WW Shift Lösung für Innenarchitektur im Mittelformat?

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Klar ist: Christoph braucht eine voll verstellbare Kamera, weitwinkelfähig, mit digitalem Rückteil.

Er hat es in seinem Eingangsposting so beschrieben. Seine Bilder sprechen aber eine andere Sprache und deren Qualität zweifelt ja wohl niemand an. Da ist zumindest keines dabei, welches offensichtlich unter extremer Verschwenkung entstanden ist oder nur mit solcher realisierbar wäre.

Natürlich gibt es hier mehr als einen Weg, der zum Ziel führt. Wer von der Großformatseite kommt, wird sicher eine Lösung auf Basis optischer Bank bevorzugen, da das die Arbeitsweise ist, die er im Schlaf beherrscht. Wer wie CeeEmWaiKay von der Kleinbildseite kommt, wird bei digitalem Mittelformat seinen Workflow kaum umstellen müssen. Alle noch lieferbaren 6x4.5 Modelle unterscheiden sich vom Handling nur unwesentlich von dem, was er von der D2 gewohnt ist. Die Großformatkamera ist aber nichts, worüber man wie über einem Haufen IKEA Bretter mit der Zusammenbauanleitung in der Hand brüten sollte. Obwohl wir ihm natürlich nicht absprechen wollen, dass es das erlernen würde, andere können 's ja auch.

Das Problem, das ich bei der Großformatlösung sehe, ist die begrenzte Sensorfläche, da eben nicht ein Planfilm mit 4x5" oder größer zum Einsatz kommt, sondern meist ein Chip, wie es ihn auch für die Hasselblad gibt. Von den guten alten Scanbacks mal abgesehen, welche aber auf Grund der Durchlaufzeiten nur mit Dauerlicht einsetzbar sind. Und Blitzsynchronisation stand ja auch auf der Wunschliste.

Die enormen Verschwenkungsmöglichkeiten der Großformatkamera und die Weitwinkeligkeit der Objektive sind eine Wurst, die ich von zwei Seiten anbeisse. Entweder stimme ich Objektiv und Filmformat (lassen wir den Chip mal beiseite) so ab, dass ich den Bildkreis möglichst ausnutze, dann habe ich einen großen Bildwinkel, aber wenig bis gar keine Verstellreserve. Oder ich nehme ein Objektiv mit großen Bildkreis und ein kleineres Filmformat, dann kann ich mit der Filmstandarte innerhalb des Bildkreises Rallye fahren, aber von 12mm DX-Äquivalent bin ich einigermaßen entfernt. Gehe ich daher von einem festen Filmformat aus, ist extremer Bildwinkel und extreme Verschwenkung je nach Brennweite (und in Grenzen Blende) eine entweder-/oder- bzw. von-/bis-Beziehung. Wenn ich aber für die Raumtotalen mit den Superweitwinkel die Verschwenkmöglichkeit mal hintanstelle und ev. nur für längere Brennweiten fordere, bin ich wieder bei dem, was die Mittelformatkamera ohne großen Kulturschock auch leisten kann.

Soll aber jetzt keine Endlosdiskussion werden :fahne:. CeeEmWaiKay hat das Thema mal von mehren Seiten beleuchtet gekriegt und wird die nächsten Monate dazu nutzen, die Pros und Cons abzuwiegen und seine Entscheidung zu treffen.
 
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Wenn ich aber für die Raumtotalen mit den Superweitwinkel die Verschwenkmöglichkeit mal hintanstelle und ev. nur für längere Brennweiten fordere, bin ich wieder bei dem, was die Mittelformatkamera ohne großen Kulturschock auch leisten kann.

