Wie bewertet ein "Pro" seine Aufnahmen?

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Wuxi

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Platin
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Wie kann man seine Bilder gut und effizient bewerten?
Darüber habe ich vor kurzem etwas von David du Chemin (siehe auch hier, das ist aber ein anderes Buch!) gesehen.

Einleitung:
Ein wesentlicher Faktor beim "Editing" also der Bildbearbeitung und -verwaltung ist ja, dass man aus einem Shooting die richtigen/ die besten Bilder auswählt. Da fängt das Problem ja schon an:
Sind die Richtigen auch gleich mit den Besten? (Ja nach Zielstellung/ Auftrag natürlich nicht.)

Die Frage will ich aber zurückstellen sondern davon ausgehen, es sei die Aufgabe die Bilder zu Bewerten.
Fast jede App hat ja ein 1-5 Sterne System, (bzw. ein 0 bis 5 Sterne) mit dem man jedes Bild bewerten kann.
Wie nutzt man das am besten?

David duChemin’s Methode
Vor einigen Tagen habe ich ein Video von DdC gesehen, in dem dieser beschrieb wie er seine Projekte editiert.
Das fand ich interessant, weil ich es bislang ganz anders gemacht habe.
David editiert (i.e. bewertet) seine Bilder in drei (oder 4) Zyklen.
1) ASAP,
2) Nach ein paar Tagen
3) Nach einem 1/2 Jahr
4) Nach mehreren Jahren erneut
Ich will auf 2,3 und 4 gar nicht eingehen. Dabei geht es dann vorwiegend um Verbesserung und Bestätigung mit Abstand usw.
Ich fand aber insbesondere seine Methode bei 1 sehr spannend:
  • Er nimmt sich aller Bilder vom letzten Shooting so bald wie möglich vor um den Eindruck vom Shooting noch präsent zu haben.
  • Er reviewt alle Bilder nur als Preview (150x150Px)
  • Er markiert alle, die er in dieser Ansicht Top findet mit 5 Sternen. Aber jeweils immer das Beste aus einer Einstellung.
  • Alle anderen kriegen Null Sterne.
  • Danach arbeitet er nur mit den 5*-Bildern weiter
  • Erst dann wird in Großansicht gecheckt, ob der gute Eindruck bestehen bleibt oder sich Fehler zeigen.
  • Bei Fehlern kann man ja noch einmal checken ob ähnliche Bilder aus derselben Einstellung fehlerfrei sind und stattz dessen genommen werden können.
  • Ende der Selektion.
  • Danach Bildbearbeitung
(Ich hab das Vorgehen und die Motivation jetzt stark verkürzt erklärt, er spricht 30min darüber.)

Meine bisherige Methode
Ich habe es bisher so gemacht:
  1. Durchgang: technische Fehlversuche (Unscharf, etc.) aussieben und löschen
  2. Durchgang: alle die mir gefallen mit 1* bewerten
  3. Durchgang: alle 1* nochmal durchgehen, ob besonderes gute dabei sind (2*, 3*)
  4. Mehr als 3* habe ich nicht vergeben, bestenfalls später, nach der Bearbeitung
  5. Durchgang: alle 1*-3* durchgehen und Auswahl der Bilder, die ich für irgendetwas verwenden will.
  6. Bearbeiten dieser Auswahl
Das geht zwar einigermaßen schnell, dauert aber bei 500 Bildern trotzdem ganz schön lange. Insbesondere mit Schritt 3 habe ich mich oft lange aufgehalten.

Meine Erfahrung mit David du Chemins Methode
Jetzt habe ich es einmal mit der duChemin-Methode versucht, und muss sagen, das geht natürliche VIEL schneller!
Einfach nur ganz binär: was ist RICHTIG gut, der Rest bleibt liegen. Bei 500 Bildern ist man da in 30 min durch.
Da bleiben dann auch Aufnahmen liegen, die sehr mühevoll waren, wo es einem echt leid tut. Aber wenn das Bild nicht schon als Preview „knallt“ dann weglassen.
(Es wird ja nichts gelöscht, man kann sich ja immer revidieren.)
Ich werde mit der Methode weitermachen und checken wie sich das auf Dauer für mich bewährt.



