Wer will eigentlich G-Objektive?

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nikkormat

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Auch auf die Gefahr hin, dass das schon 1000x diskutiert wurde oder ich in ein Wespennest steche oder ich offene Türen einrenne, aber ich habe derzeit keinen aktuellen Beitrag dazu gefunden: Warum G-Objektive?
Die Gründe von Nikon kenne ich sehrwohl: Kleinere Objektive, billigere Fertigungskosten etc. pp.
Leuten, die diese Philosophie nicht teilen, entgegnet Nikon, dass sie ja über 40 Jahre Objektive für alte Nikons gebaut hätte und weiter bauen.
Kann ich glauben, stimmt aber so nur zum Teil! ;-)
War doch die Abwärtskompatibilität gerade das, was N von C und M unterschied!
Als Nikon 2000 anfing, Billigserien ohne Blendenring zu bauen, dachte ich noch, nun, nicht schlimm, die kaufe ich mir eh nicht. Seitdem jetzt aber in den letzten Jahren alle Neuentwicklungen bis zum absoluten Profiboliden G sind, komme ich ins grübeln...
Ich weiss nicht, wie es euch geht. Ich persönlich stelle lieber, sicherer, intuitiver und schneller über den Blendenring ein als über das vordere Einstellrad. War das erste, was ich an meiner F100 als Individualfkt.
umgestellt hatte.
Und weiter: Was die Herren glaub nicht so sehen (wollen?), meiner Meinung nach: Wer sowohl mit alten als auch neuen Nikons arbeiten will, die sehr gut nebeneinander in der Fototasche Platz haben könnten, muss dann jeweils 2 Sätze an Objektiven mitschleppen. Dann kann ich gleich 2 Systeme kaufen. Unerfreulich!
Weiter bleiben alle Neuentwicklungen dem Nutzer älterer Nikons verwehrt. Damit meine ich nicht den tech. Fortschritt im Sinne von AF-S und VR. Klar, die gehen nicht an einer F2, aber man konnte die Linsen wenigstens ansetzen und die Fkt. nutzen, die das GEHÄUSE bot. Jetzt kann ich zwar noch ansetzen, aber darf mit Offenblende (?) knipsen.

Wie kann man gegen diese Entwicklung was machen?
Oder überzeugt mich, dass ich unrecht habe! ... dass "G" "g"anz toll ist!
Meinen G-Punkt trifft es (so man das als Mann haben kann) jedenfalls nicht!
Eigentlich bin ich deshalb auf Nikon umgestiegen, um ein Nebeneinander von modernsten HighTech-Bodies und rein mechnischen Kameras habe zu können, mit ein und denselben Objektiven.

Darf ich träumen: Ein Bastler (so z.B. Zörkendörfer o.ä.) bietet an, G-Objektive mit Blendenring auszustatten. Bestimmt hätte er Zulauf, oder?

Wenn Nikon neue Objektive sowohl als G als auch als normal anbieten würde, die normalen meinetwegen 100-200 euro teuerer und schwerer (wobei das beim aktuellen 300er/2.8 auch nicht mehr stimmt, das ist wieder schwerer geworden. Ich weiss, es hat noch VR), ich bin mir sicher, sie würden genug von dem alten Anschluss verkaufen.

Leider springen die Fremdhersteller (Sigma, Tokina) auch auf den G-zug auf.
Bei den DX-Nikkoren macht das ja durchaus Sinn, die sind eh nicht für alte Bodies gemacht - aber alle anderen?

Was denkt ihr? Kann man da etwas tun? Wohl kaum, oder?
 
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Re: RE: Wer will eigentlich G-Objektive?

Dirk-H";p="16988 schrieb:
Wie kommst du zu dieser Behauptung? Nikon stellt auch immer noch MF-Objektive (selbstverständlich MIT Blendenring her).

offen die frage, ob es sich hierbei nicht um praktisch unverkaeufliche lagerbestaende vergangener zeiten handelt?
 
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was meine vorgänger schon eigentlich zum ausdruck gebracht haben und weshalb ich eigentlich diese diskussion in gang gesetzt habe:

1) wenn man einen blendenring hat, dann zwingt einen niemand, diesen bei 22 oder 32 zu arretieren und eben nicht zu benutzen. das steht dann immer noch jedem frei, denn das einstellrad an der kamera werden sie nicht wegrationalisieren. dann darf jeder nach seiner vorliebe das vordere einstellrad und die rechte hand mit noch mehr funktionen belegen. bitte, jeder wie er will!