Nun ja. Jedes mal, wenn ich in einem Innenraum oder sonstwo unter beengten Verhältnissen fotografiere, habe ich große Lust, die (starre) Kamera an die Wand zu schmeißen. Denn ich muss die Kamera auf dem Stativ hin- und herrücken und am Stativ herumschrauben, bis ich es endlich geschafft habe, sie so auzurichten, bis es einigermaßen passt, der Bildausschnitt so ist, wie ich ihn haben möchte, alle störenden Motivdetails verschwunden sind, die Schärfe einigermaßen so liegt, dass das Bild vernünftig aussieht. Kleinste Änderungen der Kamera/Stativposition, und die mühsam erreichte Einstellung ist wieder beim Teufel, und wirklich passen tut es am Ende doch nicht. Mein altes 28 mm PC-Nikkor an der Nikon F3 erlaubt zumindest, störende Details einfach aus dem Bildfeld hinauszuschieben - tolle Sache, viel wichtiger als die eingentliche Perspektivkorrektur - aber per "Tilt" die Schärfenebene schwenken, geht trotzdem nicht. Der Einzige, der irgendwann "tilt", ist der Fotograf ...

Leider hatte ich noch keine Gelegenheit, tatsächlich mit einer Fachkamera zu arbeiten. Ich erinnere mich nur an mein Schlüsselerlebnis auf der Photokina (ich glaube, es war 2004, aber nagelt mich nicht darauf fest), als ich am Plaubel-Stand nach Herzenslust an den dort aufgestellten Fachkameras herumschrauben und dazu ein nettes Fachgespräch mit der engagierten Kundenbetreuerin führen durfte. Es war übringens der einzige Fachkamera-Anbieter, der so kundenfreundlich war. Sinar, Linhof und Arca-Swiss hatten ihre Stände so aufgebaut, dass man die Produkte zwar sehen, aber nicht anfassen konnte. O.k., wahrscheinlich hätte man dort einen Termin ausmachen müssen. Da ich mich aber nicht als Berufsfotograf ausweisen kann und bei jenen Edel-Anbietern eh nichts gekauft hätte, habe ich dies lieber bleiben lassen.

Auf jeden Fall war es faszinierend, wie schnell und präzise man an der aufgestellten Fachkamera Bildauschnitt und Schärfe schieben, schwenken und korrigieren konnte. Absolute Super-Mechanik mit hochpräzisen Feintrieben, dazu eine überraschend helle und natürlich riesengroße Einstellscheibe. Da merkt man erst, was für ein Murks unsere SLR in Wirklichkeit sind ...

Das einzige, was mich bisher von der Fachkamera abhält, ist die umständliche Handhabung des Planfilms einerseits und die hohen Kosten für die digitalen Rückteile andererseits. Ich hätte sogar eine zuhause: neben meinem Schreibtisch steht ein olivgründer Koffer des US Signal Corps, und darin befindet sich eine Graflex Speed Graphics mit allem notwendigen Zubehör, voll funktionsfähig. Ich habe mir das Ding vor einiger Zeit als Sammlerstück für geringes Geld gekauft. Jetzt wartet die Speed Graphics in ihrem Koffer darauf, dass ich mir noch einen Wechselsack und eine Planfilm-Entwicklungsdose anschaffe und - dass ich mir endlich Zeit für Versuche nehme! Die Funktion des Geräts ist klar, die Präzision und auch die Verstellmöglichkeiten sind weit von dem entfernt, was eine moderne Fachkamera auf optischer Bank bietet, aber was solls, für Aufnahmen "out in the field" würde es locker reichen ....

Mit einem digitalen Rückteil sieht das natürlich ganz anders aus, aber da ist der Anschaffungspreis vor. Wenn ich aber ohnehin so etwas bräuchte und die Entscheidung nur noch zwischen einer verstellbaren Fachkamera oder einer Mittelformatkamera zu fällen wäre, würde ich mir die verfügbaren Fachkamera-Lösungen unbedingt intensiv ansehen. Denn mit Systemen wie Hasselblad H oder Mamiya ZD bekommst Du eine ganze Menge elektronischer Gimmicks mit, die Dir für Aufnahmen von statischen Motiven nicht das Geringste helfen, und hast alle Nachteile einer starren Kamera, die Du mit einer Nikon-DSLR auch schon hast. Wenn ich dann noch die Preise der gerade genannten Mittelformat-Systeme sehe - :eek::eek::eek: - !!!

