WW Shift Lösung für Innenarchitektur im Mittelformat?

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CeeEmWaiKay

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Hi Leute,

im Bereich Innenarchitektur habe ich in letzter Zeit gute Kontakte knüpfen können und möchte dort auch in Zukunft mehr Aufträge machen. Warum auch immer, das Thema liegt mir und ich kann viel experimentieren und mich ständig weiter entwickeln. Ich glaube das kann was werden... :)

Doch momentan stehe ich vor einer Hürde. Meine Nikon Ausrüstung D2xs/ D200 & WW Optik kann eben bestimmte Sachen nicht, die ich gerne machen würde.

Dazu zählt vor allem die Möglichkeit stürzende Linien wegzushiften. Es gibt eben erst ein Shiftobjektiv von Nikon ab 28mm. Außerdem soll die Bildqualität durchs Shiften unterirdisch sein. Stürzende Linien ergeben sich vor allem dann, wenn ich mit dem Kameraniveau über die durchschnittliche Tischhöhe komme und dann die Kamera nach unten neigen müsste, um nicht mehr Decke als Fußboden mit ins Bild zu nehmen.

Stürzende Linien in PS zu korrigieren ist für mich keine Alternative. Ich will im Sucher ein korrigiertes Bild sehen, um das Licht im Zusammenspiel mit der Perspektive zu setzen und zu beurteilen.

So erstmal ein paar Innenraumbilder von mir, teilweise auch viele Details:

6292478fec7e0f481.jpg


Mir ist klar, dass mehr mit Nikon D2x hier nicht zu holen ist (die meisten Bilder hier wurden mit D2h und D70s gemacht). Es gibt zwar den Zörk Adapter, mit dem man die Perspektive zwar shiften kann, diese aber mit mehreren Bildern umständlich zusammenkacheln muss. Gleiches gilt für die D3, da muss dann nur etwas weniger gekachelt werden.

28mm Shift und D3 sind mir immer noch zu wenig WW! Oder gibt es da noch irgendeine gute Adapterlösung?

Dann gibt es noch eine Shiftlinse von Canon 24mm. Wäre eine Überlegung wert an einer 5d oder gar 1ds MKII.

Kleinbild scheint mir aber nicht genug Potential zu haben.

Jegliche Form der analogen Fotografie schließe ich aus. Also kein analoges GF oder MF. Ich will totale Bild- und Lichtkontrolle.

Ich muss nun gestehen, dass ich mich mit digitalem MF nicht sonderlich bis gar nicht auskenne, bin mir aber sicher, dass ich hier mein Glück finden könnte.

Anforderung:

A. Ich will in folgenden Brennweiten shiften:

- brutaler WW (entsprechend 12mm an D2xs)
- gemäßigter WW (entsprechend 18mm an D2xs)
- geradenoch WW (entsprechend 24mm an D2xs)

Wichtigste Optik wäre erstmal die mit dem weitesten WW.

B. Ich will bezahlbare Auflösung. 20MP oder so muss reichen und sollte auch reichen. Soll nicht das neuste Rückteil sein.

C. Zukunftssicher soll das Rückteil sein und an ein großes, vitales System passen.

D. Die Objektive im System sollen neben der shift Möglichkeit vor allem eines haben: einen Zentralverschluss!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ich will jede Verschlusszeit mit Blitzlicht synchronisieren können. Das ist mir wichtiger für Outdoorbilder.

E. Startkapital für Rückteil, Body, weiteste WW Optik erstmal 10000€. Das Geld muss erst erarbeitet werden, zudem muss ich vorher noch ordentlich in Lichtequipment und Computerhardware investieren. Wird also noch ca. ein Jahr dauern, bis ich evtl. das Geld dafür hätte. Bis dahin sollten ja die Preise für gebrauchte Backs weiter fallen. Wenn 10000 unrealistisch sind, womit muss ich rechnen? 15K?

Also, welcher Body, welches WW Objektiv, welches Back? Welche möglichen "Shift Adapter" oder Bastellösungen, falls man sowas braucht. Ich würde mich freuen, wenn mir der eine oder andere fitte Shiftprofi zumindest ein paar Brocken Erkenntnis hinwerfen könnte. :)

Viele Grüße
Christoph
 
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Moin Christoph,

shift-tilt Linsen in MF sind nach meiner Kenntnis noch rarer gesät als in KB, vor allen Dingen im Extrem-WW-Bereich; womöglich (!) wäre es sinnvoller, nach einer Adaptionsmöglichkeit MF-Digiback an Fachkamera zu suchen.