2) umgekehrt zwingt nikon aber alle anderen, die meinen, am blendenring schneller zu sein (um von 2.8 auf 22 zu kommen brauche ich mit der li. hand (die wohlgemerkt frei ist!!!) einen ratsch. wenn ich das einstellrad auf 1/3 stufen habe muss ich für den gleichen weg mindestens 3x ansetzen mit der hand, die auch noch auslöser usw. bedient. ich weiss, dann habe ich feinere abstufungen als am ring, aber mal ehrlich, mit 1/2 blendenabstufungen sollte jede noch so diffizile belichtungssituation zu meistern sein)
und die, die auch alte nikons benutzen,
auf den status quo der bestehenden objektive zurückgreifen zu müssen oder eben auch die ungewohnte einstellweise zu übernehmen und die alten bodies in den schrank zu stellen.

3) das argument, dass es genug alte optiken dafür gibt, hinkt eben, da alle zukünftigen entwicklungen (ein objektiv kann ja mal auch dadurch interessant sein, dass es z.b. lichtstärker, leichter oder einen bisher nicht gekannten zoombereich aufweist) dem nutzer verwehrt bleiben, der nicht 2 sätze an optiken mitschleppen will, aber trotzdem ein miteinander alter und neuer bodies schätzt.

4) wenn ich die bisherigen antworten so lese, so ist die überwiegende leserschaft durchaus auch unzufrieden mit der entwicklung. nur einige wenige stellen sich auf das neue anstandslos ein.

5) vielleicht sollte man auf nikon mehr druck machen, um zu zeigen, dass man mit der politik unzufrieden ist, dass vielleicht in zukunft nicht-DX-nikkore wieder einen ring haben. ("ein ring, sie zu knechten..." für die, die es wollen. wie gesagt, alle anderen müssen ihn ja nicht nehmen.)
 
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mechanik ist bekanntlich teuer, deshalb waere ein verzicht auf die mechanische blendensteuerung seitens der kamera der naechste logische schritt, was allerdings bei nikon kaum machbar sein duerfte. digitale ansteuerung wuerde nicht nur geld sparen, sie waere vor allem genauer und zugleich weniger anfaellig

kurzum: druck macht nur die konkurrenz, die leidlich ohne mechanik auskommt, waehrend nikon kostenseitig die felle davonschwimmen
 
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Nobody";p="16999 schrieb:
mechanik ist bekanntlich teuer, deshalb waere ein verzicht auf die mechanische blendensteuerung seitens der kamera der naechste logische schritt, was allerdings bei nikon kaum machbar sein duerfte. digitale ansteuerung wuerde nicht nur geld sparen, sie waere vor allem genauer und zugleich weniger anfaellig

kurzum: druck macht nur die konkurrenz, die leidlich ohne mechanik auskommt, waehrend nikon kostenseitig die felle davonschwimmen

Absolut richtig!

Übrigens vermiße ich an meinem PKW auch keine Kurbel zum starten des Fahrzeuges, sondern erfreu ich mich am bequemen elektrischen Anlaßer!

In den 60er Jahren wurde über TTL-Belichtungsmeßer heftig diskutiert.
In den 80er Jahren wurde über Autofocus bei SLR-Kamers heftig diskutiert.
In den 90er Jahren wurde über Digital oder Analog heftig diskutiert.
Heute sind diese Auseinandersetzungen die teilweise den Eindruck von Glaubenskriegen annahmen Geschichte. Der technische Vorteil hat sich durchgesetzt.
In der Zukunft wird kaum noch jemand einen Blendenring am Objektiv vermißen, da man es gewohnt sein wird mit dem Zeigefinger oder Daumen die Blende einzustellen. Eine Nikon F, FTn, FM... wird als fotogeschichtliches Relikt des vergangenenen Jahrhunderts in Vitrinen bewundert werden. Die ältere Generation wird der jüngeren erzählen, daß man damit Nägel in die Wand hätte schlagen können. Und die ganze Diskussion wird wieder einmal Geschichte sein. Das sinnvolle (praktische, günstige) wird sich am Markt durchsetzen. Warum soll man für die heutige und zukünftige Kameratechnik überflüssigen Balast noch in Objektive einbauen?
 
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Na ja...

