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Gelöschtes Mitglied 9051
Guest
Klar ist: Christoph braucht eine voll verstellbare Kamera, weitwinkelfähig, mit digitalem Rückteil.
Er hat es in seinem Eingangsposting so beschrieben. Seine Bilder sprechen aber eine andere Sprache und deren Qualität zweifelt ja wohl niemand an. Da ist zumindest keines dabei, welches offensichtlich unter extremer Verschwenkung entstanden ist oder nur mit solcher realisierbar wäre.
Natürlich gibt es hier mehr als einen Weg, der zum Ziel führt. Wer von der Großformatseite kommt, wird sicher eine Lösung auf Basis optischer Bank bevorzugen, da das die Arbeitsweise ist, die er im Schlaf beherrscht. Wer wie CeeEmWaiKay von der Kleinbildseite kommt, wird bei digitalem Mittelformat seinen Workflow kaum umstellen müssen. Alle noch lieferbaren 6x4.5 Modelle unterscheiden sich vom Handling nur unwesentlich von dem, was er von der D2 gewohnt ist. Die Großformatkamera ist aber nichts, worüber man wie über einem Haufen IKEA Bretter mit der Zusammenbauanleitung in der Hand brüten sollte. Obwohl wir ihm natürlich nicht absprechen wollen, dass es das erlernen würde, andere können 's ja auch.
Das Problem, das ich bei der Großformatlösung sehe, ist die begrenzte Sensorfläche, da eben nicht ein Planfilm mit 4x5" oder größer zum Einsatz kommt, sondern meist ein Chip, wie es ihn auch für die Hasselblad gibt. Von den guten alten Scanbacks mal abgesehen, welche aber auf Grund der Durchlaufzeiten nur mit Dauerlicht einsetzbar sind. Und Blitzsynchronisation stand ja auch auf der Wunschliste.
Die enormen Verschwenkungsmöglichkeiten der Großformatkamera und die Weitwinkeligkeit der Objektive sind eine Wurst, die ich von zwei Seiten anbeisse. Entweder stimme ich Objektiv und Filmformat (lassen wir den Chip mal beiseite) so ab, dass ich den Bildkreis möglichst ausnutze, dann habe ich einen großen Bildwinkel, aber wenig bis gar keine Verstellreserve. Oder ich nehme ein Objektiv mit großen Bildkreis und ein kleineres Filmformat, dann kann ich mit der Filmstandarte innerhalb des Bildkreises Rallye fahren, aber von 12mm DX-Äquivalent bin ich einigermaßen entfernt. Gehe ich daher von einem festen Filmformat aus, ist extremer Bildwinkel und extreme Verschwenkung je nach Brennweite (und in Grenzen Blende) eine entweder-/oder- bzw. von-/bis-Beziehung. Wenn ich aber für die Raumtotalen mit den Superweitwinkel die Verschwenkmöglichkeit mal hintanstelle und ev. nur für längere Brennweiten fordere, bin ich wieder bei dem, was die Mittelformatkamera ohne großen Kulturschock auch leisten kann.
Soll aber jetzt keine Endlosdiskussion werden . CeeEmWaiKay hat das Thema mal von mehren Seiten beleuchtet gekriegt und wird die nächsten Monate dazu nutzen, die Pros und Cons abzuwiegen und seine Entscheidung zu treffen.