Alles klar. Ich frage mich nur, ob alle der über 110000 eingeschriebenen Nutzer dieses Forums das wissen und in der Lage sind, mit diesen Programmen umzugehen.
Das kann man natürlich nicht wissen oder voraussetzen, aber die meisten hier haben es ja irgendwie mal geschafft, sich in eine beliebige EBV (oberflächlich) einzuarbeiten. Wenn es also so kommen sollte, dass ihr bevorzugtes Programm in der Zukunft möglicherweise ein altes Kameramodell nicht mehr unterstützt, dann müssten sie wahlweise
- mit der letzten "funktionierenden" Version der Software weiter an den "alten" .NEF rumfummeln (die "aktuelle" Version können sie ja weiterhin für die aktuelle Kamera verwenden).
- den Umgang mit einer anderen Software für die Konvertierung der alten NEF erlernen.
Bevor wir da noch näher drauf eingehen: hast du mal die Konjunktive gezählt? Eben. Ansonsten ist die erste Lösung natürlich von Adobe mit dem Mietmodell absolut ausgeschlossen worden und unerwünscht. Es war möglicherweise (siehe oben) also eine blöde Entscheidung, sich auf deren Software einzulassen. Das kann man aber leicht korrigieren - wer derzeit glaubt "irgendwann schmeissen die Leute bei Adobe den Codec für meine Kamera aus dem Programm", sollte konsequenterweise umsteigen.
Den (komplett oberflächlichen) Umgang mit einer anderen Software zu erlernen finde ich jetzt keine unmenschliche Bürde. Wie es zB auf der untersten Ebene mit dcraw geht, habe ich hier beschrieben. Mehr als so eine Konvertierung ist ja nicht nötig. Den Einzeiler kann man sich sogar auf ein Post-It schreiben, und an den Monitor kleben - im Falle einer Falle.
Open-Source Programme bieten da einfach eine unendlich viel höhere Sicherheit und ein gegen null gehendes Risiko, irgendwann allein auf seiner Insel zu verhungern. Die Library in der Dave Coffin (das DC in dcraw) die Informationen zur Dekodierung der RAW-Daten deiner Kamera bereit stellt, kannst du jetzt ein für alle mal Speichern und in einen Safe einschliessen. Damit kann auch in hundert Jahren noch dein Werk konvertiert werden. Die Bibliothek ist offen, dokumentiert, lesbar, kommentiert und patentfrei; es muss nur Jemand eine API dafür schreiben (sofern es plötzlich keine geeignete API mehr gäbe).
MUSS man jedes Forenmitglied hier an die Hand nehmen und ihm zeigen wie man mit Programmen umgeht? Nö. OPP (Other People's Problems).
Man muss kein begnadeter Meisterkoch sein, um ein Schnitzel mit Bratkartoffeln auf den Teller zu kippen. Und wer überhaupt keine Lust hat, Zwiebeln zu würfeln und Kartoffeln zu schneiden, der frisst eben weiterhin Dosenravioli. Dessen Leben bricht natürlich sofort zusammen, wenn dann Maggi mal die Zutatenliste ändert (oder gar die Ravioli aus dem Programm nimmt), aber das ist dann echt nicht mein Problem. Man sollte von sich aus ein Minimum an Interesse fürs Kochen aufbringen, und nicht erwarten, dass Andere sich um alles kümmern.
Abschliessend schätze ich das Risiko des Verschwindens von Dosenravioli aus dem Maggi Programm übrigens ähnlich hoch ein, wie den Wegfall der Unterstützung älterer Digitalkameras bei Adobe. Noch kann man sich auf Beides ziemlich sicher verlassen. Aber schon heute mag ich persönlich den Dosenfrass echt nicht mehr auf dem Teller haben. Ich kann selbst Ravioli machen (mit Füllung).