...zu Minolta-Zeiten habe ich noch spöttisch auf dieses alte Nikon-Relikt geschaut und mich gewundert, dass sowas überhaupt noch gebaut wird.
Mittlerweile - mit einer FM3A in der Fototasche - sehe ich das auch anders.
Warum lässt Nikon dem Anwender nicht die Wahl der Blendeneinstellung und vor allem die Kompatibilität mit älteren Kameras?
Wenn ich einen Haufen Gewicht mit lichtstarken Objektiven und Motorantrieben/Booster-Handgriffen u. ä. mit mir herumschleppe, kommt's auch auf die paar Gramm eines Blendenringes bestimmt nicht mehr an. Das ist kein Argument, genau so wenig wie die Kosten des zusätzlichen Blendenringes an einem 200-400 :-D

Grüße
Erhard
 
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Hallo,
zu welchen Irrtümern blinde Technikgläubigkeit führen kann, sieht man z. B. an der schlecht bedienbaren F70.
Welche Profis da Nikon befragt haben will, werden sie nicht verraten. Ich kenne jedenfalls nur solche, die froh sind, wenn sie Automatiken auch abschalten können und wenn die Kamera eine Bedienung mit verbundenen Augen zulässt.
Manche leben sogar davon, dass die Bildqualität besonders gut ist und nicht davon, wieviel Bilder/s sie abliefern können...
Und so gibt es auch noch Autos, die ein Lenkrad mit Gestänge haben, während natürlich die meisen nur noch mit Joystick und optoelektronischer Datenübermittlung gesteuert werden.
Gruß WolframO
 
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Ich finde man kann von Nikon wirklich nicht erwarten das sie alle neuen Objektive so bauen sollen das sie 100% kompatibel mit 20 Jahre alten Kameras sind. Warum sollen hundert tausende Neukunden unnoetigerweise mehr bezahlen weil eine Hand voll Leute meint ihre alte Kamera sei das beste seit der Erfindung von geschnittenem Brot.

Jeder kann ja gerne so fotografieren wie er/sie will und auch gerne alte Kameras verwenden, aber zu verlangen die Neuentwicklung soll Extrakosten fuer jedes Objektiv auf sich nehmen damit sich eine sehr kleine Gruppe nicht mehr mit einer neuen Technik auseinandersetzel muss ist doch etwas naiv.

Ich finde die Erklaerungen warum der alte Blendenring besser zu bedienen ist echt amuesant. Die rechte Hand, die ja schon beschaeftigt ist das sie entlastet werden muss ist mein Favorit.

Wer sich explizit dazu entschieden hat eine alte Kamera zu verwenden sollte sich auch damit abfinden das die Entwicklung weitergeht und sich aus vielen sinnvollen Gruenden nicht mehr an alte Standards bindet.
 
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David_USA";p="17019 schrieb:
Ich finde die Erklaerungen warum der alte Blendenring besser zu bedienen ist echt amuesant. Die rechte Hand, die ja schon beschaeftigt ist das sie entlastet werden muss ist mein Favorit.

schon aus gruenden der verwacklungssicherheit muss die linke das objektiv recht weit vorne in richtung frontlinse greifen bzw. unterstuetzen und hat so gesehen am blendenring ueberhaupt nichts zu suchen
 
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WolframO";p="17006 schrieb:
Hallo,
zu welchen Irrtümern blinde Technikgläubigkeit führen kann, sieht man z. B. an der schlecht bedienbaren F70.
Welche Profis da Nikon befragt haben will, werden sie nicht verraten. Ich kenne jedenfalls nur solche, die froh sind, wenn sie Automatiken auch abschalten können und wenn die Kamera eine Bedienung mit verbundenen Augen zulässt.
Manche leben sogar davon, dass die Bildqualität besonders gut ist und nicht davon, wieviel Bilder/s sie abliefern können...
Und so gibt es auch noch Autos, die ein Lenkrad mit Gestänge haben, während natürlich die meisen nur noch mit Joystick und optoelektronischer Datenübermittlung gesteuert werden.
Gruß WolframO

D70 schlecht bedienbar?
Dies kann ich beim besten Willen nicht bestätigen!
Im Gegenteil.
 
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Gründe für G-Objektive:

1. Jedes mechanische Bauteil kostet Geld, und in einer modernen Massenproduktion werden schon dann Maßnahmen zur Rationalisierung eingeleitet, wenn man nur einen Cent pro Stück sparen kann. Mit G-Objektiven kann Nikon Geld sparen.