Just my 2 Euro-Cents ....
Uwe
 
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Hallo,
Eine Sache die von den meisten unterschätzt wird ist der Sucher!
T/S mit ner Crop Kamera kann man vergessen, viel zu klein.
KB 24x36mm reicht so, besonders wenn man MF noch nicht kennt!
Ab MF wirds erst richtig Interessant, dann sieht man was im Sucher, man kann was erkennen, nicht nur rumstochern im Nebel :)
Aber Interessant wirds erst mit GF am besten Sinar die hat den bester Workflow :)
 
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Man sollte sich vielleicht mal den Live view der D3 (D300) am Laptop Monitor ansehen.
Damit sollte schon mehr MF oder GF Feeling aufkommen, besonders bei Verwendung von TS Objektiven!
 
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Leider hatte ich noch keine Gelegenheit, tatsächlich mit einer Fachkamera zu arbeiten. Ich erinnere mich nur an mein Schlüsselerlebnis auf der Photokina (ich glaube, es war 2004, aber nagelt mich nicht darauf fest), als ich am Plaubel-Stand nach Herzenslust an den dort aufgestellten Fachkameras herumschrauben und dazu ein nettes Fachgespräch mit der engagierten Kundenbetreuerin führen durfte. Es war übringens der einzige Fachkamera-Anbieter, der so kundenfreundlich war. Sinar, Linhof und Arca-Swiss hatten ihre Stände so aufgebaut, dass man die Produkte zwar sehen, aber nicht anfassen konnte. O.k., wahrscheinlich hätte man dort einen Termin ausmachen müssen. Da ich mich aber nicht als Berufsfotograf ausweisen kann und bei jenen Edel-Anbietern eh nichts gekauft hätte, habe ich dies lieber bleiben lassen.

Hallo Uwe. Der Gebrauchtmarkt ist interessant. Als Anfänger nicht alleine losziehen, sondern eine GF-Erfahrenen Kollegen mit ins Boot holen, der einem erklärt auf welche Features es ankommt und welche Gebrauchtkamera für einen sinnvoll ist. Wenn man schon mal mit Film gearbeitet hat ist der Planfilm am Ende nur ein Film und die Einstellscheibe der Fachkamera ist für leite die sehen können, der beste und größte Sucher der Welt.

Die Speedgraphics hat leider meist eine minderwertige Optik (Austausch nötig) und oft einen nicht mehr ganz lichtdichten Balgen. Wenn Optik und Balgen fachmännisch getauscht werden müssen ist man oft schon beim Gebrauchtpreis einer 5x4-qinch-Fachkamera von Sinar und diese Investition lohnt sich dann nicht.

Herzlich

Frank
 
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Die Speedgraphics hat leider meist eine minderwertige Optik (Austausch nötig) und oft einen nicht mehr ganz lichtdichten Balgen.

Graflex Optar f/4.5 127mm. Der große Renner ist das sicher nicht. Der Balgen sollte aber in Ordnung sein. Die ganze Kamera ist in hervorragendem Zustand und wurde offenbar kaum benutzt. Der berühmte Blitzgriff (das Laserschwert aus "Krieg der Sterne") ist auch dabei. Insgesamt ein absolut cooles Gerät, man kann damit auftreten wie einst Weegee.

Grüßle
Uwe
 
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ein absolut cooles Gerät, man kann damit auftreten wie einst Weegee.
Grüßle Uwe

Wem sagst Du das?

Frank_Fremerey_bei_der_Arbeit.jpg


Das ist meine Busch Pressman mit Metz CT-60 dran, war um genau zu sein.

Gut. Wenn er Balgen einwandfrei geht brauchst Du nur noch eine passende Optik von Schneider, Rodenstock und co. und hast eine Kamera mit unpräziser Mechanik mit 5 Euro Kosten pro Schuss und ohne jede Chance auf Digitalisierung...

