Masai Mara in the Green Season

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Sehr lange beobachteten wir das hierarchische Verhalten am Kadaver. Nicht allen war es erlaubt gleichzeitig zu fressen. Zu Beginn waren die Hyänen mit hohem Rang an der Reihe und tiefere Tiere wurden konsequent weggejagt oder sogar weggezerrt. Der Rang in der Hyänen-Gesellschaft wird offenbar vererbt, da auch Jungtiere bei der ersten Welle dabei waren. Nach einer Weile war die Hierarchie farblich erkennbar, die ausgeschlossenen waren noch hell und sauber, die Fressenden vom Blut dunkler. Immer wieder versuchten die Ausgeschlossenen einen Bissen zu ergattern, wurden aber schnell unter lautem Quietschen verjagt.

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Wir hatten perfektes Licht, aber ein etwas gruseliges Motiv, darum belasse ich es bei diesen Bildern. Das Gezerre um Därme und Mägen kann sich jeder selber vorstellen, aber alles im guten Licht!
 
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Gegen Mittag fuhren wir wieder zurück ins Governor’s Camp. Kurz vor dem Airstrip sahen wir eine einzelne Löwin, die zielstrebig unterwegs war. Wir sahen zwar, dass sie etwas im Maul trägt; dass es ihr Junges ist, realisierten wir erst, als wir näher kamen.

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Ab und zu legte die Löwin ihr Kleines auf den Boden, um sich auszuruhen oder um Wasser aus einer Pfütze zu trinken. Das Löwenkind verzog sich sofort ins Gras, die Mutter hinterher und fasste es wieder am Kragen. Das geschah während der Mittagshitze zwischen 12:30 und 13:30 Uhr, entsprechend ist die Qualität der Bilder und die Anzahl der Fliegen.

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Hallo,

auch ich reihe mich gerne ein: Klasse Bericht mit noch schöneren Bildern . Macht quasi direkt Lust, aufzubrechen.
Klar und bestechend in Licht und Farbe und vor allem die jeweiligen Motivsituationen finde ich richtig toll !! Freue mich auf noch mehr ! :up:

Eine Frage am Rande:

Wie nervig sind die Insekten eigentlich für euch dort gewesen ?

Ihr habt ja auch tlw. länger gestanden für die Bilder nehme ich an.
Und was für Temperaturen sind zu dieser Zeit ?
 
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Die Frage mit den Fliegen würde mich auch interessieren.

Noch eine fototechnische Frage:
Du hast geschrieben, dass Du einen Telekonverter dabei hattest. Kam der bei dem 600er zum Einsatz (oder eher bei dem 70-200)?

Sind gerade die Löwen-Bilder Ausschnittsvergrößerungen?
Sprich, wie nah dran oder weit weg seid ihr in etwas gewesen?
 
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Eine Frage am Rande:

Wie nervig sind die Insekten eigentlich für euch dort gewesen ?

Ihr habt ja auch tlw. länger gestanden für die Bilder nehme ich an.
Und was für Temperaturen sind zu dieser Zeit ?

Hallo Eric

Besten Dank für Dein Feedback. Die Insekten nerven manchmal schon etwas, aber es ist nicht so schlimm, dass uns diese Kleintiere von Reisen nach Afrika abhalten könnten. Zudem muss man zwischen Art der Insekten, Region und Jahreszeit differenzieren. So wie in Europa auch.

Die durchschnittliche Höhe der Masai Mara liegt bei 1‘600 m.ü.M. und geht bis auf über 2‘000 m.ü.M.. Entsprechend kalt ist es in der Nacht und viele Mücken können dort nicht überleben. Der kälteste Monat ist der Juli. Wir hatten im Juni jede Nacht zwei heiße Bettflaschen, um die wir sehr froh waren, besondere in sternenklaren Nächten.

Im Juni hatten wir hauptsächlich sehr viele Fliegen, extrem wenig Mücken, aber leider Tsetse-Fliegen (sehen aus wie Bremsen). Die sind sehr lästig, da sie durch die Kleider stechen. Gegen Anti-Insekten-Spray scheinen diese Plagegeister immun zu sein. Nur erschlagen geht nicht, man muss sie regelrecht zerrubbeln, damit sie nicht wieder aktiv werden. Positiv ist, dass die Tsetse-Fliegen nicht flächendeckend vorkommen, sondern nur sehr lokal. Sie sind im Schatten eines Baumes und wenn ein Auto vorbeifährt meinen sie, es sei ein Büffel, schwärmen aus und belagern das Auto. Einige werden gekillt, einige werden aus dem Auto gejagt und nach 15 Minuten ist der Spuck vorbei.

Das passiert meistens um die Mittagszeit. Am Morgen sind die Insekten kein Problem. Bei den beiden Löwen standen wir drei Stunden von 8:00 bis 11:00 Uhr, ohne lästige Fliegen oder Mücken.

Während der Nacht wurden wir nie gestochen. Bevor wir zum Abendessen gingen haben wir im Zelt Anti-Insekten-Spray gesprüht.

Zu den Temperaturen in der Mara im Juni: in der Nacht sinkt der Thermometer bis auf 14°C und steigt am Nachmittag bis auf max. 28°C, also sehr angenehm. Kleider im Zwiebelsystem, am Morgen T-Shirt, Langarmhemd und Faserpelz. Ich trage immer geschlossene Schuhe und lange Hosen.

Ich hoffe, diese Informationen geben einen groben Eindruck.