Viel Erfolg

lg
Axel
 
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Hört sich nach einer Aufgabe für eine Rollei X-Act 2 mit digitalem Rückteil an. Man kann daran sämtliche System 6000 Objektive (fangen ab 40 mm an) mit Zentralverschluß nutzen. Bei manchen Aufgaben wird man aber auch damit wohl ums Stitchen nicht herumkommen.

http://www.fototechnik.ch/015_produkte/produkte-detail.htm?id=776&pg=

Insofern wäre die preiswerteste Lösung eine D3 mit WW welche man mit einer Wasserwage exakt ausrichtet (keine stürzenden Linien) und dann mehrere Aufnahmen aus verschiedenen Raumhöhen (z.B. Videostativ mit Kurbelsäule) zusammenmontert.

Grüße - Bernhard
 
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hi christoph,
was ich so auf die schnelle gefunden habe:

http://cgi.ebay.ch/Nikon-Adapter-auf-Grossformatkamera-Grossformat-Linhof_W0QQitemZ350007546102QQihZ022QQcategoryZ8277QQcmdZViewItem

Das wird nicht billig (wenn du noch keine GF-Kamera hast), aber noch eben bezahlbar sein (es genügt ja eine einfache optische Bank ala Linhof Kardan Super Color ST + einem Rodagon 90mm zB.).

Beim folgenden gehts aber sicher brutal ins geld^^:

http://www.pdfdownload.org/pdf2html/pdf2html.php?url=http%3A%2F%2Fwww.kn-s.de%2FPRODUKTE%2FPHASE_ONE%2FPHASE_ONE_ADAPTER%2FFlexAdaptor_Datenblatt_deutsch.pdf&images=yes

wiegesagt auf die schnelle, aber bei einigem googeln müßte noch mehr zu finden sein ...

grüße chakra
 
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Ich kann nicht mit einer Empfehlung, sondern nur mit einer Negativliste dienen:

Mamiya: nein.
Ende der Liste.

Begründung:

Das Sekor C 50mm f/4 Shift im M645 habe ich einmal ausgiebig getestet. Es ist im verschwenkten Zustand grottenschlecht. Abgesehen davon scheidet es ohnehin durch den fehlenden Zentralverschluß aus. An der 645 AF-D sollte es prinzipiell ansetzbar sein. Dass es ein MF Objektiv ist, sollte nicht stören.

Das Mamiya Sekor Z 75mm für die RZ67 kenne ich nicht näher. Hatte aber die Kamera und musste feststellen dass "Randprodukte" wie das Fisheye und das 500er ohne APO auch mit der Qualität des restlichen Systems nicht mithalten konnten. Da die RZ über Adpater die gleichen Digitalrückteile verwendet wie die 645AFD leidet das Objektiv aber mit Sicherheit unter den kleinen 36x48 Sensoren, welche an 6x4.5 noch einigermaßen das Format nutzen, vom Idealformat mit 55x69mm aber doch recht weit entfernt sind. Damit wird aber das 75mm Shift zur Normalbrennweite. Wenn D3 und 28mm zu wenig sind, wird das nichts. Wir plaudern hier umgerechnet von D2X und 35mm.

Binsenweisheiten:

Da bei Anforderungen an die Weitwinkeligkeit auf Grund der eingeführten Chipgröße von 36x48 nur 6x4.5 Systeme (effektiv 42x55) oder notfalls 6x6 (effektiv 55x55) den Chip einigermaßen nutzen und mit Bronica ein Anbieter eines Systems mit Zentralverschlussobjektiven vom Markt genommen wurde, wird es etwas sehr eng werden. An allen Systemen mit Schlitzverschluss gibt es zwar einzelne Linsen mit Zentralverschluss, aber das ist mehr Gefummel als ernsthafte Alternative. Hasselblad hat einen drolligen Shift-Adapter in einem 1.4x Konverter, was im WW-Bereich wohl kaum der Hit ist. Jene Shift Objektive, die es in der Vergangenheit einmal gab (Schneider hatte glaub ich was) und die vielleicht heute noch passen, entsprachen bestenfalls dem 35er an der KB-Kamera, den Crop noch gar nicht berücksichtigt. Kürzer wird's sicher nicht.