Frank
 
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Gut. Wenn er Balgen einwandfrei geht brauchst Du nur noch eine passende Optik von Schneider, Rodenstock und co. und hast eine Kamera mit unpräziser Mechanik mit 5 Euro Kosten pro Schuss und ohne jede Chance auf Digitalisierung...

Frank

moin,
was spräche dagegen, das negativ einzuscannen?
ich weiß es zwar nicht 100%ig, aber es müßte doch eine rollfilmkassette (6x9) adaptierbar sein und in dem format sind negativscanner (gebraucht) noch halbwegs bezahlbar.

lg chakra
 
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…wie wäre es mit einer Linhof Technika?

Nicht nur Kompakt und tragbar, sondern auch vom Verstellweg der beiden Standarten auch ausreichend für das Vorhaben.

Neben dem 9x12 Planfilm auch die Möglichkeit die 6x7 bzw. 6x9 Rollfilmkasetten zu adaptieren. Auch einem Digiback steht nicht im Wege.

Auch mit angebrachten Sucher mit Maskierungen als „Reisekamera“ zu gebrauchen. Die Entfernung wird dann mit dem vorhandenen Mischbildentfernungsmesser ermittelt. Die Möglichkeit über die Mattscheibe Scharfzustellen sowieso.

Die WW – Objektive Super-Angulon XL 5,6/38, Super-Angulon XL 5,6/47,Super-Angulon XL 5,6/58 sind Klasse und bieten den nötigen Bildkreidurchmesser.

Weitere Objektive bis über 300mm vorhanden.

War sehr zufrieden mit der Kamera, vor allem war sie „universell“ einzusetzen. Mit aber auch ohne Stativ.

Gruß

Peter
 
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moin,
was spräche dagegen, das negativ einzuscannen?
ich weiß es zwar nicht 100%ig, aber es müßte doch eine rollfilmkassette (6x9) adaptierbar sein und in dem format sind negativscanner (gebraucht) noch halbwegs bezahlbar.

Es geht noch einfacher: das Planfilm-Negativ auf einen Flachbettscanner mit Durchlichtaufsatz klatschen und gut is. Natürlich erhält man so nicht die Scanqualität eines Imacon-Scanners (Vertrieb durch Hasselblad), aber für den Hausgebrauch reichts. Fotografie mit einer alten Pressekamera ist heutzutage Hobby, "Just for Fun", man sollte dies nicht so tierisch ernst nehmen. Mehr Infos und Anregungen dazu gibt es auf Graflex.org.

Rollfilmkassetten gab es tatsächlich für die Graflex, aber warum soll ich 6x9 cm nehmen, wenn ich 4x5 Inch haben kann? Der Planfilm hat noch einen weiteren Vorteil: man lädt für jedes Bild ein neues Stück Film in die Kamera und kann dies individuell entwickeln. Nur die Handhabung des Planfilms nervt.

Grüßle
Uwe
 
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Analog ist sicherlich eine preiswerte Lösung, aber es erfüllt nicht die Anforderungen von CeeEmWaiKay, der schon unmittelbar nach der Aufnahme die Wirkung des Blitzlichtes sehen möchte:

Jegliche Form der analogen Fotografie schließe ich aus. Also kein analoges GF oder MF. Ich will totale Bild- und Lichtkontrolle.
 
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moin, was spräche dagegen, das negativ einzuscannen?
ich weiß es zwar nicht 100%ig, aber es müßte doch eine rollfilmkassette (6x9) adaptierbar sein und in dem format sind negativscanner (gebraucht) noch halbwegs bezahlbar. lg chakra

Das Negativ einscannen ist gar kein Problem, lohnt sich aber nur, wenn die Auflösung des Objektivs einen Vorteil bringt gegenüber sagen wir mal einer D3, die man - siehe oben - an GF-Kameras als Digiback montieren kann.