Was meint Ihr zu dem Vorgehen? Wie macht Ihr das "Editing" bei Euren Projekten?
 
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Was meint Ihr zu dem Vorgehen? Wie macht Ihr das "Editing" bei Euren Projekten?

Genau so wie du das bisher gemacht hast. Bei mir handelt es sich allerdings nicht im shootings, sondern meistens um Reisefotos, und da geht es für mich neben der eigentlichen Qualität der Bilder oft auch um Erinnerungen, daher kommen bei mir solche "Ferienfotos" auch bereits in die 3 Sterne Bewertung.
4 und 5 Sterne erhalten dann die welche ich hier oder auf anderen Plattformen zeigen kann.
 
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… Wie macht Ihr das "Editing" bei Euren Projekten?


Im Prinzip exakt genauso, mit dem kleinen Unterschied,
daß ich gleich alle Bilder per Diaschau checke und dabei
die Nummern der geeigneten – nicht zwingenderweise
immer der besten, hat editorische Gründe – aufschreibe.

Alles ohne Sterne …

Dafür brauche ich bei 200 Bildern incl. Aufschreiben
keine fünf Minuten.

Dann gibt's einen zweiten Durchlauf, wobei die Auswahl
geprüft und meist verkleinert wird auf etwa 5-8 Bilder.

Die werden bearbeitet und verschlagwortet. Fertig.


 
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Die in der Imaging School empfohlene Methode ist auch eine rein binäre: In LE alle Bilder schnell durchgehen. Alles, was auszusieben ist, erhält mit der Taste x auf der Tastatur eine Löschvormerkung ("schwarze Flagge"). Mit einem Menükommando können all diese abgewählten Fotos gelöscht werden.

Du Chemins Wiederholungsvorgänge (mag seine Bücher auch sehr!) würde ich eher als regelmäßiges Aufräumen des Katalogs ansehen.
 
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Genau so wie du das bisher gemacht hast. Bei mir handelt es sich allerdings nicht im shootings, sondern meistens um Reisefotos, und da geht es für mich neben der eigentlichen Qualität der Bilder oft auch um Erinnerungen, daher kommen bei mir solche "Ferienfotos" auch bereits in die 3 Sterne Bewertung.
4 und 5 Sterne erhalten dann die welche ich hier oder auf anderen Plattformen zeigen kann.

Ganz genau, das ist auch wichtig:
ich habe immer viele Bilder, die mir "erinnerungstechnisch" wichtig sein, die aber nicht superduper geglückt sind.

Anders als Du markiere ich mir diese unabhängig von der *-Bewertung mit einem Marker. (Man könnte auch ein Schlagwort dranhängen, aber darin bin ich gar nicht gut...)
 
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Die in der Imaging School empfohlene Methode ist auch eine rein binäre: In LE alle Bilder schnell durchgehen. Alles, was auszusieben ist, erhält mit der Taste x auf der Tastatur eine Löschvormerkung ("schwarze Flagge"). Mit einem Menükommando können all diese abgewählten Fotos gelöscht werden.
Das "x" nutze ich auch in Aperture. Es ist dort eine "9". Man sieht die Bilder dann nicht mehr. Natürlich sind sie nicht gelöscht. Löschen tue ich nie. Warum auch.

Du Chemins Wiederholungsvorgänge (mag seine Bücher auch sehr!) würde ich eher als regelmäßiges Aufräumen des Katalogs ansehen.

