So, ich habe dann auch noch mal meinen Denkapparat angeschlossen
Ich meine schon, dass Fotografie immer auch etwas mit Kunst zu tun hat, zumindest, wenn es nicht nur um die reine Dokumentation geht.
Zunächst einmal benutzen auch wir Fotografen eine Bildsprache, wie orientieren uns beim Bildaufbau an klassischen Regeln der Kunst (goldener Schnitt, Drittelregelung, etc.). Wir werden kreativ in der Bearbeitung eines Bildes, wir setzen uns mitunter über Regeln hinweg, wir ändern Perspektiven, wir verändern Farben, wir spielen mit Linien, Farben, Formen.
Was ist das, wenn nicht Kunst?
Ich denke, man muss hier nicht immer das Abbild der Realität vor Augen haben, sondern den großen Spielraum, wie der Fotograf etwas sieht und darstellt.
Das hat doch erst mal gar nichts damit zu tun, ob irgendwer bereit ist, für ein Bild 1Millionen auszugeben (das ist für mich auch völlig nebensächlich, wer für nen Beuys Fettfleck Geld hinlegt, ist selber schuld
), der Künstler produziert ja zunächst einmal für sich und nicht für den Markt.
Fakt ist aber doch, so denke ich, dass in allererster Linie die Kamera wie auch ein Pinsel und Farben, Ton oder Stein oder was auch immer ein Werkzeug ist, das in den Händen des Schaffenden im besten Falle etwas erzeugt, dass andere in seinen Bann ziehen kann, ihn zum Nachdenken anregt, Gefühle auslöst, Stimmungen erzeugt, zu Diskussionen anfacht.
Das sind alles Merkmale von Kunst, für mich hat die Fotografie in der zeitgenössischen Kunst ebenso einen Platz und Anspruch, wie andere Kunstformen.