Grüße, Herbert
 
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Noch eine fototechnische Frage:
Du hast geschrieben, dass Du einen Telekonverter dabei hattest. Kam der bei dem 600er zum Einsatz (oder eher bei dem 70-200)?

Sind gerade die Löwen-Bilder Ausschnittsvergrößerungen?
Sprich, wie nah dran oder weit weg seid ihr in etwas gewesen?



Hallo Chriss

Mit den Telekonvertern konnte ich mich noch nie richtig anfreunden. Es nervt mich, wenn der AF versucht zu fokussieren und die gute Situation ist vorüber, wenn er endlich soweit ist. Die Tiere sind am Morgen und Abend am aktivsten, dann ist aber das Licht meistens nicht genügend für eine Kombination Objektiv plus Konverter.

Der 2.0 Konverter war einmal im Einsatz am 600mm. Das Nashorn war einfach zu weit weg. Diese Bilder werde ich noch zeigen.

Bis auf Bild #34 sind alle Bilder in Originalgröße. Ich korrigiere den Horizont und schneide teilweise links oder rechts, bzw. oben oder unten störende Flächen weg. Bei Bild #30 habe ich z.B. nichts geschnitten. Bei Bild #28 ist oben ein Teil der Mähne weggeschnitten, da sonst die Augen zu tief im Bild wären.

Die Löwen waren zwischen 10 und 15 Metern entfernt. Teilweise waren wir für das 600mm zu nahe dran. Meine Frau filmt die Szenen mit der Sony CX900E und braucht eine etwas andere Distanz als ich.

Grüße, Herbert
 
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Schon lange träumten wir von einem Ballonflug in Afrika. Im Governor’s Camp gab es Gelegenheit dazu und wir hatten großes Glück. Es war einer der wenigen Morgen mit wenigen Wolken.

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#48 Mit dem Wind schwebten wir über den Mara River. Die ersten Baumspitzen wurden von der aufgehenden Sonne beleuchtet.

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An den folgenden Tagen beobachteten wir die Ballone und ihre Richtung. Die Windverhältnisse waren dabei immer dieselben. Wenn man über den Mara River schweben will, sollte man den Ballonflug im Governor’s beginnen. Der Fluss mit seinen unzähligen Windungen und die saftig grünen Wälder entlang der Ufer ergeben einen unglaublichen Eindruck. Zeitweise war ich von der Situation so überwältigt, dass ich gar nicht wusste, wie ich die Schönheit in Bildern darstellen kann.

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#51

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Die Tiere aus einer anderen Perspektive zu beobachten, war sehr speziell. Insgesamt sahen wir vier Nashörner, leider alle zu weit weg für gute Bilder.

Eine Büffelherde hatte in der offenen Savanne übernachtet. Zum Schutz hatten sich die Familienverbände eng aneinander gedrückt hingelegt.


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Nach einer Stunde Flugzeit setzte der Pilot zur Landung im Mara Triangle an. Eine unglaublich schöne Region, die in Flussnähe sehr sumpfig ist, darum war alles saftig grün (und die Schuhe voll Wasser).

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#54 Zum Ballonflug gehört traditionsmäßig auch das Champagner-Frühstück.

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Wow, was ein toller Reisebericht und dazu auch noch atemberaubende Fotos! Das Fernweh nach Afrika hat mich mal wieder voll erwischt! Daumen werden noch nachgereicht! :up:
Freue mich schon auf die Fortsetzung!
 
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Meine Daumen sind weg wie nix. Tolle Bilder aus einem Land was ich nie sehen werde - glaube ich. Zu warm, zu weit, zu teuer!
Aber wir haben ja so tolle Fotografen, wie Dich.
:up::up::up::up::up:

Ich freue mich auf die Fortsetzung Grizmek II.
 
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... Zu warm, zu weit, zu teuer!
....

Danke Michael, für Dein Feedback.

Afrika muss nicht zwingend sehr teuer sein.

Z.B. Kgalagadi Transfrontier Park (KTP) im Norden von Südafrika. Der Park ist Teil der riesigen Kalahari. Heute am 24. Juli sind die Temperaturen dort mit min 4°C und max 14°C für mich viel zu kalt. Wir werden im Januar 2016 dort sein, wenn es wärmer ist und es Wolken hat.

Bei Lufthansa oder Swiss gibt es aktuell Economy Tickets für EUR 800.- nach Johannesburg. Die Wilderness Camps bestehen jeweils aus 4 bis 5 Chalets. Man kann nur die Übernachtung buchen, Essen nimmt man mit und kocht selber. 12 Übernachtungen kosten für zwei Personen EUR 1‘200.-. Auto 4x4 Toyota Fortuner mit Spezialreifen kostet für 2 Wochen ca. EUR 1‘800.-. Dazu kommen noch Kosten für Essen und Trinken, Diesel und Parkeintritte.
Der KTP ist bekannt für die Kalahari Löwen mit ihren schwarzen Mähnen. Leoparden und Geparden werden auch regelmäßig gesichtet.

Unterkünfte www.sanparks.org

Auto www.bushlore.com

Wie navigiert man im südlichen Afrika, wenn man selber fährt? www.tracks4africa.co.za

Bei Fragen helfe ich gerne weiter. Warum? Die Tiere überleben nur, wenn die Parks überleben. Und die Parks überleben nur, wenn genügend Gäste dort sind.

Herzliche Grüße

Herbert
 
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