Den 4. Durchgang betrachtet er als Aktuellhalten seines "Werkes".
Der 2. Durchgang ist natürlich erforderlich weil er sich erst dann an die Bearbeitung der Aufnahmen für eine erste Veröffentlichung macht.
Und der 3. Duchgang ist eben ein "reality check" ob man sich zu Beginn vielleicht in schlechte Bilder veliebt hatte.
 
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Das "x" nutze ich auch in Aperture. Es ist dort eine "9". Man sieht die Bilder dann nicht mehr. Natürlich sind sie nicht gelöscht. Löschen tue ich nie. Warum auch.

Ansichtssache. Unbrauchbare, unscharfe Fotos ohne jeglichen emotionalen Wert werden bei mir schon gelöscht. mit X geht das ja bereits in der ersten Durchsicht sehr einfach.
 
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Hängt bei mir total davon ab, was das für eine Serie ist und wofür die Auswahl ist.

Bei einer großen Serie ähnlicher Motive, aus der nur ein "bestes" Bild gewählt werden soll, gehe ich einmal vorwärts und wieder rückwärts schnell durch (in Bridge). Nur die, die positiv rausstechen bekommen einen Stern. Ziel ist, bei etwa 100 Fotos nur etwa 5-10 vor-auszuwählen. Diese Vorauswahl gehe ich öfter durch und gehe dann nach dem Ausschlussverfahren vor, solange bis tatsächlich nur eines übrig ist.

Bei völlig unterschiedlichen Motiven, bei denen es darum geht, verwertbares von nicht verwertbarem zu trennen und das verwertbare zu bewerten, brauchts mehrere Durchgänge -
erster Durchgang: Alles was mich anspricht 1 *
zweiter Durchgang: Kritische Selbstkontrolle und Entzug der Sterne für die weniger guten
dritter Durchgang: Alles was bearbeitet werden soll 2 *
vierter Durchgang: Top-Bilder 3-5 *

Der Nachteil an allen Bewertungen ist aber, dass sie letztlich nur je Einzelbild gelten.
In einem Kalender, einem Buch oder einem Essay können aber durchaus nicht nur 5 * Bilder landen, weil die niedriger bewerteten oft besser in die Serie passen…

Manchmal ändert sich bei mir die Bewertung auch noch nach Wochen oder Monaten...
 
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Ich lösche fast alles gleich in der Kamera. ;)

Meine Vorgehensweise hatte ich schon einmal an anderer Stelle beschrieben.


- in 1:1 ansicht scrolle ich zunächst mit dem hinteren rad; alles, was scharf ist, wird mit dem schlüssel geblockt
- dann ALLES löschen, die verschlüsselten bilder bleiben bestehen und unscharfen fallen weg
- in vollansicht wieder scrollen; alles was in puncto bildaufbau, motiv, belichtung etc. fehlerhaft ist, wird entschlüsselt
- wieder löschen; die entschlüsselten, mangelhaften bilder fallen weg
- in der regel bleiben nun nur noch wenige bilder eines motivs übrig. die d800 hat eine wunderbare gesichtserkennung und springt in 100%-ansicht mit dem VORDEREN scrollrad automatisch von gesicht zu gesicht
...
nach dieser ersten durchschau bleiben meist nur noch 5-10% übrig.
ich habe bislang keinen browser gefunden, der in 100%-ansicht so schnell switcht wie die kamera. bridge kann so konfiguriert werden, muss dann aber alle bilder in vollansicht aus dem RAW vorladen, das kann wirklich ewigst dauern. ViewNX macht das nicht schlecht, kommt aber auch nicht an die kamera heran.
ein tipp: wenn wirklich mal was fälschlicherweise gelöscht wurde, klappt die wiederherstellung mit dem tool recuva sehr einfach. aber die karte darf bis dahin nicht weiter verwendet werden, sonst wird der speicher überschrieben und dann ist es wirklich weg.
 
