Licht und Schatten vs. HDR

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Vielleicht liest Du dir seine Beiträge nochmal durch und machst dir klar was dort eigentlich inhaltlich steht.

Ich habe den ganzen Thread noch einmal gelesen.

Ich habe Christoph so verstanden, dass er meint, Harald sei mit seinem Versuch auf dem Holzweg, mit "technisch sauberen, möglichst detailreichen, dem visuellen Eindruck eines Betrachters(Bildwinkel) entsprechenden Fotos beim Betrachter die Wertung zu erzeugen: "Ja, das ist ein gutes Foto, weil es genau das ist, was ich gesehen habe, als ich dort war!" Christoph sagt imho, dass die Erwartungen des Betrachters von seinen Gefühlen geleitet werden und niemand wie ein Fotosuchprogramm, dass Bildduplikate auf einer Festplatte suchen soll, funktioniert, indem er das Foto, das er vor sich hat, Detail für Detail mit einem exakt in seiner Erinnerung gespeicherten Abbild vergleicht.

Harald und Du, ihr habt Christoph auch falsch verstanden, wenn ihr meint, dass das Ziel auf jeden Fall ein falsch belichtetes, unscharfes Detailfoto sein muss, bei dem man sich erst einmal hinter dem Ohr kratzt, wenn man es sieht, und bestenfalls erst dann irgendetwas damit anfangen kann, wenn man langatmige Erklärungen dazu bekommt.
Er sieht in der Auseinandersetzung mit dem Motiv vor der Aufnahme und der Entscheidung, welche Eindrücke, Gefühle soll mein Bild transportieren,
den besseren Weg zu einem guten Foto als (mit Belichtungsreihen) erst einmal vor Ort das Motiv zu "scannen" um sich für eine spätere Bearbeitung erst einmal "alle Optionen offenzuhalten". Das hat er durchaus streckenweise polemisch formuliert.Wenn man seine Beträge jedoch unvoreingenommen liest und nicht von vorneherein als pseudophilosophisches Gesülze eines Spinners, der sich in irgendeinem Elfenbeinturm verbarrikadiert hat und glaubt, was er fotografiert sei "Kunst", abtut, dann hilft es sicher dabei, auch so manchen Einsatz der Technik HDR kritsch zu hinterfragen.

Christian, lies doch auch du noch einmal den Thread ohne dich an bestimmten Formulierungen Christophs hochzuziehen und vor lauter Empörung darüber die Jalousien herunterklappen zu lassen!;)

gruss,

Peter
 
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@Peter: danke, du hast es sehr gut zusammengefasst :up::up::up:
 
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... # 1 ...

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... # 2 ...

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... # 3 ...

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... # 4 ...

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... # 5 ...

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... welches Beispiel ist ein HDRI ... welches nicht ...?

Ich wage mich dann mal ans Raten:

#1: Möglicherweise etwas in der Farbsättigung zurückgenommene Variante von #5?

#2 Das sieht vielen Bildern, die im Netz als HDR angeboten werden ziemlich ähnlich, ob es tatsächlich eines ist, weiss ich nicht! (Diese Art Fotos kann ich mittlerweile eher schlecht ertragen!)

#3: HDRI? (So ähnlich sieht es allerdings auch aus, wenn ich dabei bin, es mit der D-Lighting-Funktion von Capture NX zu übertreiben! - Ist D-Lighting eigentlich HDRI für Arme?)

#4: kein HDRI?

#5: kein HDRI?

gruss,

Peter

Ich habe Brunos Bilder mitzitiert, da sein Beitrag in diesem Thread eine Ewigkeit vor der länglichen subjektiv-objektiv-Debatte lag!
 
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@Carsten
Das nun wieder halte ich für Klauberei.
Zum einen liegt hier die Betonung auf möglichst. Zum anderen ist die Fotografie das einzige momanten verfügbare Mittel, die Gegebenheiten an einem Ort festzuhalten.

Mit einem Foto sage ich dann höchsten so sah es da aus und nicht so habe ich mich da gefühlt. Ich weiß nicht was ihr immer mit euren Gefühlen habt. Ich selbst weiss beim betrachten meiner Bilder wie es da vor Ort war, dafür habe ich etwas das sich Erinnerung nennt.
Von anderen Betrachtern erwarte ich erst garnicht, dass sie meine Gefühle in irgendeiner Weise aus dem Bild erkennen können.

