Ihr macht mich noch ganz kirre, nicht nur das ich jetzt wieder analog knipse, nun denke ich auch zum Ersten Mal nach 30 Jahren ernsthaft über Knipsen und Selbstentwicklung in SW nach
?
Hi Stefan,
wir kriegen Euch überzeugte Digitalos schon noch rum, früher oder später, einen nach dem anderen.....
Mal im Ernst: Wenn Du in Deine Kiev einen Kodak T-Max 100, Ilford Pan F+ oder Fuji Neopan Acros 100 einlegst und z.B. in Spur HRX-2 oder ähnlichen Entwicklern entwickelst, wird das Korn bei analoger Vergrößerung (Kondensorvergrößerer, Diffusor bringt noch etwas feineren Korneindruck bei geringerer Schärfe) erst so ab 80x80cm sichtbar, ist dann aber immer noch sehr fein und überhaupt nicht störend, sogar eher angenehm. Bei normalem Betrachtungsabstand für eine 80x80 Vergrößerung ist es überhaupt nicht sichtbar.
Ähnliches gilt für den Ilford Delta 100. Er ist nur etwas grobkörniger als der TMX, Acros und Pan F+.
Als Mittelformat Fotograf bist Du auf die Höchstauflösungsfilme eigentlich nicht angewiesen. Die haben ihren Charme insbesondere für die Kleinbildfotografen, ermöglichen sie doch prinzipiell Mittelformatqualität im Kleinbild. Teilweise gehen sie sogar noch darüber hinaus.
Wenn Du als bekennender "Korn-Verächter"
gerne einmal wieder Deine Nikons reaktivieren möchtest, liegst Du mit diesen Filmen richtig.
Du solltest ihnen aber nur Deine besten Festbrennweiten gönnen, um das Filmpotential auch nutzen zu können.
Den
Rollei ATP wird es zur Photokina auch als 120er geben. Der 200 MP Sensor für diejenigen, die sich gerne ihre Zimmerwände mit Fototapeten zukleistern möchten....
.
Hab ich das jetzt richtig verstanden, das man für alle SW-Filme der 0-Korn Gattung auch spezielle Entwickler braucht, die die Fachlabore üblicherweise nicht haben? ?
Wenn Du mit 0-Korn Gattung den Rollei Ortho 25 (Adox Ortho), Spur Orthopan UR (Adox CMS 20), Kodak Imagelink, Rollei ATP (Gigabitfilm GTP) meinst, dann ein eindeutiges ja.
Für jeden dieser Filme gibt es mindestens einen speziell auf ihn abgestimmten Entwickler, die ihn für die Halbton-Fotografie geeignet machen, also weich genug entwickeln.
Diese Filme kommen nämlich urspünglich aus den Bereichen Mikro- und Dokumentenfilm, bzw. der Rollei ATP bzw. Gigabitfilm GTP beispielsweise aus einem vollkommen anderen Bereich (woher genau darf ich nicht verraten, Firmengeheimnisse), der gar nichts mit Fotografie zu tun hat. Film wird tatsächlich in allen möglichen Bereichen verwendet. U.a. deswegen wird es auch immer Film geben.
Sind diese Spezialentwickler problematischer/fehlerintoleranter in der Heimentwicklung?
Der Gigabitfilmentwickler ja, das ist vom Hersteller Detlef Ludwig auch eingeräumt und dokumentiert. Von den anderen ist es mir nicht bekannt.
Insbesondere die Spur-Entwickler genießen diesbezüglich einen sehr guten Ruf.
Den Rollei ATP entwickle ich beispielsweise im Rollei ATP DC Entwickler, der von Spur für Maco/Rollei hergestellt wird.
Ich habe damit bisher immer einwandfreie Ergebnisse erzielt.
Wichtig ist eine exakte Belichtung bei diesem Film. Er ist diesbezüglich nicht so tolerant wie andere Negativfilme, sondern verhält sich anspruchsvoller, ähnlich einem Diafilm.
Was mir bei diesem Film gut gefällt ist die in Verbindung mit dem ATP DC Entwickler recht hohe Empfindlichkeit für diese Filmgattung von 40/17° ISO. Das erreichen die anderen Filme nicht.
Neben der extrem guten Detailwiedergabe (80x120cm Vergr. vom KB mit sehr feinem Korn und sehr hoher Schärfe ist kein Problem) liefert er mit diesem Entwickler auch eine sehr schöne Grauwertwiedergabe. Und die Testkits des Herstellers mit den kleinen Portionierungsfläschchen aus PET und der Spritze für die exakte Dosierung sind prima gemacht und sehr anwenderfreundlich.
Wer in diesen Bereich der Hochauflösungsfotografie einsteigen möchte, ist mit dem Rollei ATP mit ATP DC Entwickler, und mit dem Spur Orthopan UR mit dem Nanospeed Entwickler gut beraten.
Viele Grüße,
Balou
P.S. Weitere Informationen zur Hochauflösungsfotografie finden sich bei
www.spur-photo.com