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Hi,

und ich dachte, dass meine Vorgehensweise in Lightroom mit mehreren Durchläufen aufwändig wäre :rolleyes:. Die Filter sind jeweils so eingestellt, dass am Anfang eines Durchgangs alle relevanten Bilder zu sehen sind (und nur diese) und am Ende ist keines mehr zu sehen.

1. Durchgang: Schlagworte verteilen.
2. Durchgang: Bilder aussortieren (*1), die technisch unbrauchbar sind (*2).
3. Durchgang: Pano-, HDR- und HDR-Pano-Bilder aussuchen, virtuelle Kopie erstellen => werden separat behandelt). Beste Belichtung der aus einer HDR-Serie aussuchen, alle anderen Bilder aussortieren
4. Durchgang: Aus allen Bildern mit fast identischen Motiv das beste aussuchen. Alle anderen aussortieren
5. Durchgang: Alle Bilder aussortieren (=> 2. Wahl), die ich - aus welchen Gründen auch immer - nicht weiter verwenden will (*3)
6. Durchgang: Klassische Bildbearbeitung, jedoch nicht der Ausschnitt
7. Durchgang: Alle Bilder bekommen erstmal einen Stern. Iterativ bekommen die Bilder nun (nach "gefühlter" Wichtigkeit für mich) 2, 3, 4 oder 5 Sterne (*4)
8. Durchgang: Ausschnitt wählen ... je nach Zielmedium. 16:9, 16:10, Din Ax, etc. (*5)

*1: "Aussortieren" bedeutet nicht "löschen", sondern mit "x" kennzeichnen.
*2: Dazu gehören nicht die Bilder, die unter-/überbelichtet sind und die zu einer HDR-Serie gehören.
*3: Zu diesem Zeitpunkt sind alle Bilder als "1. Wahl" markiert, die ich weiter verwenden will.
*4: Hängt etwas von der Aufnahmeserie ab.
- 5 Sterne bekommt, was z. B. würdig ist, in A2 ausgedruckt zu werden.
- 4 Sterne bekommt, was in der jeweiligen Präsentation (WingsPlatinum, Fotobuch etc.) unbedingt gezeigt werden muss.
- 2 Sterne bekommt, was ich mindestens in Erinnerung behalten will.
- 3 Sterne bekommt ... irgendwas dazwischen :cool:
*5: Muss wiederholbar bleiben für unterschiedliche Zielmedien.

Ciao
HaPe
 
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Ich lösche fast alles gleich in der Kamera. ;)

Meine Vorgehensweise hatte ich schon einmal an anderer Stelle beschrieben.

Uuuah, Schreibschutz und Löschen, ja, habe ich auch schon gemacht, aber irgendwie bleibt ein ungutes Gefühl.

Eigentlich wär's schick, wenn man die Bilder gleich in der Kamera markieren könnte und meinetwegen View NX die Markierungen übernehmen würde. Sans Ear grüßt
 
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Ich lösche fast alles gleich in der Kamera. ;)

Meine Vorgehensweise hatte ich schon einmal an anderer Stelle beschrieben.

Sehr interessanter Ansatz! Besonders wenn man länger unterwegs ist kann man so den Datenmüll vermutlich in Grenzen halten.
Aber wie machst du das mit dem Strom wenn du einige Tage mit Zelt unterwegs bist?
 
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Meine Herangehendsweise am Beispiel einer Afrika-Safari, wo wirklich in kürzester Zeit Unmengen an Bildern zusammenkommen:

Hat man eine besonder Szene fotografiert, wird vor Ort auf dem Monitor der Kamera kontrolliert, ob es auch was geworden ist. Schärfe bei 100%, Belichtung, Bildauschnitt). Das befriedigt die Neugier und verschafft einem einen groben Überblick über die potentiellen Highlights. Wenn die Zeit da ist, werden mangelhafte Bilder gleich in der Kamera gelöscht.