Linkliste:

Anbieter, die vom Großformat kommen und "Downgrades" auf MF-Digibacks oder DSLRs anbieten, wie Horseman oder Sinar oder Cambo könnten eine Alternative sein.
 
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Von Hasselblad gibt es den Flexbody und den Arcbody,
beides nicht billig, aber manchmal auch gebraucht zu
finden.

Welche Linsen und Rückteile passen kann ich Dir aber nicht
sagen.

Von Novovlex gibt es den BalproTS, der hat zwar kein Weitwinkel
aber einen Mechanismus um die Cam zu verschieben (links, rechts und
hoch, runter) du kannst also sozusagen ein Panorama machen.
Tilt/ Shift kann er natürlich auch.

Wie "weitwinklig" das dann wird kann ich Dir aber auch nicht sagen.

Es gibt auch noch die Hartblei Linsen für Tilt und Shift, was die taugen
weiss ich aber nicht.
 
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Hallo Christoph,

so hohe Ansprüche und so wenig Geld, das klappt nicht. Aber selbst wenn Du viel Geld in die Hand nimmst, haut das mit "brutalem" Weitwinkel, digitalem Rückteil und Shift nicht hin. Wenn Ich alles Geld der Welt hätte, würde ich mir eine Linhof 679, ein Phase One Rückteil und Digitar-Objektive von Schneider-Kreuznach leisten. Die kürzeste Brennweite ist hier 24mm, was bei einem Sensor von 37x49mm in etwa einer DX-Brennweite von etwa 12mm entspricht. So weit so gut, nur shiften kannst Du damit nicht, der Bildkreis beträgt nur 60mm, was in etwa der Sensordiagonalen entspricht. Empfohlen ist das Objektiv sowieso nur für Sensoren von 37x37mm.Da kannst Du genausogut bei deiner DX2 mit dem 12-24mm-Objektiv bleiben.
Realistisch und relativ preiswert scheint mir der Gedanken an das 24mm Shift an einer Canon-Vollformatkamera zu sein. Wenn Du mehr Winkel verwendest, würde ich es mit kreativen Standpunkt versuchen, und die hast Du doch, wenn ich mir Deine Bilder anschaue.

Viele Grüsse Stefan Feldhoff.
 
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Hallo Christoph,
Ich verwende ein 24mm TS Objektiv und ein 12-24mm Weitwinkel an einer DSLR mit 24x36mm Sensor.
Köln ist ja nicht so weit weg, wir könnten uns ja mal Treffen dann könntest du dir die Sachen mal ansehen :)
Man könnte ja auch gleich ein Forentreffen draus machen wie das hier.
http://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/showthread.php?t=54193&page=2
Das Auto ist bei 12mm am 24x36Sensor entstanden:

Der Scheinwerfer mit einem 18-200 bei 200mm am Crop:
 
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Mittelformat und Super WW-Obj. in Digital schon möglich. aber nicht ganz
billig. Schau mal die ALPA 12 und die SILVESTRI Bicam und für Nikon den
Flexi-Adapt. an. Gruss Axel
 
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Hi,

erstmal vielen Dank an alle :)

Ich muss wirklich sagen, ich habe eine MF oder eine Fachkamera noch nie aus der Nähe gesehen und kann auch mit den ganzen Bezeichnungen, die ich bislang eher dem Fotomuseum zugeschrieben hätte, nicht viel anfangen. Klar ich habe vage Ideen, wie so eine Fachkamera funktionieren könnte, wie man daran vielleicht MF Digibacks anschließen kann, um die Aufnahmen dann zu Kacheln.

Unter den Empfehlungen sind bestimmt richtige Ansätze dabei, Alpa, Silvestri, Rollei... nur schaue ich auf deren Seiten, dann sehe ich halt Sachen, die mir überhaupt nix sagen... Zubehörteile kleinteiligster und subtilster Art wie Sucher, Adapter, Balgen, Standarten... zig Formate... Brennweitenangaben, die ich nicht wirklich in Relation zu KB setzen kann... und so weiter und so weiter... Ich fotografiere erst seit zwei Jahren, bisher hatte ich bei den Nikon Crop Kameras eigentlich nichts vermisst und daher auch nie die Notwendigkeit gesehen, mich mit so "umständlichen" Sachen wie MF oder GF zu beschäftigen. Nun ja, jetzt scheint es wohl ernst zu werden... :)

Worauf ich gehofft hatte, dass sich 2-3 Leute melden, die ein laufendes System in dieser Richtung betreiben, ganz konkret. Gut war wohl zu simpel, diese Vorstellung.