Mit einem Graflex-Gurkenobjektiv erreicht man aber auf 4x5 Quadratinch gerade mal Mittelformatauflösung (Film)

Hier ein Beispielscan mit meiner Busch Pressman (45,7 Megabyte):

http://afrika.net/unibonn_8kx6k.jpg

Herzlich

Frank
 
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Hi,

ich war vorgestern mal kurz bei Phase One in Köln und hab mir dort eine Cambo und eine Horseman angesehen. Viel kann ich dazu noch nicht sagen. An beiden habe ich im WW die Wahl ein starres 24er anzusetzen oder ein 35er, das über die Kameramechanik voll geshiftet werden kann. Bundle für Body und Optik so um die 2500€. Ein gebrauchtes Back mit größtmöglichem Sensor und Zubehör ca. 10000€.

Dazu kaufe ich mir später noch eine H2d an der ich das Back für Portraits, Produkte etc. verwenden könnte.... träum :rolleyes: Hatte nicht viel Zeit um alles nachzufragen. Ich darf mir die Kiste für den nächsten bzw. einen anspruchsvollen Architekturjob mal ausleihen. Dann weiß ich mehr.

Aber bis ich mir den Krämpel mal leisten kann, fließt noch viel Wasser den Rhein runter. :frown1:

Bis dahin versuch ich mit meiner D2xs klarzukommen :D:
6292479906b28e8ab.jpg


Viele Grüße
Christoph
 
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Ich denke dass CeeEmWaiKay auf einem guten Weg ist. Na ja, nachdem ich ihm dazu geraten habe, kann ich auch schlecht anderer Meinung sein. Somit ist das Ziel des Threads erreicht und es darf geplaudert werden. Einige haben ja schon mal damit angefangen.

Das Thema Großformat hätte sich ja durchaus einen eigenen Thread verdient und nachdem Nikon viele Jahre ein Hersteller von Großformatobjektiven war, wäre das nicht einmal Off Topic hier. Ich denke aber, dass sich bisher einige Dinge eingeschlichen haben, die man getrost einmal beiseite schieben kann. Damit meine ich das meiste, wo zwar "Shift/Tilt", aber nicht Sinar, Linhof, Cambo, Arca oder sonst ein guter Name drauf steht.

Die diversen Adapterlösungen, welche ein Mittelformatobjektiv an eine Kleinbildkamera anpassen, sind ganz nett, wenn man ein entsprechendes Mittelformatsystem hat und ein wenig mit Objektivverstellung experimentieren möchte. Das kommt nicht einmal gegen ein normales Shiftobjektiv an. Die kürzesten Brennweiten bei der Mamiya 645 und der Pentax 645 liegen bei 35mm. Der Rest zwischen 40 und 50. Wenig spektakulär im Weitwinkelbereich. Neueste Entwicklungen sind nicht verwendbar. Auch im Mittelformat sind "G-Objektive" üblich geworden und die Adapterlösung braucht zwingend ein Objektiv mit Blendenring. Shiften mit dem 80er geht natürlich auch, ich wüsste aber nicht, warum ich das wollen sollte. Zumal ich statt einer Shiftaufnahme mit einem adaptieren Mittelformatobjektiv ja gleich einen Ausschnitt aus der entsprechenden Mittelformataufnahme einscannen könnte. Die Kamera hab ich sowieso und für die Kosten des Shift-Adapters kann ich viele Filmrollen E100GX kaufen.

Die diversen shiftbaren Balgengeräte sind meiner Meinung nach noch mehr ein Schritt zum technischen Unernst. Ich habe das Shi(f)t-/Tilt-Balgengerät von Mamiya und ich habe das "f" ganz bewusst in Klammern gesetzt. Man kann das zwar schon irgendwie verdrehen und verschieben, aber mit einer Großformatkamera hat das Ding wirklich nur den Balgen gemein. Eine wackelige Konstruktion aus einfach umgebogenen Blechlaschen. Die meisten Knöpfe dienen nur zum Festziehen und nicht zum Verstellen. Der einzige Zahnradtrieb ist die Längsverstellung der Standarten und selbst die könnte spielfreier sein. Im extremem Makrobereich sind die Verstellungen kaum bis gar nicht sinnvoll nutzbar. Mit der Handhabung und den Möglichkeiten einer Großformatkamera hat das absolut gar nichts zu tun. Nicht nur für die Aufgabenstellung von CeeEmWaiKay nicht, sondern überhaupt nicht. Ich wäre gut beraten gewesen, für dieses Spielzeug nicht Geld zu verschwenden, sondern lieber das PB-6 zu behalten.