Mittags und/oder abends im Camp folgt dann das Überspielen der Bilder auf den Laptop. Es folgt eine anschließende grobe Sichtung. Hauptsächlich, um die vermeindlichen Highlighs zu checken, aber auch, um mögliche Fehler zu erkennen, die man beim nächsten Mal vermeiden solte. Z.B. beim Kingfisher unbedingt auf mindestens -2/3 korrigieren, sonst frißt das weiss im Gefieder aus.

Gelöscht wird während der Reise nur sehr sporadisch, dazu fehlt die Zeit und ein Desktop mit großem Monitor ist einfach konfortabler.


Nun ist man also mit 20.000 + Bildern zu Hause angekommen.

Üblicherweise will man schnell etwas zum Vorzeigen haben, hier werden gezielt vermeindliche Highlights angesteuert, ausgewählt und bearbeitet.

Es folgt die erste, sehr gründliche Sichtung aller Bilder. Wirklich jedes Bild wird bei 100% auf Schärfe geprüft, die Belichtung muss stimmen ( oder zumindstens reparierbar sein) und das Motiv sollte vollständig sein (keine angeschnittenen Flügel etc.) Auch wenn die Bilder einer Serie vermeindlich recht ähnlich sind: Alle Bilder die diese Kriterien erfüllen, bekommen in View NX eine "1" Diese Herangehendsweise ist wie gesagt sehr zeitintensiv und kann mehere Wochen dauern.Mehr als 500-1000 Bilder am Tag schafft man nicht. Oft fehlt auch die Motivation, wenn man weiß: Jetzt kommen 400 recht ähnliche Löwenbilder... Aber da muß man durch!

Ist man mit dieser ersten Sichtung durch, hat man eine Auswahl von ca. 5.000 Bildern, die technisch in Ordnung sind. Dies ist der Pool für jede weitere Auswahl von Bildern. Eigentlich könnte man den Rest löschen. Tu ich aber nicht, für mich ist das fotografieren auch eine Art Reisetagebuch, da können auch technisch unzureichende Bilder oder rein dokumentarisches wichtig für mich sein.

Aus dieser ersten Auswahl fogt nun eine zweite Sichtung. Technisch sind ja alle Bilder bereits für OK befunden worden, jetzt geht es um die Motive.
Dies ist natürlich eine sehr subjektive Auswahl, gerade wenn die Safari noch nicht sehr lange her ist und Emotionen die man vor Ort hatte, eine Rolle spielen.

Nach der zweiten Sichtung bleiben vielleicht 2.000 Bilder übrig. Es folgt dann die Auswahl, welche Bilder bearbeitet werden sollen. So ca. 500 Bilder bleiben übrig. Dann wird bearbeitet und präsentiert.

Ca. Ein Jahr später erfolgt meist eine zweite Sichtung der 5.000. Hier "entdeckt man regelmäßig Aufnahmen, die bei den vorherigen Sichtungen durchs Raster gefallen sind. Oft ist man zu sehr auf die großen Katzten fixiert, das einem der "Beifang" durch die Lappen geht. Mit so viel Abstand zu der Reise ist der Blick dann auch ein wenig Objektiver, es geht um das Bild an sich und nicht darum, welch Schwierigkeiten man während der Aufnahme zu erdulden hatte, etc.
 
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Ist diese Auswahl nach der 100%-Ansicht nicht ein wenig kurzsichtig? Gibt es wirklich keine Bilder, die gut sind und dennoch der 100%-Ansicht nicht stand halten?
Gerade Daniel - Du hast doch ne D800.
 
