Sehr gute Objektive haben eine Auflösung von 80 Linienpaare pro Millimeter, d.h. 80 schwarze und 80 weiße unterscheidbare Linien = 160 Linien pro Millimeter.
...
Die Abtastrate sollte immer doppelt so groß sein wie die höchste Frequenz. Sogesehen reichen die 36Megapichsel noch nichtmal und du bräuchtest nach deiner Rechnung 44.
Ich finde den Einwand nachvollziehbar und habe die "Rätselauflösung" noch nicht gelesen. Hier meine 2 Cents:
1. Die doppelte Frequenz hatte PoetikBiker bereits berücksichtigt, in dem er von 80 lp/mm (die Frequenz) auf 160 LW/mm (die Abtastrate) verdoppelt hatte. Hier war alles korrekt, die Rätselauflösung liegt woanders.
2. 80 lp/mm: Es gibt keinen festen Auflösungswert. Auf einer optischen Bank kann man messen, bei wieviel lp/mm der Kontrast des ursprünglichen Linienpaares auf 50%, 20%, 10%, 5% gesunken ist. Diese Werte nennt man MTF50, ... MTF5. 80 lp/mm ist für viele Objektive ein MTF50-Wert.
Der Kontrast verschwindet nicht plötzlich, sondern langsam.
Daher kann man mit dem MTF50-Wert so im digitalen Zeitalter nicht rechnen!
Durch die digital einfach mögliche Schärfung lassen sich Kontraste mühelos wieder anheben. Aus 10% werden leicht 50% Kontrast und z.B. Photozone veröffentlicht MTF50-Werte, die auf der optischen Bank bei geringem Kontrast lägen.
Deshalb interessieren (anders als bei Film, der ohnehin auf unter 100 lp/mm begrenzt war (Farbe)) heute vor allem die MTF20, MTF10 und MTF5 Werte bei der optischen Bankmessung.
Zeiss gibt z.B. bei optischer Bankmessung für ihre besten SLR-Objektive 350 lp/mm als MTF5 Wert an.
Ich habe selbst mal ein Zeiss 50/1.4 bei F/4 im Zentrum gemessen und kam auf >250 lp/mm. Auch sieht man auf hochauflösendem Dokumentenfilm (Schwarz-Weiss) unter dem Mikroskop noch Strukturen jenseits der 250 lp/mm. Da ist also noch einiges an Reserve.