Welche Meßsucher-Kamera?

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Das sind ja wahre Horrormeldungen zu der Contax G :eek:

Was soll ich denn mit AF??
Da kaufe ich eine altertümlich Kamera, wo man nach dem Knipsen nichtmal gleich das Bild sehen kann :)hehe:) und mit der man sowieso nicht ernst genommen wird (Stichwort Street ;) ), und da kann ich wirklich kein Motorgeräusch oder einen grottenlahmen AF gebrauchen.

Nee nee, der MF ist schon ok.

Nun hab ich mir eine Canonet G III GL 17 geschossen (keine Sorge, ich werde nicht das Lager wechseln).
Ich kann ja mal berichten, wie das so ist, wenn ein eingefleischter Digitalo mit ´nem Film loszieht :cool:

Roland
 
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UweFlammer schrieb:
Trotzdem: dass Zeiss und Kyocera das System haben sterben lassen, ist eine Schande. Man hätte es viel stärker promoten und rechtzeitig digital ergänzen müssen.

Nur als Randbemerkung, aber diese Schuldzuweisung kann so nicht stehenbleiben: Ausschließlich Kyocera hat das System sterben lassen. Zeiss musste das so hinnehmen. Die sind sogar immer noch an den Lizenzvertrag mit Kyocera gebunden und dürfen daher ihren eigenen Markennamen Contax nicht verwenden.
 
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nimix schrieb:
Wenn es nix mit Wechseloptik sein muß würde ich dir zu einer Minolta Himatic 7 SII oder Canon Canonet GIII 17 QL raten.
Das waren die höchstentwickelten KB-Kompaktkameras bevor AF kam.
Beide haben einen Meßsucher mit Mischbild - Entfernungsmesser und ein 6-linsiges Objektiv 1,7/40mm.
Die Teile werden bei ebay z.T. für 40.-€ verhökert, kosteten neu ~400.- DM und wurden bis etwa 1984 gebaut.
Die Minolta Himatic 7 SII wurde nach Produktionseinstellung von Quelle als "Revue 400 SE" weiter verkauft und gerade diese Revue's sind heute oft die am besten erhaltenen und kosten bei ebay so gut wie nix.

Ich habe mir für weniger als 20 Eus eine Revue 400 SE und eine Yashica Electro 35 G zugelegt.
Bis jetzt habe ich mit der 400 SE 1/2 Film verknipst, als Test.

Mein Fazit:
Sehr leise, dank Zentralverschluß. Man hört nur ein ganz leises "klick".
Meßsucher ist gewöhnungsbedürftig. Zum Scharfstellen hat man in der Mitte des Suchers das kleine Meßfeld, in dem das Schnittbild eingespiegelt wird.
Das Scharfstellen passiert bei der 400 Se über einen Hebel, das ist nicht ganz einfach. Und man muß sehr genau hinschauen, um das Schnittbild zu sehen.
Am besten ist eine vertikale Kante. Im Hochformat ist das Fokussieren nochmal schwerer, wenn man es nicht übt.
Der Sucher ist auch etwas ...naja.... wenn man eine SLR-Spiegelbild gewöhnt ist; bei mir sieht es aus wie der Leuchtrahmen einer Kompaktknipse.
Und da hast Du auch ein Problem mit Wechselobjektiven: jede andere Brennweite erfordert (für die genaue Motivauswahl) eigentlich einen anderen Sucher.
Also braucht man zu jedem Wechselobjektiv einen Wechselsucher oder Adapter.....

Die meisten Meßsucherkameras haben eine Blendenautomatik - auch etwas zum Umdenken. An der FA hab ich die noch nie benutzt....
Die Electro 35 ist fast die einzige mit Zeitautomatik, allerdings hab ich sie heute erst bekommen und kann noch nix dazu sagen.

Alles in allem würde ich sagen: bevor Du Dich mit 300€ engagierst, ersteigere doch erst mal eine preiswerte, gut erhaltene "Oldie but Goldie" und probier es aus.
Hier sind noch ein paar Beschreibungen älterer Modelle ohne Wechselobjektiv:

http://www.erikfiss.com/foto/cams/index.html
 
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Matthias,

...Also braucht man zu jedem Wechselobjektiv einen Wechselsucher oder Adapter.