Canon und 24mm Shift scheint mir tatsächlich nicht so ganz abwegig zu sein. Das wäre wohl die Variante, die ich am schnellsten in die Praxis umsetzen könnte (5D&24mm). Hm,... aber irgendwie weder Fisch noch Fleisch. Friedhelm, ich melde mich mal per PN bei Dir, merci!! :)

Bevor ich so weiter im Dunkeln rumtappe, kennt jemand gute Literatur zu Fachkameras im Zusammenhang mit digitaler Architekturfotografgie? Oder noch besser, einen netten Fotografen vom Fach, den ich mal um Rat fragen dürfte. Gerne auch per PN.

Viele Grüße
Christoph
 
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Christoph,
was ich Dir schenken könnte:

Mittelformat Praxis
Anwendungs- und Verarbeitungstechnik
Hans Bortsch / K.E. Deckart
1. Auflage von 1982

Steht auch etwas über Shift-Objektive drin.

Melde Dich, wenn ich es Dir zusenden soll.

Grüße
Carsten
 
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Ich muss zugeben, dass ich den unteren Teil des Eingangspostings bei ersten Lesen etwas zu oberflächlich überflogen habe. Als ich dann gemerkt habe, dass das so wohl nicht funktionieren wird, musste ich aber weg und zwischenzeitlich hat es ja feldhoff.martin auf den Punkt gebracht.

Nach etwas sorgfältigerer Analyse sehe ich zwei grundsätzliche Aspekte:

- Der angestrebte finanzielle Rahmen lässt jede Form von Großformatbasierter oder auch nur -affiner Lösung schnell vergessen.

Die vorhandenen Mittelformatsysteme sind schnell zusammengestutzt. Es bleibt das Hasselblad H System. Dort gibt es ein Objektiv 28mm f/4, was etwa 14mm an der D2X entspricht. Für dieses System gibt es die größte Auswahl an digitalen Rückteilen, für maximale Formatausnutzung (36x48 Chip) von 22 bis 39 Megapixel. Zentralverschluss ok, derzeit keine Zweifel an der Zukunftsprognose.

Ersatzlösung mit Abstrichen für die ganz schmale Börse Mamiya M645ZD. Kamera mit 22 Megapixel Rückteil um US$ 10.000. Rückteile anderer Hersteller verfügbar. Basiskamera M645AFD ohne Digipack gebraucht günstig. 28mm Objektiv neu im Programm. Nachteile: Kein Zentralverschluss, geringerer Qualitätslevel, schleppende Entwicklung in den letzten Jahren, Zukunft des Systems in Diskussion.

Für beide Kameras gibt es aktuell keine Shiftobjektive im Programm. Alles allfällig adaptierbare entspricht etwa dem 24mm an der D2X. Mit den umfangreichen Verstellmöglichkeiten der Großformatkamera hatten die Mittelformat-Shiftlösungen nie viel zu tun. Eher so wie Nikon, nur größer.

Alle weiteren MF Systeme mit Digitaloption (Hasselblad V, Rollei, Mamiya RZ) haben nicht diese kurzen Anfangsbrennweiten. Auf Film wegen der größeren Formate kein Nachteil, aber die Chips werden nicht größer.

- Nach genauerer Durchsicht der Beispielbilder tun sich Zweifel auf, ob das überhaupt zwingend nötig wäre.

Die Aufnahmen der Innenräume sind etwa aus Augenhöhe entstanden. So auf die Schnelle sehe ich keinen Bedarf für sehr extreme Verschwenkungen. Das sollte sich im Bedarfsfall so lösen lassen, dass man mit einer etwas kürzeren Brennweite die Kamera ausrichtet und das Format dann einseitig zurecht schneidet. Bei 22+ Megapixel sollte ein gewisser Spielraum gegeben sein. Schlechter als in Photoshop zurecht kippen sollte es auch nicht sein, da nur der Ausschnitt korrigiert, aber nichts neu gerechnet wird.

