Wie bei Innenaufnahmen große Tiefenschärfe

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Moseleifel

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Hallo Nochmals,

als Anfänger hier im Forum und erst seit etwa drei Wochen Besitzer der D 80 schon mal vielen Dank für die Antworten auf meine drei Fragen. Ein Forum mit Niveau!

Eine weitere Frage:

Für Aufnahmen in Räumen benutzt ich das 50 mm 1,8 D, mit Blitz. Leider ist die Tiefenschärfe nicht besonders. Beispiel: Ich fotografie eine Person am Schreibtisch, fokussiere das Gesicht, dann ist das Gesicht scharf, aber der Schreibtisch und das Bücherregal dahinter unscharf, aber deutlich. Klar, es kann immer nur auf eine Entfernung scharf gestellt werden. Bei der D 80 fällt das auch mehr auf als bei Kleinbildkameras in der 100 Euro-Klasse. Das Nachschärfen hilft hier nicht wirklich. Wie (mit welchen Einstellungen, sonstige Tipps) kann ich die Tieschenschärfe bei Innenraumaufnahmen (Blitzaufnahmen) deutlich verbessern?

Grüße

Jörg

Wenn jemand Testbilder schicken will, nur zu: [email protected]
 
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Moin,

Kamera auf A stellen, Blende weit zumachen.
Trotzdem wird es nicht einfach sein, die Tiefenschärfe von Kompaktknippsen zu erreichen. Die Dinger haben nämlich einen wesentlich kleineren Sensor. Da die Tiefenschärfe aber vom Abbildungsmaßstab abhängt, ist sie bei gleichem Motiv und kleinerem Sensor zwangsläufig größer.
 
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Moseleifel schrieb:
Wie (mit welchen Einstellungen, sonstige Tipps) kann ich die Tieschenschärfe bei Innenraumaufnahmen (Blitzaufnahmen) deutlich verbessern?

Genauso wie bei Außenaufnahmen: Blende schließen, anders geht es nicht.

Gruß
Dirk
 
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Moseleifel schrieb:
Hallo Nochmals,

als Anfänger hier im Forum und erst seit etwa drei Wochen Besitzer der D 80 schon mal vielen Dank für die Antworten auf meine drei Fragen. Ein Forum mit Niveau!

Eine weitere Frage:

Für Aufnahmen in Räumen benutzt ich das 50 mm 1,8 D, mit Blitz. Leider ist die Tiefenschärfe nicht besonders. Beispiel: Ich fotografie eine Person am Schreibtisch, fokussiere das Gesicht, dann ist das Gesicht scharf, aber der Schreibtisch und das Bücherregal dahinter unscharf, aber deutlich. Klar, es kann immer nur auf eine Entfernung scharf gestellt werden. Bei der D 80 fällt das auch mehr auf als bei Kleinbildkameras in der 100 Euro-Klasse. Das Nachschärfen hilft hier nicht wirklich. Wie (mit welchen Einstellungen, sonstige Tipps) kann ich die Tieschenschärfe bei Innenraumaufnahmen (Blitzaufnahmen) deutlich verbessern?

Grüße

Jörg

Wenn jemand Testbilder schicken will, nur zu: [email protected]

Ich will jetzt nicht platt wirken, aber eigentlich ist es einfach:
Mehr Tiefenschärfe kommt nur zustande, wenn man die Blende kleiner macht.
Also Anleitung:
1) kleinste Blende wählen (16, 32?)
2) hyperfokale Scharfstellung (also Entfernung nicht auf das nächstliegende Objekt, sondern (ja nach schärfentiefe) einige Meter dahinter
3) Lichtdefizit per Blitz oder/und Belichtungszeit ausgleichen.

P.S.: per PS kann man keine Schärfe (Auflösung) hinzuzaubern
 
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Heng-Sten Berg schrieb:
3) Lichtdefizit per Blitz oder/und Belichtungszeit ausgleichen.
wenn ich ergänzen darf: oder ISO-Wert hochschrauben - das rauschen bis ISO800 hält sich ja bei den Nikons in Grenzen, daher find ich diese Option durchaus praktikabel :)
 
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Oder Kompakte kaufen dann hat man Tiefenschärfe ohne Ende.
Andre

Zuhause nutze ich nur Kompakte.
 
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Hi,

um die Zusammenhänge von Blende und Tiefenschärfe / Belichtungszeit kennenzulernen, lohnt der Blick in ein Buch über die Grundlagen der Fotografie.