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Ist diese Auswahl nach der 100%-Ansicht nicht ein wenig kurzsichtig? Gibt es wirklich keine Bilder, die gut sind und dennoch der 100%-Ansicht nicht stand halten? …


Die gibt es mit Sicherheit, Albert! :up:

Und wenn sie nur als Briefmarke gedruckt werden,
ist das so was von schnuppe … Bares ist Wahres. :cool:


 
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Das "x" nutze ich auch in Aperture. Es ist dort eine "9". Man sieht die Bilder dann nicht mehr. Natürlich sind sie nicht gelöscht. Löschen tue ich nie. Warum auch.
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In LR kann man die Bilder gleich ganz löschen. "X" merkt die Bilder zum Löschen vor, danach kann man sie per Menübefehl in einem Rutsch entweder aus der Ansicht oder auch komplett aus dem Katalog löschen.

Bei den beiden Hochzeiten, die ich diesen Herbst fotografisch begleiten durfte, habe ich öfter länger draufgehalten, um die berüchtigten Bilder zu vermeiden, bei denen die Augen geschlossen, der Mund offen ist oder der Fotograf zu zittrige Hände hatte. Mit der ebenfalls per Tastenkürzel schnell zuschaltbaren Vergleicjsansicht ist schnell das beste Bild einer Serie identifiziert und alle anderen erhalten mit X die schwarze Flagge.

In einem zweiten Durchgang reduziere ich dann durch Verschieben der besten Bilder in einen Unterordner für "Best of"-Bilder, da die Endauswahl auch quantitativ einigermaßen ausgewogen sein sollte.

Spätestens dann sollte auch die Nachbesrbeitung der Bilder beginnen - manchmal probiere ich bei Grenzwertigen Bildern schon in der Aussiebphase herauszufinden, ob noch eine Chance auf Rettung eines Bildes besteht.

Das ist meine Arbeitsweise (neudeutsch: Workflow ;) ), der flott von der Hand geht und für mich funktioniert. Ist aber natürlich auch eine Geschmacksfrage.

Den letzten und für mich ebenfalls wichtigen Schritt habe ich leider auch noch nicht gemacht: Die Endauswahl nach der Bearbeitung in TIFs konvertieren und dauerarchivieren: Die Hasstiraden rund um das Ende von CNX und Aperture haben mir deutlich gezeigt, wie wichtig ein dauerhaftes Archivformat ist. Ich möchte nicht in ein paar Jahren mit einem dann nochmals größeren Bildbestand vor einer dann noch größeren Herausforderung stehen.
 
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Uuuah, Schreibschutz und Löschen, ja, habe ich auch schon gemacht, aber irgendwie bleibt ein ungutes Gefühl.

Wenn ich wirklich etwas aus Versehen gelöscht hab (was vorkam), konnte ich mit dem Tool Recuva die Daten meist problemlos wiederherstellen. ;)

Sehr interessanter Ansatz! Besonders wenn man länger unterwegs ist kann man so den Datenmüll vermutlich in Grenzen halten.
Aber wie machst du das mit dem Strom wenn du einige Tage mit Zelt unterwegs bist?

Ein Akku hält ja ca. 1500 Auslösungen (bei sich automatisch schnell deaktivierender Belichtungsmesszelle), mit 3 Akkus komme ich also mind. 3 Wochen aus. So wirklich lange war ich noch nie aus der Zivilisation, meist konnte ich am Auto oder mittels Solarzellen/Nabendynamo laden.

Ist diese Auswahl nach der 100%-Ansicht nicht ein wenig kurzsichtig? Gibt es wirklich keine Bilder, die gut sind und dennoch der 100%-Ansicht nicht stand halten?
Gerade Daniel - Du hast doch ne D800.

Doch, klar! Aber da ich meist noch am selben Tag aussortiere und kein actionreiches Wildlife fotografiere, kenn ich meine Bilder meist recht gut. Die D800 zeigt ja auch eine verkleinerte Version innerhalb des gezoomten Bildes, sodass ich weiß, worum es geht.

Aber ich komme auch nicht mit 20.000 Bildern heim, das könnt ich gar nicht aussortieren. :rolleyes:

Und nein, "Pro" bin ich auch in keiner Hinsicht (was auch immer das sein mag).
 
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