Um es mal anders zu formulieren. natürlich gibt ein Foto die Realität in einem gewissen Maße wieder, um genau zu sein einen Teil der Realität begrenzt auf das Sichtbare. Den Teil den ich abgelichtet habe. Das was auf dem Foto zu sehen ist existiert real, man kann es auch mit seinen Augen sehen. Nun gibt es Abweichungen im Detail auf Grund der technischen Unzulänglichkeiten der Fotografie. Um dem Dynamikumpfang des Auges nahe zu kommen, kann ich mich nun Techniken wie HDR bedienen.
 
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@Christian: dann knips mal schön weiter. Für mich ist das hier ab jetzt EOT, weil es keinen Sinn macht, dieses Thema weiterzudiskutieren, wenn man sich noch nicht einmal auf die Sprache einigen kann, in der diskutiert wird. :wall:

Euch allen wünsche ich ein schönes Wochenende. :)
 
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@Christian: dann knips mal schön weiter. Für mich ist das hier ab jetzt EOT, weil es keinen Sinn macht, dieses Thema weiterzudiskutieren, wenn man sich noch nicht einmal auf die Sprache einigen kann, in der diskutiert wird. :wall:

Euch allen wünsche ich ein schönes Wochenende. :)

Warum immer so herablassend? Ich dachte wir wären hier alle der deutschen Sprache mächtig, mal abgesehen davon, dass ihr hier besonders Wolle die Diskussion/Thread gestartet habt. Was habt ihr euch erwartet? Dass alle jubelnd zustimmen?
 
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...mal abgesehen davon, dass ihr hier besonders Wolle die Diskussion/Thread gestartet habt. Was habt ihr euch erwartet? Dass alle jubelnd zustimmen?

Christian, auch ich habe keine Lust auf eine Fortsetzung der Debatte weil ich den Eindruck habe, dass du das, was Christoph geschrieben hat, einfach genausowenig verstanden hast, wie Carstens und meine Erläuterungsversuche dazu.

Ist eben so, manchmal hat man den Eindruck mit 10.000 Watt zu senden, aber der Empfänger scheint auf eine andere Frequenz eingestellt zu sein...:nixweiss:

Und wenn man den Eindruck hat, dass die Diskussion wirklich niemanden mehr weiterbringt, dann lässt man es besser gut sein...

Das soll wirklich nicht herablassend gemeint sein!

gruss,

Peter
 
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Weisst Du wenn mir einer soetwas sagt:

Wir (Christoph, Wolle und ich) sind der Meinung, dass das nicht möglich ist, weil
- ein Bild ein anderes Medium ist als das abzubildende Objekt
- weil zu einer empfundenen Realität Gefühle gehören, die nicht auf ein Foto gebannt werden können (Wärmegefühl, Wind, Emotionen, etc.)
- der Fotograf subjektiv entscheidet, was und wie von der Gesamtszene aufs Foto gebannt wird
- der Betrachter das spätere Foto angucken und subjektiv (bewusst und unbewusst) bewerten wird und sich dadurch auch beim Betrachter wieder (mehr oder weniger) Gefühle einstellen werden, die evt. mit der ursprünglichen Realität nicht viel zu tun haben.

Aber dann sowas unter seine Bilder schreibt:

Norden schrieb:
Ich finde allerdings, dass das Bild sehr gut die Stimmung dieses Nachmittages wiedergibt und typisch Norwegen ist. Und Norwegen ist halt "unendlich laang und unendlich weilig"

Aber gut lassen wir das.
Bis denne.
 
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Moin,

ich möchte mich bei allen Debattanden herzlich für ihre Beiträge und Denkanstöße bedanken, So eine Debatte sorgt auch immer für Klarheit im Kopf, gerade im eigenen (wer lacht da?!). Bin gespannt, was noch alles kommt.

Von anderen Betrachtern erwarte ich erst garnicht, dass sie meine Gefühle in irgendeiner Weise aus dem Bild erkennen können.

Ein reichlich egoistischer Standpunkt, fotografierst Du ausschließlich für Dich? Gerade das Mitteilen der Stimmung, das Mitteilen der Gefühle macht doch in bestimmten Bereichen die Kunst der Fotografie aus.

Das was auf dem Foto zu sehen ist existiert real, man kann es auch mit seinen Augen sehen.