Die meisten Meßsucherkameras haben eine Blendenautomatik...

du mußt nicht denken, daß deine Erfahrungen mit mindestens 30 Jahre alten Kompaktkameras auch auf hochwertige Modelle übertragbar sind.

gruß
Axel
 
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Axel R. schrieb:
du mußt nicht denken, daß deine Erfahrungen mit mindestens 30 Jahre alten Kompaktkameras auch auf hochwertige Modelle übertragbar sind.

Lieber Axel,

ich habe lediglich die Erfahrungen mit den von mir genannten 2 Kameras mitgeteilt, mehr nicht.
Und das zur Erläuterung für Roland (Blue_Heron) und andere, die vielleicht (wie ich) zum ersten Mal eine Meßsucher-Kamera in Händen halten.
Ich erhebe nicht den Anspruch, für andere ("hochwertige" - vermutlich Leica etc.) Kameras zu sprechen.

Für mich ist die Eingangs-Frage "Welche Meßsucher-Kamera?" damit nämlich erledigt.
Jetzt habe ich eine kleine, leise, unauffällige Immerdabei-Kamera, und mehr brauch ich nicht.
Auch eine "hochwertige" Meßsucher-Kamera will ich nicht haben - das Sucherspiegel-Bild finde ich nämlich viel viel besser.
Da kann ich genau sehen, wie das Bild wird.
 
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Axel R. schrieb:
...Also braucht man zu jedem Wechselobjektiv einen Wechselsucher oder Adapter.


Braucht man definitv nicht. Es sei denn, man benutzt Kameras aus der Vorkriegszeit oder aus der ersten Hälfte der 50er Jahre. Seit der Leica M3 (Vorstellung 1954) und der Nikon SP (Vorstellung 1957) sind Messsucher mit mehreren, einblendbaren Sucherrahmen Standard. Bei den M-Leicas wird der zum Objektiv passende Sucherrahmen automatisch eingespiegelt. Bei anderen Herstellern (z.B. Nikon, Canon, Cosina-Voigtländer) muss man einen Wahlschalter entsprechend setzen.

Je nach Brennweite und Lichtbedingungen kann das Sucherbild einer hochwertigen Messsucherkamera durchaus besser sein als das Sucherbild einer SLR! Dies ist einer der Gründe, warum diese Kameragattung immer noch Liebhaber findet.

Gruß
Uwe
 
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Guten Abend Uwe,

das war nicht von mir, sondern ich zitierte wiederum Commander8x !

gruß
Axel
 
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UweFlammer schrieb:
Je nach Brennweite und Lichtbedingungen kann das Sucherbild einer hochwertigen Messsucherkamera durchaus besser sein als das Sucherbild einer SLR! Dies ist einer der Gründe, warum diese Kameragattung immer noch Liebhaber findet.

Danke für die Erhellungen!
Was mir immer noch nicht so klar ist: selbst wenn verschiedene Leuchtrahmen in denselben Sucher eingeblendet werden, so bleibt doch die Sucheroptik die gleiche. Gesetzt den Fall man benutzt ein Teleobjektiv, dann wird doch nur ein geringer Ausschnitt des Sucherbildes zur Darstellung des Bildes verwendet. Die Beurteilung eines solchen Sucherbildes vor der Aufnahme stelle ich mir schwierig vor.
Vorgestern habe ich Nachtaufnahmen mit der FA und dem 4,0/200er Tele gemacht und konnte ohne Schwierigkeiten fokussieren.
Selbst wenn das mal wirklich nicht möglich sein sollte, bleibt immer noch die (etwas mickrige...) Schärfentiefeskala.
Bitte erläutere doch noch mal genauer, unter welchen Bedingungen ein Sucherbild einer (sagen wir es ruhig:) Leica besser sein kann als das einer SLR.


Was mir noch einfiel: bei meiner Revue 400 SE und einigen anderen (FED, Yashica Electro) beträgt die Naheinstellgrenze ~1 m.
 
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Wechselobjektive für Meßsucherkameras mit einer Brennweite größer 135mm findet man selten. Dann gehört ein Spiegelkasten dazu, mit dessen Hilfe man wie bei einer Spiegelreflex scharfstellen kann (Stichwort Visoflex). Nützlich auch bei Makro mit Meßsucher.

Grüße - Bernhard
 
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hallo matthias,

in manchen situationen oder besser vielleicht anwendungen hat ein leuchtrahmensucher vorteile gegenüber einer slr.
ich benutze meine olympus gerne für "street" o.ä. und dann mache ich viel nach gefühl. ich schätze die entfernung und das licht zwecks tiefenschärfe, programm an und dann hoch, schneller überblick im klaren sucher, klick & weg. natürlich hat man in der slr mehr kontrolle, aber die braucht man ja nicht immer im vollem maße. auch bei manueller einstellung ist das kein drama, ich bestück das teil meist mit tri-x und da kommt es auf eine halbe blende rauf oder runter nicht an. es ist einfach auch eine andere art der photographierei. das gerät ist nicht das entscheidende, aber es nimmt durch sein spezifisches handling doch einfluß.
ist doch auch bei mittelformat so, klar das ergebnis ist ein dickes negativ, aber man arbeitete damit anders als mit einer kb-slr.

gruß, klaus
 
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Vielen Dank Klaus, Du nimmst mir das Wort aus dem Mund.

@Commander8x: Ich hab wirklich nicht vor, mit einer Meßsucherkamera meine D200 zu ersetzen, gott bewahre.
Vielmehr will ich eben z.B. für Streetfotos eine kleine und sehr einfache Kamera haben, die auch keinen Verdacht erregt. Mit der D200 vorm Gesicht halten viele Leuten mich für einen Profi oder Papparazzi, jedenfalls sieht man an der Kamera, daß ich die Sache ernst nehme.
Eine uralte popelige analoge Sucherkamera ist doch einfach nicht mehr zeitgemäß und jeder weiß, daß es *Wochen* dauert, bis man da mal ein Bild in den Händen hält. :D

Klaro? ;)

Roland
 
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hallo roland,

so isses, das mitleid ist auf deiner seite mit so'nem schrumpeligen ding ;-)))

glückwunsch noch zu deinem neuzugang und viel spaß damit !

gruß
klaus
 
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blue_heron schrieb:
Eine uralte popelige analoge Sucherkamera ist doch einfach nicht mehr zeitgemäß und jeder weiß, daß es *Wochen* dauert, bis man da mal ein Bild in den Händen hält. :D

Armer Junge...... :winkgrin:

N.B.
ich hab jetzt wieder angefangen, Schwarweiß zu entwickeln, seitdem finde ich, in meinem Leben hat es bisher zuviel Farbe gegeben....
Und ich muß nur bis zum Abend warten.

blue_heron schrieb:
Mit der D200 vorm Gesicht halten viele Leuten mich für einen Profi oder Papparazzi, jedenfalls sieht man an der Kamera, daß ich die Sache ernst nehme.

Da denke ich, wenn die Leute Dich spitzkriegen, muß das Foto schon im Kasten sein.
Und meiner Erfahrung nach stimmt es viele sogar freundlich, daß sie nicht mit so einer Knipskiste heimlich abgelichtet wurden, sondern
von jemandem, der (offensichtlich) seine Sache ernst meint.
M.E. ist eine SLR mit Lichtschacht noch unauffälliger als eine Meßsucher-Kamera.
 
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Commander8x schrieb:
... M.E. ist eine SLR mit Lichtschacht noch unauffälliger als eine Meßsucher-Kamera.
Ja klar, weil man in eine andere Richtung guckt.
Wirkt auch, wenn man eine Coolpix 990 oder einen Winkelsucher an der SLR benutzt :D

@volker: stimmt. Aber erstmal gucken, wie die Canon so ist.

Roland
 
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UweFlammer schrieb:
Wenn Contax G, dann solltet Ihr Euch eine G2 zulegen. Die hat eine AF-Start-Taste und außerdem ein schönes Stellrad für die manuelle Fokussierung. Sie fokussiert schneller als die G1 und hat ein verbessertes Bedienkonzept.

Es gibt nicht wenige Leute die die G1 der klobigeren G2 vorziehen.

UweFlammer schrieb:
Die hervorragenden Objektive gibt es jetzt auch in Leica-M-Fassung. Leider konnten sich die Zeissianer nicht dazu durchringen, ihre Brennweitenpalette vollständig an Leica-Standards anzupassen: statt eines 75ers und eines 90ers gibt es bei Zeiss weiterhin ein 85er.

Nicht ganz, die neuen Zeiss ZM Objektive mit Leica Bajonettanschluss haben mit den Objektiven der Contax G nichts gemeinsam. Interessanterweise war das Tele zur "G" ein 90er und das Normalobjektiv ein 45er. Aber auch der optische Aufbau der beiden 28er ist nicht identisch.

Daß Zeiss sich Leica nicht anpasst find ich nicht verwunderlich. Das 85er Sonnar hat eine Tradition die nicht geringer sein dürfte als die der Leica 90er - ich weiß jetzt nicht wer da von denen zuerst auf dem Markt war.

Gruß,
Andreas
 
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blue_heron schrieb:
Das sind ja wahre Horrormeldungen zu der Contax G :eek:

Was soll ich denn mit AF??
Da kaufe ich eine altertümlich Kamera, wo man nach dem Knipsen nichtmal gleich das Bild sehen kann :)hehe:) und mit der man sowieso nicht ernst genommen wird (Stichwort Street ;) ), und da kann ich wirklich kein Motorgeräusch oder einen grottenlahmen AF gebrauchen.

Nee nee, der MF ist schon ok.

Nun hab ich mir eine Canonet G III GL 17 geschossen (keine Sorge, ich werde nicht das Lager wechseln).
Ich kann ja mal berichten, wie das so ist, wenn ein eingefleischter Digitalo mit ´nem Film loszieht :cool:

Roland

Pfui Canon!
Jetzt möchte der Junge eine altertümliche Kamera haben und kauft sich doch wieder so einen neumodischen Japankram. Wenn Dir die Contax G zu modern ist gibt es eigentlich nur zwei Messucherkameras die man in Betracht ziehen kann:

1. Leica
2. Contax

Die beiden alten Rivalen. Vollmechanisch, Vollmetall und Made in Germany. Gibt es beide als Vorkriegsversionen und als Nachkriegsware. Contax hatte irgendwann das Nachsehen und Leica hat irgendwann den Schwanz eingezogen und fing an Batterien in die Kameras zu bauen und so einen überflüssigen Schwachsinn wie Belichtungsmesser. Mal ganz abgesehen von dem Frevel der sich neuerdings M8 schimpfen darf ;-)

Wem das zu teuer ist, der findet jenseits des Eisernen Vorhanges ein paar kostengünstige Einstiegsmöglicheiten: Zorki und FED (Leicakopien) bzw. Kiev (Contax Nachbauten). Vollmechanisch, Vollmetall und Made in USSR. Wenn man ein schönes Exemplar erwischt hat man eine Kamera fürs Leben, inclusive einem Spitzenobjektiv (Ja - die Sowjets konnten hervorragende Objektive bauen).

Gruß,
Andreas R.
 
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arothaus schrieb:
...Wem das zu teuer ist, der findet jenseits des Eisernen Vorhanges ein paar kostengünstige Einstiegsmöglicheiten: Zorki und FED (Leicakopien) bzw. Kiev (Contax Nachbauten). Vollmechanisch, Vollmetall und Made in USSR. Wenn man ein schönes Exemplar erwischt hat man eine Kamera fürs Leben, inclusive einem Spitzenobjektiv (Ja - die Sowjets konnten hervorragende Objektive bauen).

Kann ich nur bestätigen. Nirgendwo bekommt man soviel schöne Mechanik und Optik sowie "Leica-Feeling" fürs Geld. Tunlichst meiden sollte man allerdings die späteren Modelle wie Zorki 4K (10, 11, 12 sowieso) oder Fed ab Modell 4. Da wurde qualitätsmäßig schon ziemlich oft geschlampt (Masse statt Klasse). Für mich ist die Zorki 6 der Maßstab aller Dinge aus dem Osten. Einfach, robust, zuverlässig. Die Kiev-"Contaxe" sind mir ein wenig zu "verspielt".

Zorki 6 mit Jupiter 9 - 2,0/85mm



Grüße - Bernhard
 
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