Wie muss man es machen damit es passt?!
Ihr habt eine Datenbank programmiert und ihr eine hübsche Oberfläche gegeben.
Ein Zahlungssystem habt ihr auch eingebaut.
Damit könnt ihr Schuhe verkaufen, wäre das nicht was für euch?
Oder irgendein anderes Produkt.
Ihr habt euch aber ausgerechnet in den Kopf gesetzt in einem
bestehenden und weitgehend funktionierenden Markt das fünfte
Rad am Wagen sein zu wollen.
Der Job einer Agentur ist es (unter anderem) Bilder zu beschaffen.
Das kann über Bildbanken gehen, und da ist der Markt in den Händen
einiger weniger Giganten.
Die Preise sind im Keller, wie ihr selbst sagt. Warum also sollte man bei
euch als Fotograf mehr bekommen als bei Adobe Stock, Shutterstock,
Fotolia, Getty et al? Wie soll das mit (für den Start) 20 Fotografen gehen,
warum soll man in eurem dann sehr dürftigen Bestand gucken wollen,
wenn es gleichzeitig einen Haufen etablierter Anbieter mit sehr niedrigen
Preisen gibt, die eine enorme Auswahl haben? Sauber verschlagwortet
mit mächtigen Suchfunktionen? Findet darauf eine funktionierende
Antwort und ihr habt ein Produkt.
Dedizierte Fotoaufträge für Neuproduktionen laufen so ab, daß der
potentielle Lizenzkäufer einen oder mehrere Fotografen anfragt oder
seine Agentur mit Auswahl und Anfragen beauftragt.
Kunde oder Agentur recherchieren nach Fotografen, denen sie zutrauen
das zu realisieren was sie sich vorstellen. Das nennt man Art Buying.
Da werden oft Website durchpflügt, Repräsentanten angefragt, das
persönliche Netzwerk durchwühlt. Hat man einen oder mehrere
Fotografen gefunden, denen man den Job zutraut, fragt man die an.
In der Anfrage wird oft nur grob beschrieben was geschossen werden soll.
Studio, Location (wo?), Modelle, Produkte, beabsichtigte Nutzung,
beabsichtigter Produktionszeitraum, Deadline für die Fertigstellung.
Die angefragten Fotografen kalkulieren ihren Aufwand und geben ein
Angebot ab. Bekommt man den Auftrag, wird produziert.
Sowas kostet sehr schnell fünfstelliges Geld. Das finanziert niemand
auf Verdacht ohne festen Auftrag.
Wo seht ihr jetzt euren Platz dazwischen, und welchen Mehrwert soll
das bringen ausser einer weiteren Zwischenstation stiller Post?
Kunde oder Agentur müssen ihr Projekt eh beschreiben, auch wenn
ihr dazwischen seid. Fotografen müssen trotzdem ein Angebot schreiben
und das mit dem Kunden abstimmen. Ihr nehmt beiden keine Arbeit ab,
sondern bringt lediglich eine weitere Fehlerquelle in den Prozess ein.
Weil Abstimmung zwischen Kunde/Agentur und Fotograf unumgänglich
ist, könnt ihr nicht kontrollieren ob man euch ausbootet und ohne eure
Provision zu zahlen dennoch zusammenarbeitet.
Sorry to burst your bubble - aber daran sind schon ganz andere gescheitert.
Ein früherer Kunde von mir betrieb auch mal eine "Plattform für Profis".
Als er das letzte Mal was bei mir gemietet hat, kam er im Taxi.
Am Lenker.
Die Plattform gibt es nicht mehr.