren, die halt nicht mehr 100% genau belichtet. Wichtiger ist, dass man ihr "Verhalten" kennt.
Und : eine auf's μ genaue Belichtung ist ja auch seltener notwenig als man gerne befürchet.