Preislich kann man dazu nichts Sicheres sagen. Steigt man neu ein und gönnt sich ein gut sortiertes Objektivset, ist die Hasselblad Lösung der klassische "wie kriege ich einen Mercedes in einen Aktenkoffer" Gag. Bei Mamiya versenkt man halt einen Opel, dafür kriegt man auch entsprechend weniger Gegenwert. Gebrauchtmarkt ist wohl etwas mühsam. Komplette Mamiya Ausrüstungen für Film kann man manchmal für kleine Börse abstauben. Das Mamiya ZD Pack (22 Megapixel) ist vergleichsweise sehr billig, rauscht aber recht kräftig. Andere Packs kosten deutlich mehr. Ältere Rückteile mit 16 Megapixeln und weniger haben kleinere Chips. Man verliert deutlich Weitwinkel und die Preis-/Qualitätsrelation zu einer D3 kippt völlig um. Da ist eine gut erhaltene E1DsMkII deutlich im Vorteil.

Ich würde mal einen gut sortierten Verleiher besuchen und einmal ein "Einsteigerset" mit Kamera, Rückteil und ein, zwei Objektiven für ein paar Tage buchen und dann die Ergebnisse denen der D2X gegenüber stellen. Da sollte man ja abschätzen können, wie groß der Qualitätssprung ist und ob sich das jemals rechnet.
 
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Ich muss zugeben, dass ich den unteren Teil des Eingangspostings bei ersten Lesen etwas zu oberflächlich überflogen habe. Als ich dann gemerkt habe, dass das so wohl nicht funktionieren wird, musste ich aber weg und zwischenzeitlich hat es ja feldhoff.martin auf den Punkt gebracht.

Nach etwas sorgfältigerer Analyse sehe ich zwei grundsätzliche Aspekte:

- Der angestrebte finanzielle Rahmen lässt jede Form von Großformatbasierter oder auch nur -affiner Lösung schnell vergessen.

Die vorhandenen Mittelformatsysteme sind schnell zusammengestutzt. Es bleibt das Hasselblad H System. Dort gibt es ein Objektiv 28mm f/4, was etwa 14mm an der D2X entspricht. Für dieses System gibt es die größte Auswahl an digitalen Rückteilen, für maximale Formatausnutzung (36x48 Chip) von 22 bis 39 Megapixel. Zentralverschluss ok, derzeit keine Zweifel an der Zukunftsprognose.

Ersatzlösung mit Abstrichen für die ganz schmale Börse Mamiya M645ZD. Kamera mit 22 Megapixel Rückteil um US$ 10.000. Rückteile anderer Hersteller verfügbar. Basiskamera M645AFD ohne Digipack gebraucht günstig. 28mm Objektiv neu im Programm. Nachteile: Kein Zentralverschluss, geringerer Qualitätslevel, schleppende Entwicklung in den letzten Jahren, Zukunft des Systems in Diskussion.

Für beide Kameras gibt es aktuell keine Shiftobjektive im Programm. Alles allfällig adaptierbare entspricht etwa dem 24mm an der D2X. Mit den umfangreichen Verstellmöglichkeiten der Großformatkamera hatten die Mittelformat-Shiftlösungen nie viel zu tun. Eher so wie Nikon, nur größer.

Alle weiteren MF Systeme mit Digitaloption (Hasselblad V, Rollei, Mamiya RZ) haben nicht diese kurzen Anfangsbrennweiten. Auf Film wegen der größeren Formate kein Nachteil, aber die Chips werden nicht größer.

- Nach genauerer Durchsicht der Beispielbilder tun sich Zweifel auf, ob das überhaupt zwingend nötig wäre.

Die Aufnahmen der Innenräume sind etwa aus Augenhöhe entstanden. So auf die Schnelle sehe ich keinen Bedarf für sehr extreme Verschwenkungen. Das sollte sich im Bedarfsfall so lösen lassen, dass man mit einer etwas kürzeren Brennweite die Kamera ausrichtet und das Format dann einseitig zurecht schneidet. Bei 22+ Megapixel sollte ein gewisser Spielraum gegeben sein. Schlechter als in Photoshop zurecht kippen sollte es auch nicht sein, da nur der Ausschnitt korrigiert, aber nichts neu gerechnet wird.