Zu meiner Anfängerzeit (vor rund 30 Jahren) waren das z.B. Andreas Feiningers Bücher, dann auch John Hedgecoe und während des Studiums Ansel Adams.
Vielleicht kann einer der jüngeren Jahrgänge ein aktuelles Buch empfehlen, das diese Grundlagen der Fotografie im gestalterischen Zusammenhang darstellt, ohne sich in Vergleiche von MTF-Kurven und Halbwahrheiten ("Weitwinkelobjektive erzeugen stürzende Linien") zu verlieren.

Grüße
Christian
 
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KrischanDO schrieb:
Hi,

um die Zusammenhänge von Blende und Tiefenschärfe / Belichtungszeit kennenzulernen, lohnt der Blick in ein Buch über die Grundlagen der Fotografie.

Zu meiner Anfängerzeit (vor rund 30 Jahren) waren das z.B. Andreas Feiningers Bücher, dann auch John Hedgecoe und während des Studiums Ansel Adams.
Vielleicht kann einer der jüngeren Jahrgänge ein aktuelles Buch empfehlen, das diese Grundlagen der Fotografie im gestalterischen Zusammenhang darstellt, ohne sich in Vergleiche von MTF-Kurven und Halbwahrheiten ("Weitwinkelobjektive erzeugen stürzende Linien") zu verlieren.

Grüße
Christian

Schde, dass Du das jetzt verraten hast. Bei manchen Fragen kann man mit dem Basiswissen von vor 30 Jahren (bei mir 20) noch richtig gut punkten:hehe:
 
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Ich wüßte auch nicht, warum die Inhalte eines John Hedgcoe heute nicht mehr gelten sollten?

Gut bei meinem Buch unterlag er noch einem kleinen Irrtum, denn die Digi's (Sony Mavica mit 5 1/4" Diskette) betrachtete er als exotischen Seitenweg der Fotografie ;)
 
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Stefan Lenz schrieb:
Ich wüßte auch nicht, warum die Inhalte eines John Hedgcoe heute nicht mehr gelten sollten?

Gut bei meinem Buch unterlag er noch einem kleinen Irrtum, denn die Digi's (Sony Mavica mit 5 1/4" Diskette) betrachtete er als exotischen Seitenweg der Fotografie ;)

Klar, auch die Inhalte von Ansel Adams gelten noch, aber für einen Einsteiger ist es vielleicht handlicher, wenn er die Grundlagen in Bezug auf aktuelle Technik erläutert bekommt.
Bücher, in denen das Wort "Zoom-Objektiv" nicht vorkommt und dafür Handbelichtungsmesser, Oberflächenentwickler, Trommelpressen und Wechselsäcke beschrieben werden, könnten eher verwirren.:D

Grüße
Christian
 
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Naja, die Herren haben zum Glück ja verschiedene Bücher geschrieben. In "meinem" Hedgcoe geht es schon überwiegend um Blende, Belichtungszeit, Goldenen Schnitt, Drittel-Regel, Lichtführung usw, usw
 
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Hi Moseleifel,
ich will meinen Vorrednern (oder sagt man Vorschreibern?) nicht zu nahe treten, aber mit deren Beschreibungen wüßte ich als Anfänger genausoviel wie vorher ;)
Deshalb versuch ich mich mal an einer "anfängertauglichen" Beschreibung:

Das allererste Mittel zur Beeinflussung der Tiefenschärfe ist die Blende (wie schon richtig genannt) je größer die Blendenöffnung (ein Blick durch ein abmontiertes Objektiv klärt vieles!) d.h. je kleiner die Blendenzahl (z.B. 2 ) desto geringer die Schärfentiefe. Im Gegensatz dazu wächst die Schärfentiefe wenn Du die Blende schließt (d.h. eine große Blendenzahl z.B. 11 oder 16 einstellst). Da die Blende die Menge des gleichzeitig eintretenden Lichtes reguliert, kannst Du dir sicherlich gut vorstellen, dass bei einer kleinen Blendenöffnung die Menge des einfallenden Lichtes auf anderem Wege ausgeglichen werden muss, in Deinem Falle ist das nicht wirklich tragisch, da dies der Blitz merkt und einfach stärker blitzt. Bei Außenaufnahmen ohne Blitz wird durch die Automatik die Belichtungszeit so lange verlängert bis alles wieder im Lot ist, dabei kann es natürlich sein, dass sie so lange wird, dass ein Stativ zur Vermeidung von Verwacklungen nötig wird.