Ja, aber auf dem Foto ist es nicht real. Wie sonst, meinst Du, funktionieren optische Täuschungen?
 
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Ich wage mich dann mal ans Raten:

#1: Möglicherweise etwas in der Farbsättigung zurückgenommene Variante von #5?

#2 Das sieht vielen Bildern, die im Netz als HDR angeboten werden ziemlich ähnlich, ob es tatsächlich eines ist, weiss ich nicht! (Diese Art Fotos kann ich mittlerweile eher schlecht ertragen!)

#3: HDRI? (So ähnlich sieht es allerdings auch aus, wenn ich dabei bin, es mit der D-Lighting-Funktion von Capture NX zu übertreiben! - Ist D-Lighting eigentlich HDRI für Arme?)

#4: kein HDRI?

#5: kein HDRI?

gruss,

Peter

... Hallo Peter, nun zur Auflösung :D ...

.. # 1 bis # 4 = HDRI ... # 5 = Original ...

... wie Du dir vorstellen kannst, habe ich hier auf bewußte Art und Weise die Ergebnisse 'verhunzt', bzw. 'angepasst, um die 'abschreckende', bzw. 'ansprechende' Form dieses Stil-Mittels zu zeigen ... ob es mir gelungen ist, lasse ich dahin gestellt sein ...

... HDRI ist eine besondere Form der Gestaltung, die ich persönlich sehr mag ...

... und ... ich gebe es zu und kann es gut verstehen ... leider häufig so unglücklich dargestellt wird, dass viele dieses Hilfsmittel rundherum ablehnen ...
 
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Ein reichlich egoistischer Standpunkt, fotografierst Du ausschließlich für Dich? Gerade das Mitteilen der Stimmung, das Mitteilen der Gefühle macht doch in bestimmten Bereichen die Kunst der Fotografie aus.
Da ich kein professioneller Fotograf bin fotografiere ich zu 95% für mich selbst. Was daran jetzt egoistisch sein soll verstehe ich nicht ganz :nixweiss:
Wir mißverstehn uns hier glaube ich. Wie ich schon schrieb kann ein Bild natürlich beim Betrachter Emotionen wecken. Diese geweckten Emotionen kann man durch stilistische Mittel bei der Fotografie in gewisser Weise steuern. Das müssen aber nicht die die Emotionen des Fotografen bei der Aufnahme sein.
Gerade bei professionellen Fotografen die im Auftrag fotografieren oder sicher ganz extrem in der Werbefotografie werden sicher nicht die Emotionen des Fotografen transportiert.

Ich würde daher gerne trennen zwischen vom Fotografen gewollte Emotionen und tatsächlichen Emotionen. Und daher schrieb ich auch, dass ich nicht verlange aus meinen Bilder auf meine Gefühle zum Zeitpunkt der Aufnahme schließen zu können.
 
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@Carsten
Das nun wieder halte ich für Klauberei.
Zum einen liegt hier die Betonung auf möglichst. Zum anderen ist die Fotografie das einzige momanten verfügbare Mittel, die Gegebenheiten an einem Ort festzuhalten.

Mit einem Foto sage ich dann höchsten so sah es da aus und nicht so habe ich mich da gefühlt. Ich weiß nicht was ihr immer mit euren Gefühlen habt. Ich selbst weiss beim betrachten meiner Bilder wie es da vor Ort war, dafür habe ich etwas das sich Erinnerung nennt.
Von anderen Betrachtern erwarte ich erst garnicht, dass sie meine Gefühle in irgendeiner Weise aus dem Bild erkennen können.

Um es mal anders zu formulieren. natürlich gibt ein Foto die Realität in einem gewissen Maße wieder, um genau zu sein einen Teil der Realität begrenzt auf das Sichtbare. Den Teil den ich abgelichtet habe. Das was auf dem Foto zu sehen ist existiert real, man kann es auch mit seinen Augen sehen. Nun gibt es Abweichungen im Detail auf Grund der technischen Unzulänglichkeiten der Fotografie. Um dem Dynamikumpfang des Auges nahe zu kommen, kann ich mich nun Techniken wie HDR bedienen.


Hmmm, ein schwerer Fall :dizzy: Du stehst auf der Stelle.

