Meine erste "Begegnung" mit der Insel hatte ich Mitte der 80er. "Sodom und Gomera" war der Ausspruch von Else Kling, Hausdrachen in der Lindenstraße. Alle Aussteiger wollten dorthin, es musste etwas ganz Verrücktes zwischen Urwald, Südsee und Steinzeit sein. Mit dem Ende meiner Lindenstraßenleidenschaft ein paar Jahre danach, fiel auch Gomera dem Vergessen zum Opfer. Ich war sowieso nicht der "Ich fliege in den Urlaub"-Typ.
Aber im Leben ändert sich vieles. Und so kam es, dass wir vor drei Jahren nach La Palma flogen - man
will ja nicht gleich dorthin, wo die Frau schon früher gewesen ist
Ganz im Dunst konnten wir damals schon die kleine Insel sehen. Die vielen Erzählungen führten irgendwann zur vorsichtigen Frage: "Du, sag mal, könntest du dir auch vorstellen mit mir mal nach ...."
Damit kam die Insel wieder ins Bewusstsein, warum eigentlich nicht! Gebucht war die Reise für Herbst 2020, umgebucht dann für August 2021. Gründe bekannt. Und Mitte August ging die Reise dann los.
„Man muss sich La Gomera erarbeiten“, hat jemand zu mir gesagt und das stimmt für die Anreise auf jeden Fall.
Auto – Flugzeug – Bus – Fähre – Bus – Finca. Insgesamt waren wir von morgens um 6:00 bis nachts um 1:30 Uhr unterwegs.
Bei herrlichem Wetter checken wir in Frankfurt ein …
… überfliegen Cadiz, das ich vor fast 10 Jahren mal besuchte und gleich aus der Luft erkenne …
… und landen in Teneriffa. Ein Bus fährt uns im Nachmittagsverkehr quer durch „wunderschöne“ Gewerbegebietslandschaften nach Los Christianos, wo wir uns für die Tickets für die Fähre anstellen um dann endlich auf der Terrasse des Fähranlegers ein kühles Dorada "gerkauft zu verbrauchen".
Die Fähre fährt um 16:00 und um 20:00 Uhr. Wir sind kurz nach vier hier angekommen. Glückwunsch. So bleibt Zeit, den Betrieb zu beobachten.
das geht ja bereits gut los.
Ich finde es richtig, dass Du diese Bilder zeigst
Makaber ist das Schild auf dem Kai
"Excursiones - Tours"
Die Boote werden anschließend vernichtet.
Aber es gibt noch reichlich Nachschub.
So ungefähr muss man sich den Abfahrthafen für die "Exkusionen" vorstellen.
Die Fahrgäste bezahlen hohe Summen.
Oft legen Großfamilien ihr ganzes Geld zusammen, damit ein (männliches) Familienmitglied eine "Exkursion" machen kann.
Es wird erwartet, dass er später das Geld (und viel mehr) wieder an die Familie zurückschickt.
Scheitern ist keine Option.
Lieber tot, als ohne Geld heimkehren.
Der familiäre Druck auf die Bootsfahrer ist enorm.
Hafen von Elimina , Ghana.
In Nouadhibou, Mauretanien gibt es im Hafen ebenfalls viele hundert von diesen kleinen Fischerbooten.