2. G-Objektive funktionieren nur an Gehäusen, die dafür geeignet sind. Also nicht an älteren Gehäusen vom Gebrauchtmarkt und auch nicht an Gehäusen anderer Kamerahersteller, auch nicht mit Adapter. Mit G-Objektiven kann Nikon die Kunden zwingen, moderne Nikon-Gehäuse zu kaufen.

3. Bei Objektiven mit gleitender Anfangsöffnung kann man die Blende mechanisch nicht exakt einstellen, da sie mit der Brennweite variiert. Elektronisch per vorderem Einstellrad geht es aber. Damit entfällt die Notwendigkeit, hochwertige Zoom-Objektive für Profis mit fester Blendenöffnung zu bauen, so wie bisher noch üblich. Zoomobjektive mit gleitender Blende sind billiger (s. Punkt 1).

4. Die Konkurrenten von Canon und Minolta bauen schon lange keine Objektive mit Blendenring mehr, und auf andere Anschlüsse adaptieren kann man deren Objektive auch nicht, da sie ohne elektronische Ansteuerung nicht funktionieren. Pentax, Contax und Leica sind keine Konkurrenz mehr für Nikon, also braucht man den Kunden den Vorteil des Blendenrings auch nicht mehr zu bieten. Man kann guten Gewissens Punkt 1 und Punkt 2 in die Tat umsetzen.

Ich liebe mein Alteisen ... nicht nur das von Nikon ....

Happy shooting!
Uwe
 
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Leider konnten die Anbeter des Fortschritts als Positivum per se bisher außer dem Kostenargument keine mich wirklich überzeugenden Gründe für den Wegfall des Blendenrings liefern. Mir ist nicht klar, was es in der Praxis bringt, die Blende auf eine Drittel genau einstellen zu können selbst bei Zooms mit gleitender Lichtstärke oder bei Makroobjektiven mit Auszugsverlängerung. Vielleicht ist es ja altbacken die Blende nach Sicht (via Abblendtaste) oder mittels Tiefenschärfenskala einzustellen, aber offen gestanden, eine andere Möglichkeit die Blende gestalterisch einzusetzen, fällt mir leider momentan nicht ein, aber ich lasse mich gerne belehren. Bei meiner F100 aktiviert die rechte Hand den AF, löst aus, stellt gegebenenfalls eine Belichtungskorrektur ein, speichert unter Umständen noch Schärfe und/oder Belichtung und verstellt möglicherweise die AF-Felder. Warum um Himmels willen soll es denn praktisch sein, mit ihr auch noch die Blende einstellen zu müssen? Was spräche denn dagegen aus pragmatischen Gründen, die hochwertigen Optiken, bei denen das Kostenargument eine untergeordnete Rolle spielt, mit einem Blendenring auszustatten, um dem Endverbraucher die Wahl zu lassen? Leider habe ich auch keine überzeugenden Argumente gehört, warum es toll ist, wenn eine Firma, die seit Jahrzehnten (!) mit der Kompatibilität von alt zu neu und umgekehrt wirbt, diese Linie nun verläßt? Viele Nutzer haben doch neben aktuellen Kameramodellen auch noch ältere in Nutzung. Ich finde es schlicht eine Frechheit, daß man eine 2,8/70-200 VR an einer F4 nur sehr eingeschränkt und an einer FM2 oder F3 praktisch gar nicht verwenden kann. Vier konkrete Fragen - gibt es auch vier konkrete Antworten?

Natürlich werden sich die G-Objektive durchsetzen, nicht weil sie besser oder praktischer sind, sondern weil ihre Herstellung etwas kostengünstiger ist, und weil der Endverbraucher schlicht nicht gefragt wird, genausowenig wie Canon- oder Minoltafotografen seinerzeit gefragt wurden, ob sie den Übergang ins AF-Zeitalter nicht gerne etwas weniger abrupt gehabt hätten.

Gruß

Andreas
 
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Noch ein kleiner Nachtrag: ob man die Blende am Ring oder an der Kamera einstellt ist meines Erachtens einfach Geschmacksache. Aber das eine als fortschrittlich und das andere als rückschrittlich zu qualifizieren finde ich schon ziemlich albern (als wären Autos mit Automatikgetriebe fortschrittlicher als solche mit manueller Schaltung :) ). Das Vorhandensein eines Blendenring ließe eben beide Möglichkeiten offen und erhielte die Kompatibilität mit älteren Gehäusen. Bei einem 2,8/70-200 VR oder 4/200-400 VR oder anderen Objektiven in der gleichen Qualitätsklasse kann das Kostenargument wohl kaum eine Rolle spielen.