Preislich kann man dazu nichts Sicheres sagen. Steigt man neu ein und gönnt sich ein gut sortiertes Objektivset, ist die Hasselblad Lösung der klassische "wie kriege ich einen Mercedes in einen Aktenkoffer" Gag. Bei Mamiya versenkt man halt einen Opel, dafür kriegt man auch entsprechend weniger Gegenwert. Gebrauchtmarkt ist wohl etwas mühsam. Komplette Mamiya Ausrüstungen für Film kann man manchmal für kleine Börse abstauben. Das Mamiya ZD Pack (22 Megapixel) ist vergleichsweise sehr billig, rauscht aber recht kräftig. Andere Packs kosten deutlich mehr. Ältere Rückteile mit 16 Megapixeln und weniger haben kleinere Chips. Man verliert deutlich Weitwinkel und die Preis-/Qualitätsrelation zu einer D3 kippt völlig um. Da ist eine gut erhaltene E1DsMkII deutlich im Vorteil.

Ich würde mal einen gut sortierten Verleiher besuchen und einmal ein "Einsteigerset" mit Kamera, Rückteil und ein, zwei Objektiven für ein paar Tage buchen und dann die Ergebnisse denen der D2X gegenüber stellen. Da sollte man ja abschätzen können, wie groß der Qualitätssprung ist und ob sich das jemals rechnet.

Hi,

ok. Ich denke mit viel WW und sehr guter Auflösung würde ich tatsächlich ganz gut mit dem Photoshop Kompromiss leben können...

Das 28/4 scheint wirklich nur an die H3d zu passen, kann das sein? Und an die H3d wiederum scheinen nur recht aktuelle und teure Hasselblad Rückteile zu passen?

Siehe:
http://www.profifoto.de/digitalback...storage=&hersteller=&aufloesung=&preis=&oh=up

Allerdings wäre es dann schon fast das Sinnvollste auf eine D3x zu warten und das 14-24 zu nehmen. Kommt alles in allem billiger und ist universeller, .... na ja.

Wiegesagt, hat auch noch ein Jährchen Zeit. Bis dahin mogel ich mich mit der D2xs weiter durch.

Viele Grüße
Christoph
 
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Das 28/4 scheint wirklich nur an die H3d zu passen, kann das sein? Und an die H3d wiederum scheinen nur recht aktuelle und teure Hasselblad Rückteile zu passen?

Habe eine ältere Diskussion zum Thema Kosten von digitalem Mittelformat raus gekramt. Da hat SCFR diesen Link gepostet. Scheint eine gute Übersicht zu sein, zu welchem Preis man das Glück kaufen kann. Die Preise sind zwar grundsätzlich dynamisch, auf Wertabbrüche im Stil einer D200 würde ich aber nicht hoffen.

Die H3D kenne ich nicht aus eigener Erfahrung, habe aber mal bei meinem Verleiher nachgesehen und da steht tatsächlich
Hasselblad HCD 28mm f/4: Exklusiv für die H3D entwickeltes Ultra-Weitwinkel, dessen Bildqualität mit Hilfe digitaler APO Korrektur weiter gesteigert wird. Der diagonale Bildwinkel beträgt 95°.
Das könnte aber auch ein übernommener Presstext sein. Im Prinzip wurden die neu vorgestellten Nikon Objektive auch hauptsächlich "für die D3 entwickelt", passen aber trotzdem an alle aktuellen Modelle. Da er nur mehr die H3D im Stall hat, kann ich ihn auch nicht anrufen und sagen, er soll das Ding einmal an der H2 testen.

Edith:
Mir ist eben noch eine mögliche andere Erklärung eingefallen. (Ohne Gewähr). Die Digitalrückteile haben einen Crop von etwa 1.15 (42x55 Film, 36x48 digital) und die 28er von Hasselblad und Mamiya sind "DX-Objektive", welche auf diesen Crop gerechnet sind. Damit sind es Objektive speziell für Digipacks, die mit Film schwarze Ecken haben können. Es müsste daher möglicherweise nicht "nur für H3D", sondern "nur für Digital" heissen.
 
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Hallo,
Wenn man mal in LA ist sollte man unbedingt einen Besuch bei Samy´s einplanen!
Die Auswahl ist riesig, sowas gibts in old Germany nirgens.
Ansonsten gibts ja noch den Calumet, überall in den USA sehr gut Sortiert und auch in Germany (z.B. Düsseldorf und Essen) aber natürlich auf Deutschem Niveau :)
 
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Der angestrebte finanzielle Rahmen lässt jede Form von Großformatbasierter oder auch nur -affiner Lösung schnell vergessen.

