Die Idee mit dem Warnhinweis ist nicht schlecht. Mein bisheriges Fazit: die D700 ist eine großartige Kamera für Reportagen bei schlechtem Licht, für Portraits, für Sport, mit Einschränkungen auch für Architektur, aber für Landschaftsaufnahmen empfiehlt der freundliche Apotheker lieber eine Hasselblad. Ob analog oder digital, ist egal
So langsam wird mir klar, warum Nikon sich bei FX auf 12 Megapixel beschränkt hat und keine Anstalten macht, Sony's 24-Megapixel-Chip einzusetzen. Und warum Leica erstmal ein kleines Mittelformat herausbringt, bevor die R-Serie vielleicht um ein digitales Gehäuse ergänzt wird. 12 Megapixel für FX und die dadurch möglichen hohen ISO-Zahlen sind ein professioneller Ansatz, denn für die Motive, die ein Profi mit einer Kleinbild-ähnlichen Digitalkamera fotografiert, ist die D700 durchaus o.k. Für Amateurfotografen, die alle Arten von Motiven mit ein und derselben Kamera fotografieren wollen, ist sie dagegen weniger gut geeignet.
Immerhin: starkes Abblenden hilft.
Interessant wäre zu wissen, ob die Zeiss-ZF-Objektive das entscheidende Stück mehr an Bildkreis bringen, das Nikons AF-D-Weitwinkeln offenbar fehlt.
Falls Ihr eigene Tests macht, denkt daran, dass der nutzbare Bildkreis bei den alten Festbrennweiten umso größer wird, je kürzer die eingestellte Entfernung ist! Der Grund: diese Objektive werden auf kurze Entfernungen eingestellt, indem die gesamte Linsengruppe nach vorne verschoben wird. Der nutzbare Bildkreis ergibt sich aus dem Schnittkreis der Chipebene mit dem Kegel, der von den projezierten Lichtstrahlen dargestellt wird. Wenn man die Linsengruppe nach vorne verschiebt, wächst der Durchmesser des Kegels in der Chipebene. Test mit Entfernungseinstellung 1 Meter aufs Bücherregal sind daher wahrscheinlich nicht geeignet, um den Schärfeabfall in den äußersten Bildecken wirklich sichtbar zu machen. Dazu muss man raus gehen und feine Strukturen fotografieren, die im Unendlichen liegen.
Gruß
Uwe