Ist es "professionelle Bildbearbeitung", wenn man mit einer Software wie Lightroom - ich verwende immer noch die alte Version 6.1.4 von 2015 mit dem letzten Update von 2017, weil meine D7100 von 2013 nichts aktuelleres verlangt - seine RAW-Dateien entwickelt und als TIF für den Ausdruck und als JPG für die Wiedergabe im Internet ausgibt? Wenn man in der Lage ist, neben den reinen Belichtungswerten auch den Weißabgleich, Kontrast, die Schatten- und Spitzlichtbereiche, Farbsättigung und Tonwerte anzupassen? Verlaufs- und Radialfilter gezielt einzusetzen? Ein bisschen Sensordreck wegzustempeln? Ein bisschen zu entrauschen oder nachzuschärfen? Ist das schon "professionell?
Falls ja, dann betreibe ich "professionelle Bildbearbeitung."
Ansonsten, und das ist meine Einschätzung, ist das reine Basiswissen aus den Fotolaboren der analogen Zeit, einer Zeit, in der ich sowohl mit der Fotografie als auch der Bildbearbeitung angefangen habe. Nur benötigte man damals auch noch Geschick im Umgang mit lichtempfindlichem Material in absoluter Dunkelheit - wer jemals Film als Meterware gekauft und dann in "Portionen" zu 36 Bildern (dafür brauchte man einen Filmstreifen von ca. 160 cm Länge) in die Filmspulen eingefädelt und diese in die Kartuschen eingesetzt hat, wird wissen, wovon ich rede - und sehr viel Präzision im Umgang mit Chemikalien (Mengen, Mischungsverhältnisse, Temperaturwerte). Dagegen ist der Umgang mit einer Software wie Lightroom m. E. eher Kinderkram. Mit Photoshop - hier habe ich noch die Uraltversion CS6 von 2012, mit dem letzten Update von 2015 - mache ich eigentlich wenig bis fast gar nichts. Und das bisschen, was ich damit mache, könnte ich vermutlich mit jeder Feld-Wald-und-Wiesen-EBV erledigen, daran ist sicherlich gar nichts professionell.
Davon abgesehen sind meine Fähigkeiten als Fotograf, Motive wie ein professioneller Fotograf zu sehen und mit Hilfe der technischen Ausrüstung (Kameras, Objektive, Hilfsmittel wie Leuchten, Blitzgeräte, Reflektoren usw.) so umzusetzen, dass möglichst wenig nachzubearbeiten ist, wohl deutlich ausbaufähiger als meine Kenntnisse in Lightroom.