Hallo,
hier wird ja immer wieder darüber gesprochen, dass manche Programme Bilder anders zeigen als andere, und was eigentlich das Bildschirmprofil macht.
Zur Aufklärung möchte ich folgendes beitragen, was übrigens auch so in der ct steht: (Hatte das auch schonmal in einem anderen Thread über Wide Gamut Monitore gepostet!)
Es gibt zwei Ebenen, auf denen ein Bildbearbeitungsprogramm Farbmanagement unterstützen kann (oder eben auch nicht):
1. Das im Bild eingebettete Farbprofil wird richtig interpretiert.
2. Das Bildschirmprofil wird mit berücksichtigt und für die Darstellung mit einberechnet.
Die meisten halbwegs guten Programme machen schonmal Nr. 1, aber viele machen eben nicht Nr. 2, was bei Monitoren ohne Wide Gamut nur ganz wenigen Anwendern überhaupt auffällt.
Ich behaupte folgendes: Programme wie Internet Explorer, Windows Faxanzeige usw. usw. machen gar nix von beiden Methoden. Die kann man also komplett in die Tonne kloppen.
Weiter behaupte ich, dass Capture NX2 beide Methoden kann, dagegen aber ViewNX nur die Nr. 1 unterstützt! Deshalb sehen manche Leute je nach verwendetem TFT in manchen Bildern leichte Unterschiede zwischen der Darstellung in beiden Programmen.
In der ct werden nur 2 weitere Programme (außer PS natürlich) genannt, die beides können: "Exifpro" und "FastPictureViewer". Bei letzterem kann ich es aus eigener Erfahrung bestätigen.
Wie gesagt, wenn Nr. 1 unterstützt wird, aber Nr. 2 nicht, dann fällt das den meisten auf einem "normalen" TFT nicht auf. Falls man jedoch einen Wide Gamut TFT hat, ist man darauf angewiesen, dass man ein Programm hat, dass beide Ebenen der Farbprofil-Einberechnung kann, denn sonst ist der Farbunterschied eklatant! Das war auch der Aufhänger für den ct-Artikel.
Die Frage "Ist es nicht so, daß die farbkorrigierte Darstellung zunächst grundsätzlich für alles gilt, was auf dem Monitor abgebildet wird?" zeugt also von einem Missverständnis. Ich hoffe, dass mein Beitrag zur Aufklärung beiträgt. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?
Gruß,
qm