Was die Diskussion von Digitaloptionen an der Großformatkamera betrifft, würde ich gerne einmal mit jemanden plaudern, der so etwas wirklich einsetzt. Ich habe keine Erfahrung damit, wohl aber eine Stufe kleiner mit Mittelformatobjekiven an KB und DSLR. Da ist es auch keineswegs so, dass ein Objektiv, welches an der 6x4.5 fantastische Bilder macht, das auch an der D200 tut. Die Bilddiagonale des kleinsten Mittelformats ist 7 cm. Die der DSLR ist kleiner als 3 cm. Da muss man nicht mehr über Pixelgiganten diskutieren, das reizen viele adaptierte Linsen nicht einmal die D2H aus. Viele Großformatobjektive haben je nach Brennweite und Blende Bildkreise von 20 bis 40 cm. Für 4x5" sind mindestens 16cm erforderlich. Selbst das kleinste Großformat von 6.5x9 ist deutlich größer als ein aktuelles Digipack mit 6 cm Diagonale bei 22 bis 39 Megapixel. Ein Großformatobjektiv, welches im Zentrum so extrem hoch auflöst, müsste über die volle Diagonale eine völlig unvorstellbare Auflösung haben. Und komme jetzt keiner wie üblich mit "hat es nicht, braucht es nicht, Kopf hinter der Kamera etc.". Wenn ich diese Auflösung nicht habe und nicht nutze, dann kann ich gleich die D40X nehmen und mit dem richtigen Kopf hinter der Kamera bessere Fotos für ein Fünfzigstel der Kosten machen. Und das ist erst mal die Frage der Auflösung. Was die Digipacks so raus holen, wenn die Verstellung der Großformatkamera mal ein wenig hoch gedreht wird und damit die angeblich so sensiblen Sensoren aber so etwas von überhaupt nicht-telezentrisch belichtet werden, hmmm, da wären auch einmal ein paar Testbilder interessant. Mit Film geht es, das wurde in den letzten 100 Jahren ausreichend bewiesen.
 
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Hallo tengris!

Ich habe neulich dazu etwas im Netz gelesen, ich meine das war auf louminous landscape. Da hat einer die Hasselblad mit 39-MP-Back gegen eine Linhof mit Rodenstock-Optik antreten lassen und die Hasselblad konnte zu meinem bassen Erstaunen einpacken und zwar mit oder ohne Verstellungen.

Der Punkt ist der: Ja, es gibt die GF-Objektive mit geringer lokaler Auflösung von denen Du sprichst und es gibt welche, die sogar höher auflösen als die hervorragenden MF-Objektive von Hasselblad.

Übrigens schrieb ich bereits in meinem ersten Beitrag in diesem Thread: "Für mich der Innenarchitektur-Traum wäre eine Technikardan 6x9 mit WW-Optik von Rodenstock und Phase-One- oder Leaf-Rückteil. Das erfordert jedoch eine extreme Umstellung der Arbeitsweise, liegt aber in Deinem Budget."

Ich poste den Link, wenn ich ihn finde.

Herzlich

Frank


Ich denke dass CeeEmWaiKay auf einem guten Weg ist. Na ja, nachdem ich ihm dazu geraten habe, kann ich auch schlecht anderer Meinung sein. Somit ist das Ziel des Threads erreicht und es darf geplaudert werden. Einige haben ja schon mal damit angefangen.

