Wer schonmal in den "Zeigt her euren Mond" Thread oder unsere "Astrobilderabteilung" geschaut hat wird sehen, das ich bei der Mondknipserei nicht unbedingt zu den blutigen Anfängern gehöre
Umso mehr hat es mich seinerzeit geärgert, das ich das letzte "Blutmondereignis" grandios versemmelt habe. Einer der Hauptgründe ware damals, daß ich mich mit einem technischen Overkill (5 Kameras im Einsatz) schlicht selbst überfordert hatte und den Kram erst richtig am Laufen hatte als schon alles vorbe war.
Diesmal wollte ich es anders und vor allem besser machen. Ich würde nur mit einer Kamera an einem Teleskop arbeiten und höchstens eine zweite für WW-Aufnahmen mit dem Mars dazunehmen. Ich baute also alles auf und wartete, wie auch schon von anderen berichtet bekam auch ich den Mond erst zu Gesicht, als er schon völlig verdunkelt tief in unserer Ruhrpott-Suppe hing.
Egal, kann man ja schonmal nehmen, um das Equipment einzustellen. Im Normalfall nehme ich den Mond mit dem kleinen MAK mit um die 1/100 bei ISO 400 auf. Machen wir mal einen ersten Versuch mit ISO 1600 und 0,5s
Au weia, das reichte ja hinten und vorn nicht, dann mal Nägel mit Köppen: ISO 6400 und eine ganze Sekunde
Hm, rauscht zwar wie Hölle (alle Blutmondbilder sind komplett unbearbeitet, nur mit Standardeinstellungen in LR entwickelt) aber immerhin kann man nun schon was erkennen. Allerdings war im Live-View auch ein übles Wabern (in der Astrofotografie Seeing genannt) zu sehen. Bei einem "Normal-Mond" hätte ich jetzt abgebrochen, die immer noch herrschenden hohen Temperaturen und schon ewig nicht mehr von Regen geeinigten Luftschichten würden richtig scharfe Mondfotos unmöglich machen.
Aber wir hatten ja keinen ganz normalen Mond, es galt also das Beste draus zu machen, erstmal die Belichtungs-Zeiten auf Maximum hochfahren. Irgendwann kam ich dann hierhin.
OK, 8 Sekunden bei ISO6400 waren dann doch etwas zu viel des Guten. Aber immerhin zeigten mir die Sterne am Bildrand, das die "frei Schnauze" aufgestellte Nachführung recht gut lief und ich mir zumindest darum keinen großen Kopp machen müßte. Basierend darauf probierte ich noch etwas weiter herum und mein bestes Bild der Totalitiät enstand dann mit den Werten ISO3200 und 3s
Ja ich weiß, der Himmel ist nicht wirklich schwarz (war er um 22.30h aber auch noch nicht). Mal schaun, vielleicht mache ich mich bei dem Foto auch irgendwann mal dran es etwas zu bearbeiten. Viel wird nicht mehr gehen, da die kleine D5300 halt schon recht heftig rauscht und dies bei jeder Bearbeitung noch schlimmer würde, aber immerhin wäre diese Aufnahme als Bearbeitungsbasis wenigstens halbwegs geeignet, auch wenn da nichtmal annähernd etwas wie der Halbmond ganz oben bei rauskäme.