Hallo in die Runde,
ich habe einen relativ großen Verwandten- und Bekanntenkreis. Man sprach mich schon oft an, ob ich denn nicht auch bei "der Hochzeit" fotografieren könnte, scheint sich etwas rumgesprochen zu haben. Hab ich auch getan, in den letzten 20-25 Jahren bestimmt ein Dutzend mal, komischerweise hat sich von diesen Paaren noch nie jemand scheiden lassen....
Nachdem ich die 70er (mit einer Foto-Quelle Spiegelreflex und M42-Gewinde 50er/135er- Obejktiven) hinter mir gelassen hatte, gab es 14 Jahre lang die fantastische Olympus OM-2 mit dem Quick-Auto 310 (erster TTL-Blitz überhaupt), in den 90ern war dann Autofocus Mode und ich habe die 801s gekauft, später sogar noch eine F4s. dazu 24-35-50-85-180 mm Festbrenner, nach der ersten fotografierten Hochzeit damit ganz schnell das 28-105 zugelegt, diese Wechselei geht mir verdammt auf die Nüsse.
Jetzt also Fuji S2 und 18-70, 1,8/50 und ganz neu VR 55-200. Nutzung bei den letzten beiden Terminen: 99% 18-70, 1% 55-200, 0,00% 1,8/50. Sicher hat das 18-70 "nur" 3,5 bis 4,5 Offenblende, aber wie schon weiter oben geschrieben, muss man eh etwas abblenden, und bei 70mm ist das 18-70 schon erstaunlich gut, wenn man nur einmal abblendet, meist braucht man aber doch eher 7,1 oder 8. Fragt nicht nach Sonnenschein, wenn wegen einer zu weit offenen Blende eines SuperDuperObjektivs die Braut ankommt und fragt. "Warum issn der Brautstrauß bei diesem sonst sooo schönen scharfen Bild von mir so unscharf?"
Schade bei den ganzen Hochzeiten war, dass ich immer etwas "Gewehr bei Fuß" stehen und einige nette Situationen verlassen musste, da gerade der Schleier abgetanzt wurde, der Fußballverein als "Schürzenjäger" in den Saal stürmte oder ähnliches. Dass ich auch während der ganzen Zeit sehr wenig alkohol zu mir genommen habe, war jedoch nicht schlimm, sollte aber besonders bekannt sein - denn was nützt ein über alle Zweifel erhabenes 17-55, wenn der Fotograf "seinen" VR nicht mehr eingeschaltet bekommt?
Nun aber zum Thema: KEINES von den Brautpaaren hat auch nur ansatzweise nach dem verwendeten Gerätepark gefragt! Wenn Du, Sumpfbremse, fotografieren kannst, draußen das Wetter mitspielt und Du genau aufpasst, ob Deine Leute ALLE zum richtigen Zeitpunkt zum Vögelchen schauen und nicht zu breit grinsen, ist es wurscht, womit Du fotografierst; wird's nichts, liegt es definitiv nicht an der Ausrüstung!!
Und diese Aufzählung 2x D2Xs usw ist zwar ganz nett, aber für die/den Fotografin/en erstens Arbeitsgerät und zweitens Werbung: Wer solche Geräte auffährt, MUSS was drauf haben, sonst könnte sie/er sich "sowas" kaum leisten, also ist der Folgeauftrag quasi gesichert.
Dann solltest Du die Location für die Pflichtaufnahmen schon mal vorher aufsuchen, ggf jemanden mitnehmen, den/die Du vor Ort zur selben Zeit (wg Licht...) mal aufnimmst. Abends am Monitor gucken, wie wirkt das Gegenlicht, ist noch genügend Licht im Gesicht, ggf Aufhellblitz einsetzen wg Lichtpunkt in den Augen uswusw.
Bleib locker, mit Deinen Geräten ist so ziemlich alles möglich, sorge nur für genügend Speicher und Strom, steck Dir diese Sachen in die Hosen- bzw Jackentasche, damit Du nicht irgendwann Deine Fototasche suchst, die ein übereifriger Kellner mal eben beim Stühlerücken "in die Ecke" gelegt hat! Man macht so seine Erfahrungen im Laufe der Jahre...