Das Thema Großformat hätte sich ja durchaus einen eigenen Thread verdient und nachdem Nikon viele Jahre ein Hersteller von Großformatobjektiven war, wäre das nicht einmal Off Topic hier. Ich denke aber, dass sich bisher einige Dinge eingeschlichen haben, die man getrost einmal beiseite schieben kann. Damit meine ich das meiste, wo zwar "Shift/Tilt", aber nicht Sinar, Linhof, Cambo, Arca oder sonst ein guter Name drauf steht.

Die diversen Adapterlösungen, welche ein Mittelformatobjektiv an eine Kleinbildkamera anpassen, sind ganz nett, wenn man ein entsprechendes Mittelformatsystem hat und ein wenig mit Objektivverstellung experimentieren möchte. Das kommt nicht einmal gegen ein normales Shiftobjektiv an. Die kürzesten Brennweiten bei der Mamiya 645 und der Pentax 645 liegen bei 35mm. Der Rest zwischen 40 und 50. Wenig spektakulär im Weitwinkelbereich. Neueste Entwicklungen sind nicht verwendbar. Auch im Mittelformat sind "G-Objektive" üblich geworden und die Adapterlösung braucht zwingend ein Objektiv mit Blendenring. Shiften mit dem 80er geht natürlich auch, ich wüsste aber nicht, warum ich das wollen sollte. Zumal ich statt einer Shiftaufnahme mit einem adaptieren Mittelformatobjektiv ja gleich einen Ausschnitt aus der entsprechenden Mittelformataufnahme einscannen könnte. Die Kamera hab ich sowieso und für die Kosten des Shift-Adapters kann ich viele Filmrollen E100GX kaufen.

Die diversen shiftbaren Balgengeräte sind meiner Meinung nach noch mehr ein Schritt zum technischen Unernst. Ich habe das Shi(f)t-/Tilt-Balgengerät von Mamiya und ich habe das "f" ganz bewusst in Klammern gesetzt. Man kann das zwar schon irgendwie verdrehen und verschieben, aber mit einer Großformatkamera hat das Ding wirklich nur den Balgen gemein. Eine wackelige Konstruktion aus einfach umgebogenen Blechlaschen. Die meisten Knöpfe dienen nur zum Festziehen und nicht zum Verstellen. Der einzige Zahnradtrieb ist die Längsverstellung der Standarten und selbst die könnte spielfreier sein. Im extremem Makrobereich sind die Verstellungen kaum bis gar nicht sinnvoll nutzbar. Mit der Handhabung und den Möglichkeiten einer Großformatkamera hat das absolut gar nichts zu tun. Nicht nur für die Aufgabenstellung von CeeEmWaiKay nicht, sondern überhaupt nicht. Ich wäre gut beraten gewesen, für dieses Spielzeug nicht Geld zu verschwenden, sondern lieber das PB-6 zu behalten.

Was die Diskussion von Digitaloptionen an der Großformatkamera betrifft, würde ich gerne einmal mit jemanden plaudern, der so etwas wirklich einsetzt. Ich habe keine Erfahrung damit, wohl aber eine Stufe kleiner mit Mittelformatobjekiven an KB und DSLR. Da ist es auch keineswegs so, dass ein Objektiv, welches an der 6x4.5 fantastische Bilder macht, das auch an der D200 tut. Die Bilddiagonale des kleinsten Mittelformats ist 7 cm. Die der DSLR ist kleiner als 3 cm. Da muss man nicht mehr über Pixelgiganten diskutieren, das reizen viele adaptierte Linsen nicht einmal die D2H aus. Viele Großformatobjektive haben je nach Brennweite und Blende Bildkreise von 20 bis 40 cm. Für 4x5" sind mindestens 16cm erforderlich. Selbst das kleinste Großformat von 6.5x9 ist deutlich größer als ein aktuelles Digipack mit 6 cm Diagonale bei 22 bis 39 Megapixel. Ein Großformatobjektiv, welches im Zentrum so extrem hoch auflöst, müsste über die volle Diagonale eine völlig unvorstellbare Auflösung haben. Und komme jetzt keiner wie üblich mit "hat es nicht, braucht es nicht, Kopf hinter der Kamera etc.". Wenn ich diese Auflösung nicht habe und nicht nutze, dann kann ich gleich die D40X nehmen und mit dem richtigen Kopf hinter der Kamera bessere Fotos für ein Fünfzigstel der Kosten machen. Und das ist erst mal die Frage der Auflösung. Was die Digipacks so raus holen, wenn die Verstellung der Großformatkamera mal ein wenig hoch gedreht wird und damit die angeblich so sensiblen Sensoren aber so etwas von überhaupt nicht-telezentrisch belichtet werden, hmmm, da wären auch einmal ein paar Testbilder interessant. Mit Film geht es, das wurde in den letzten 100 Jahren ausreichend bewiesen.
 