Gruß

Andreas
 
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photohomepage";p="17000 schrieb:
Übrigens vermiße ich an meinem PKW auch keine Kurbel zum starten des Fahrzeuges, sondern erfreu ich mich am bequemen elektrischen Anlaßer!

In den 60er Jahren wurde über TTL-Belichtungsmeßer heftig diskutiert.
In den 80er Jahren wurde über Autofocus bei SLR-Kamers heftig diskutiert.
In den 90er Jahren wurde über Digital oder Analog heftig diskutiert.
Heute sind diese Auseinandersetzungen die teilweise den Eindruck von Glaubenskriegen annahmen Geschichte. Der technische Vorteil hat sich durchgesetzt.
In der Zukunft wird kaum noch jemand einen Blendenring am Objektiv vermißen, da man es gewohnt sein wird mit dem Zeigefinger oder Daumen die Blende einzustellen. Eine Nikon F, FTn, FM... wird als fotogeschichtliches Relikt des vergangenenen Jahrhunderts in Vitrinen bewundert werden. Die ältere Generation wird der jüngeren erzählen, daß man damit Nägel in die Wand hätte schlagen können. Und die ganze Diskussion wird wieder einmal Geschichte sein. Das sinnvolle (praktische, günstige) wird sich am Markt durchsetzen. Warum soll man für die heutige und zukünftige Kameratechnik überflüssigen Balast noch in Objektive einbauen?

Solche billige Polemik ist doch nun wirklich überflüssig. Mal ganz abgesehen davon, dass die Diskussion "Digital oder Analog" aufgrund mieser Ergebnisse der Digitalfraktion noch gar nicht in den 90ern geführt wurde und auch heute noch lange nicht abgeschlossen ist, sind solche Vergleiche absolut hirnrissig. Hier geht es nicht um igendwelche verhinderten Fortschritte, sondern nur um ein Mindestmaß an Kompatibilität. Schließlich bedeutet die Existenz des ach so bösen Blendenrings am Objektivs keinerlei Einschränkung für denjenigen, der ihn nicht braucht. Außerdem geht es hier nicht primär um irgendwelche steinalten Kameras oder den untersten Prüddel aus dem Sortiment, sondern einerseits um relativ junge Spitzenmodelle wie F4 (bis 1996 im Verkauf) und F90X (bis ca. 2000 im Verkauf), andererseits um die FM3A, die ja noch aktuell ist, aber wohl bald an Objektivmangel eingehen wird (OK OK, ist etwas übertrieben, Kommentare überflüssig). Es sind ausgerechnet Popel-Modelle wie die F-401, die mit G-Nikkoren voll kompatibel sind. Allein das belegt schon die Konzeptionslosigkeit der Blenderingabschaffung.

UweFlammer";p="17046 schrieb:
1. Jedes mechanische Bauteil kostet Geld, und in einer modernen Massenproduktion werden schon dann Maßnahmen zur Rationalisierung eingeleitet, wenn man nur einen Cent pro Stück sparen kann. Mit G-Objektiven kann Nikon Geld sparen.

Soweit die billigen Kit-Objektive betroffen sind, stimme ich dem völlig zu. Die teuren VR-Objektive sind aber keine Massenprodukte. Bei einem 2,8 70 - 200 sind solche Kostenargumente einfach nicht akzeptabel.

UweFlammer";p="17046 schrieb:
2. G-Objektive funktionieren nur an Gehäusen, die dafür geeignet sind. Also nicht an älteren Gehäusen vom Gebrauchtmarkt und auch nicht an Gehäusen anderer Kamerahersteller, auch nicht mit Adapter. Mit G-Objektiven kann Nikon die Kunden zwingen, moderne Nikon-Gehäuse zu kaufen.

Aus dem gleichen Grund sind ja auch die billigeren AF-Nikons (F-401 bis F80, D70 usw.) nicht mit AIs-Objektiven kompatibel. So was kann aber ganz gewaltig nach hinten losgehen. Nikon ist z. Z. eigentlich nicht in der Position, sich das leisten zu können. Schließlich kann man sich dann auch glerich eine Canon kaufen. Noch hat man im Nikon-Sortiment für fast alles eine Alternative. Das wird sich aber ändern.