Meine Äußerungen sind bestimmt nicht religiös motiviert und haben auch sonst nichts dogmatisches. Das Schöne der konstruktivistischen Theorie ist, dass sie alles hinterfragt, auch sich selbst. Also wenn jemand behauptet, dass die Wahrnehmung selektiv abläuft (evtl als Ergebniss eines wiss. Experiments) und in Folge dessen Konsequenzen zieht, so muss er auch seinen gesamten Ansatz einem konstruktivistischen Generalverdacht unterstellen. Auch der gesamte Prozess der wissenschaftlichen Erkenntnis muss notwendigerweise hinterfragt werden. Das ist keine Kritik an der Sache, sondern eine echte Chance für die Weiterentwicklung. Was sagte noch Karl Popper, eine Theorie ist solange gültig, bis man sie durch eine Beobachtung/ Experiment/ Untersuchung falsifizieren kann. Und nur eine belegbare widersprüchliche Beobachtung reicht, um ein millionfach dokumentiertes Phänomen zu widerlegen. Auch wenn dieses Phänomen bislang als wahr galt und sich in der Praxis als wahr offenbarte.

Im Grunde geht es hier nur um den sorglosen Umgang mit dem Wörtchen "wahr". Was wahr ist, kannst Du nicht wissen. Und ein Foto kannst Du auch nicht auf dessen Wahrheitsgehalt überprüfen, da Du es mit nichts Wahrem vergleichen kannst. Alles was Dir zur Verfügung steht sind ein paar reduzierte, zufällig oder stukturdeterministisch erlangte Reize, die sich zu einem Bild der Wirklichkeit in Deinem Kopf vermengen. Was ist daran so schwer zu verstehen, oder ist das so abwegig und furchtbar nachzuvollziehen? Ich kann Dich beruhigen, das ist menschlich!

Und nun lies Dir mal die folgenden Zeilen genau durch:

Zeigt man mir ein Foto von indischen Kindern auf dem Schulweg, und sagt man mir, dass es sich dabei um indische Kinder auf dem Weg zur Schule handle, sehe ich genau das. Sagt man mir jetzt aber (Amaryta Sen, der Nobelpreisträger für Ökonomie, hat letzthin im Fernsehkanal der BBC darauf hingewiesen), dass in Indien Millionen Kinder jeden Tag hungrig zur Schule gehen, "sehe" ich plötzlich etwas auf dem Foto, was ohne diese Information gar nicht zu "sehen" ist. Denn: wie kann man Hunger zeigen, wenn die Hunger Leidenden nicht unserem Bild von Hungrigen (ausgemergelt, hohle Wangen, leere Blicke) entsprechen? Indem man die das Foto erst verständlich machenden Worte mitliefert.

Quelle: http://www.aurora-magazin.at/medien_kultur/durrer_foto_frm.htm

Was also ist noch "objektiv" an einem Foto außer sein eindeutig identifizierbarer bitgenauer Datencode. Zeigt das Foto nun hungrige Kinder, oder gesättigte Kinder oder Kinder auf dem Weg zur Schule oder Heimweg von der Schule. Und vor allem, was wollte der Fotogaf zeigen, hat er evtl. gar eine Fotoserie über einen Kindergeburtstag in Indien angefertigt? Und dieser Fotgraf wird in diesem Foto eben die eingeladenen Kinder sehen, ähnlich wie ich in dem schwarzen Bild eindeutig den Untergang des SV Oberursel sehe. Du würdest sagen, es zeigt das, was man dort sieht, das Sichtbare. Kinder, die laufen. Andere Fragen stellen sich nicht. Nur ist die Aussage "Kinder, die laufen" gnauso bedeutungslos wie "das Bild zeigt schwarz". Damit wird sich kein Betrachter eines Fotos zufrieden geben. Das Sichtbare ist also nicht genug um die "Realität" zu beschreiben. Das Schwarze Bild beschreibt doch gerade nicht die sichtbaren Ereignisse des 20.Mai2005!!!!

Das ist nämlich diese arschlahme, phantasielose Realistenutopie, die ich meine. Man glaubt, alles zeigen zu können, man maßt sich sogar arroganterweise an, dabei nicht die Spur einer Wertung vorzunehmen um sich später noch für eine Bedeutung entscheiden zu können: Da sind es dann je nach Bedarf Schulkinder oder hungernde Kinder, wie es dem Redakteur gerade passt, verschlagwortet mit allen denkbaren Stichwörtern.
Wir haben doch eine Verantwortung der Bedeutung von Biidern gegenüber, nämlich weil klar ist, dass Menschen Bedeutung konstruieren wollen, jedem äußeren Reiz muss eine Bedeutung zugewiesen werden. Ein Bild wird interpretiert, das kann man gar nicht verhindern. Daher sehe ich die große Gefahr darin, den Menschen objektive Bilder verkaufen zu wollen. Eine Objektivität, die soviel wert ist, wie die Unterzeile eines Fotos in der Zeitung?!