Wenn Du jemanden am Arbeitsplatz portraitieren möchtest, und nicht großen Wert auf die Titel im Regal dahinter legst ist eine mittlere Tiefenschärfe (grobe Schätzung: um die 5,6) doch klasse, so wird der Betrachter des Bildes nicht durch den scharfen Hintergrund abgelenkt. Trotzdem kann man erkennen, daß es im Büro aufgenommen wurde.



Hoffe geholfen zu haben!!!

P.S. Wie wäre es mit einem Anfängerbuch für die ersten Schritte?

Viele Grüße aus Ludwigsburg
JK
 
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foxmulder schrieb:
Das hieß damals noch 'Vario' und mein Tip ist auch Hedgecoe.

Gruß
Dirk

Mein Tipp ist Feininger.:up:
(Hedgecoe habe ich aber auch gerne gelesen.)
Vielleicht sollte man einen Thread "...zeigt her Eure Lieblings-Fotobuch-Autoren..." aufsetzen?:)
 
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Hi,

kubik schrieb:
Deshalb versuch ich mich mal an einer "anfängertauglichen" Beschreibung:
kleines ergänzendes Zahlenbeispiel:

Angenommen Dein Motiv ist 3 Meter entfernt und Du fokussierst mit einem 50 mm Objektiv auf seine Nasenspitze, dann ist

- bei der Blende 2 alles zwischen 2,83 und 3,19 m Abstand scharf (also gerade mal eine Tiefe von 36 cm)
- bei der Blende 16 alles zwischen 2,04 und 5,68 m Abstand scharf (also eine eine Tiefe von 364 cm).

Gruß
HaPe
 
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Es kann nur einen geben:

*********** tiefes Verbeugen vor dem großen Meister ****************

A N S E L
A D A M S

*********** tiefes Verbeugen vor dem großen Meister ENDE ************


Hihi, bei uns war Jost Marchesi Pflichtlektüre, gibt's den noch???


Viele Grüße aus Ludwigsburg
JK
 
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Moseleifel schrieb:
Bei der D 80 fällt das auch mehr auf als bei Kleinbildkameras in der 100 Euro-Klasse. Das Nachschärfen hilft hier nicht wirklich. Wie (mit welchen Einstellungen, sonstige Tipps) kann ich die Tieschenschärfe bei Innenraumaufnahmen (Blitzaufnahmen) deutlich verbessern?

Um mal wieder zur Ausgangsfrage zurückzukommen. Einer der Hauptvorteile einer D-SLR gegenüber besagter 100,- Kompaktkamera ist eben, daß sie ein Objekt isolieren (freistellen) kann. Auf der anderen Seite ist es dann von Nachteil, das sie prinzipbedingt nicht die extreme Tiefenschärfe einer Kompakten erreichen kann.
 
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Stefan Lenz schrieb:
Um mal wieder zur Ausgangsfrage zurückzukommen. Einer der Hauptvorteile einer D-SLR gegenüber besagter 100,- Kompaktkamera ist eben, daß sie ein Objekt isolieren (freistellen) kann. Auf der anderen Seite ist es dann von Nachteil, das sie prinzipbedingt nicht die extreme Tiefenschärfe einer Kompakten erreichen kann.

Hallo Stefan,

der Umkehrschluss gilt meiner Meinung nach nicht. Ich kann sehr wohl die gleiche Schärfentiefe wie bei einer Kompakten erzeugen: Die Schärfentiefe ist proportional zu Pixelbreite, Blendenwert und inversem Abbildungsmaßstab zum Quadrat. Bei einem Verkleinerungsfaktor von x habe ich also genau dann das gleiche Bild, wenn ich die Brennweite mit x skaliere und auch den Blendenwert (Gleiche Anzahl von Pixeln vorausgesetzt). Was bedeutet ein um x höherer Blendenwert? x Quadrat weniger Beleuchtungsstärke auf dem Sensor. Da ich aber x Quadrat mehr Fläche habe, habe ich die gleiche Lichtmenge (Photonenzahl) pro Pixel und somit sogar das gleiche Rauschen.

Gruß,
Burkhard
 
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Burkard, laß uns einen Kompromiß machen:

Man kann in die Tiefenschärfe-Bereiche einer Kompakten auch mit einer D-SLR, muß bei letzterer aber leichte Schärfe-Abstriche aufgrund der Beugung machen. ;)

Nehm ich bei der Powershot F8, und die kürzeste Brennweite läßt sich auf der Aufnahme kaum noch ein Schärfepunkt finden, bei den SLR müßte ich da schon auf min F22 rauf
 
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Wow, Retina,
kannst Du für mich mal das x rausrechnen, und ein klein wenig griffigeres Beispiel geben?


Viele Grüße aus Ludwigsburg
JK
 
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