UweFlammer";p="17046 schrieb:
3. Bei Objektiven mit gleitender Anfangsöffnung kann man die Blende mechanisch nicht exakt einstellen, da sie mit der Brennweite variiert. Elektronisch per vorderem Einstellrad geht es aber. Damit entfällt die Notwendigkeit, hochwertige Zoom-Objektive für Profis mit fester Blendenöffnung zu bauen, so wie bisher noch üblich. Zoomobjektive mit gleitender Blende sind billiger (s. Punkt 1).

Der Hauptnutzen von Zooms mit fester Lichtstärke liegt nicht darin, dem Nutzer das Mitdenken zu ersparen. Die Lichtstärke selbst begründet den Wert dieser Objektive, und die zählt vor allem am oberen Ende. Wer nicht mal in der Lage ist, bei einem Objektiv mit gleitender Lichtstärke am Blendenring die Blende richtig einzustellen, braucht auch keine Profi-Objektive.

UweFlammer";p="17046 schrieb:
4. Die Konkurrenten von Canon und Minolta bauen schon lange keine Objektive mit Blendenring mehr, und auf andere Anschlüsse adaptieren kann man deren Objektive auch nicht, da sie ohne elektronische Ansteuerung nicht funktionieren. Pentax, Contax und Leica sind keine Konkurrenz mehr für Nikon, also braucht man den Kunden den Vorteil des Blendenrings auch nicht mehr zu bieten. Man kann guten Gewissens Punkt 1 und Punkt 2 in die Tat umsetzen.

Contax bietet mit seinem N-System aber immerhin den Beweis, dass Blendenring und vollelektronisches Bajonett zusammen realisierbar sind.

Ich persönlich habe mit den G-Nikkoren kein Problem. Ich fotografiere sowieso praktisch immer mit Blendenautomatik, außerdem sind meine alten Nikons außer Betrieb. Sinnvoll ist eine solche Produktpolitik, die die Nutzer von F4 und F90X derart vor den Kopf stößt, aber ganz sicher nicht.
 
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Ich bin es gewohnt, schnell mal den Blendenring zu drehen. Aber vielleicht ist es auch nur eine Gewöhnungssache, das hintere oder vordere Rad zu drehen.

Da ich aber auch noch eine Manuelle habe, möchte ich auf die D-Objektive (die ich dann auch schnell mal an die anderen Bodies anbringen kann) nicht verzichten.
 
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Das wirklich entscheidend ärgerliche an der Sache ist die strategische Dummheit von Nikon auf einen ganz entscheidenden Vorteil gegenüber Canon zu verzichten, nämlich auf die Auf- und Abwärtskompatiblität der Modelle für Profis und engagierte Amateure, und damit auf DAS SYSTEM.

Für Kameras wie FG, FG-20, F301 bis F 601 und F50 bis F80 und die dazugehörigen Billig-Objektive 28-80 und 28-100 3,5-5,6 mag das alles in Ordnung sein. Das ist (ja keineswegs schlechtes) fotografisches Equipment für Leute, die sich einmal eine SLR mit einem Objektiv kaufen und dann damit glücklich sind, bis sie 15 Jahre später eine D70 mit Kit-Objektiv kaufen.

Bei den Kameras von F bis F 6, FM bis FM3, FE bis FA, F801(s), F90(X) und F100 und wertvollen feinmechanischen Kleinodien von 2,8/6mm bis 11,o/2000 mm ist das aber etwas anderes. Da hatte Nikon - wenn auch häufig etwas rückständiger und behäbiger - immer den Vorteil des ewig soligen SYSTEMS. Und ehrlich gesagt: Wer bietet das schon, daß man ein 1,4/28 AF D aus dem Ende der Neunziger wunderbar mit einer Nikon F von 1959 kombinieren kann? Sogar die Scharfstellung funktioniert im MF-Modus des Objektivs sahnig und satt, der Blendenring hat sogar Vorbohrungen für die Hasenohren, die man für den Blendenmitnehmer der F braucht - ist doch toll!

