Die letzte Reise der MS Hanseatic

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.
Anzeigen
In der Nacht haben wir wieder Kilometer gemacht und sind am frühen Morgen in Tasiilaq, früher Ammassalik, angekommen.
Tasiilaq iat mit ca. 2000 Einwohner der größte Ort an der Ostküste und bedeutet „wie ein ruhiger See“.

Wir werden mit den Zodiacs bis zum Anleger gebracht, im kleinen Hafen können wir nicht anlegen,
da dort das letzte Versorgungsschiff des Jahres fest gemacht hat.

Auf dem Weg ins Dorf kommen wir auch an der alten Kirche vorbei die heute ein Museum ist.
Die Kinder warten schon auf den Winter




by nik_onbewi, auf Flickr



Dieses Bild mit den bunten Häusern und den zahlreichen Treppen ist typisch für Grönland,




by nik_onbewi, auf Flickr​
 
Kommentar
Der erste Nicht-Inuit, der Tasiilaq erreichte, war 1884 der dänische Marineoffizier Gustav Holm, der 1884 als Leiter der Frauenbootexpedition an Land ging.
Die zwei Umiak, normalerweise von von Frauen geruderte kleine Fellboote, brachten ihna mach Tasiilaq.
Sie waren wendig genug, um zwischen den Eisschollen hindurch zu manövrieren.

Tasiilaq ist heute trotz seiner abgeschiedenen Lage mit Infrastruktur und grundlegenden Institutionen versorgt.
Elektrizität wird durch ein Wasserkraftwerk erzeugt.
Unter anderem gibt es ein Krankenhaus und eine Schule.
Der Tourismus und Fischfang bilden die Hauptwirtschaftszweige.




by nik_onbewi, auf Flickr



Der Ort ist kaum an WestGrönland angeschlossen, man erreicht ihn besser von Island aus, mit dem Helikopter.





by nik_onbewi, auf Flickr
 
Kommentar
mmer wieder trifft man in den grönländischen Siedlungen schon am frühen Morgen auf betrunkene Inuits.
Ihrer Lebensgrundlage, der Jagd, weitestgehend beraubt leben sie von Dänischer Sozialhilfe
in den Wohnsilos und werden alkohlsüchtig.



picture.php






by nik_onbewi, auf Flickr​
 
Kommentar
Wir hatten unser Ziel erreicht, den Scoresbysund, dem größten Fjordsystem der Welt.

Es ist immer ein großes Glück, wenn ein Schiff so spät im Jahr noch hier fahren kann.
Ende September fängt in Ostgrönland schon der tiefe Winter an und der Piteraq kann dann hier wüten.
Der Piteraq ist ein Ablandiger sehr starker Wind, der auf dem grönländischen Eisschild entsteht und dann an der Ostküste abwärts strömt.
Er kommt am häufigsten im Herbst und im Winter vor. Typische Windgeschwindigkeiten sind 180–324 km/h


In der Nacht sind wir in den Sund eingefahren und haben die nördlichste Siedlung an der Ostküste, Ittoqqortoormiit passiert.

Ursprünglich wollten wir uns den mit Abstand entlegensten Ort Grönlands anschauen.
Der nächstgelegene Ort in Grönland ist Sermiligaaq, das 780 km entfernt südwestlich liegt.

Leider klappte das aber nicht, weil wir auf der Hinfahrt einem großen Sturm ausweichen mussten und für eine
Nacht Schutz in einem Fjord gesucht hatten.

Wir hatten wieder sagenhaftes Glück und zwei wunderbare Tage begrüßten uns




by Erhard Bewernick, auf Flickr​
 
Kommentar
Der Scoresbysund hat schon gewaltige Ausmaße.

Die Landschaft wirkt unglaublich riesig und unendlich, 18.000 km raue, unwegsame Küste!

Er hat eine baumähnliche Struktur, dessen 110 km langes Hauptbeckenin etliche Fjorde abzweigt
und damit eine Gesamtfläche von 38.000 km² besitzt (zum Vergleich: Dänemark hat eine Fläche von etwa 43.000 km²).
Der längste Fjord erstreckt sich über 340–350 km. Die Tiefe beträgt 400–600 m im Hauptbecken, in den Fjorden fällt sie auf bis zu 1450 m.

Lange Meeresarme trennen das inlandeisbedeckte Festland von großen Inseln und verzweigen sich mehrfach.
Am Ende der Meeresarme schiebt die bis zu 3 Km dicke Inlandseiskappe riesige Eismassen in Richtung Meer.
Eisberge mit einer Größe die man sonst nur in der Antarktis sehen kann gleiten langsam in Richtung Nordatlantik.
Zu allen Seiten erheben sich schroffe Berge, oft mehr als 2000 Meter hoch, steil über das Wasser.




by Erhard Bewernick, auf Flickr



by Erhard Bewernick, auf Flickr

 
Kommentar
Am Ende des Fjords angekommen wendet das Schiff und wir verharren für kurze Zeit an diesem magischem Ort.

Diese "Grand Old Dame" der Expeditionskreuzfahrt hat auf Ihrer letzten Reise noch einmal völliges Neuland betreten (bzw ein neues Seegebiet befahren)
und so benennt der Expeditionsleiter den Fjord nach unserem Kapitän "Natkefjord"

Dieser Kapitän ist ein Kenner der Arktischen und Antarktischen Seegebiete wie kein Zweiter. 90 Mal war er in der Antarktis und 2014 hat er als erster
ein westliches Kreuzfahrtschiff, erfolgreich durch die Nordostpassage gebracht. Bei dieser Fahrt ist Kapitän Natke mit der Hanseatic
bis auf 480 Km an den Nordpol vergedrungen und stellte damit einen Weltrekord auf.




by Erhard Bewernick, auf Flickr




by Erhard Bewernick, auf Flickr​
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten