Welche Meßsucher-Kamera?

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Nach meinen Erfahrungen sind die russischen Apparate in der Virtine am besten aufgehoben. Es sei denn, man erwischt ein sehr gutes Exemplar, das von einem fähigen Mechaniker überarbeitet wurde. Oder man ist selbst Feinmechaniker und baut sich selbst eine präzise Kamera auf FED- oder Zorki-Basis.

Von der Konstruktion her wären die russischen Erzeugnisse durchaus o.k. Sie orientieren sich an deutschen Vorbildern, wurden aber gezielt verstärkt. Doch die Verarbeitung ist eine Katastrophe.

Auf Fotobörsen findet man findige Bastler aus dem Ostblock, die aus alten FEDs und Zorkis hochwertige Apparate basteln und diese mit nachempfundenen Leica und/oder Wehrmachts-Gravuren versehen. Diese Dinger sind dann aber nicht wesentlich billiger als echte Vorkriegs-Leica.

Gruß
Uwe
 
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blue_heron schrieb:
Kann man mit sowas auch richtig fotografieren oder ist das eher was für die Vitrine?

Roland

Hallo Roland,
Du nimmst mir das Wort aus dem Mund.....

N.B.
Wie stehts mit den Testfotos aus Deiner neuen "Canone"? :)
 
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blue_heron schrieb:
Kann man mit sowas auch richtig fotografieren oder ist das eher was für die Vitrine?

Roland

Die Vitrine ist bei mir nur ein Fotoschrank-Ersatz. Alles daraus kommt regelmäßig zum Einsatz.

Das Jupiter 9 ist eine klasse Portrait-Linse mit Kreisrunder Blendenöffnung (soweit ich mich erinnere 15 Blendenlamellen) und wunderschönem Bokeh.

Die Zorkij 6 ist sehr praxistauglich, da mit einer ganz normalen Filmrückwand an Scharnieren ausgestattet. Man muß den Film nicht senkrecht von unten hineinfummeln oder auch die ganze Rückwand oder Bodenplatte abnehmen mit der Gefahr, dass sie irgendwo herunterfällt. Natürlich kein Belichtungsmesser, aber da gibt es auch schöne kleine Dinger, z.B. das Kodalux L oder Voigtländer (letzteres leider mit Batterie).

Grüße - Bernhard
 
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UweFlammer schrieb:
Nach meinen Erfahrungen sind die russischen Apparate in der Virtine am besten aufgehoben....

Dies ist regelmäßig zu hören. Leider beschäftigen sich nur wenige ernsthaft mit diesen Kameras, was zu vielen Vorurteilen führt.

Um Mißverständnisse auszuräumen, ich habe auch einige Zeit lang mit der M6 fotografiert. Natürlich kommen die Ost-Optiken nicht sehr nahe an die Leitz-Scherben heran, aber die teilweise 100-fachen Preise waren auf die Dauer keine Alternative für mich, da die fotografischen Ergebnisse (was in erster Linie für mich zählt) zu nahe beieinander lagen. Die M6 habe ich weitergegeben.

Grüße - Bernhard
 
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Commander8x schrieb:
Wie stehts mit den Testfotos aus Deiner neuen "Canone"? :)
Ich hab die Canon noch nicht gekriegt. Falls ich sie noch diese Woche kriege, kann ich sie mitnehmen auf meine nächste Dienstreise. (ich erzähle lieber nicht, wohin das geht, sonst werde ich gesteinigt ;) )
Sobald ich zurück bin UND den/die Film(e) entwickelt habe UND es geschafft habe, die Bilder in den Rechner zu kriegen, könnt ihr die Werke bewundern :rolleyes:

Roland
 
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Schade...... :frown1:
Also warten wir noch - ist ja wie Kindergeburtstach, heijeh.

Morgen kann ich den ersten "Revue" (400SE)-Film in Empfang nehmen.
Bin gespannt.
 
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Hey, jetzt kaufen auf einmal alle die alten Messucherkameras, deswegen sind es auch keine Schnäppchen mehr.

Bekomme auch die Tage eine Revue 400SE und bin gespannt wie ein Pflitzebogen :D
 
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schöneberg schrieb:
Hey, jetzt kaufen auf einmal alle die alten Messucherkameras, deswegen sind es auch keine Schnäppchen mehr.

Bekomme auch die Tage eine Revue 400SE und bin gespannt wie ein Pflitzebogen :D

Morgen Schöneberg,

alles, was der Film-Fotografie dient, ist von Vorteil - würde ich sagen....
Und im Vergleich zu einer neuen Nikon-DSLR mit vernünftigem Objektiv immer noch recht preis-wert.
Sieh es doch als "Gelegenheit" - sprich Herausforderung - an. :winkgrin:

Und das kühlt sich auch wieder ab. Man muß nur etwas warten können.....
 
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UweFlammer schrieb:
Nach meinen Erfahrungen sind die russischen Apparate in der Virtine am besten aufgehoben. Es sei denn, man erwischt ein sehr gutes Exemplar, das von einem fähigen Mechaniker überarbeitet wurde. Oder man ist selbst Feinmechaniker und baut sich selbst eine präzise Kamera auf FED- oder Zorki-Basis.

Von der Konstruktion her wären die russischen Erzeugnisse durchaus o.k. Sie orientieren sich an deutschen Vorbildern, wurden aber gezielt verstärkt. Doch die Verarbeitung ist eine Katastrophe.

Das ist so gesagt sicherlich zu pauschal. Besonders die hochwertigen Kameras aus den 50ern sind sehr gut verarbeitet. Die FED, Zorki und Kievs waren keine 08/15 Knipsen für den Genossen aus der Kolchose sondern waren selbst für einen Akademiker eine Ausgabe die durchaus ein Monatsgehalt verschlingen konnte. Viele Kameras wurden zudem in den Westen exportiert (Quelle/Revue hatte einige Russenknipsen im Programm). Hinzu kommt die Tatsache, daß die Kameras mittlerweile 50 Jahre und mehr auf den Buckel haben. Und ein Großteil von denen ist auch benutzt worden, was halt dazu führt, daß es natürlich auch Exemplare gibt die arg abgenudelt sind.

Ab den 60ern nimmt die Verarbeitungsqualität etwas ab, v.a. die Qualitätsanmutung lässt etwas nach. Dennoch gibt es auch von dort Kameras die seit Jahren ihren Dienst tun.

Ich benutze meine Kiev mit dem traumhaften Jupiter-3 gerne, für die Vitrine ist das gute Stück viel zu schade!

Gruß,
Andreas
 
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arothaus schrieb:
...mit dem traumhaften Jupiter-3...

Dito, wobei das Jupiter-8 (2,0/50) naturgemäß bei Offenblende ein wenig schärfer ist. Dafür hat das Jupiter-3 (1,5/50) schöneres Bokeh und ist für Portraits auch sehr gut geeignet.

Kommt Dein J-3 aus Salavat (SOMZ) oder Krasnogorsk (KMZ)?

Grüße - Bernhard
 
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Also, wenn es kein Wechselobjektiv sein muss:

Konica auto s2!

Hat Blendenautomatik!, und der Hexanon 1.8/48 ist sehr gut.


Gruß

Peter
 
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BernhardJ schrieb:
Dito, wobei das Jupiter-8 (2,0/50) naturgemäß bei Offenblende ein wenig schärfer ist. Dafür hat das Jupiter-3 (1,5/50) schöneres Bokeh und ist für Portraits auch sehr gut geeignet.

Kommt Dein J-3 aus Salavat (SOMZ) oder Krasnogorsk (KMZ)?

Grüße - Bernhard


Hallo Bernhard,

ich hab ein 52er von KMZ in einem recht gutem Zustand. Die späteren haben den Ruf etwas schlechter zu sein - v.a. die mit LTM. Wobei ich vermute daß viele Horrormeldungen über unscharfe Objektive auf einen nicht korrekt justierten Messsucher zurückzuführen sind.

Ich muss unbedingt mal meine 50er vergleichen. Auch wenn ich eigentlich kein Objektivtester sondern Fotograf bin interessiert es mich brennend, wie das Jupiter gegen meine sonstigen Scherben abschneidet. Die Bilder die ich bisher gemacht habe sind abgeblendet knackescharf und auch offen nicht übermäßig weich.

Wo wir grad bei Russenoptiken sind - auch sehr schön ist das Orion-15. Ein 28mm Objektiv mit 4 Linsen im symmetrischen Aufbau - eine Topogon Kopie. Es vignettiert bei Offenblende etwas - dafür hat es so gut wie keine Verzeichnung!

Gruß,
Andreas
 
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Da sich die Diskussion ja nicht speziell um eine gute alte Nikon Meßsucherkamera dreht, habe ich das Thema mal neu einsortiert.

1285-1150477044.gif
 
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Empfehlenswert eine russische FED-5, die gab es jahrzehntelang, zwischendurch von Foto-Quelle, zuletzt vor ein paar Jahren bei Foto-Brenner NEU ! Sie hat den Grundaufbau der Leica mit den entsprechenden M39-Wechselobjektiven, Meßsucher und eingebauten Nachführ-Belichtungsmesser (Selen, daher ohne Batterien, aber beim Kauf einer Gebrauchten sorgfältig überprüfen.) Ausserdem hat sie einen Selbstauslöder. Für 300Euro kriegst DU gleich noch ein brauchbares 35mm und ein 90mm Objektiv dazu. Im Vergleich mit Leica ist die Kamera schwer und laut, aber sehr robust und kältefest.
Nur an den geruch muss man sich gewöhnen - das typische Karbol-Aroma.
Gut Licht !
Jochen
 
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Sorry Jochen, aber die FEDs Modelle nach 3 und Zorkij nach 6 (z.B. Zorki 4K die später als die 6 herauskam) sind einfach nur mies. Eine FED 5B hatte ich auch. Die war z.B. im Vergleich zu einer soliden Zorki 3 einfach ein Witz und nach wenigen Auslösungen im Popo. Die Qualität (vor allem mechanische Genauigkeit der Einzelteile und die verwendeten Materialien) nach 1970 hat allgemein (alle CCCP Produkte) sehr stark nachgelassen. Es mußte ja der breite Markt (teilw. auch für den Export) bedient werden und eine objektive Qualitätssicherung war praktisch nicht vorhanden, wobei die Qualität der Optiken ständig besser war als der Gehäuse.

Grüße - Bernhard
 
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Tja, besitze ca. 30 analoge Kameras, die meisten haben allerdings nur Automatik.
Und deshalb bin ich selber scharf auf eine Kamera die mit
Leica - Kameras gleichgestellt wird (Aussage irgendwelcher
Tester), die Nikon TI 35. Ist nicht einfach dran zu kommen, meist um
die 300 Euro ... Ob hier durch das Objektiv gemessen wird kann ich
allerdings nicht sagen.

Schon alleine die ausgefallene Instrumentierung macht die Kamera
interessant, Zeit und Blendenautomatik, und soll super verarbeitet sein.





Roland
 
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