Und genau dieses Tolle vergibt sich Nikon jetzt beim neuen 2,0/200 VR, beim 4,0/200-400 VR und beim 2,8/70-200 VR - und bei allen weiteren Objektiven, die uns hoffentlich noch erwarten. Und das ist schade, macht wütend, und ist vor allem so sinnlos - denn bei einem 7500 EUR teuren 200-400: Was macht da wohl noch ein zusätzlicher Blendenring aus???

Und wer ihn nicht braucht, fixiert ihn und benutzt die Räder - auch O.K.

Aber wie ich schon mehrfach in diesem Beitrag schrieb: Man kann in dieser Richtung nur alle Hoffnung fahren lassen. Der Blendenring wird in keinem neuen Nikon-Objektiv mehr kommen. Nur die bekannte Trägheit von Nikon wird verhindern, daß die vorhandenen AF-D-Brennweiten sehr schnell durch G-Nachfolger ersetzt werden.
 
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Ein (das) wichtiges Argument für das Einstellen der Blende an der Cam ist doch das, wenn man manuell und mit Zoom arbeitet. Dabei bleibt die eingestellte Blende konstant, auch wenn man die Brennweite verstellt. Früher bei den veralteten Teilen, wo die Blende am Objektiv eingestellt wurde, hat sich die Belichtung mit der Brennweite verstellt. So mußte man (z.B. im Studio) ständig raten, welchen Blendenwert man nun gerade eingestellt hat. Heute weiß ich genau, welchen Wert ich habe und zwar egal, welche Stellung das Zoom auch hat.

Außerdem ist eine Stufung in ganzen Blenden viel zu grob, wenn man nur über die Blende die korrekte Belichtung (Studioblitz) einstellen kann. Die zwar theoretisch möglichen Zwischenwerte rasten aber nicht und verstellen sich grundsätzlich selbsttätig in die Richtung, in die man es gerade gar nicht gebrauchen kann (Murphey lässt grüßen).

Eigentlich war man sehr bei der Objektivwahl eingeschränkt (Primes oder Zooms mit konstanter Anfangsöffnung). Bei auch nur halbwegs wichtigen Sachen nehme ich zwar immer Primes, doch bei den "Alltags- Buter und Brot" Fotos bin ich da erstens zu faul und zweitens zu knapp mit der Zeit, um bei jedem neuen Ausschnitt das Objektiv wechseln zu können bzw wollen. Und passende Zooms mit konstanter Lichtstärke im passenden Bereich sind/waren sehr rar gesäht.

Der Blendenring am Objektiv ist imho so überflüssig wie ein Kropf und gehört ins Museum. Ich jedenfalls bin nicht bereit, auch nur einen einzigen Cent dafür extra auszugeben. Und ich bin sogar so egoistisch, zu verlangen, das die neuen Objektive nicht in zwei Schienen (D und G) hergestellt werden, da das für beide Schienen die Preise (kräftig) nach oben treiben würde. Deswegen macht es Nikon da in meinen Augen genau richtig.

Als ich seinerzeit (vor 5 Jahren, man ist das schon lange her) von der F4 auf DSLR umgestiegen bin, war das erste, was mich fasziniert hat nicht das "Digitale" an sich sondern das Einstellrad für die Blende an der (an sonsten vom Body her fürchterlichen) Fuji S1. Eigentlich ein gewaltiger Abstieg von der Profi-F4 zur "digitalisierten Knipskiste F60" (die allerdings doppelt so viel gekostet hat wie die F4), war die Fuji dadurch aber sofort vom Handling her so im Vorteil, das die F4 nicht mal mehr aus dem Schrank geholt wurde, bis sie bei Ebay gelandet ist (damals gab es noch ein bisschen was für analoge Nikon Profi-SLR).
 
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Ein (das) wichtiges Argument für das Einstellen der Blende an der Cam ist doch das, wenn man manuell und mit Zoom arbeitet. Dabei bleibt die eingestellte Blende konstant, auch wenn man die Brennweite verstellt. Früher bei den veralteten Teilen, wo

... das ist genau das, was ich hören wollte...

Die Blende ist ein wichtiges Gestaltungsmittel. So habe ich das gelernt. Nun mag man das als veraltert betrachten, aber die Blende möchte ich auch weiterhin gern selbst steuern dürfen.

Mir fällt auf, dass es scheinbar nur noch darauf ankommt, "perfekte" Bilder (was immer das sein mag) zu machen und man nur noch auf Technik setzt. Wo bleibt die Selbststeuerung???

Ok, ok, ok, ich bin keine Pressefotografin. :wink:
 
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