Kommentar
Das Thema Großformat hätte sich ja durchaus einen eigenen Thread verdient und nachdem Nikon viele Jahre ein Hersteller von Großformatobjektiven war, wäre das nicht einmal Off Topic hier. Ich denke aber, dass sich bisher einige Dinge eingeschlichen haben, die man getrost einmal beiseite schieben kann. Damit meine ich das meiste, wo zwar "Shift/Tilt", aber nicht Sinar, Linhof, Cambo, Arca oder sonst ein guter Name drauf steht.

Linhof mit Rodenstock HR und Phase One, gleich 3 Praxisberichte zum Thema (Viel Spaß beim Lesen):

http://www.luminous-landscape.com/essays/digital-world.shtml
http://www.luminous-landscape.com/reviews/cameras/digital-view.shtml
http://www.luminous-landscape.com/essays/counting-ants.shtml
 
Kommentar
Zum Thema Tilt und Shift gabs mal den ArcBody von Hasselblad mit drei sehr guten Rodenstock Objektiven.
http://www.luminous-landscape.com/reviews/cameras/arcbody.shtml
Ein Traumteil, auch digital!
http://www.mir.com.my/rb/photography/companies/nikon/hasselblad/cameras/hasselmodels/models/arc.htm
In meinem Freundeskreis hatte jemand den kompletten Set analog.
Das Teil haben wir mal mit Digiback gegen ein H Modell antreten lassen, Rodenstock war der Sieger :)
Leider hatte ich nicht genug in der Portokasse um das Teil zu kaufen, ist jetzt in Asien.
 
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Eine Linhof Mittelformat-Fachkamera, von der ich seit Beitrag 19 spreche, bekommt man in fast neuwertigem Zustand für 2000 bis 3000 Euro.

Gebrauchte 16-MP-Backs müssten inzwischen bezahlbar sein, habe im Netz aber noch keinen entsprechenden Gebrauchtmarkt entdeckt. Wenn ich akut suchen würde, ginge ich hierhin: http://grossformatfotografie.de/index.php

Das Teuerste an der Sache wird mit Abstand das oder die Rodenstock HR Objektiv(e).

!!!CMYK!!!

Wenn man liest, dass die Beugungsbegrenzung nicht am Digiback hängt sondern an der Optik, wird CMYK nicht um Scheimpflug herumkommen. Blende 5,6 reicht Dir wohl planar kaum aus, oder?

Für mich ist die Schärfedehnung ohnehin wichtiger, denn beim Shiften halte ich es mit den Bechers: Hohe Stative und Leitern!!!





Zum Thema Tilt und Shift gabs mal den ArcBody von Hasselblad mit drei sehr guten Rodenstock Objektiven.
http://www.luminous-landscape.com/reviews/cameras/arcbody.shtml
Ein Traumteil, auch digital!
http://www.mir.com.my/rb/photography/companies/nikon/hasselblad/cameras/hasselmodels/models/arc.htm
In meinem Freundeskreis hatte jemand den kompletten Set analog.
Das Teil haben wir mal mit Digiback gegen ein H Modell antreten lassen, Rodenstock war der Sieger :)
Leider hatte ich nicht genug in der Portokasse um das Teil zu kaufen, ist jetzt in Asien.
 
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