Ich bin zwar kein Insider in Sachen Großformat, aber diese Aussage erscheint mir seltsam. Klar ist: Christoph braucht eine voll verstellbare Kamera, weitwinkelfähig, mit digitalem Rückteil. Digitale Mittelformatkameras können dies nicht bringen, weil der starre Spiegelkasten keine bezahlbaren, shift- und tiltfähigen Lösungen zulässt. Dies ist wohl auch der Grund, warum bereits zu analogen Zeiten nur wenige TS-Lösungen für Mittelformatkameras angeboten und selbst diese kaum gekauft wurden. Jeder Profi, der so etwas tatsächlich täglich gebraucht hat, hat dafür Großformat genutzt.

Ich würde Christoph raten, sich nach einer kompakten Kamera auf optischer Bank umzusehen. Klar, billig wird das nicht. Die präszise Feinmechanik guter Fachkameras, mit der man die optische Bank schnell und präzise auf Bruchteile von Millimetern und Winkelgraden einstellen kann, hat ihren Preis, das Rückteil ist verdammt teuer, und außerdem braucht man hier ausnahmsweise tatsächlich "digital geeignete" Objektive, denn die Sensorflächen der digitalen Rückteile sind nunmal deutlich kleiner als ein Planfilm, und deswegen müssen die Objektive höher auflösen als ein Großformatobjektiv, das für Planfilme ab 4x5 Inch aufwärts gerechnet ist.

Die Adressen heißen Sinar, Arca-Swiss, Linhof und Plaubel. Ich habe rein aus Interesse auf einer Photokina mal alle Großformat-Anbieter abgeklappert und festgestellt, dass man speziell bei Plaubel ein Herz für Großformat-Einsteiger, auch für solche mit kleinem Budget, hat. Dies wäre vielleicht mal einen Besuch in Frankfurt wert.

Generell würde ich nichts kaufen, ohne vorher eine qualifizierte Fachberatung in Anspruch zu nehmen. Das Investitionsvolumen ist nicht ohne, einfach mal bei ebay was ersteigern und damit herumprobieren is nich. Wenn die Anschaffung nicht mehr dieses Jahr sein muss, wäre die Photokina 2008 eine Chance, bei den Herstellern vorzusprechen und sich passende Lösungen zeigen zu lassen.

Gruß
Uwe
 
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Ohne Deine Frage näher beantworten zu wollen und zu können, möchte ich Dir meine Anerkennung für die gelungenen Bilder aussprechen. Ich selber habe gerade einen größeren Architektur/Innenarchitektur-Auftrag hinter mir und morgen noch einen solchen Termin, außerdem habe ich mal einen Katalog für eine Ladenbaufirma gemacht. Sehr reizvolles Thema, das ich auch weiter ausbauen will.

Ich bin ein großer "Zusammenkachler" und sehe in der D3 auch den Vorteil der mindestens 4mm Gewinn (14mm oder 10,5mm an FX ist eben deutlich weiter als 18mm-Äquivalent an DX) und damit:

1) Seltener zusammenkacheln nötig und wenn, dann weniger Bilder nötig

2) effektiv 3 Blenden besser (stark verbesserter Störabstand und Dynamikumfang), daher seltener HDR notwendig und auch weniger Wattsekunden und auch weniger Lampen schleppen.

3) Die meisten Bilder sind out-of-cam nutzbar, daher verplempere ich nicht so viel Zeit mit Nachbearbeitung, die ich dann stattdessen in Akquise und andere Jobs stecken kann.

Schöne Grüße

Frank

PS: Für mich der Innenarchitektur-Traum wäre eine Technikardan 6x9 mit WW-Optik von Rodenstock und Phase-One- oder Leaf-Rückteil. Das erfordert jedoch eine extreme Umstellung der Arbeitsweise, liegt aber in Deinem Budget.
 
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Insofern wäre die preiswerteste Lösung eine D3 mit WW welche man mit einer Wasserwage exakt ausrichtet (keine stürzenden Linien) und dann mehrere Aufnahmen aus verschiedenen Raumhöhen (z.B. Videostativ mit Kurbelsäule) zusammenmontert.


Wenn Du die Perspektive änderst, kommst Du in die Parallaxenhölle.

Immer schön um die Eintrittspupille drehen und sonst gar nichts.

http://de.wikipedia.org/wiki/Eintrittspupille

Frank
 
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