Nee... daher: freimachen von diesem naiven Anspruch die Wahrheit zeigen zu können und sich zu dem bekennen, was man ohnehin tut: etwas ganz Eigenes schaffen.

ollonois schrieb:
Mit einem Foto sage ich dann höchsten so sah es da aus und nicht so habe ich mich da gefühlt. Ich weiß nicht was ihr immer mit euren Gefühlen habt. Ich selbst weiss beim betrachten meiner Bilder wie es da vor Ort war, dafür habe ich etwas das sich Erinnerung nennt.

OK noch ein Bild von mir in dem Kontext:
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Hierbei handelt es sich übrigens nicht um ein HDR, sondern die LKWs sind mit 4 Studioblitzen und einigen SB-800 bearbeitet worden, die Szene ist unterbelichtet. Prinzipiell passiert hier aber etwas anderes als bei einem HDR. So habe ich entschieden, welche Bildteile Licht bekommen sollen und welche nicht. Der Unterboden interessiert mich nicht, auch nicht die Radkästen. Dafür sollten andere Bereiche stärker leuchten. Um was es mir aber eigentlich geht ist die Spiegelung. Da konnte ich bisher jeden damit verblüffen, weil der Betrachter glaubte, die LKWs stünden vor einem passabeln kleinen See. Dabei war die Püftze gerade mal 2x2m groß. Ein netter Effekt von Weitwinkelobjektiven, die den Vordergrund stärker betonen als den Hintergrund. Auch dieses Foto sagt also nichts über den Ort der Aufnahme aus, und ja, es kollidiert bewusst mit meiner Erinnerung. Aber das stört mich gar nicht. Und Kunst ist das bestimmt nicht! In dem Fall hat es nur funktioniert eine gewollte Bedeutung zum Betrachter zu transportieren.

Viele Grüße
Christoph
 
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@Christoph: ich bin überrascht, welche Energie du immer noch in diese "Diskussion" steckst und dir immer wieder die Zeit nimmst, solch hervorragende Posts wie den letzten abzuliefern. Aber egal ob das ganze beim Adressaten ankommt oder nicht - mir gefällt es. Insofern darf das ganze gerne noch ein wenig weitergehen - ich lese einfach nur noch deine Posts und ignoriere den Rest. :D

Zu dem Thema gibt es übrigens in einer Fotoespresso-Ausgabe aus dem letzten Jahr einen interessanten Artikel von George Barr (ab Seite 17), in dem sogar so schlimme Worte wie "Kunst" und "emotional" vorkommen (das nur als Warnung ;)). Sehr lohnenswerte Lektüre!
 
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Und früher hat man einfach so fotografiert?!




Ich würde ja sagen wir treffen uns mal bei nem Bier und diskutieren das aus. Es ist mir aber hier zu mühsam. Es mangelt mir nicht deine Gedankengänge nachzuvollziehen, allerdings gleitet das doch mehr und mehr vom eigentlichen Thema ab. Bilder die ich gemacht habe und ich mir ansehe brauche ich nicht bezüglich eines wahren Inhalts zu hinterfragen. Ich weiss wie und wo sie unter welchen Umständen entstanden sind.
Sicher kann man aus dem Bild nur laufende Kinder erkennen. man weiss nicht wie sie heißen oder ob sie sich morgens die Zähne geputzt haben. Das ist aber auch nicht Sache der Fotografie. Hier sind wir bei der reportage und bei dieser sind Fotos höchstens ein Teil eines ganzen.

Ich habe übrigens nur LKW vor einer Pfütze auf deinem Bild gesehen.
 
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Ich würde ja sagen wir treffen uns mal bei nem Bier und diskutieren das aus.
:beerchug:

Das wäre natürlich das Optimum :) Schade nur, dass unsere Kommunikation in diesem Rahmen (Forum) damit gescheitert wäre. Ich denke schon, dass wir hier zu Ergebnissen kommen würden, ohne dass jemand sein Gesicht verlieren würde. Nur irgendwie sind wir immer wild gesprungen. Und ich habe das Gefühl, dass weder Du, noch ich momentan wirklich genau sagen kann, worin nun konkret der Standpunkt des Gegenüber besteht. Ich habe jedenfalls einen recht inkonsistenten Eindruck von Deiner Kritik.

Einen darf ich noch? :D
Ich habe übrigens nur LKW vor einer Pfütze auf deinem Bild gesehen.

1. Du kennst sicherlich selbst die Wirkung von Weitwinkeln und "liest" ein solches Bild entsprechend.
2. Ich habe dazu gesagt, dass es nur ein Pfütze ist.



Ok, ich werde mir auf jeden Fall die Tage nochmal überlegen, wie und ob man das Chaos hier ordnen kann. Wenn ich Muße habe, unternehme ich dann nochmal einen Versuch. Vielleicht kann dann auch die "Gegenseite" ihre Position dazu ergänzen und man hätte eine tabellarische Gegenüberstellung.

Mal nebenbei bemerkt finde ich es auch einfach nur interessant, welche reflexiven Positionen über die Aussagekraft von Bildern und über den Prozess des Sehens und Wahrnehmens hier vorherrschen. Bekehren möchte ich jedenfalls niemanden.

Viele Grüße
Christoph
 
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Hallo Christoph,
Im Grunde geht es hier nur um den sorglosen Umgang mit dem Wörtchen "wahr". Was wahr ist, kannst Du nicht wissen. Und ein Foto kannst Du auch nicht auf dessen Wahrheitsgehalt überprüfen, da Du es mit nichts Wahrem vergleichen kannst. Alles was Dir zur Verfügung steht sind ein paar reduzierte, zufällig oder stukturdeterministisch erlangte Reize, die sich zu einem Bild der Wirklichkeit in Deinem Kopf vermengen. Was ist daran so schwer zu verstehen, oder ist das so abwegig und furchtbar nachzuvollziehen? Ich kann Dich beruhigen, das ist menschlich!

Von Wahrheit war bis jetzt überhaupt nicht die Rede, und warum bitte schön gehst du eigentlich immer davon aus, das zu jedem Bild immer eine Interprätation nötig sein soll?
Wenn ich mir ein Foto vom Grand Canyon anschaue, dann nehme ich das war was das Foto mir zeigt, eine schöne Landschaft, einen Himmel mit Wolken und weiter nichts, was soll ich denn bitteschön da in Frage stellen, oder nach welcher Wahrheit soll ich denn da suchen? Und wenn ich mir ein gut gemachtes Porträt irgendeines Menschen anschau, glaubst du dann ernsthaft ich frage mich, ist der vieleicht krank oder arm oder reich? Allerhöchstens mach ich mir über den Gesichtausdruck Gedanken, freundlich, böse, desintressiert
So langsam gewinne ich den Eindruck, du möchtest uns hier den David Copperfield der Fotografie geben!
Sicher kann ich mit Fotos täuschen, Wahrnehmumgen verfälschen, den Betrachter bewußt in die Irre führen, aber das war überhaupt nicht der Ansatz in dem Thread!
Es ging um HDR/DRI, um eine Technik,mit der ich die ziemlich exakt von dir beschriebenen Unzulänglichkeiten der heutigen Sensortechnik, teilweise überlisten kann.
Hier ging es um Bildmanipulation, mit der ich annähernd den Zustand abbilden kann, den das Menschliche Auge sehen kann, und im ganz konkreten Fall mein Auge und nicht das Auge eines Farbenblinden. Und ob diese für mich positive Bildmanipulation, in etwa die Realität abbildenden Hilfsmittel nun ein Polfilter,Graufilter,Grauverlaufsfilter oder Photmatix sind ist völlig egal.
Deine Beispiele sind Taschenspielertricks, und darauf baut deine Argumentation auf!
Dein Bildbeispiel mit der schwarzen Fläche, und was du empfunden haben willst bei der Aufnahmen ist Blöds.......!

Harald
 
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Hallo Christoph,


Von Wahrheit war bis jetzt überhaupt nicht die Rede, und warum bitte schön gehst du eigentlich immer davon aus, das zu jedem Bild immer eine Interprätation nötig sein soll?

Harald

Ich gewinne auf jeden Fall Erkenntnisse, die ich aus dieser Diskussion herausziehen kann. A) Ich setze zu viel voraus. B) Wir haben ein Kommunikationsproblem.

Viele Grüße
Christoph
 
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realität/idee/wunsch/foto/bild/abbildung/konzept/etc.etc.

alles begriffe, die wir kennen. deren bedeutung auf der hand liegt. scheinbar.
die jeder interpretiert, auf seine ihm eigene weise, aus seinem kontext heraus. von denen wir annehmen, dass sie der gegenüber versteht in dem sinne, wie wir sie zu verstehen wünschen.
das geht oft schief. leider auch hier.

aber zurück zum thema (nicht ganz Wolles thema, aber immerhin):
wenn ich etwas sehe, den apparat in der hand habe und abdrücke, lichte ich die "realität" ab. diese annahme ist per se nicht korrekt. stünde jemand neben mir und fotografierte zum exakt gleichen augenblick dieselbe szenerie, wäre die "realität" seiner aufnahme zumindest um den durch den aufnahmestandpunkt verschobenen blickwinkel nicht identisch mit meiner "realität".
also existieren von einer, nämlich "der" realität bereits zwei festgehaltene realitätsabbilder. ich bin der auffassung, bis hierhin besteht konsens.

und nun wird es spannend:

mein abbild der realität genügt mir nicht. meinen ansprüchen, nicht dem, was ich als realität wahrzunehmen meinte während des zeitpunktes der auslösung. es genügt nicht dem, was ich vor ort "wahrnahm".

( nehmt das wort wahrnehmen einmal auseinander:
wahr-nehmen = für wahr nehmen/halten. das hilft uns allen denn bereits in die schuhe, beinhaltet bereits die tatsache des unterschiedlichen wahrnehmungsvermögens, der unterschiedlichen bereitschaft, sich dem wahrnehmbaren zu nähern, es aufzunehmen und zu verarbeiten. bei bildern: zu sehen. )

mein bild genügt mir nicht; also dem nicht, was ich zu sehen meinte. oder sehen wollte. oder sah. also wird das bild/die datei bearbeitet. ob nach dem zonensystem von A.A., nach festgelegten gradationskurven, al gusto, völlig gleichgültig. die "realität" (sh.oben) wird meiner persönlichen wahr-nehmung angepasst oder an die idee dessen, welche "realität" ich mit dem bild transportieren möchte.

elefanten, indische kinder, einen reaktor, eine blume, was weiß ich.

dies ist ein weg, an dessen ende stehen kann, dass betrachter des bildes zu dem schluss kommen, die art der realitätsdarstellung deckte sich mit ihren persönlichen erfahrungen, einschätzungen, vielleicht auch nur mit ihren momentanen gefühlen.

anderer ansatz:
ich gehe gezielt auf ein sujet los. weiß, was mich dort erwartet und habe eine idee, eine vorstellung dessen, was ich dort für wichtig halte, vermitteln oder nur zeigen will. und wappne mich entsprechend mit gerät.
damit wird gearbeitet, solange, bis das abbild der vorgefundenen "realität"
meiner intention entspricht. weshalb so vorgehen, ein künstliches abbild des vorgefundenen schaffen?

weil (m)ein bild emotionen wecken soll. weil ich einen bestimmten eindruck vermitteln will. weil ich Capa heisse oder Nachtwey oder Becker oder Gursky oder De la Chapelle. weil ich eine idee habe, ein überzeugung habe.

weil ich weiß, dass es "die realität" nicht gibt.

soweit:so lang.oder zu kurz gedacht?

ralf
 
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soweit:so lang.oder zu kurz gedacht?

ralf

Nee, gut gedacht :) Die deutliche Unterteilung in unbewusst/ affektive/ explorative Herangehensweise und die konzeptionell realisierende Herangehensweise bei der Aufnahme von Fotos macht Sinn. Es kommt aber noch die Betrachtungsdimension dazu. Wir geben dem Moment Bedeutung, indem wir ihn erstens ablichten (und das Bild verarbeiten) und zweitens indem wir das Bild betrachten. So verändern Bilder über die Zeit auch ihre Bedeutung. Schaut man sich jetzt ein aktuelles Passbild von sich selbst an, sieht man im Idealsfall sich selber. Schaut man dieses Bild in 30 Jahren nochmal an, sieht man dort möglicherweise einen anderen, und nicht sich selbst.

Viele Grüße
Christoph
 
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